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BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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KRITItíCHR WÜRDinUNQ PEB WRRKES VON F. PAX (29)<br />

vou dem wir positive Angaben erwarten, sollten solche probleraatische<br />

Sátze nicht als leitende Ideen dienen Es kann nicht eine jede<br />

pflanzengeographische Erscheinung auf diese Weise erklárt werden,<br />

denn sonst müsste ja z. B. das endemische Vorkommen der Saxi-<br />

fraga carpathica in der Náhe der ewigen Schneefelder der Karpathen,<br />

wo im Diluvium doch sicherlich Gletscher vorhanden waren, als eine<br />

pflanzengeographische Unmöglichkeit bezeichnet werden.<br />

Abgesehen von diesen Fragen zweifelhafter Auslegungen geschieht<br />

die pflanzengeographische Einteilung Pax' im Grundé genommen<br />

durch sehr natrliche Grenzlinien, was im Vergleiche mit unserer<br />

bisherigen pflanzengeographischen Literatur einen solchen Fortschritt<br />

bedeutet, den der Verfasser nur auf Grund eines tieferen Einblickes<br />

in die betreffenden floristischen Verháltnisse erreichen konnte. Die Abgrenzung<br />

der einzelnen Gebiete bilden die sorgfáltig gezogenen Grenzen<br />

der Karpathenflora und Pax bemerkt sehr treffend, dass wenn auch<br />

nach neuern Forschungen Ánderungen vorkommen werden, so wird<br />

die Einteilung im wesentlichen doch dieselbe bleiben. Hier könnte ausser<br />

der etwas erzwungenen Beziehung zwischen den Pienninen und der<br />

Niedern Tátra, sowie der Zusammenfassung der ganzen Masse des<br />

„Ungarisch-Siebenbürgischen Grenzgebirges" höchstens noch das hervorgehoben<br />

werden, dass die Trennung des Gebietes der Moldauer<br />

Kalksteinberge in drei kleine Teile den Eindruck macht, dass<br />

letztere aus einem grössern Fiorengebiet auf ökologischer nicht aber<br />

auf pflanzengeographischer Basis abgesondert wurden. Zwei dieser<br />

Teile fallen ausserhalb der Grenze Ungarns, der Nagyhagymás jedoch<br />

gehört in das Csiker Gebirge und wáre in dieses als Kalksteingebiet<br />

einzufügen. Die Gyergyer Hochebene, der obere Teil des Olt-<br />

Tales und das Becken des Feketeügy können ebenfalls nur ökologische<br />

Unterschiede aufweisen und waren sie demnach unter das oben<br />

erwáhnte Nachbargebiet und die Hargitta-Persányer Berge zu verteilen.<br />

Das P a xsche Werk ist im Ganzen genommen eines der wich-<br />

tigsten, zur Bearbeitung der ungarischen Flóra nötigen, vorberei-<br />

tenden Werke ; es dient durch die Klárung zahlreicher floristischer<br />

und pflanzengeographischer Fragen in vielen Hinsichten als Wegweiser<br />

zur weitern Forschung ; und wenn es auch zu unseren<br />

schwersten Fragen, zur systeraatischen Klárung der Arten nur hie<br />

und da beitrágt, gereicht es doch dadurcli zu grossem Nutzen, dass<br />

es in den Details an zahlreichen Stellen die zu lösenden Fragen<br />

aufwirft und überhaupt in mehreren Richtungen zu weiteren For-<br />

schungen den Weg weist. Indem es z. B auf die noch uner-<br />

forschten fossilen Pflanzenreste versprechenden Fundorte bei Borszék<br />

und Igló-Lcse aufmerksara macht, die Bearbeitung des Planktons<br />

der Seen der Hohen Tátra, die Revision der Cerastien, die Erfor-<br />

schung der Bsen und Bubus-Formen der Karpathen urgiert ; die<br />

Frage des Vorkommens von Erigeron polymorphus in den Karpathen,<br />

von Dianthus nitidus und Cyclamen europaeum in den Pieninen<br />

aufwirft, auf die Fragen der Tozzia carpathica hinweist, etc, er-<br />

weist es der ungarischen Botanik und der Wissenschaft einen Dienst.<br />

Botanikai Közlemények. <strong>1909</strong>. VTII. kötet, 2. füzet. 9

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