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BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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(22) J. TUZSON<br />

mediterránén thermophilen Flóra in den Ostkarpathen erhalten, von<br />

denen Saponaria heUldifoHa und SclerantJms uncinata bis auf den heu-<br />

tigen . Tag erhalten blieben. Wáhrend des Diluviums befand sich die<br />

Vegetation der heutigen borealen Wálder und Gebirgsmoore auf deu-<br />

jenigen Abbángen der Karpathen, wo die Eisströme nicht hinlangten,<br />

und ihnen schlossen sich die ein warmeres Klima beanspruchenden<br />

Wálder und Strauchformationen an. In den Tálern dagegen hatte schon<br />

von untén her die Steppenvegetation ihre Ausláufer.<br />

Diese Flóra enthielt somit boreal-arktische. subarktische, sibiri-<br />

sche und Sudetische, sowie mitteleuropáische Elemente. Die ersteren<br />

wie Betula nana, Dryas octopetala, EriopJiorum, Vaccinium etc. kamen<br />

von Norden, sie wurdeu vor den Eisströmen herabgeschoben, letztere<br />

aber entwickelten sich an Ort und Stelle beziehungsweise kamen von<br />

Ost und West heréin. In der neuesten postglazialen Epoche ist ein<br />

Herausdrángen der boreal-arktischen Elemente aus den östlicheu Teilen<br />

zu konstatieren, sowie eine neuere Bevölkerung der Flóra durch<br />

mitteleuropáische und östliche Elemente.<br />

Diese Ableitung, die in ihren wichtigeren Zügen ein sehr walir-<br />

scheinliches Bild der Vergangenheit der gegenwártigen Karpathenflora<br />

bietet, erhált besonders durch die Kenntnis der geologischen Entwick-<br />

lungen und der pflanzengeographischen Würdigung der Elemente der<br />

heutigen Flóra ihre sichere Grundlage. Zweifellos bieten auch die<br />

aufgezáhlten fossilen Daten zahlreiche wertvolle Stützpunkte und<br />

dienen auch zur Kontrolié, ja in bezúg auf das Abweichen der Ter-<br />

tiárflora bieten sie die einzige Grundlage ; zum grossen Teil stützten<br />

sie sich jedoch auf Petrefakten-Bruchstücke, die nicht genau bestimmt<br />

werden können. So z. B. muss ich zu wiederholten Malen hervorheben,<br />

dass die Behauptung des Vorkommens der Nymphaea Lotus in den<br />

Kalkablagerungen von Gánócz, was in der Literatur immer mehr Eingang<br />

findet, ganz unbegrndet ist und als erzwuiigen bezeichnet werden<br />

muss. Auch die übrigen fossilen Pflanzen müssen mit gehöriger<br />

Vorsicht entgegengenommen werden.<br />

Z. B. ist auch die Benenuung von Sabal thalheimiana Pax<br />

nicht gerechtfertigt. Warum Sabal? wo es doch nicht einmal sicher<br />

ist, ob man es mit einem Fácher- oder mit einem Fiederblatt zu tun<br />

habé. Was für einen Sinn hat somit die apodiktische Bestimmung<br />

der Gattung fúr Sabal? Der Beschreibung nach siud Myrica laevigata,<br />

Cercis Tournoueri, etc. ebenfalls von zweifelhaftem Werte.<br />

Unter den zahlreichen Hieroglyphen der Palaeobotanik können<br />

auch diese Arten ihren Piatz behaupten, es wáre zwar erwünscht gewe-<br />

sen, schon von diesem Standpunkte die Beschreibung der Überreste<br />

mit naturgetreuen Abbildungen zu begleiten ; ihre Benutzung zu eingehenden<br />

pflanzengeographischen und entwicklungsgeschichtlichen Folgerungen<br />

ist aber jedenfalls sehr zu überlegen.<br />

Somit bilden diese fossilen Pflanzenreste für die schönen Erláuterungen<br />

Pax' zum grossen Teil nur scheinbare Argumente. P,ax ver-<br />

stand jedoch seine schwere Aufgabe mit anderen Methoden zu lösen,<br />

námlich mit Hilfe der pflanzengeographischen Abwágung der Formen

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