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BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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KRITISCHE WÜRÜIQUNG DE8 WERKE8 VON P, PAX (21)<br />

Die Erklarung des auffallenden Endemismus der Ostkarpatheu<br />

findet P a X auch darin, dass diese Teile durch die diluvialen Eis-<br />

ströme weniger überschwemmt wareu, und so konnten sich besser<br />

Reliktarten, wie Syringa Josikaea, Hieracium transsylvanicum, Brucken-<br />

thalia spiculifolia erhalten ; aber von besonderer Einwirkung auf die<br />

Ostkarpathen ist die pontisclie und dazische Flóra. Die Übereinstimmung<br />

der Pflanzenwelt der Südostkarpatben mit der Flóra der<br />

südlichen Alpen beweist, dass die Ost- und besonders die Südost-<br />

karpatben mit den Gebirgsmassen der Balkanhalbinsel seit langem in<br />

Zusammenhang stehen. Deshalb zieht Pax einen Teli der súdöst-<br />

lichen pflanzei)geographischen Grenzlinien ohne ünterbrecbung hin-<br />

über gegen Rumanien zu.<br />

Als Schlussfolgerung hebt Pax den Satz hervor, dass die Vege-<br />

tation der Ostkarpathen altér, die der westlichen jnger ist ; letztere<br />

kam grossenteils nach dem Rückgang der Eisströme zustande, indem<br />

sie von allén Seiten, aber besonders von Westen her ibre Elemente<br />

aufnahm.<br />

Die posttertiáre Flóra stand unter dem Eiuflusse der Eisströme.<br />

ín der Hoheu Tátra kann die obere Grenze des Baurawucbses auf etwa<br />

YOO m. in den Rodnaer Alpen auf beiláuíig 1000 m, in den südöst-<br />

lichen Gebirgeu noch etwas höher angenommen werden. Aus den vom Pliozan<br />

angefangen successive abgelagerten Pflanzenabdrcken des Kalksteintuffes<br />

von Gáncz kann geschlosseii werden, dass das Vorkommen<br />

der Birke und von Pinus silvestris am áltesten ist, nachher erscbien<br />

die Eiche und zuletzt Picea excelsa. Die Buche fehlt in dem Gánóczer<br />

Tuffe, sie koramt aber in mehreren ganz jungen Tuífablagerungen<br />

der Karpathen vor, woraus bervorgeht, dass die Buche das letzte<br />

Glied der obigen Reihe ist.<br />

Unter den aus den erwáhnten Kalktuffablagerungen bestimmten<br />

Pflanzen sind zum grosseu Teil Überreste solcher rezenter Pflanzen<br />

aufgezáhlt, die mit der heutigen Flóra der Karpathen und ihrer Umgebung<br />

übereinstimraen, nur hie und da kommeu solche Pflanzeureste<br />

vor, die, wie Cotinus Goggygria und Astragalus hamosus. gegenwártig<br />

schon sdlicher gezogen sind. Eine iuteressante Form der Diluvial-<br />

flora der Tátra ist Lonicera alpigena, die dórt heutzutage schon<br />

gánzlich fehlt. Zur Kenntnis der Diluvialflora der Ost- und Südkarpathen<br />

und ihrer Umgebung tragen besonders die Feleker Pflan-<br />

zeureste bei. Auch diese stehen mit der heutigen Flóra im Eiuklang,<br />

obwohl mehrere Formen dieser Diluvialflora, wie : Sparganium affine.<br />

Potamogeton praelongus, Salix myrtilloides, Betula nana, Nuphar<br />

pumilum heutzutage in der Flóra Siebenbürgens fehlen.<br />

Die Ausbildung der Vegetation der Karpathen und ihrer Umgebung<br />

erklárt Pax aus der geologischen Entwicklung, ferner auf Grund der<br />

gegenwártigen Flóra und der fossilen Funde; und zwar so, dass die<br />

Tertiárflora nach Süden und Osten gedrángt wurde, beziehentlich<br />

heutzutage nur mehr in der Gegend des Mittelmeeres und in Asien<br />

vorhanden ist. Höchstens konnten sich bloss einzelne Glieder der

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