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BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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(20) J. TUZSON<br />

ziehungen knüpfen diese fossilen Floren an die heutige Mediterran-<br />

flora, ausserdem aber auch an die Flóra Nordamerikas, die Gebirgs-<br />

gegenden Mittelasiens und Ostasiens.<br />

Die diluvialen Eisströme veránderten diese Flóra wesentlich,<br />

einzelne Gattungen, wie Callüris, Smilax, Myrica, Platanus, Liquidambar,<br />

Cercis, Pistacia etc. wurden hinabgedrángt und blieben<br />

in der Gegend des heutigen Mittelmeeres erhalten ; andere, wie<br />

Castanea und Zélkova in den pontischen Provinzen. Wieder andere,<br />

wie G-lyptostrohus, Libocedrus, Taxodium, Sequoia etc. verschwanden<br />

gánzlich aus der Flóra Europas. Aus den Beziehungen mit der heutigen<br />

Mediterranflora geht hervor, dass einzelne tertiáre Elemente<br />

trotz dem Diluvium sich hier an Ort und Stelle erhalten konnten.<br />

Als solche bezeichnet Pax die Juglans acuminata und J.<br />

inquirenda-B,este, die der Juglans regia entsprechen wrden, ferner<br />

wörden entsprechen : dem Carpinus Neilreichü C. duinensis, der<br />

Geltis tracliytica, C. australis, dem Acer decipiens, A. monspessulanum,<br />

der Vitis tokajensis, V. vinifera, der Tilia vindobonensis, T. tomentosa.<br />

In bezúg auf Juglans regia hebt Pax hervor, dass er diese für eine<br />

ursprüngliche Pflanze der Südostkarpathen hált. Juglans regia kommt,<br />

wie dies auch S i m o n k a i erwáhnt, an mehreren Orten Siebenbürgens<br />

wild vor, jedoch die Aunahme, dass dieselbe durch die Kultur dahin<br />

gelangt sei, scheint mehr Recht zu beanspruchen, als die Annahme<br />

des ursprnglichen Vorkommens.<br />

Die Behandlung der Tertiárflora beschliesst Verfasser mit der<br />

Erklárung der gegenwártigen pflanzengeographischeu Verháltnisse. Mit<br />

der gegenwártigen Verbreitung der eben erwáhnten sogenannten Relikt-<br />

arten erklárt er die die westliche Masse der Südkarpathen abgrenzende<br />

Linie. Ferner erklárt er auf geologischer Grundlage die Bedeu-<br />

tung der Eperjes-Tokaj er Grenzlinie, die den östlichen Rand der<br />

Westkarpathen anzeigt. Diese Gebirgsgruppe war von den Rodnaer<br />

Alpen abgetrennt und schloss sich erst im Miozán zusammen durch<br />

die Erhebuns der Sandsteinhöhen. Dies ist der Grund des auffallenden<br />

Endemismus der Rodnaer Alpen {Melampyrum saxosum, Saussurea<br />

Porcii, Ligularia carpathica etc.) und dessen, dass zwischen der Flóra<br />

der erwáhnten östlichen und westlichen Gebirgsgruppe so auffallende<br />

Unterschiede herrschen.<br />

Die endemischen Pflanzen der Ostkarpathen hált Pax für solche<br />

Relikte, die an den ausser dem Bereich der diluvialen Eisströme<br />

falleu len Stellen sich erhalten konnten : wie Campanula carpathica,<br />

Symphytuni cordatum oder Chrysanthemum rotundifoliuni. Die Erklárung<br />

des endemischen Vorkommens von Aconitum moldavicuni<br />

und Saxifraga carpathica als solcher Pflanzen, derén Verbreitung in<br />

den Bereich der Eisströme falit, lásst er unentschiedeu.<br />

Der Endemismus der Westkarpathen ist ármer, jedoch die<br />

hier vorkonimenden Daphne arbuscula, Chrysanthemum Zutvadskyi,<br />

Delphinium oxysepalum sind scharfbegrenzte endemische Arten, die<br />

als Relikte betrachtet werden könuen.

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