BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

J. TUZSON : KRITISCHE WÜRDIGUNG ETC. (19)
J. T u z s o n : Krítísche Würdigung von F. Pax^
ftGrunázüge der Pflanzenverbreitung in denKarpathen,
IL Bd/^
(Ungarischer Originaltext in Heft 1, p. 41— 50.)
Das Werk bildet den zweitea Bánd des unter gleichem Tilel
vor 10 Jahren erschieuenen Paxschen Werkes und zugleich dessen
speziellen Teil, in dem die allgemeinen Kapitel des I. Bandes durch
Detailangabeu beieuchtet sind.
P a X hat sowohl vor Erscheinen des ersten Bandes als auch
nachher zahlreiche Ausflüge in sozusagen sámtlicbe Teile der Karpathen
unternommen und so hat er nebst seinen Originalangaben. die
Angaben der auf die ungarische Flóra bezugnehmenden Literatur auf
Grund der Autopsie in seinem grossangelegten Werke zusammen-
gefasst.
Das 1. Jíapitel des ersten Teiles des Werkes beschaftigt sich
mit der Tertiárflora der Umgebung der Karpathen. Dieses Kapitel
enthalt die Angaben von Unger, Stur, Staub, Ettingshausen,
Andrá u. a., und in bezúg auf die im Zsiltal und in der Umgebung
von Nagyszeben gesammelten Pflanzenpetrefakten auch P a x' eigene
Ergebnisse.
Besonders eingehend sind seine Ausführungen über die Schichten
des Obermiozán der Hegyalja, und über die tertiáre Flóra des Zsil-
tales und der Umgebung von Nagyszeben, für die dem Verfasser die
meisten Angaben zu Gebote standén. Der auf die Umgebung von Nagy-
szeben bezügliche Teil ist eine Originalmitteilung, die auf Grund dés
im Nagyszebener Museum vorliegenden Materials, die Revision der
Angaben von Andrá, Ackner, Hauer und Stache, Schwein
i t z und Stur, aber auch Üriginalbeschreibungen und darunter
auch die Beschreibung einer neuen Art, der Mahonia üenophylla
enthalt.
Das 2. und 3. Kapitel befasst sich ebenfalls mit palaeophyto-
logischen Beitrágen, namentlich mit der praediluvialen, beziehungs-
weise posttertiáren Flóra der Karpathen, in derén Verlaufe die in
den jungen Ablagerungen von Gánócz, Eatnócz, Szliács, FeJiérpatak,
Szepesvdralja, Lipóczvölgy, Borszéh und Feleli vorkommenden Pflanzen
in Betracht genommen sind.
Auf Grund dieser Angaben entwirft Verfasser die Entfaltung der
gegenwartigen Flóra der Karpathen seit dem Tertiar, als derén
Hauptmomente er folgendes hervorhebt. Die in der Karpathengegend
vorkommenden fossilen Pflanzenreste gehören fást ausnahmslos den
obern Schichten des Miozán an und lassen auf eine solche Flóra schliessen,
die — nach den Verháltnissen der heutigen Flóra zu urteilen — , das
heutige mediterráné Klima beanspruchten. Nebstdem fehlten auch Vertreter
von mehr thermophilen Gruppén nicht, wie das fragliche Podogonium
und Ficus, denen auch die bei Munkács, im Zsiltal und bei Dolmány
vorkommenden Palmen anzuschliessen sind. Die meisten Be-