BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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(16) G. MOESZ Der Pilz Cordyceps Sphingum (T u 1.) S a c c, welchea Hazslinszky in Ascusform nicht sammelte und dessen Vorkommen in der ungarischen Flóra er auf Grund einer für Isaria gemeinten Form erklarte, ist als Isaria nicht bestatigt worden. Der Verfasser weist hin, dass der von Hazslinszky publizierte Pilz eigentlich ein Orchis-Pollinarium ist, welches an dem Auge und der Stirn eines Schmetterlings hangén blieb. Auf unterirdischen Pilzen vegitieren die Pilze Cordyceps ophioglossoides (Ehrh.) Link und Cordyceps ca^jitoía (Holmsk.) Link. Beidé sammelte Hazslinszky in der Umgebung von Eperjes. An Arthropoden lében Cordyceps militaris (L.) Link, Cordyceps entomorrhiza (Dicks.) Fries und Cordyceps clavulata (Schw.) Ellis et Everh. Die zvv^ei letzten sammelte der Verfasser, sie sind neue Bürger der ungarischen Pilzflora. Die an Arthropoden lebenden Cordyceps-Avten werden vom Verfasser genauer untersucht. Für Cordyceps militaris hált der Verfasser ganz entschieden nur jenen Pilz, den Lojka im Komitat Mármaros gesammelt hat. Allé übrigen Pilze, die von verschiedenen ungarischen Autoren als Cordyceps militaris oder aber als Isaria farinosa erwáhnt werden, sind nach den Untersuchungen des Verfassers teils Botrytis Bassiana, teils Botrytis tenella, teils Penicilliim sp. Cordyceps entomorrhiza wurde vom Verfasser und Herrn N. F i 1 a r s z k y in der Hohen Tátra gesammelt. Der oberirdische Teil dieses Pilzes vv^ar beinahe 3 cm láng, am Scheitel mit lebhaftem orangegelbem, köpfigem Teil, dessen Lángé 4"5 mm, die -Breite 6 mm betrágt. Periihecium : 570—643 X 250—430 [i, Ascus : 150—400 5—6 6 fi.. Am Scheitel befindet sich eiue breitere, keulenförmige Ausbauchung. Die im Ascus in Teile. S porén sind sehr láng und zerfallen schon Das Mass der Teils porén betrágt 4'4—6 X 15 {J,. Nachdem der köpfige Teil des Pilzes breiter als lánger, alsó elliptisch Dickson in ist, sieht er jenem Cordyceps sehr áhnlieh, den England entdeckte und dessen Abbildung W a 1 1roth mitgeteilt hat. Ferncr sieht er jenem Pilze áhnlieh, den D u r i e u und Montagne in Algier sammelten und den sie mit dem Namen Cordyceps gracilis bezeichnet habén. Der Ver- X fasser schliesst sich Tulasnes Standpunkt an, indeni er Cordyceps gracilis und Cordyceps entomorrhiza vereinigt. Den Pilz Cordyceps clavulata, dessen Ascusform nur aus Nordamerika und England bekannt war, hat der Verfasser im Monat August 1908 in Fenykosztolány (Komitat Bars) an der Schildlaus Lecanium gefunden, von welchem die Áste des Fhiladelphus [coronarius bedeckt waren. Unter Tausenden von Coremien waren auch einige Perithecien. Coremium 3 mm láng und 0"3 mm breit, von sehr veránderlicher Gestalt. (Fig. 4 und 5.) Die Hyphenfáden 1-5— 4' 5 [j- breit, in der Regei aber 3 [J-, mit

DIE CORDYCEPS-ARTEN UNGARNS (17) kaum sichtbaren Querwanden. Freistehende Hyphenfaden kurz, entwickeln 1— 2zellige Ástchen, meistens iiur nach einer Seite. Die 7*3—10 [A langen und 3—4'4 fi. breiten Ástchen endigen in der Regei mit 1—2, oft mit 3, selten mit 4 langen sterigraaáhnlichen Spitzen. Sterigmalange 7'3 fi, Breite 0'7 fi. Wenn sich am Ástchen nur ein Sterigma entwickelt, so ist es gewöhnlich lánger, und zwar bis 2'2 fi und bis 3 [i breit. Das Sterigma endet an der Spitze mit ellipsisförmigen, farblosen Conidien, derén Lange 4'4—7'4 fi, die Breite 2"2 — 3 [i betragt. Öltropfen hat der Verfasser in den Conidien nicht bemerkt. Nach dieser Beschreibung ist die Conidienform dieses Pilzes ohne Zweifel mit dem Pilze Isaria lecmiiicola J a a p identisch, den J a a p in Kárnten im Jahre 1908 auf den an den Ásten von Corylus Arellana sich befindenden Schildlausen fand. Die in Fenykosztolány entdeckte Peritheciumform ist keulenförmig, schwarz, 2*4—3 mm láng, wovon 1%5—2 mm Lange auf den Stiel falit. Der Stiel ist 0'2—0'3 mm ; der köpfige Teil 0'6 mm breit. Der köpfige Teil ist von den stark hervortretenden Peri- thecien warzig. (Fig. 2.) Die Perithecien erscheinen dicht nebeneinander, im Langsschnitte siud sie eiförmig, 228—260 X 145—170 fi gross. Ascus : 83— 150 X 7 fi, selten 8— 10 fi, mit sehr kurzem Stiel und stumpfer Spitze. Die farblosen Sporen sind 40—77 ft láng, rS— 2'6 fi breit, und an beiden Enden zugespitzt. Die Sporenteile sind 4'5—8'8 f- láng, in der Regei 6"7 [i- Nach E 1 1 i s und Everhart (Xorth Ameríc. Pyrenomyc. (1892) pag. 61) ist die Breite des Ascus nur IV2— 2 fi. Nach dem Verfasser muss diese Angabe entweder ein Irrtum oder ein Dnickfehler sein. Denn vorausgesetzt, dass die Sporenbreite nur 1 fi betragt, so können sich acht Sporen im Ascus nur in dem Falle befin- den, wenn dessen Breite 3 [x betragt. Bresadola vermutét, dass der Pilz Isaria lecaniicola J a a p die Conidienform des Cordyceps pistillariaeformis B e r k. et B r. sein dürfte. Bresadolas Vermutung wird vom Verfasser auf Grund seiner Beobachtungen gerechtfertigt. Die Zusammengehörigkeit bestatigt unbezweifelt auch die folgende Beobachtung des Verfassers. Die keulenförmigen Coremien erzeugen an der Oberflache Conidien, im Innern aber weisen sie die Anlagen der Perithecien auf. Unter der Oberflache gruppieren sich diese unentwickelten Perithecien parallel zur Oberflache, ohne dass sie miteinander in Berührung kámen. Sie sind kugelförmig, mit 80 -90 fi Durchmesser und mit braungelb gefarbter Wand. Ihr Inneres, dessen Lumen noch eng ist, enthalt eine graulichfárbige Plasmamasse, in der keine Spur von Ascusbildung zu finden ist. Die Fig. 3 zeigt ein Coremium, dessen Peritheciumbildung schon seinen Aufaug genommen hat. Von der Coremiumoberflache so eines Peritheciums sind entnommen die Conidienerzeugenden Hyphenfaden der Fig. 10 und 18.

(16) G. MOESZ<br />

Der Pilz Cordyceps Sphingum (T u 1.) S a c c, welchea<br />

Hazslinszky in Ascusform nicht sammelte und dessen Vorkommen<br />

in der ungarischen Flóra er auf Grund einer für Isaria<br />

gemeinten Form erklarte, ist als Isaria nicht bestatigt worden.<br />

Der Verfasser weist hin, dass der von Hazslinszky publizierte<br />

Pilz eigentlich ein Orchis-Pollinarium ist, welches an dem<br />

Auge und der Stirn eines Schmetterlings hangén blieb.<br />

Auf unterirdischen Pilzen vegitieren die Pilze Cordyceps<br />

ophioglossoides (Ehrh.) Link und Cordyceps ca^jitoía (Holmsk.)<br />

Link. Beidé sammelte Hazslinszky in der Umgebung von<br />

Eperjes.<br />

An Arthropoden lében Cordyceps militaris (L.) Link,<br />

Cordyceps entomorrhiza (Dicks.) Fries und Cordyceps clavulata<br />

(Schw.) Ellis et Everh. Die zvv^ei letzten sammelte der<br />

Verfasser, sie sind neue Bürger der ungarischen Pilzflora.<br />

Die an Arthropoden lebenden Cordyceps-Avten werden vom<br />

Verfasser genauer untersucht.<br />

Für Cordyceps militaris hált der Verfasser ganz entschieden<br />

nur jenen Pilz, den Lojka im Komitat Mármaros gesammelt<br />

hat. Allé übrigen Pilze, die von verschiedenen ungarischen<br />

Autoren als Cordyceps militaris oder aber als Isaria farinosa<br />

erwáhnt werden, sind nach den Untersuchungen des Verfassers<br />

teils Botrytis Bassiana, teils Botrytis tenella, teils Penicilliim sp.<br />

Cordyceps entomorrhiza wurde vom Verfasser und Herrn<br />

N. F i 1 a r s z k y in der Hohen Tátra gesammelt. Der oberirdische<br />

Teil dieses Pilzes vv^ar beinahe 3 cm láng, am Scheitel mit lebhaftem<br />

orangegelbem, köpfigem Teil, dessen Lángé 4"5 mm,<br />

die -Breite 6 mm betrágt.<br />

Periihecium : 570—643 X 250—430 [i, Ascus : 150—400<br />

5—6 6 fi.. Am Scheitel befindet sich eiue breitere, keulenförmige<br />

Ausbauchung. Die<br />

im Ascus in Teile.<br />

S porén sind sehr láng und zerfallen schon<br />

Das Mass der Teils porén betrágt 4'4—6 X<br />

15 {J,. Nachdem der köpfige Teil des Pilzes breiter als lánger,<br />

alsó elliptisch<br />

Dickson in<br />

ist, sieht er jenem Cordyceps sehr áhnlieh, den<br />

England entdeckte und dessen Abbildung W a 1 1roth<br />

mitgeteilt hat. Ferncr sieht er jenem Pilze áhnlieh, den<br />

D u r i e u und Montagne in Algier sammelten und den sie<br />

mit dem Namen Cordyceps gracilis bezeichnet habén. Der Ver-<br />

X<br />

fasser schliesst sich Tulasnes Standpunkt an, indeni er<br />

Cordyceps gracilis und Cordyceps entomorrhiza vereinigt.<br />

Den Pilz Cordyceps clavulata, dessen Ascusform nur aus<br />

Nordamerika und England bekannt war, hat der Verfasser im<br />

Monat August 1908 in Fenykosztolány (Komitat Bars) an der<br />

Schildlaus Lecanium gefunden, von welchem die Áste des Fhiladelphus<br />

[coronarius bedeckt waren. Unter Tausenden von Coremien<br />

waren auch einige Perithecien. Coremium 3 mm láng und<br />

0"3 mm breit, von sehr veránderlicher Gestalt. (Fig. 4 und 5.)<br />

Die Hyphenfáden 1-5— 4' 5 [j- breit, in der Regei aber 3 [J-, mit

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