SFVS FV A SMS M C Ablenkung am Steuer / La distraction au volant ...

KNOW-HOW
Mehr Platz für
Velofahrer
Plus de place
pour les
cyclistes
Più posto per i
ciclisti
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sofern keine Zweiradfahrer behindert werden. Im Kolonnenverkehr
muss der Radstreifen wenn immer möglich
frei gehalten werden, denn er gilt als eigenständige Fahrspur.
Erfahrungen am Beispiel Gossau SG
In Gossau SG wurde mit aufwendigen Messungen und Videodokumentation
gearbeitet. Nachfolgend die wichtigs -
ten Erkenntnisse, in Form von Fragen und Antworten zusammengefasst:
Hat die Kernfahrbahn Auswirkungen?
Ja, speziell beim Radverkehr.
Welches sind die wichtigsten Auswirkungen beim Radverkehr?
Die Zahl der Velos hat – nach 18 Untersuchungstagen –
um 25 % zugenommen, und der Anteil illegaler Trottoirfahrer
ist um 40 % zurückgegangen.
Was hat sich beim Motorfahrzeugverkehr geändert?
Die Geschwindigkeiten sind leicht, aber doch messbar
zurückgegangen. Und Velos werden langsamer überholt.
Überall?
Unterschiedlich. Der Einfluss ist im Innerorts-Abschnitt
und zu Spitzenverkehrszeiten grösser.
Fühlen sich Radfahrende seit Einführung der Kernfahrbahn
sicherer?
Es scheint so. Sie fahren selbstbewusst 5 cm weiter vom
Strassenrand entfernt.
Fahren Motorfahrzeuglenkende auch anders?
Ja, ihr Abstand zum Strassenrand hat sich um 15 cm
erhöht.
Was geschieht, wenn Velos überholt werden?
Die Überholgeschwindigkeiten sind – zum Teil markant –
zurückgegangen.
Sind gefährliche Situationen festgestellt worden?
Nein, auch dann nicht, wenn Velos bei gleichzeitiger
Begegnung zweier Motorfahrzeuge überholt wurden.
Ist dieser Fall selten?
Ja, er kommt aber seit Einführung der Kernfahrbahn
eher häufiger vor.
Als gefährlich gilt auch, wenn Velos nebeneinander fahren.
Das ist um einen Drittel zurückgegangen. Und nebeneinander
Fahrende verlassen den Radstreifen nicht.
Hat die Einführung der Kernfahrbahn irgendwelche Nachteile
gebracht?
An der Bischofszellerstrasse sind keine Nachteile festgestellt
worden.
Es gibt auch Probleme
Die durchwegs positiven Beispiele treffen aber nicht alle
Aspekte des täglichen Verkehrs. Vorwiegend beim
Schwerverkehr und bei den Busbetrieben stossen die
Kernfahrbahnen nicht immer auf Gegenliebe, denn beim
Kreuzen von zwei schweren Motorfahrzeugen muss zum
Teil aufs angrenzende Trottoir ausgewichen werden.
Dort, wo im Bereich einer Kernfahrbahn Verkehrsinseln angeordnet
wurden, musste bei der Schneeräumung zum Teil auf
schmalere Schneeräumungsfahrzeuge gewechselt werden.
Auch ausserorts stellt sich die Situation anders dar. Eine Forschungsarbeit
hat ergeben, dass die Kernfahrbahn ausserorts
die Verkehrssicherheit der Radfahrer in der Regel nicht
erhöht.
Vgl. auch Bericht auf Seite 28 und im Internet
www.kernfahrbahn.ch ■
FOTO MOH