Leibniz, Akademie-Ausgabe, 1704--1716
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174 transkriptionen 1703–<strong>1716</strong> N. 146<br />
HochgeEhrtester h. geheimtte Raht<br />
Ich habe von mon’s Hodan vernohmen, das der selbe, sich bey mir erkundigen solte,<br />
wegen der flucht, des Jüngern graffen Giannini, so habe dieses gehorsamst melden wollen,<br />
wir haben die beyden herren graffen, auf des herrn geheimte Raht, recommendastion, in<br />
5 unser haus, unt an disch genohmen worzu wir uns sonst nicht resolvirt hatten, wir sint<br />
auch wegen ihrer guten condenit, mit ihnen zu friden gewesen, den Elsten graffen, habe<br />
ich ein gans virtel Jahr in unser Wonnstuben krank ligen gehabt, unt so bey ihn in<br />
allen gesorgt das ich es den meinigen nicht mehr hatte duhn können, sie haben gerne<br />
hannover sehen wollen, wie auch der hoff meritirt zu sehen zu werden. wie sie nun wegen<br />
10 des wekselles sich hie lenger auf halten müßen unt, der Jüngste seine reise vor sich<br />
genohmen, da vor kam ich so wenig als mein man, sie können leicht dencken das wir<br />
keine mittel haben graffens zu er haltten, den er wohl sehr wenig gelt haben mus, dieses<br />
kan sagen, das ich mich sehr gewundert unt alle menschen, das der herren graffen herr<br />
vatter, solchen sehr gottlosen bösen verleümdischen menschen als der Liska, den Jungen<br />
15 leütten auf die reise gegeben, den ich kan hoch bedeüren das wen sie den menschen nur in<br />
ihr gesicht krigten, sie schon sich alterirten, das sie die couleur ver Enderten, sie suchten<br />
imer trost zu uns, unt waren vil bey uns die dür könten wir ihnen nicht weisen, den<br />
sie stille unt alle zeit fleisig waren, unt incomodirt uns nicht, der Lisko mag wohl viel<br />
schuldt mit dar an seyn, was pasirt ist, den er begegnete absonderlich dem Jüngsten so<br />
20 grob, das ich mich unt andere verwundert haben, er war ein mensch, der so wohl die<br />
herren graffen, auch derer herrn vatter, in Helmstet, genug verleümdet hat, es ist sehr<br />
undankbar gehandelt, h. Kreße Liska Rülleman, das waren die treüen tobaks und bier<br />
brüder, die haben alles so geschückt zusamen, dieses ist nun unser dank, ich habe vor<br />
die aufwartung unt ville kleinigkeitten so hette mit recht fodern können, nicht verlangt<br />
25 bey der grosen krankheit des Eltern graffen, mir ist auch kein fenig gebohten sondern<br />
von dem lefen gelde noch 24 g. ab gezogen so doch kost gelt war, vor die haus mihte<br />
in hannover, habe der herren graffen ihre bilder an genohmen, wie sie doch wohl wiesen<br />
wie es in hannover, mit der mihte ist, ich habe von diesen wesent verdrus genug gehabt,<br />
da ich denke mit gottes hülffe in wenige wochen nieder zu kohmen unt vor Eiffer mich<br />
30 hütten solte, so habe dieser wegen so krank werden müsen das nicht gedacht, es würde<br />
noch so vor bey gehen, wen ich die Ehre hatte den herrn geheimten Raht zu sprechen so<br />
wolte ich vil erzählen, so ich nicht alles schreiben kan, gott weis es am besten, wie Ehrlich<br />
mir die leütte begegent was menschen nicht verschulden, wirt gott duhn. bis dato wiesen<br />
wir noch gar keine nachricht, als das die leütte hie sagen er were lutrisch geworden. ob<br />
1. 9. 2005