Leibniz, Akademie-Ausgabe, 1704--1716

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146 transkriptionen 1703–1716 N. 124 manchen nun Sehr Sensible seyn er wirdt nach Coppenhagen gehen und sich bedancken folglich nach Stockholm zum Jungen Herzog. Ich bin mit allen respect Ew. Hochwollgeb. Excel ce Unterthänniger Diener H. G. Hennenberg Brsch. 23. Feb. 1714 5 124. LEIBNIZ AN ANTON ULRICH Wien, 24. Februar 1714. Überlieferung: L Konzept: Durchleüchtigster Herzog, Gnädigster Herr E. Durchl. werden mir das recht thun zu glauben, daß dero zufall mich recht betrübet, 10 will nicht sagen bestürzet. Und nichts hat mich mehr getröstet, als der Churfürstin Durchl t gst es schreiben vom 13 hujus, darinn Sie meldet, daß E. D t Dero geschrieben, Sie arbeiteten, wieder an Ihrem Roman. Will also hoffen, daß E. D t sich wieder ganz wohl befinden: welches Gott vor lange zeit wahr machen wolle. inzwischen will hoffen die unterthänigste Schreiben so an Dieselbe abzulaßen ich die 15 freyheit genommen, werden zu recht eingehändiget worden seyn. Von dem so wegen der Moscovitischen negotiation auff des H. von Mattueof begehren selbst an hand gegeben gehabt, will weiter nichts gedencken. Will aber hoffen, es werden E. D. in gnaden befohlen haben, daß die diplomata so Florenz betreffen, meinem begehren nach copiret werden sollen. und verhoffe sie also bald 20 zu erhalten. Hier ist man noch wegen Krieges und Friedens in ungewißheit; zum wenigsten die so das innerste der Rastädtischen Handelung nicht wißen. Aber man kan nicht lange in dieser ungewißheit bleiben. Der Konig in Schweden soll wieder kranck seyn. Der Graff Dona ist vergangenen dingstags hier ankommen. Kan iemand ein guthes 25 instrument seyn, zwischen dem hiesigen und Preüßischen Hofe ein rechtes vernehmen zu stifften, so ist er es. Denn es fehlet ihm nicht an guthem willen noch an gehöhr an beyden orthen. Der geheime Staats von Ilgen hat ihme seinen Vetter den jungen Thulmayer zum Secretario mit gegeben. 30 Man will alhier sagen der Königl. Preüßische und der Chur Hanoversche Hof stunden 1. 9. 2005

N. 125 transkriptionen 1703–1716 147 in tractaten wegen Nordhausen mit Hofnung zum schluß zu kommen; weil nun vermutlich auch der Punckt des Rangs beym Nieder-Sachsen Creiß-Convent mit vorkommen wird, so zweifle nicht E. D. werden von allem wohl informiret seyn. Ich verbleibe lebenszeit E. hochfurstl. Durchl. unterthanigster Diener G. W. Leibniz Wien den 24. Febr. 1714. 5 125. JOHANN GEORG ECKHART AN LEIBNIZ Hannover, 25. Februar 1714. Überlieferung: K Abfertigung: Wohlgebohrner Gnädiger H. Geheimbder Rath 10 Auf meinen letztern brief erwarte mit verlangen eine antwort v. freue mich indeßen, daß Sie zu Wien gelegenheit finden eine neue Academiam Scientiarum zu stifften, wovon in der Hällischen Bibliotheque einige nachricht gefunden. Über mein Te deum bitte eine kleine censur aus. ich machte es damahls in eile. Inlage an Hrn. Grafen Giannini ersuche gehorsamst bestellen zu laßen. Ich wolte daß er die lieben Jungen Herren bald wegnehme. 15 Alleine,es wollen beyde nicht gern von mir: Der ältere wegen der gemeinen studien; der andre aber wegen uhrsachen die mir eben nicht lieb sind. Ich nehme die freyheit Ew. Excell. dieses geheimniß zuoffenbahren, bittte aber umb Gottes willen, es ihren Hrn. Vater nicht zusagen. damit es nicht von mir aus komme. Es hat nemlich der jüngste H. Graf in der religion wunderliche scrüpel bekommen v. will par farce Lutherisch werden. 20 Ich wolte nicht gern ein Apostel seyn v. rathe durchaus das gegentheil; allein er bleibt auf seinen fünf augen v. wird von Grillen gantz elend. Mich jammert des recht ehrlich gesinten Herren v. wolte ihn nicht gern miserable sehen. Daß beste wird seyn, daß er cito citissime nacher hauß muß v. der H. Vater ihn mit guten erst hinzukriegen suchet. Sonst befürchte, es werde wunderlich außschlagen. Wie ich gesagt, ich schreibe dieses Ewr. 25 Excell. alleine, v. bitte diesen brief zuverbrennen, damit er niemand zugesichte komme. Sie werden der sache unvermerkt am besten rathen können. Hier werden Sie ein wenig mehr aufwenden müßen. In Helmstet haben sie ziemlich kärglich gelebt, auch mich noch nicht vor Collegium v. so viele mühe bezahlt. Ich werde auch nichts fordern, wenns nicht von selbst geschiht. Von der geschriebnen sache bitte nochmahls ihren Hrn. Vater nichts 30 1. 9. 2005

N. 125 transkriptionen 1703–<strong>1716</strong> 147<br />

in tractaten wegen Nordhausen mit Hofnung zum schluß zu kommen; weil nun vermutlich<br />

auch der Punckt des Rangs beym Nieder-Sachsen Creiß-Convent mit vorkommen wird,<br />

so zweifle nicht E. D. werden von allem wohl informiret seyn.<br />

Ich verbleibe lebenszeit E. hochfurstl. Durchl. unterthanigster Diener G. W. <strong>Leibniz</strong><br />

Wien den 24. Febr. 1714. 5<br />

125. JOHANN GEORG ECKHART AN LEIBNIZ<br />

Hannover, 25. Februar 1714.<br />

Überlieferung: K Abfertigung:<br />

Wohlgebohrner Gnädiger H.<br />

Geheimbder Rath 10<br />

Auf meinen letztern brief erwarte mit verlangen eine antwort v. freue mich indeßen,<br />

daß Sie zu Wien gelegenheit finden eine neue Academiam Scientiarum zu stifften, wovon<br />

in der Hällischen Bibliotheque einige nachricht gefunden. Über mein Te deum bitte eine<br />

kleine censur aus. ich machte es damahls in eile. Inlage an Hrn. Grafen Giannini ersuche<br />

gehorsamst bestellen zu laßen. Ich wolte daß er die lieben Jungen Herren bald wegnehme. 15<br />

Alleine,es wollen beyde nicht gern von mir: Der ältere wegen der gemeinen studien; der<br />

andre aber wegen uhrsachen die mir eben nicht lieb sind. Ich nehme die freyheit Ew.<br />

Excell. dieses geheimniß zuoffenbahren, bittte aber umb Gottes willen, es ihren Hrn.<br />

Vater nicht zusagen. damit es nicht von mir aus komme. Es hat nemlich der jüngste H.<br />

Graf in der religion wunderliche scrüpel bekommen v. will par farce Lutherisch werden. 20<br />

Ich wolte nicht gern ein Apostel seyn v. rathe durchaus das gegentheil; allein er bleibt<br />

auf seinen fünf augen v. wird von Grillen gantz elend. Mich jammert des recht ehrlich<br />

gesinten Herren v. wolte ihn nicht gern miserable sehen. Daß beste wird seyn, daß er cito<br />

citissime nacher hauß muß v. der H. Vater ihn mit guten erst hinzukriegen suchet. Sonst<br />

befürchte, es werde wunderlich außschlagen. Wie ich gesagt, ich schreibe dieses Ewr. 25<br />

Excell. alleine, v. bitte diesen brief zuverbrennen, damit er niemand zugesichte komme.<br />

Sie werden der sache unvermerkt am besten rathen können. Hier werden Sie ein wenig<br />

mehr aufwenden müßen. In Helmstet haben sie ziemlich kärglich gelebt, auch mich noch<br />

nicht vor Collegium v. so viele mühe bezahlt. Ich werde auch nichts fordern, wenns nicht<br />

von selbst geschiht. Von der geschriebnen sache bitte nochmahls ihren Hrn. Vater nichts 30<br />

1. 9. 2005

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