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Programme du soir (PDF) - Philharmonie Luxembourg

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14<br />

Zwischen Bollywood<br />

und Brooklyn<br />

Red Baraat mischen die Genres auf<br />

Franz X.A. Zipperer<br />

Hatte Amerika bisher ein adäquate Antwort auf den <strong>du</strong>rchschla-<br />

genden internationalen Erfolg der Klänge von Balkan Brass,<br />

Russendisko oder Latin-Ska? Definitiv nicht! Und doch, es gibt<br />

eine. Nur hat sie sich bisher gut versteckt. In den letzten noch<br />

nicht von der Gentrifizierung abgerissenen alten Backstein-Lager-<br />

häusern im New Yorker Stadtteil Brooklyn finden seit einiger<br />

Zeit unangekündigte Feten statt. Die Besucher sind schnell heiß-<br />

gelaufen bei der rhythmisch aufregenden Musik, die ihnen da<br />

entgegenschallt. Zugegebenermaßen ungewöhnliche Musik, sind<br />

doch Instrumente involviert, die nicht in jedem amerikanischem<br />

Hinterzimmer rumstehen, etwa eine Dhol. Eine was? Eine Dhol<br />

ist eine vor dem Bauch hängende und mit Stöcken gespielte<br />

Doppelfelltrommel. die in der indischen Volksmusik gespielt wird.<br />

Traditionell wird eine nahezu zylindrische Dhol als Rhythmus-<br />

instrument in der Bhangra-Musik des Punjab verwendet. Zumin-<br />

dest können die Wurzeln der Musik nun besser verortet werden –<br />

und zwar im fernen Indien. Auch der Bandname der neunköpfigen<br />

Truppe, welche die Brooklyner Lagerhäuser zum Erbeben bringt,<br />

Red Baraat klingt – jedenfalls in zweiten Teil – indisch.<br />

Led Zeppelin, die Indo-Jazz-Welle und das Weiße Haus<br />

Die weiteren Instrumente werden schnell als noch mehr Perkus-<br />

sives und eine Ansammlung von Blasinstrumenten identifiziert.<br />

Im Gesamtklang lassen die Filmmelodien aus Bollywood grüßen.<br />

Doch nicht nur die. Da erklingt noch Unzahl anderer Klänge:<br />

Soul, Funk, Latin, Jazz oder Rap. Das führt unweigerlich zur Frage,<br />

wie das wohl alles zusammenhängt? Darauf hat Dhol-Spieler und<br />

MC Sunny Jain – der 2011 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift

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