Sicherheit Sécurité Sicurezza - Swissi
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W<br />
Das Gemeindehaus<br />
und das Kornhaus<br />
präsentieren sich<br />
äusserlich als<br />
Zeitzeugen.<br />
Fotos: Daniel Boschung<br />
W<br />
La maison communale<br />
et le Kornhaus se<br />
présentent extérieurement<br />
en tant que témoins<br />
du passé.<br />
W<br />
Il Municipio del<br />
Comune di Herzogenbuchsee<br />
e l’ex<br />
granaio sono una<br />
testi monianza del<br />
passato.<br />
SICHERHEIT 2009_2<br />
10<br />
SECURITY<br />
Erika Meili, <strong>Sicherheit</strong>sinstitut, Zürich<br />
Herzogenbuchsee:<br />
bewährtes <strong>Sicherheit</strong>skonzept<br />
Die Gemeinde Herzogenbuchsee liess sich beim Umbau von zwei Verwaltungsgebäuden frühzeitig<br />
vom <strong>Sicherheit</strong>sinstitut beraten. Das hat sich gelohnt: Heute ist die Verwaltung mit durchdachten<br />
Massnahmen vor Einbrechern und aggressiven Besuchern geschützt.<br />
Die Berner Gemeinde Herzogenbuchsee<br />
mit ihren 6700 Einwohnern<br />
hat eine lange Geschichte: Sie geht<br />
auf eine römische Siedlung zurück, weshalb<br />
ihr Name vom römischen Wort<br />
«buxa» für Buchsbäume abstammt. Daraus<br />
entstand der Name «Buchse», der<br />
dann zu Herzogenbuchsee ergänzt wurde,<br />
als das Dorf 1090 in den Besitz der Herzöge<br />
von Zähringen fiel.<br />
So ist es denn auch durchaus passend,<br />
dass die Verwaltung der geschichtsträchtigen<br />
Gemeinde in die zwei ältesten Gebäude<br />
im Zentrum des Dorfes einquartiert<br />
wurde: ins Kornhaus aus dem Jahr 1583<br />
und ins Gemeindehaus, dessen Kern aus<br />
den Jahren 1566 und 1568 stammt.<br />
Doch einfach war die Umwandlung der<br />
Häuser in ein modernes Verwaltungszentrum<br />
nicht. «Eigentlich hätten wir lieber<br />
ein neues Gebäude erstellt, das wäre<br />
günstiger gewesen», erzählt Gemeindeschreiber<br />
Rolf Habegger. Doch für die beiden<br />
denkmalgeschützten Häuser liess<br />
sich keine andere Nutzung finden. So hat<br />
man die gesamte Verwaltung, die zuvor<br />
dezentral auf drei Standorte verteilt war,<br />
in den beiden Gebäuden konzentriert. Der<br />
Umbau hat 4,4 Mio. Franken gekostet,<br />
dauerte mehr als ein Jahr und wurde im<br />
Februar 2008 abgeschlossen.<br />
Freundliche Arbeitsatmosphäre<br />
Trotz der schwierigen Ausgangslage sind<br />
Rolf Habegger und seine Mitarbeitenden<br />
zufrieden mit dem Resultat. Während sich<br />
die beiden Häuser äusserlich als Zeitzeugen<br />
präsentieren – das Gemeindehaus ist<br />
mit einem Fresko geschmückt, das einen<br />
Bannerträger im Bauernkrieg 1653 darstellt<br />
–, enthalten sie im Innern zeitgemässe<br />
Büros und Sitzungszimmer. Die<br />
Wände wurden farbig gestrichen, alle Innentüren<br />
und teilweise auch die Zwischenwände<br />
sind aus Glas, was eine helle,<br />
freundliche Arbeitsatmosphäre schafft.<br />
Wie sehr dies geschätzt wird, spürt der<br />
Gemeindeschreiber auch bei Stellenbesetzungen:<br />
«Seit dem Umbau ist es einfacher<br />
geworden, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.»<br />
Beigetragen zum Wohlbefinden der Angestellten<br />
hat auch das <strong>Sicherheit</strong>skonzept,<br />
das der Security-Spezialist Guido Walker<br />
vom <strong>Sicherheit</strong>sinstitut für die beiden<br />
Häuser erarbeitet hat. Rolf Habegger ist<br />
froh, dass er den Fachmann bereits in der<br />
Planungsphase des Umbaus beigezogen<br />
hat: «Wir haben ein ausgeklügeltes, aber<br />
dennoch einfaches System der Zutrittskontrolle<br />
gefunden.»<br />
Vor dem Umbau war die Verwaltung kaum<br />
geschützt: Besucher konnten ungehindert<br />
in die Büros der Verwaltung hineinspazieren.<br />
Das war für Rolf Habegger unhaltbar:<br />
«Wir haben sensible Daten, z.B. Steuerdokumente<br />
oder Testamente, im Haus. Es<br />
darf nicht sein, dass sie von Unbefugten<br />
eingesehen werden können.» Gewalt gegenüber<br />
Angestellten sei zwar selten. Einmal<br />
habe jedoch ein verärgerter Klient<br />
während eines Gesprächs mit einer Sozialarbeiterin<br />
einen Stuhl gepackt und sei<br />
auf sie losgegangen. Glücklicherweise<br />
hatte sie einen Pfefferspray zur Hand. Erst<br />
als sie drohte, ihn wirklich einzusetzen,<br />
zog sich der Angreifer zurück.<br />
Raffinierte bauliche Massnahmen<br />
Der Zugang zum Sozialdienst wurde denn<br />
auch besonders restriktiv geregelt: Er ist<br />
als einzige Abteilung im Kornhaus untergebracht<br />
und für Besucherinnen und<br />
Besucher nur durch einen Warteraum zu-