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Sicherheit Sécurité Sicurezza - Swissi

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| TIPPS DER POLIZEI<br />

Vorgehen im Notfall<br />

SICHERHEIT 2009_2<br />

8<br />

SECURITY<br />

Die <strong>Sicherheit</strong>sberater von Stadt- und Kantonspolizei Zürich empfehlen:<br />

Erkennen, wenn der Klient gestresst ist<br />

• Hastige Bewegungen, laute Stimme, schweres Atmen, trockener<br />

Mund, Schweissausbrüche oder rote Flecken am Hals.<br />

Unterschwellige Aggression benennen<br />

• Zeigen Sie möglichst früh Gefühle, benennen Sie die Situation:<br />

«Ich fühle mich unwohl. Ihr Verhalten macht mir Angst.»<br />

• Kommunizieren Sie klar, was Sie nicht wollen.<br />

• Wenn Ihnen ein Klient zu nahe kommt, signalisieren Sie mit aus -<br />

gestreckten Armen Ihre Intimdistanz.<br />

• Lassen Sie sich nicht an die Wand drängen.<br />

• Laufen Sie nicht davon.<br />

Auf Drohungen reagieren<br />

• Fragen Sie nach, ob die Drohung ernst gemeint ist.<br />

• Setzen Sie klare Grenzen: «Sie bedrohen mich, das liegt nicht drin.»<br />

• Zeigen Sie die Konsequenzen auf (z.B. eine Anzeige).<br />

• Appellieren Sie an die Vernunft.<br />

• Informieren Sie Vorgesetzte und Mitarbeitende.<br />

• Stellen Sie allfällige Spuren sicher (z.B. Drohbriefe).<br />

In gefährlichen Situationen Hilfe suchen<br />

• Verlassen Sie den Raum, und fordern Sie Hilfe an.<br />

• Rufen Sie die Polizei (Tel.117).<br />

Nach der Eskalation konsequent sein<br />

• Lassen Sie die Attacke nicht stehen. Die mildeste Form der Nach -<br />

bearbeitung ist ein Gespräch unter Beizug der Abteilungsleitung.<br />

• Angedrohte Konsequenzen müssen durchgezogen werden.<br />

• Bei Gewalt oder Drohungen, die Sie ernst nehmen: Erstatten Sie<br />

Anzeige.<br />

Sich entspannen und austauschen<br />

• Entspannen Sie sich, z.B. mit autogenem Training, Sport etc.<br />

• Reden Sie mit einer Vertrauensperson.<br />

steht», gibt Uwe Maier zu bedenken. Zu optimieren<br />

sei schliesslich auch das Verhältnis zwischen <strong>Sicherheit</strong><br />

und Betrieb: «Es gibt keine <strong>Sicherheit</strong>, die<br />

sich nicht auch auf den Betrieb auswirkt.»<br />

Einfluss auf das <strong>Sicherheit</strong>skonzept habe auch die<br />

Philosophie einer Amtsstelle, ob z.B. eher offene<br />

Schalter oder solche mit Panzerglasscheiben gewünscht<br />

seien, sagt Uwe Maier. Unbestritten ist in<br />

Fachkreisen aber die Trennung der Verwaltungsgebäude<br />

in einen öffentlichen Bereich, der während<br />

der Öffnungszeiten zugänglich ist, und in einen internen<br />

Bereich, der nur den Angestellten offen steht<br />

(Artikel S. 10).<br />

<strong>Sicherheit</strong>sberatung der Kantone<br />

Eine weitere Unterstützung bieten die <strong>Sicherheit</strong>sberatungen<br />

der Kantonspolizeien, die nicht nur<br />

Private, sondern auch Verwaltungen und Unternehmen<br />

beraten. «Nach meiner Erfahrung werden<br />

aber die Vorschläge für bauliche Massnahmen<br />

kaum realisiert, weil den Gemeinden das Geld dazu<br />

fehlt», sagt Rolf Gasser von der <strong>Sicherheit</strong>sberatung<br />

Zürich. Er setzt deshalb mehr auf organisa -<br />

torische Empfehlungen, da diese eher umgesetzt<br />

würden. «Es ist nur schon gut, wenn Aggressionen<br />

überhaupt thematisiert werden», sagt der <strong>Sicherheit</strong>sberater.<br />

Drohungen und Gewalt seien ernst zu<br />

nehmen und müssten Konsequenzen haben – auch<br />

wenn der Chef sage, das sei doch gar nicht so<br />

schlimm.<br />

Besonders stark engagiert ist die <strong>Sicherheit</strong>sberatung<br />

der Kantonspolizei Bern. Denn der Regierungsrat<br />

hat 2003 wegen des Amoklaufs im Zuger<br />

Kantonsparlament beschlossen, die Verwaltungs -<br />

sicherheit müsse bei Neubauten oder baulichen<br />

Veränderungen stärker berücksichtigt werden. Die<br />

<strong>Sicherheit</strong>sberatung der Kantonspolizei Bern erhielt<br />

dabei die Aufgabe, die Verwaltungen beratend<br />

zu begleiten. Der Beschluss hatte zur Folge, dass<br />

sich die beiden <strong>Sicherheit</strong>sberater Urs Brechbühl<br />

und Bruno Lüthi auf das Thema Verwaltungssicherheit<br />

spezialisiert haben. Sie arbeiten zudem<br />

eng mit dem psychologischen Dienst der Kantonspolizei<br />

Bern zusammen. «Wir beraten Verwaltungen<br />

umfassend, sowohl bezüglich organisatorischer<br />

und verhaltensorientierter Massnahmen wie<br />

auch in baulich-technischen Angelegenheiten», erklärt<br />

Bruno Lüthi. Dazu gehört die Schulung der<br />

Verwaltungsangestellten vor Ort. «Allgemein kann<br />

festgehalten werden, dass im Bereich Verwaltungssicherheit<br />

vielerorts Nachholbedarf besteht», sagt<br />

Bruno Lüthi.<br />

Bruno Lüthi beobachtet, dass die <strong>Sicherheit</strong> selbst<br />

bei der Planung von Gebäuden, wenn baulich-tech-

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