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BB_22_2024_f

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2 BIEL BIENNE 28. MAI <strong>2024</strong> CHRONIK CHRONIQUE<br />

BIEL BIENNE 28 MAI <strong>2024</strong><br />

Dienstag, 21. Mai<br />

n Übernommen: Isabel Johner<br />

und Wilfried Köster übernehmen<br />

das Berner Lokal<br />

«Marzer» und führen es als<br />

«Maruzzella» weiter. Beide<br />

führen das gleichnamige Restaurant<br />

im Bieler Quartier<br />

Bözingen seit 2016.<br />

Mittwoch, <strong>22</strong>. Mai<br />

n Abgewiesen: Der Kanton<br />

Bern weist eine Beschwerde<br />

der Gemeinde Gampelen zum<br />

Rückbau der TCS-Campinganlage<br />

als unbegründet ab.<br />

n Gekündigt: Das Bieler<br />

Callcenter Telus will bis Ende<br />

Jahr 100 Mitarbeiter entlassen.<br />

Das Unternehmen macht<br />

hauptsächlich den telefonischen<br />

Kundendienst für die<br />

Swisscom. Diese bestätigt die<br />

Auflösung des Vertrages.<br />

Donnerstag, 23. Mai<br />

n Beantragt: Der Bieler<br />

Gemeinderat beantragt dem<br />

Stadtrat einen Kredit von<br />

785 000 Franken für den Aktionsplan<br />

Biodiversität 2025<br />

bis 2028. Rund 60 Prozent der<br />

Ausgaben werden durch Drittmittel<br />

(von Bund und Kanton)<br />

abgedeckt sein. Im November<br />

2020 hat der Stadtrat zum ersten<br />

Mal einen Kredit für die<br />

Umsetzung eines entsprechenden<br />

Plans gesprochen.<br />

n Eröffnet: Die Spitalzentrum<br />

Biel AG (SZB AG) baut<br />

das ambulante Leistungsangebot<br />

im Gesundheitszentrum<br />

MEDIN Biel/Bienne<br />

weiter aus. Auf den acht<br />

Stockwerken des «MEDIN<br />

La Tour» am Bieler Bahnhof<br />

nehmen fachärztliche Kliniken<br />

etappiert den Betrieb auf.<br />

n Geprüft: Der Berner Regierungsrat<br />

will einen Vorstoss<br />

von SVP-Grossrat Mathias<br />

Müller aus Orvin prüfen:<br />

Asylsuchende sollen künftig<br />

Bezahlkarten statt Bargeld erhalten,<br />

damit soll Missbrauch<br />

eingedämmt werden.<br />

n Kandidiert: Die Chancen<br />

für eine ESC-Kandidatur<br />

von Biel und Bern sind noch<br />

intakt. Laut SRG-Sprecher<br />

seien zwei ESC-Städte eine<br />

innovative Idee.<br />

n Geflogen: Der Bieler<br />

Marco Sieber wird für die<br />

nächste Mission der Europäischen<br />

Weltraumorganisation<br />

nicht aufgeboten. Spätestens<br />

in sechs Jahren wird auch<br />

Sieber ins All fliegen können.<br />

n Gebaut: Die vorberatende<br />

Grossratskommission unterstützt<br />

das 12 Millionen-<br />

Projekt für den Gefängnisneubau<br />

in Witzwil.<br />

n Gestärkt: Die Grünliberalen<br />

Biel unterstützen die<br />

Kandidatur der PRR-Gemeinderätin<br />

Natasha Pittet als<br />

Bieler Stadtpräsidentin. Nach<br />

fünf Jahrzehnten Sozialdemokratie<br />

sei ein Wechsel nötig.<br />

Freitag, 24. Mai<br />

n Gefeiert: In der Bieler Altstadt<br />

nehmen 650 Kinder an<br />

der «Rue de l’ARTvenir» teil.<br />

Samstag, 25. Mai<br />

n Geschlossen: Der Zoo<br />

Johns kleine Farm in Kallnach<br />

schliesst per August nach<br />

28 Jahren Betrieb seine Türen.<br />

Es konnte kein anderer Standort<br />

gefunden werden.<br />

n Gesiegt: Der FC Biel beendet<br />

seine Saison mit einem<br />

2:0-Heimsieg gegen Breitenrain<br />

als Tabellendritter.<br />

Sonntag, 26. Mai<br />

n Besucht I: Das Nidauer<br />

Stedtlifest geht nach rekordverdächtigen<br />

30 000 Besuchern<br />

pro Tag zu Ende.<br />

n Besucht II: Die Bieler Fototage<br />

gehen zu Ende, rund<br />

13 000 Interessierte besuchten<br />

die 23 Ausstellungen an<br />

11 Orten. Im Zentrum stand<br />

das Normale und Banale.<br />

A propos …<br />

Er war in seiner Art der Beste.<br />

Peter Wyssbrod, der Künstler,<br />

der Mime, der Schauspieler,<br />

der Theaterautor, der Regisseur,<br />

der Alleskönner. Als wir<br />

zusammen Mitte der 60er-<br />

Jahre unseren ersten Film<br />

drehten, war Peter Wyssbrod<br />

noch unbekannt, ohne<br />

Schauspielererfahrung. Als<br />

«Geh mit der Zeit!» an den<br />

ersten Solothurner Filmtagen<br />

aufgeführt wurde, fragte die<br />

Kritik: «Wer ist dieser tolle<br />

stumme Akteur?» Doch<br />

Peter Wyssbrod blieb nicht<br />

beim Film, aber das Stumme<br />

wurde zu seinem Markenzeichen.<br />

Er schrieb Spiele ohne<br />

Worte, erfand mit seinen<br />

Theater-Stücken «Le Grand<br />

Départ», «Entracte» oder<br />

«Hommage au Théâtre» eine<br />

neue Bühnenkunst. Wurde<br />

für sein aussergewöhnliches<br />

Schaffen mit dem Kleinkunstpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Weigerte sich, im Olympia<br />

in Paris aufzutreten – man<br />

hatte Kürzungen und Zugeständnisse<br />

verlangt, denen<br />

er sich verweigerte. Er war<br />

nie im Mainstream, er blieb<br />

auch später, als er keine eigenen<br />

Stücke mehr kreierte,<br />

ein widerständiger, aber<br />

überraschender Einzelgänger,<br />

der sich – wie sein poetischer<br />

Mentor Samuel Beckett<br />

– stets über seine Arbeit<br />

hinterfragte. Er war nie der<br />

Liebling von Biels Kultur<br />

oder Politik, weil er nicht in<br />

ihr Schema passte. Aber sie<br />

werden sich noch lang an<br />

ihn erinnern.<br />

VON/PAR<br />

MARIO<br />

CORTESI<br />

Peter Wyssbrod =<br />

Dans son style, il était le<br />

meilleur. Peter Wyssbrod,<br />

l’artiste, le mime, l’acteur,<br />

l’auteur dramatique, le metteur<br />

en scène, le touche-à-tout.<br />

Lorsque nous avons tourné<br />

ensemble notre premier film,<br />

au milieu des années soixante,<br />

Peter Wyssbrod était encore<br />

un inconnu, sans expérience<br />

d’acteur. Lorsque «Geh mit<br />

der Zeit!» (Va avec le temps!)<br />

a été présenté aux Journées de<br />

Soleure, la critique a demandé:<br />

«Qui est ce formidable acteur<br />

muet?» Peter Wyssbrod a écrit<br />

des jeux de scène sans paroles,<br />

il a inventé une nouvelle dramaturgie<br />

dans ses créations<br />

comme «Le Grand Départ»,<br />

«Entracte» ou «Hommage<br />

au Théâtre». Il a reçu le Prix<br />

suisse de la scène 2006 pour<br />

son œuvre exceptionnelle.<br />

Il a décliné l’Olympia à Paris<br />

pour avoir refusé de faire des<br />

coupes et des concessions.<br />

Il n’a jamais suivi les courants<br />

de pensée dominants, même<br />

plus tard, lorsqu’il ne créait<br />

plus ses propres pièces, il est<br />

resté un résistant solitaire.<br />

À l’image de Samuel Beckett,<br />

auquel il vouait une admiration<br />

indéfectible, il s’est toujours<br />

remis en question.<br />

Il n’a jamais été le bien-aimé<br />

de la culture ou de la politique<br />

biennoise, parce qu’il<br />

ne correspondait pas à leur<br />

schéma. Mais ils se souviendront<br />

longtemps de lui.<br />

Mardi 21 mai<br />

n Rejeté. Le classement du<br />

camping du Fanel en zone<br />

réservée par la commune<br />

de Champion avait été jugé<br />

non conforme au droit, le<br />

recours auprès de la Direction<br />

de l’intérieur et de la<br />

justice (DIJ) est rejeté, car<br />

jugé sans fondement.<br />

n Changé. Bienne n’est pas<br />

pris en compte dans le nouvel<br />

horaire 2025 des CFF, selon le<br />

maire Erich Fehr, une ligne directe<br />

pour l’aéroport de Genève<br />

n’est plus d’actualité, un changement<br />

à Renens s’imposera. Le<br />

nouvel horaire entrera en fonction<br />

le 15 décembre <strong>2024</strong>.<br />

Mercredi <strong>22</strong> mai<br />

n Réclamé. Le FC Bienne<br />

et l’Association jurassienne de<br />

Football réclament des indemnités<br />

à Neuchâtel Xamax pour<br />

les transferts réalisés par le club<br />

de la Maladière qui refuse d’en<br />

reverser une partie.<br />

n Opposé. Le comité des<br />

opposants, baptisé «Sauvons<br />

le quai du Bas», lance sa campagne<br />

pour appeler la population<br />

à dire non le 9 juin à<br />

Bienne. Selon eux, les impacts<br />

positifs sont trop faibles par<br />

rapport aux risques qu’un tel<br />

projet représente.<br />

Jeudi 23 mai<br />

n Demandé. Afin de poursuivre<br />

les efforts de la Ville de<br />

Bienne en faveur de la biodiversité,<br />

le Conseil municipal demande<br />

au Conseil de ville un<br />

crédit d’engagement de<br />

785 000 francs pour le volet<br />

2025-2028 du plan d’action<br />

pour la biodiversité.<br />

n Hissé. Nemo, l’artiste de<br />

Bienne qui a remporté l’Eurovision<br />

avec «The Code»,<br />

se hisse en tête des charts<br />

suisses et détient également<br />

le record du single le plus<br />

streamé en une semaine tout<br />

en conquérant les classements<br />

de neuf autres pays.<br />

Vendredi 24 mai<br />

n Complété. Le HC Bienne<br />

complète son coaching staff<br />

pour la saison prochaine: mis<br />

à part l’entraîneur principal<br />

Martin Filander, l’entraîneur<br />

des gardiens de longue date<br />

Marco Streit, l’entraîneur<br />

hors glace Jordi Rozijn ainsi<br />

que Mathias Tjärnqvist et<br />

Beat Forster occupent désormais<br />

les fonctions d’assistants<br />

coachs.<br />

n Célébrée. Assemblés en<br />

vieille ville de Bienne en fin de<br />

journée pour célébrer la culture<br />

sous toutes ses formes, lors de<br />

la deuxième édition de la manifestation<br />

«Rue de l’ARTvenir»,<br />

650 élèves présentent leurs<br />

créations artistiques devant une<br />

foule de spectateurs.<br />

Samedi 25 mai<br />

n Terminé. Le FC Bienne<br />

remporte, 2-0 son dernier<br />

match de la saison en Promotion<br />

League contre le FC<br />

Breitenrain à la Tissot Arena<br />

devant 724 spectateurs; un<br />

dernier match qui met un<br />

terme à la prestigieuse carrière<br />

du défenseur central<br />

François Affolter.<br />

Dimanche 26 mai<br />

n Visitée. La 27 e édition des<br />

Journées photographiques<br />

de Bienne se termine sur un<br />

record de fréquentation, plus<br />

de 13 000 personnes ont<br />

visité les expositions, une affluence<br />

record dans l’histoire<br />

du festival.<br />

Niekannjaetwas lebenund nichtsterben.Ewigleben hiesse nielebendigsein.<br />

Robert Walser<br />

PeterWyssbrod<br />

10. Januar 1938–7. Mai<strong>2024</strong><br />

Nach kurzer Krankheitist er am 7. MaiamfrühenMorgenverstorben.<br />

In Trauer undDankbarkeit<br />

BarbaraWyssbrod<br />

Sandra Wyssbrod mitOsvaldo undSohnIlias<br />

BaptistWyssbrodund AnitaFattonWyssbrod<br />

mitJoris undFiona<br />

Manuel Wyssbrod<br />

Geschwisterund Anverwandte<br />

DieTrauerfeier fand im engstenFamilienkreis statt.<br />

ADIEU<br />

Anker Verena, 92, Lengnau; Biedermann-Roncoroni Angela, 68, Brügg; Brunschweiler-<br />

Bösch Lydia, 79, Täuffelen; Bürgin Willy, 86, Mörigen; Catalano Ruggiero, 67, Biel/<br />

Bienne; Cattin Rose, 102, Corgémont; Chapatte-Brandenberger Hedy, 93, Studen;<br />

Charpié Yvonne, 94, Court; Chatelain Elvira, 94, Biel/Bienne; Chatelain René, 93, Biel/Bienne;<br />

Costa Rosa Avelino José, 79, Saint-Imier; Flegenheimer Lison, 87, Biel/Bienne; Fuhrer-Meier<br />

Bethli, 92, Seedorf; Giannini Alice, 93, Biel/Bienne; Grimm Margrit, 92, Nidau; Hinderling-<br />

Müller Dora, 100, Évilard; Holzer Jörg-Arthur, 52, Diessbach; Imhoff René, 71, Studen;<br />

Iten Marcel, 74, Twann; Jost-Schwab Ruth, 87, Dotzigen; Kalt Colette, 71, Péry; Leibundgut-<br />

Cochard Gertrude, 81, Biel/Bienne; Marti-Zumbach Hanni, 87, Orpund; Meister Therese,<br />

90, Magglingen; Mouret Saryka, 69, Biel/Bienne; Rochat-Blaser Marguerite, 99, Évilard;<br />

Saha Shalom, 75, Brügg; Scheurer Brigitte, 62, Biel/Bienne; Schüpbach-Guidi Bruno, 78,<br />

Schwadernau; Stalder Roland, 82, Biel/Bienne; Steiner-von Allmen Erika, 83, Aegerten;<br />

Stoll Walter, 99, Biel/Bienne; Tüscher Hedy, 95, Worben; Wohlfahrt Peter, 77, Nidau;<br />

Zaugg Paul, 67, Biel/Bienne.<br />

ECHO<br />

Der frühere Bieler<br />

Tagblatt-Journalist<br />

Thomas Uhland ist heute<br />

Präsident der EVP Biel.<br />

Er hat die Meinung<br />

«Demut statt Klotzen»<br />

von Mario Cortesi in der<br />

Biel Bienne-Ausgabe vom<br />

21. Mai <strong>2024</strong> gelesen.<br />

Uhland findet, Biel müsse<br />

den<br />

Unteren Quai<br />

sanieren und<br />

dabei sparen<br />

Mario Cortesi weiss bereits,<br />

was in Sachen «Neugestaltung<br />

Unterer Quai» Volkswille<br />

ist. Und er weiss sogar,<br />

dass dieser ausgehebelt<br />

wurde. Wir stimmen aber<br />

erst am 9. Juni ab! Es steht<br />

noch kein Volkswille fest<br />

und es kann folglich auch<br />

keiner ausgehebelt worden<br />

sein. Tatsache ist, dass ein<br />

erstes Projekt nach Einsprachen<br />

überarbeitet wurde.<br />

Was dem Volk jetzt vorgelegt<br />

wird, ist ein Kompromiss.<br />

Wer Demokratie versteht,<br />

weiss: Ohne Kompromisse<br />

geht es nicht. Das Argument<br />

mit den Kosten für die Steuerzahlenden<br />

funktioniert<br />

auch nicht. Ein Blick in die<br />

Botschaft (von den Bürgerlichen<br />

mitverfasst) zeigt:<br />

Dem Projekt zuzustimmen,<br />

kommt die Stadt Biel billiger,<br />

als es abzulehnen. Warum?<br />

Weil Biel von Subventionen<br />

von Bund und Kanton<br />

profitieren kann, wenn es<br />

mehr als das Nötigste macht.<br />

Und tatsächlich ist es keine<br />

Option, dem Verfall des<br />

Unteren Quais zuzusehen, er<br />

muss ohnehin saniert werden.<br />

Was für Biel allerdings<br />

ziemlich teuer wird ohne<br />

Subventionen. Zu Recht<br />

sagt Mario Cortesi: Auch das<br />

sind Steuergelder. Gewiss,<br />

aber diese Gelder liegen bereits<br />

parat, um abgeholt zu<br />

werden. Das haben die (bürgerlich<br />

dominierten) Parlamente<br />

so entschieden. Holt<br />

Biel das Geld nicht, werden<br />

es vielleicht Krösusse wie<br />

Zug oder Zürich tun. Gespart<br />

werden kann da gar nichts.<br />

Cortesi beklagt – abermals<br />

zu Recht – die Verschuldung<br />

der Stadt. Genau! Und deshalb<br />

sollten wir am 9. Juni<br />

Ja stimmen, denn nur so<br />

entlasten Sie die Stadtkasse.<br />

Heute sind die Schüssquais<br />

nicht mehr als zwei Parkplatzreihen.<br />

Das wird sich<br />

bei einem Ja grundlegend<br />

ändern. Dann wird der<br />

Untere Quai wieder, was er<br />

einst war: eine Promenade.<br />

Vielleicht treffen wir uns ja<br />

dort einmal, Herr Cortesi,<br />

wenn Sie unter den Bäumen<br />

flanieren, sich auf eine<br />

Bank setzen und der Schüss<br />

zusehen. Und das notabene<br />

bei angenehmen Temperaturen.<br />

Denn die geplante<br />

Umgestaltung hat auch<br />

einen positiven Einfluss<br />

auf das städtische Klima.<br />

Sie scheinen Lokalpolitiker<br />

ausgemacht zu haben, die<br />

mit der ideologischen Keule<br />

drohen (wen und was Sie<br />

damit genau meinen, verraten<br />

Sie leider nicht). Und Sie? Sie<br />

bringen in Ihrem Text eine<br />

ideologische Phrase nach<br />

der anderen. Natürlich, das<br />

dürfen Sie. Das gehört zur<br />

politischen Meinungsbildung.<br />

Nur sollten Sie dann darauf<br />

verzichten, Andersdenkenden<br />

Ideologie vorzuwerfen – ganz<br />

nach dem Motto: ideologisch<br />

sind immer die anderen.<br />

Thomas Uhland, EVP/<br />

PEV, Biel/Bienne<br />

Claude Barbey war von<br />

1996 bis 2014 Stadtbaumeister<br />

von Grenchen.<br />

Seit fünf Jahren wohnt<br />

er in Biel. Das neue Schulhaus<br />

auf der Champagne<br />

sei kein Leuchtturmprojekt,<br />

sondern eine<br />

Fehlplanung<br />

Als ehemaliger Stadtbaumeister<br />

der Nachbarstadt<br />

Grenchen bin ich vor fünf<br />

Jahren nach Biel umgezogen<br />

und geniesse seither<br />

die urbanen Qualitäten<br />

dieser Stadt. Die aktuellen<br />

Kontroversen zum Projektkredit<br />

Champagne haben<br />

mich bewogen die aktuellen<br />

Abstimmungsunterlagen<br />

vertiefter anzuschauen,<br />

was einiges Stirnrunzeln<br />

auslöste. Ich sehe mich als<br />

ehemaliger Profi und Bürger<br />

veranlasst, das Recht der<br />

Meinungsfreiheit zu nutzen,<br />

meine Überlegungen öffentlich<br />

einzubringen, denn ich<br />

denke, der Steuerzahler hat<br />

das Recht zu wissen, dass es<br />

auch billiger geht! Wir sind<br />

nicht in Zürich oder Zug.<br />

Biel hat ein Problem mit den<br />

Finanzen und wird mit diesem<br />

Projekt, dessen Notwendigkeit<br />

zwar nachgewiesen<br />

ist, die finanzielle Situation<br />

nochmals verschärfen. Das<br />

Schulhaus Champagne ist<br />

viel zu teuer und andere Gemeinden<br />

beweisen, es ginge<br />

auch günstiger mit gleicher<br />

Qualität: zum Beispiel Beunden<br />

in Nidau. Geschuldet<br />

sind die hohen Kosten dem<br />

schlechten Verhältnis von<br />

Erschliessungsfläche zu Nutzfläche<br />

und dem Holzbauraster<br />

von 8m/8m, dem teuren<br />

Minergie P Eco Standard, der<br />

viel Technik bedingt, dem<br />

Kindergarten im 1. Geschoss<br />

mit fraglichen Terrassen statt<br />

mit Bodenbezug sowie die<br />

Turnhallen im UG. Das Projekt<br />

Champagne hat schon<br />

Sparrunden hinter sich,<br />

offensichtlich ohne grosse<br />

Wirkung. Nur in den ersten<br />

Phasen eines Projektes können<br />

rund 80 Prozent der<br />

Kosten beeinflusst werden,<br />

Fehler bei der Konzeptphase<br />

sind danach kaum<br />

mehr zu korrigieren. In diesem<br />

Falle muss also radikal<br />

neu gedacht werden, dabei<br />

müssen die oben erwähnten<br />

Parameter beachtet werden.<br />

In den Argumenten<br />

der Abstimmungsbotschaft<br />

kann man zwischen den<br />

Zeilen ein Unbehagen der<br />

Politik erkennen. Wird<br />

deshalb nun offen der Begriff<br />

«Leuchtturmprojekt»<br />

verwendet? Lassen wir uns<br />

dadurch nicht blenden!<br />

Claude Barbey, Biel

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