BB_21_2024_d

More documents

Recommendations

Info

2 BIEL BIENNE 21. MAI 2024 AKTUELL ACTUEL BIEL BIENNE 21 MAI 2024 KLIMAPOLITIK Gemeinden haben Schlüsselfunktion Der sozialdemokratische Gemeindepräsident von Tramelan und Grossrat Hervé Gullotti wünscht sich, dass der Kanton einen Massnahmenkatalog vorlegt, um Gemeinden zu helfen, die mehr für das Klima tun möchten. POLITIQUE CLIMATIQUE Manque de ressources humaines Le député-maire socialiste de Tramelan Hervé Gullotti désire que le Canton présente un catalogue de mesures afin d’aider les communes qui aimeraient en faire plus pour le climat. Hervé Gullotti: «Der Kanton sollte Gemeinden unterstützen, die sich im Klimaschutz engagieren wollen.» VON MOHAMED HAMDAOUI «Die Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle im Bereich Umweltschutz», sagt Hervé Gullotti, sozialdemokratischer Gemeindepräsident von Tramelan und Grossrat. Insbesondere, damit die Schweiz ihr Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreichen kann. Aus diesen Gründen würde es der ehemalige Präsident des Berner Grossen Rates begrüssen, wenn der Regierungsrat jene Gemeinden, die mehr für das Klima tun möchten, mit einem «kommunalen Klimaplan» unterstützen würde. Angedacht ist «ein Programm mit Anreizen in Form von technischer und finanzieller Unterstützung für Gemeinden, die sich konkret in einem Klimaschutzprogramm engagieren wollen». Er sollte zudem konkrete Instrumente vorschlagen, auch auf personeller Ebene. Verbesserte Ausbildung. Weitere Ziele eines solchen «kommunalen Klimaplans» sind die Entwicklung eines Internetportals «Nachhaltige Gemeinden», das alle möglichen Aktionen auf kommunaler Ebene vereint und Weiterbildungen in Umweltfragen für die Gemeinden schafft. Für Gullotti habe der Kanton den Auftrag, «die Gemeinden in die Klima-Problematik einzuführen». In ihrer Antwort anerkennt die Berner Regierung, dass den Gemeinden im Bereich des Umweltschutzes eine besondere Rolle zukommt, denn sie hätten den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern und könnten Bedürfnisse und Erwartungen im Bereich Umweltschutz klar erkennen. Der Regierungsrat erinnert auch daran, dass er bereits eine Reihe von klimapolitischen Instrumenten entwickelt hat, wie das Berner Energieabkommen BEakom oder einen Richtplan, der es ermöglicht, «klimagerechte Siedlungsstrukturen» zu fördern. Darüber hinaus sieht die Exekutive bereits finanzielle Unterstützung vor, damit die Gemeinden Massnahmen zur Bewältigung der klimatischen Herausforderungen umsetzen können, wie die energetische Sanierung von Gemeindegebäuden und die Begrünung öffentlicher Räume. Fehlendes Knowhow. Der Regierungsrat räumt aber ein, dass der Kanton mehr tun könnte, um Gemeinden zu unterstützen, die in der Klimapolitik aktiver werden möchten. In diesem Sinne hält er die Idee eines «kommunalen Klimaplans» für prüfenswert: «Gerade in kleinen und mittelgrossen Gemeinden fehlt es oft an personellen Ressourcen und mitunter auch am spezifischen Knowhow zur Entwicklung und Umsetzung von wirksamen Massnahmen zum Klimaschutz.» Er ist daher bereit, die Motion von Gullotti anzunehmen, allerdings in der weniger verbindlichen Form eines Postulats. Der Grosse Rat wird Anfang Juni über das Geschäft entscheiden. n Hervé Gullotti: «Le Canton a la mission de conduire les communes à se soucier de la problématique climatique.» PAR MOHAMED HAMDAOUI «Les communes ont un rôle décisif à jouer en matière de protection de l’environnement», affirme le député-maire socialiste de Tramelan Hervé Gullotti. En particulier pour permettre à la Suisse d’atteindre son objectif de neutralité climatique d’ici à 2050. Pour ces raisons, l’ancien président du Grand Conseil bernois apprécierait que le Conseil exécutif donne un coup de pouce aux communes du canton qui aimeraient en faire plus pour le climat en présentant un «Plan climat communal» qui constituerait «un programme incitatif de soutien technique et financier aux communes qui souhaitent s’engager concrètement en faveur de la protection du climat». Il devrait notamment proposer des outils et des mesures financières incitatives concrètes pour soutenir et accompagner les communes sur les plans techniques et humains. Améliorer la formation. Autres objectifs d’un tel Plan climatique communal: développer un portail virtuel «Communes durables» qui rassemblerait l’ensemble des actions possibles à mener au niveau communal. Et mettre sur pied des formations continues en matière environnementale pour le personnel communal. Pour Hervé Gullotti, «le Canton a la mission de conduire les communes à se soucier de cette problématique climatique». Sa motion est cosignée par des députésmaires d’autres partis, notamment du centre-droit. Dans sa réponse, le Gouvernement bernois admet que les communes ont un rôle particulier à jouer en matière de protection de l’environnement, car «elles ont le contact direct avec les citoyennes et citoyens et peuvent clairement distinguer les besoins et attentes en matière de protection de l’environnement». Il rappelle aussi qu’il a déjà développé un certain nombre d’outils en matière de politique climatique, comme la Convention bernoise sur l’énergie BEakom ou un plan directeur permettant d’encourager «des structures urbaines adaptées aux changements climatiques». Par ailleurs, l’Exécutif prévoit déjà une aide financière pour permettre aux communes de mettre en œuvre des mesures pour faire face aux défis climatiques, comme l’assainissement énergétique des bâtiments communaux et la végétalisation des espaces publics. En faire davantage. Mais le Conseil-exécutif admet que le Canton pourrait en faire davantage pour soutenir les communes qui aimeraient être plus actives en matière de politique climatique. En ce sens, il estime que l’idée d’un «Plan climat communal» mérite d’être étudiée, en particulier car «les communes de petite et de moyenne taille manquent souvent de ressources humaines et parfois aussi de savoir-faire spécifique pour développer et mettre en œuvre des mesures efficaces de protection du climat». Il est donc prêt à accepter la requête d’Hervé Gullotti, mais sous la forme moins contraignante du postulat. Le Grand Conseil tranchera au début du mois de juin. n
BIEL BIENNE 21. MAI 2024 MEINUNG / OPINION BIEL BIENNE 21 MAI 2024 3 Klotzen statt Demut Mario Cortesi – wie die Stimmbürger erfolgreich ins Offside manövriert werden. Mario Cortesi à propos de la manœuvre qui met avec succès les électeurs hors-jeu. Toujours plus cher et bien sûr financé par la dette Biels Parlament schickt Anfang Juni gleich zwei Verpflichtungskredite in die Volksabstimmung, deren brennende Dynamitzündschnur mit viel Augenwasser gelöscht worden ist. Denn mit fast weinerlicher Argumentation vermochten zaghafte und resignierte Parteien diese Vorlagen – im Grunde gegen einen im Vorfeld bereits ausgehebelten Volkswillen – im Stadtrat durchzubringen und dem Souverän jetzt mit geschickter Rechtfertigung schmackhaft zu machen. Immer teurer und natürlich schuldenfinanziert Wieviel Wasser ist die Schüss runtergeflossen, seit über eine notwendige Sanierung des Unteren Quais gesprochen wurde? Und wie hat man die berechtigten Einwände der Gegner mit dem Fake-Argument zur Seite geschoben, man sei auf ihre Bedenken doch eingetreten? Ein unausgegorenes Projekt kommt jetzt zur Abstimmung, frühere bessere, günstigere und volksnähere Ideen hat man erfolgreich gebodigt, ohne über ihre mögliche Realisation nachzudenken. Und immer wieder wird der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut mit dem Argument, Bund und Kanton übernähmen ja einen Teil der Kosten. Geld, das natürlich nicht Milliardär Elon Musk einwirft, sondern eben auch die helvetischen Steuerzahler. Ein bescheideneres Projekt hätte nicht ins Schema der jetzigen Regierung und tonangebenden Politiker gepasst, die im Hintergrund immer noch mit der ideologischen Keule drohen. Aber es passt ins politische Bild einer Stadt, die das Projekt Agglolac den Stimmbürgern auf diktatorische, wenn auch gesetzliche Art, der Abstimmung entzogen hatte. Über das teuerste und für Biels Aufschwung und Zukunft wichtigste Projekt durften nur einige Dutzend Parlamentarier entscheiden, die sich problemlos von einigen Zukunfts-Bremsern manipulieren liessen. Die Käseglockenpolitiker haben die Brache für Jahrzehnte in ihrem Sinn gerettet. Und uns auf dem Schuldenberg sitzen lassen; zukünftige Steuerzahler wären für Nidau und Biel (und seinen Schuldenberg) willkommen gewesen. Und das Schulhaus Champagne, das für fast 60 Millionen aus dem Boden gestampft werden soll? Da braucht man nur in der Schweiz Umschau zu halten, was andere Städte für Schulhausneubauten investiert oder wie sie den Sparhebel angesetzt haben. Biel drückt eine Schuldenlast von mehr als 800 Millionen Franken, da ist eigentlich kein Geld für ein überteuertes Projekt vorhanden. Vorschläge, wie man das Schulhaus günstiger erstellen könnte, fanden kein Gehör. Stattdessen erhöhte man die Kosten sukzessive von einst 39 Millionen auf das Anderthalbfache, alles natürlich schuldenfinanziert. Nicht nur finanziell bei den Steuerzahlern, auch konzeptionell sorgt das Projekt bei Fachleuten nur für Kopfschütteln: Kindergarten im ersten Stock, fast 5 Millionen für die Installation der Lüftungsanlagen, Aussenräume auf dem Balkon usw. Im Stadtrat haben immerhin 13 einsichtigere Parlamentarier dagegen gestimmt, beim Unteren Quai waren es 16. Und bei beiden Vorlagen haben sich insgesamt 10 Parlamentarier der Stimme enthalten. Man bringt also zwei Vorlagen in die Volksabstimmung, die bereits im Parlament fraglich und nicht genügend durchdacht waren. Und gegen den Umbau des Unteren Quais haben sowohl Heimatschutz wie auch Landschaftsschutz Einsprache erhoben. Beide Verpflichtungskredite werden den Stimmbürgern mit einem Katalog an Behauptungen zur Annahme empfohlen. Ob jetzt 800 oder 850 Millionen Schulden drücken, spielt keine Rolle. Da sahen Gemeinderat und Parlamentarier grosszügig drüber hinweg. Das sollen die im Herbst neugewählten Politiker besser ins Lot bringen. Wie sie sich auch das Mahnmal der Agglolac-Brache immer wieder kopfschüttelnd anschauen können. Vielleicht sind es endlich Politiker, die über mehr Demut und weniger Hang zum Klotzen verfügen. Zu hoffen ist es. n Début juin, le Parlement biennois soumet en votation populaire deux crédits d’engagement, deux pétards dont les mèches ont été mouillées de larmes. Car c’est avec une argumentation presque larmoyante que des partis timorés et résignés ont réussi à faire passer ces projets au Conseil de Ville – au fond contre une volonté populaire déjà bafouée au préalable – et les faire avaler par le Souverain avec une justification habile. Combien d’eau a coulé dans la Suze depuis que l’on a parlé de la nécessité d’assainir le quai du Bas? Et comment a-t-on écarté les objections justifiées des opposants avec l’argument fallacieux que l’on était tout de même entré en matière sur leurs préoccupations? Un projet mal ficelé est maintenant soumis au vote, alors que des idées antérieures meilleures, moins chères et plus proches du peuple ont été balayées avec succès, sans que l’on réfléchisse à leur éventuelle réalisation. Et l’on continue à jeter de la poudre aux yeux de la De l’arrogance au lieu d’humilité population en arguant que la Confédération et le Canton prennent en charge une partie des coûts. De l’argent qui n’est évidemment pas injecté par le milliardaire Elon Musk, mais bien par les contribuables helvétiques. Un projet plus modeste ne correspondait pas au schéma du gouvernement actuel et des politiciens qui donnent le ton, brandissant toujours en arrière-plan leur massue idéologique. Mais il correspond à l’image politique d’une Ville qui avait soustrait le projet Agglolac au vote des électeurs, de manière dictatoriale, bien que légale. Seuls quelques dizaines de parlementaires ont pu se prononcer sur le projet le plus coûteux et le plus important pour l’essor et l’avenir de Bienne, et ils se sont laissé manipuler sans problème par quelques adeptes de l’anti-développement. Ceuxci ont mis sous cloche la friche pour des décennies, dans leur intérêt. Et nous ont laissé assis sur la montagne de dettes; les futurs contribuables auraient été les bienvenus pour Nidau et Bienne (aux finances rouge-vif). Et l’école de la Champagne, qui doit sortir de terre pour près de 60 millions? Il suffit de regarder en Suisse ce que d’autres villes ont investi dans la construction de nouveaux bâtiments scolaires ou comment elles ont utilisé le levier des économies. Bienne a une dette de plus de 800 millions de francs, il n’y a donc pas d’argent pour un projet trop cher. Les propositions visant à construire un bâtiment scolaire moins onéreux n’ont pas été entendues. Au lieu de cela, les coûts ont été successivement augmentés, passant de 39 millions à bientôt le double, le tout bien sûr financé par la dette. Le projet ne fait pas que froncer les sourcils des contribuables, mais aussi ceux des spécialistes: jardin d’enfants au premier étage, près de 5 millions pour l’installation des systèmes de ventilation, espaces extérieurs en balcon, etc. Au Conseil de Ville, 13 parlementaires plus perspicaces ont tout de même voté contre, et 16 contre le Quai du Bas. Et pour les deux projets, 10 parlementaires se sont abstenus. On soumet donc au peuple deux projets qui étaient déjà douteux et insuffisamment réfléchis au Parlement. Et la transformation du Quai du Bas a fait l’objet d’oppositions de la protection du patrimoine et de la protection du paysage. Les deux crédits d’engagement sont recommandés aux électeurs avec un catalogue d’affirmations. Qu’importe la pression de 800 ou 850 millions de dettes, cela ne joue aucun rôle. Le Conseil municipal et les parlementaires l’ont généreusement ignoré. Les nouveaux politiciens élus cet automne devront mieux y remédier. Comme ils pourront toujours regarder le mémorial de la friche d’Agglolac en secouant la tête. Peut-être s’agira-t-il enfin d’hommes et femmes politiques qui auront plus d’humilité et moins d’arrogance. Il faut l’espérer. n PHOTO: STEF FISCHER
Page 1: l 21. MAI 2024 WOCHE 21 47. JAHRGAN
Page 5 and 6: BIEL BIENNE 21. MAI 2024 GASTKOLUMN
Page 7 and 8: BIEL BIENNE 21. MAI 2024 PERSONEN G
Page 9 and 10: BIEL BIENNE 21. MAI 2024 MARKT / MA
Page 11 and 12: BIEL BIENNE 21. MAI 2024 SEELAND BI
Page 13 and 14: BIEL BIENNE 21. MAI 2024 AGENDA BIE

BB_21_2024_d

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

Delete template?

Save as template?