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ZWEI SEKUNDEN VOR DEM HÖHEPUNKT<br />
EUSEBIA<br />
Leg dich auf den Boden. So, jetzt bist du richtig tot. Ich habe gewonnen.<br />
Nein! Ich will nicht!<br />
LAODAMAS<br />
EUSEBIA<br />
Ich bin größer und stärker. So ist das. Sei nicht sauer.<br />
LAODAMAS<br />
Also, wenn ich der Schwächere bin, kann ich die Götter bitten, mir zu helfen! So,<br />
Thétis lässt mich Ambrosia trinken. Mein Körper ersteht stärker wieder auf!<br />
EUSEBIA<br />
Nein, dein Körper kann sich nicht bewegen, du bist tot.<br />
LAODAMAS<br />
Die Bestattungsriten wurden nicht gemacht, ich bin ziellos in der Hölle<br />
umhergeirrt…Ohne Münze und ohne Erde konnte ich nicht wirklich sterben. Also<br />
funktioniert die Ambrosia. Ätsch. Ich erstehe auf, ich bin stärker und daher töte<br />
ich dich. Aber ich gebe schön Erde auf dich drauf. So. Ich bin schwächer, aber ich<br />
bin schlauer. Ich lege dir sogar eine Münze in die Tasche!<br />
EUSEBIA<br />
Nein, ich mag dieses Spiel nicht. Und dann wird man mit uns schimpfen, weil wir<br />
so von Polyneikes reden…Komm, wir suchen Antigone! Mit ein bisschen Glück<br />
wird sie mit uns spielen wollen!<br />
Die Kinder verlassen die Bühne, die Kulisse wechselt. Wir befinden uns im Zimmer<br />
Antigones. Sie ist im Begriff, sich umzuziehen.<br />
ANTIGONE<br />
Mich umziehen…aber wozu? Wozu Lippenstift auftragen, Pigmente auf die<br />
Augenlider. Wozu dieses Kleid anziehen, welches meine Brust und meine Hüften<br />
betont? Für wen? Hämon? Aber er will mich doch bereits heiraten. Die anderen?<br />
Nein. Nein, nicht für die anderen. Für mich? Mir beweisen, dass ich auch dieser<br />
Mensch sein kann? Diese junge Frau voller Leben, voller Zukunft? Mich ein letztes<br />
Mal belügen? Auf geht’s. Heute Abend tue ich so.<br />
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