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Broschüre Königsstädte

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<strong>Königsstädte</strong><br />

Meknes • Fes • Rabat • Marrakesch<br />

1


Vorwort<br />

WILLKOMMEN<br />

IN MAROKKOS<br />

KÖNIGSSTÄDTEN<br />

Marokko, das Land der Kontraste und kulturellen Vielfalt,<br />

ist ein magischer Ort, an dem die Geschichten vergangener<br />

Epochen in den Mauern seiner Städte, in der Schönheit<br />

seiner Architektur und in der Warmherzigkeit seiner<br />

Bewohner lebendig werden. Unter den vielen Juwelen,<br />

die dieses atemberaubende Land zu bieten hat, sind die<br />

„<strong>Königsstädte</strong>“ zweifellos eine der beeindruckendsten Facetten<br />

Marokkos.<br />

Die <strong>Königsstädte</strong> sind nicht nur historische Orte mit<br />

Schätzen aus der Vergangenheit, sondern auch Plätze einer<br />

lebendigen Gegenwart mit vielen Kultur-Highlights,<br />

die man entdecken kann. In den <strong>Königsstädte</strong>n Marokkos<br />

finden wir die Magie des Orients, die faszinierende Architektur<br />

und die herzliche Gastfreundschaft, die dieses Land<br />

so einzigartig machen.<br />

Eine Rundreise von Königsstadt zu Königsstadt wird garantiert<br />

zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die eindrucksvollen<br />

Sehenswürdigkeiten aller vier Kulturoasen strahlen<br />

eine magische Anziehungskraft aus und erwarten den Besucher<br />

mit einem Feuerwerk an Eindrücken.<br />

Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die <strong>Königsstädte</strong><br />

Fes, Marrakesch, Rabat und Meknes.<br />

Ihr Team des Marokkanischen Fremdenverkehrsamtes<br />

2


Inhalt<br />

MEKNES ................................................................................. 10<br />

Die Medina und die Ville Impériale ............................. 12<br />

Moulay Idriss und Umgebung ...................................... 15<br />

Weitere Highlights und Golfplätze ............................... 16<br />

Museen und Veranstaltungen ........................................ 17<br />

FES ......................................................................................... 20<br />

Die Medina ................................................................... 22<br />

Die Souks ..................................................................... 23<br />

Die Monumente ............................................................ 24<br />

Die Gerbereien ............................................................. 27<br />

Weitere Highlights, Ausflüge und Golfplätze ............. 28<br />

Museen und Veranstaltungen ....................................... 29<br />

RABAT ............................................................................. 30<br />

Ville Nouvelle ............................................................... 32<br />

Hassan ........................................................................... 33<br />

Chellah .......................................................................... 34<br />

Die Medina – Kasbah des Oudayas ............................. 35<br />

Kasbah des Oudayas – Bouregreg ............................... 36<br />

Bouregreg ..................................................................... 37<br />

Weitere Highlights, Ausflüge und Golfplätze .............. 38<br />

Museen und Veranstaltungen ........................................ 39<br />

MARRAKESCH ................................................................. 40<br />

Die Medina und die Souks ........................................... 42<br />

Djemaa el Fna .............................................................. 43<br />

Die Monumente ............................................................ 44<br />

Die Gärten .................................................................... 45<br />

Die Neustadt ................................................................. 46<br />

Ausflüge ........................................................................ 47<br />

Weitere Highlights, Ausflüge und Golfplätze .............. 48<br />

Museen und Veranstaltungen ........................................ 49<br />

EXKURSE<br />

Zeitreise durch die <strong>Königsstädte</strong> .............................. 8<br />

Volubilis – die Stadt, die Rom mit Öl versorgte ...... 18<br />

INFOS MAROKKO<br />

Karte <strong>Königsstädte</strong> .......................................................... 6<br />

Gut zu wissen ................................................................ 50<br />

Karte Marokko .............................................................. 51<br />

RUBRIKEN<br />

Vorwort ........................................................................... 2<br />

Impressum, Fotovermerke .............................................. 5<br />

3


Inhalt<br />

20 FES<br />

Fes ist die älteste der <strong>Königsstädte</strong><br />

und für viele Besucher<br />

die eindrucksvollste Stadt<br />

Marokkos überhaupt. Die<br />

wohl berühmteste Sehenswürdigkeit<br />

sind die 900 Jahre<br />

alten Chouara-Gerbereien.<br />

10 MEKNES<br />

Moulay Ismaïl verwandelte<br />

ein bedeutungsloses Städtchen<br />

in ein marokkanisches<br />

Versailles: Es entstanden<br />

Paläste, Moscheen, Medersen,<br />

Gärten und Wasserwerke<br />

– Gebäude, die durch ihre<br />

architektonische Einheitlichkeit<br />

heute noch beeindrucken.<br />

40 MARRAKESCH<br />

Zwischen Wüste und Küste befindet sich<br />

eine Stadt, die seit jeher Besucher aus aller<br />

Welt in ihren Bann zieht: Marrakesch – ein<br />

urbanes Märchen zwischen Tradition und<br />

Moderne.<br />

30 RABAT<br />

Die Königsstadt und Hauptstadt Rabat ist berühmt für ihre<br />

historischen Hinterlassenschaften Kasbah des Oudayas und<br />

Chellah. Im Quartier Bab Al Bahr zeigt sich Rabat von seiner<br />

modernen Seite. Rabat ist sicherlich nicht die bekannteste, aber<br />

die vielseitigste aller <strong>Königsstädte</strong>.<br />

4


Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Staatlich Marokkanisches Fremdenverkehrsamt<br />

www.visitmorocco.com<br />

KONZEPT, LAYOUT, REDAKTION, BILDREDAKTION,<br />

HERSTELLUNG<br />

ADIEU TRISTESSE Verlag, Berlin<br />

REDAKTION / LEKTORAT<br />

Corinne Vastel (V.i.S.d.P.)<br />

Klaus Kopelkert<br />

Willy Vlodaceck<br />

Sven Kämmerer<br />

Eva Harker (Lektorat)<br />

Nachdruck, Übersetzungen und Auszüge<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />

Verlages und mit voller Quellenangabe.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

© by ADIEU TRISTESSE Verlag Berlin<br />

Gerichtsstand: Berlin<br />

FOTOVERMERKE<br />

(nach Seiten, Anordnung im Layout: l.: links, r.: rechts, M.: Mitte, o.: oben, u.: unten)<br />

Titel: olenatur/Adobe Stock; 2/3: gatsi/Adobe Stock; 5: Calin Stan/Adobe Stock; 8: mitzo_bs/Adobe Stock;<br />

9: Maison de la Photographie Marrakech; 12/13 o.: Leonid Andronov/Adobe Stock, u.l.: mauritius images/<br />

Raimund Franken/imageBROKER, u.r.: Maurizio De Mattei/Adobe Stock; 13 u.l.: Maurizio De Mattei/<br />

Adobe Stock, u.r.: mehdi33300/Adobe Stock; 14: Leonid Andronov/Adobe Stock; 15 o.: nyiragongo/Adobe<br />

Stock, u.: Maurizio De Mattei/Adobe Stock; 16 o.: lkpro/Adobe Stock, u.: gatsi/Adobe Stock; 17 o. +<br />

l.: Fondation Nationale des Musées, u.: Leonid Andronov/Adobe Stock; 18 o.: Ondrej Bucek/Adobe Stock,<br />

u.: benjamin cabassot/Adobe Stock; 19: luengo_ua/Adobe Stock; 22/23 o.: mehdi33300/Adobe Stock; 22<br />

u.l.: Praxis Creative/Adobe Stock, u.r.: Rusel1981/Dreamstime; 23 u.l.: Hakan Can Yalcin/Dreamstime,<br />

u.r.: pszabo/Adobe Stock; 24 o.: xavierarnau/iStock, u.l.: TambolyPhotodesign/Adobe Stock, u.r.: Torval<br />

Mork/Adobe Stock; 25 o.: saiko3p/Adobe Stock, u.l.: Rafal Cichawa/Adobe Stock, u.r.: Rafal Cichawa/<br />

Adobe Stock; 26: Olena Zn/Adobe Stock; 27 o.: gatsi/Adobe Stock, u.r.: Maurizio De Mattei/Adobe Stock;<br />

28 o.: olenatur/Adobe Stock, u.l.: saiko3p/Adobe Stock, M.: Torval Mork/Adobe Stock; 29 o.: mitzo_bs/<br />

dobe Stock, u.l.: Donatas Dabravolskas/Adobe Stock; 30/31: olenatur/Adobe Stock; 32/33 o.: Tamboly-<br />

Photodesign/Adobe Stock; 32 u.l.: saiko3p/Adobe Stock, u.r.: kicimici/Adobe Stock; 33 u.l.: Elena-studio/iStock,<br />

u.r.: Andrey Shevchenko/Adobe Stock; 34 o.: saiko3p/Adobe Stock, u.l.: Stefano Zaccaria/<br />

Adobe Stock, u.r.: milosk50/Adobe Stock; 35 o.: Fairmont La Marina Rabat-Salé, u.l.: mauritius images/<br />

JOHN KELLERMAN/Alamy/Alamy Stock Photos, u.r.: holgs/iStock; 36/37: SerFF79/Adobe Stock, 36<br />

u.l.: Kotangens/Adobe Stock, u.r.: Mik Man/Adobe Stock; 37 u.l.: LivTostes/Adobe Stock; 38 o.: imane/<br />

AdobeStock, u.l.: imagoDens/Adobe Stock, M: Torval Mork/Adobe Stock; 39 o.: Fondation Nationale des<br />

Musées, u.l. + M.l.: Fondation Nationale des Musées; 40/41: Serenity-H; 42/43: christophe/Adobe Stock;<br />

42 u.l.: visitmarrakech.com, u.r.: Jorg/Adobe Stock; 43 u.l.: Glen_Pearson/iStock; 44 o.: Olena Zn/Adobe<br />

Stock, u.l.: kapyos/iStock, u.r.: vwalakte/Freepik; 45 o.: Nicolas Mathéus, Fondation Jardin Majorelle, u.l.:<br />

ANIMA-©-Albina-Bauer, u.r.: TadejZupancic/iStock; 46 o.: Robert309/Dreamstime, u.l.: Lifessunday/<br />

Dreamstime, u.r.: Oasis Festival; 47 o.: Noradoa/Adobe Stock, u.l.: franckreporter/iStock, u.r.: Moonstone<br />

Images/iStock; 48: Lukas/Adobe Stock, l.o.: danileon/Adobe Stock, l.u.: r_andrei/Adobe Stock; 51: Leonid<br />

Andronov/Adobe Stock. Fotos auf den Infoseiten 16, 17, 28, 29, 38, 39, 48, 49: Rechte bei den Museen,<br />

Golfplätzen und Veranstaltungen. Alle andere Fotos: ADIEU TRISTESSE Verlag Bildarchiv.<br />

5


Die <strong>Königsstädte</strong><br />

Die Chellah<br />

Die Königsstadt Rabat<br />

Die Kasbah des Oudayas<br />

Die Königsstadt Marrakesch<br />

Die Gärten<br />

Laâyoune<br />

Ouzoud - Toubkal - Ourika<br />

Dakhla<br />

Lagouira<br />

6


Tanger<br />

Asilah<br />

El Jebha<br />

Al Hoceima<br />

Saidia<br />

Chefchaouen<br />

Casablanca<br />

RABAT<br />

Fes<br />

Meknes<br />

Oujda<br />

Oualidia<br />

El Jadida<br />

Mittlerer Atlas<br />

Essaouira<br />

Agadir<br />

Taroudant<br />

Marrakesch<br />

Anti-Atlas<br />

Aït Benhaddou<br />

Ouarzazate<br />

Hoher Atlas<br />

Zagora<br />

Rissani<br />

Erfoud<br />

Merzouga<br />

Die Souks<br />

Legzira<br />

Sidi Ifni<br />

Tafraoute<br />

M'Hamid<br />

El Ghizlane<br />

Guelmim<br />

Moulay Idriss<br />

Die Königsstadt fes<br />

Smara<br />

Volubilis<br />

Die Königsstadt Meknes<br />

Die Gerbereien<br />

7


Zeitreise durch die <strong>Königsstädte</strong><br />

Die <strong>Königsstädte</strong> – Fes, Marrakesch, Rabat und Meknes – sind Zeugen einer fesselnden Vergangenheit, die Jahrhunderte<br />

zurückreicht. Diese Städte dienten als politische und kulturelle Zentren Marokkos, und jede von ihnen erzählt<br />

eine einzigartige Geschichte von Imperien, Sultanen und der Entfaltung marokkanischer Kultur.<br />

8


808 Fes<br />

Fes wird unter der Herrschaft<br />

der Idrissiden-Dynastie zu<br />

einer Königsstadt. Idriss II.<br />

gründet die Stadt im Jahr<br />

808 und macht sie zu seiner<br />

Hauptstadt. Dies markiert den<br />

Beginn der Geschichte von<br />

Fes als politisches, kulturelles<br />

und religiöses Zentrum im<br />

mittelalterlichen Marokko. Als<br />

800 andalusische Familien aus<br />

Cordoba und 2000 Familien<br />

aus Kairouan vertrieben<br />

werden, gründen sie in Fes<br />

das andalusische Viertel und<br />

den Stadtteil Karaouine. Unter<br />

dem Einfluss der Neuankömmlinge<br />

entwickelt sich Fes zu<br />

einem bedeutenden Zentrum.<br />

Es entstehen Moscheen,<br />

Foundouks (Karawansereien),<br />

luxuriöse Wohnsitze und<br />

glänzende Medersen (Universitäten).<br />

Das „Athen Afrikas“<br />

zieht Händler, Künstler, Gelehrte<br />

und Studierende aus der<br />

ganzen Welt an und wird zur<br />

Fluchtburg muslimischer und<br />

jüdischer Immigranten Andalusiens,<br />

die hier die Mellah<br />

(jüdisches Viertel) errichten.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte<br />

wird Fes von verschiedenen<br />

Dynastien regiert, darunter die<br />

Almoraviden, die Almohaden,<br />

die Meriniden und die Saadier.<br />

Jede Dynastie prägt die<br />

Geschichte der Stadt und trägt<br />

zur kulturellen Vielfalt bei. Fes<br />

bleibt bis 1912 Hauptstadt<br />

Marokkos und gilt heute noch<br />

als das spirituelle Zentrum des<br />

Landes. Die Medina wird 1981<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

ernannt.<br />

1062 Marrakesch<br />

Marrakesch wird im Jahr 1062<br />

von den Almoraviden gegründet<br />

und im 12. Jahrhundert<br />

zur Königsstadt. Die Almoraviden-Dynastie<br />

errichtet<br />

monumentale Gebäude wie<br />

die Koutoubia-Moschee, das<br />

Wahrzeichen von Marrakesch.<br />

Unter der Almohaden-Dynastie,<br />

die die Almoraviden<br />

ablöst, entwickelt sich<br />

Marrakesch zum bedeutenden<br />

politischen, kulturellen und<br />

wirtschaftlichen Zentrum.<br />

Den Almohaden verdankt die<br />

Stadt viele architektonische<br />

Meisterwerke, darunter<br />

den Bahia-Palast und die<br />

Menara-Gärten. Die Hochblüte<br />

erlebt Marrakesch zu Zeiten<br />

des Transsaharahandels. Die<br />

Stadt wird zum bedeutenden<br />

Umschlagplatz für Karawanen,<br />

die Waren von den Häfen der<br />

Mittelmeerküste und Ländern<br />

südlich der Sahara nach<br />

Marokko transportieren. Die<br />

Geschichte von Marrakesch als<br />

Königsstadt wird von mehreren<br />

Dynastien fortgeschrieben:<br />

den Meriniden, den Saadiern<br />

und von den Alaouiten, die bis<br />

heute die königliche Familie<br />

Marokkos stellen. Marrakesch<br />

kann seine kulturelle Bedeutung<br />

über die Jahrhunderte<br />

hinweg bewahren und ist<br />

heute Marokkos touristische<br />

Hauptstadt: Über 1000 ehemalige<br />

Stadtpaläste (Riads)<br />

werden zu privaten Gästehäusern<br />

umgebaut, spektakuläre<br />

Luxusherbergen und feine<br />

Boutique-Hotels ziehen Besucher<br />

aus aller Welt an.<br />

1150 Rabat<br />

Rabat wird 1150 von den Almohaden<br />

gegründet und dient<br />

während ihrer Herrschaft als<br />

Hauptstadt. Unter der Führung<br />

des ersten Almohaden-Kalifen<br />

wird Rabat auserwählt,<br />

um die vormalige Hauptstadt<br />

Marrakesch zu ersetzen.<br />

Dies markiert den Beginn<br />

von Rabats Geschichte als<br />

Königsstadt. Am Ende des 12.<br />

Jahrhunderts errichtet Yacoub<br />

El Mansour, Souverän der<br />

Almohaden, den Hassan-Turm<br />

nach dem Vorbild der Koutoubia<br />

in Marrakesch und der<br />

Giralda in Sevilla. Er befestigt<br />

die Kasbah und umgibt sie<br />

mit zwei gewaltigen Mauern.<br />

Nach dem Tod von Yacoub El<br />

Mansour verliert die Stadt<br />

an Glanz. Der Hassan-Turm,<br />

geplant als größte Moschee<br />

der Welt, wird nie fertiggestellt.<br />

Mit dem Ende der<br />

Almohaden-Dynastie beginnt<br />

der schleichende Niedergang<br />

der Stadt, die mehr und mehr<br />

unter den Einfluss der Korsaren<br />

gerät. Erst mit der Dynastie der<br />

Alaouiten lebt die besondere<br />

Aura der Stadt wieder auf.<br />

1864 wird der königliche Palast<br />

errichtet. Das Monument<br />

ist bis heute der Empfangsort<br />

aller ausländischen Gäste des<br />

Königreiches sowie der Sitz<br />

der Regierung. 1912 verlässt<br />

Sultan Moulay Youssef Fes<br />

und begibt sich nach Rabat.<br />

Der Grund: Er macht Rabat zur<br />

administrativen Hauptstadt<br />

Marokkos. Rabat ist von nun<br />

an Regierungs- und Parlamentssitz<br />

des Landes.<br />

1672 Meknes<br />

Meknes wird im 10. Jahrhundert<br />

von den Amazigh-<br />

Stämmen der Zenet-Meknassa<br />

gegründet. Sie hatten ihr<br />

Nomadenleben aufgegeben<br />

und sich wegen des fruchtbaren<br />

Bodens und der reichen<br />

Wasservorkommen in der<br />

Hochebene um Meknes niedergelassen.<br />

Nach der Eroberung<br />

durch die Almoraviden<br />

wird der Ort zunächst zum<br />

Militärlager (11. Jahrhundert),<br />

das sich unter den Almohaden<br />

(12. Jahrhundert) und im<br />

nachfolgenden Jahrhundert<br />

unter der Meriniden-Dynastie<br />

zur Stadt entwickelt. Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts ist<br />

Meknes eine blühende Stadt.<br />

Erst am Ende des 17. Jahrhunderts,<br />

mit dem Machtantritt<br />

des zweiten Alaouiten-Sultans,<br />

nimmt Meknes seinen<br />

Platz unter den marokkanischen<br />

<strong>Königsstädte</strong>n ein.<br />

Unter Moulay Ismaïl erreicht<br />

die Stadt den Höhepunkt ihrer<br />

Entwicklung: Der Herrscher<br />

aus der Dynastie der Alaouiten<br />

regiert von 1672 bis 1727 und<br />

erwählt Meknes zur Hauptstadt<br />

seines Reiches. Unter<br />

der Regentschaft von Moulay<br />

Ismaïl erlebt Meknes eine<br />

spektakuläre architektonische<br />

Entwicklung: Es entstehen<br />

prächtige Stadtpaläste, riesige<br />

Lagerhäuser (Heri es-Souani)<br />

und beeindruckende Stadttore<br />

(Bab El Mansour). 1996 wird<br />

die Stadt von der UNESCO als<br />

Weltkulturerbe anerkannt<br />

und zieht heute weltweit<br />

Besucher an.<br />

EXKURS<br />

9


10


Meknes<br />

Das Versailles des Orients<br />

Meknes steht oft im Schatten seiner berühmteren Nachbarn. Dabei<br />

verzaubert die Königsstadt die Besucher mit der imposanten Ville<br />

Impériale. Sultan Moulay Ismaïl verwandelte im 17. Jahrhundert ein<br />

Provinznest in ein orientalisches Versailles. Die Königsstadt hat jedoch<br />

noch mehr zu bieten als erhabene Paläste und beeindruckende<br />

Festungsbauten: Das Umland lädt zu Wanderungen ein, Exkursionen<br />

zur heiligen Stadt Moulay Idriss und zu den antiken Ruinen von Volubilis<br />

werden unvergessen bleiben.<br />

11


MEKNES<br />

Meknes wurde 1996 von der UNESCO zum<br />

Weltkulturerbe erklärt. Die auf 550 Meter<br />

Höhe gelegene Stadt am Fuße des Mittleren<br />

Atlas mit ihren 650 000 Ein wohnern<br />

gehört neben Fes, Marrakesch und Rabat zu den vier <strong>Königsstädte</strong>n<br />

Marokkos. Meknes besteht aus der Neustadt,<br />

der Medina und der berühmten Ville Impériale, der ehemaligen<br />

Residenz von Moulay Ismaïl. Als der erst 26-jährige<br />

Herrscher 1672 an die Macht kommt, verfolgt er einen<br />

ambitionierten Plan: Er will ein Provinznest, das sich im<br />

Herzen einer fruchtbaren Hochebene am Fuße des Mittleren<br />

Atlas befindet, zur Hauptstadt seines Reiches machen.<br />

Mehr noch: Dieses Dorf soll in eine prestigeträchtige Königsstadt<br />

verwandelt werden – innen viel Prunk, außen<br />

eine uneinnehmbare Festung. Marrakesch, Rabat und Fes<br />

hatte er als mögliche Hauptstadt für sein Reich bereits abgelehnt.<br />

Nun will er einem ehemaligen Militärlager neues<br />

Leben einhauchen. Mehr als 40 Kilometer Stadtmauer<br />

wurden um die Stadt herum gebaut und wunderschöne<br />

Stadttore von gigantischen Ausmaßen errichtet. Das ara-<br />

Die Medina und die Ville Impériale<br />

Seiten 10/11: Das Tor Bab El Khemis<br />

war früher der Haupteingang zur alten<br />

Mellah, dem jüdischen Viertel<br />

Links: Bab El Mansour, das imposante<br />

und größte Stadttor Marokkos, wurde<br />

von einem christlichen Architekten<br />

erbaut und 1732 fertiggestellt<br />

Rechts: Das Bab Moulay Ismaïl führt<br />

zu den Mauern der Palastanlagen<br />

12


isch-andalusische Bauwerk Bab el Mansour gilt seitdem<br />

als das wichtigste und größte Tor Marokkos. Moulay Ismaïl<br />

verwandelte das bedeutungslose Städtchen in ein marokkanisches<br />

Versailles. Um Meknes herum ließ er 76<br />

Festungen bauen. Innerhalb der hohen Mauern der Stadt<br />

errichteten seine Arbeiter einen prächtigen Palast, Moscheen,<br />

Medersen, Gärten und Wasserwerke, die durch<br />

ihre architektonische Einheitlichkeit heute noch beeindrucken.<br />

Nach dem Tod von Moulay Ismaïl 1727 waren viele<br />

Vorhaben noch nicht abgeschlossen. Thronstreitigkeiten<br />

führten dazu, dass wieder Fes Hauptstadt wurde. Heute<br />

steht Meknes etwas im Schatten der anderen <strong>Königsstädte</strong>.<br />

Zu Unrecht. Sicherlich hat Meknes kein Spektakel wie<br />

Marrakesch zu bieten. Auch erfährt der Besucher keine<br />

Zeitreise ins Mittelalter, wie das in Fes der Fall ist. Wer<br />

bereit ist, sich auf den besonderen, etwas verblassten<br />

Charme der Königsstadt mit einst atemberaubender Architektur<br />

einzulassen, wird eine unvergessliche Entdeckungsreise<br />

abseits der Touristenströme erleben. In dieser<br />

Hinsicht ist Meknes ein echter Geheimtipp.<br />

Die Medina und die Ville Impériale<br />

Oben: Meknes – eine interessante,<br />

oft unterschätzte Stadt hinter<br />

mächtigen Mauern<br />

Links: Das Mausoleum von Moulay<br />

Ismaïl zählt zu den bedeutendsten<br />

Grabmoscheen Marokkos<br />

Rechts: Die Medersa Bou Inania,<br />

eine der wichtigsten und größten<br />

Koranschulen des Landes<br />

13


14


MEKNES – DAS VERSAILLES DES ORIENTS<br />

Etwa 30 Kilometer nördlich von Meknes befindet<br />

sich Moulay Idriss, die heilige und vermutlich<br />

älteste Stadt Marokkos. Sie trägt den Namen<br />

des berühmten marokkanischen Heiligen Moulay<br />

Idriss I., Gründer der Idrissiden-Dynastie, und ist ein<br />

bedeutender Wallfahrtsort für gläubige Muslime. Das<br />

Wahrzeichen von Moulay Idriss ist das Mausoleum, das<br />

dem Heiligen gewidmet ist. Das Grabmal selbst ist ein<br />

Meisterwerk der marokkanischen Architektur, mit grün<br />

glasierten Fliesen und einem beeindruckenden Minarett,<br />

das in den Himmel ragt. In der lebendigen und gut erhaltenen<br />

Medina sind die engen und malerischen Gassen von<br />

weiß getünchten Häusern und traditionellen Riads gesäumt.<br />

Der Aussichtspunkt oberhalb von Moulay Idriss<br />

bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende<br />

Landschaft. Hier kann man die grünen Hügel, Olivenhaine<br />

und die zerklüfteten Berge bewundern, die die Stadt<br />

umgeben. Moulay Idriss ist auch ein Ausgangspunkt für<br />

einen Besuch in der nahe gelegenen antiken Stadt Volubilis.<br />

Die Ruinen liegen 2,5 Kilometer nördlich und sind zu<br />

Fuß gut zu erreichen. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befindet<br />

sich das Haroune-Aquädukt, das für die Wasserversorgung<br />

der Stadt eine entscheidene Rolle spielte. Es wurde<br />

zur Zeit der römischen Herrschaft über Nordafrika<br />

errichtet. Mit dem zweigeschossigen Bauwerk, das sich<br />

über mehrere Kilometer erstreckt, nutzte man das natürliche<br />

Gefälle des Geländes, um das Wasser aus entfernten<br />

Quellen in die Stadt zu leiten. Auf seinem Weg durch Kanäle<br />

und Rohre wurde das Wasser gefiltert und gereinigt.<br />

Die massiven Steinbögen und Pfeiler, die bis heute gut erhalten<br />

sind, bieten eine beeindruckende Kulisse. Außerdem<br />

ist seit der Antike diese Region für die Produktion<br />

von Olivenöl berühmt. In der kleinen Stadt gibt es noch<br />

einige handwerkliche Ölmühlen. Nach der Olivenernte im<br />

November gelangen die Oliven schnell in verschiedene<br />

Behälter, die mit Öl gefüllt werden wollen.<br />

Moulay Idriss und Umgebung<br />

Oben: Wie der Mont-Saint-Michel<br />

des Mittleren Atlas türmt sich<br />

Moulay Idriss pyramidenartig gen<br />

Himmel empor<br />

Linke Seite: Das Haroune-Aquädukt<br />

ist eine technische Meisterleistung<br />

der römischen Ingenieure<br />

Rechts: Die Ruinen von Volubilis gehören<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

15


INFOS MEKNES<br />

WEITERE HIGHLIGHTS UND GOLFPLÄTZE<br />

Weitere Highlights<br />

Heri es-Souani<br />

Die Überreste der Anlage Heri es-<br />

Souani, erbaut in der Epoche Moulay<br />

Ismaïls, zählt zu den imposantesten<br />

Bauwerken der Ville Impériale. Heri<br />

es-Souani bezeichnet die Speicher<br />

und Pferdeställe Moulay Ismaïls. Die<br />

Legende besagt, dass sie einst bis<br />

zu 12 000 Pferde aufnahmen. Der<br />

Bau mit den enormen Ausmaßen<br />

einer Kathedrale besteht aus 23<br />

Schiffen, die von Pfeilern und Bögen<br />

getragen werden. Die Anlage, die<br />

auch als Lebensmittellager diente,<br />

zählte außerdem zehn Säle sowie<br />

Brunnen mit Schöpfrädern. Die<br />

Brunnen versorgten das Gebäude<br />

über das Agdal-Bassin, ein riesiges<br />

Wasserreservoir. Von der Terrasse des<br />

Ensembles, auf der ein Garten angelegt<br />

ist, hat man eine fantastische<br />

Aussicht auf das Becken und auf die<br />

ganze Königsstadt. Dieser Platz wurde<br />

als Drehort von internationalen<br />

Filmen wie „Die letzte Versuchung<br />

Christi“ und „Jesus von Nazareth“<br />

gewählt.<br />

Agdal-Bassin<br />

Dank seiner vier Hektar großen<br />

Fläche, gespeist durch mehrere<br />

Kilometer lange unterirdische Rohre,<br />

konnte das riesige Agdal-Bassin<br />

auch als wichtiger Trinkwasserspeicher<br />

genutzt werden. Das<br />

Agdal-Bassin versorgte praktisch<br />

die gesamte Ville Impériale: den<br />

Königspalast, die Moscheen und<br />

die Hammams. Außerdem diente es<br />

zur Wasserversorgung des Harems<br />

und zur Bewässerung der Gärten.<br />

Heute ist das Terrain ein beliebtes<br />

Ausflugsziel. <br />

Kara-Gefängnis<br />

In düsteren Zeiten wurden hier<br />

Gefangene eingekerkert. Heute kann<br />

man das eindrucksvolle unterirdische<br />

Verlies besichtigen. Ein Rundgang<br />

durch die alten Gewölbekeller<br />

vermittelt heute noch einen guten<br />

Eindruck vom damaligen Elend der<br />

Geknechteten. Die meisten Gefangenen<br />

konnten aber glücklicherweise<br />

durch Lösegeld wieder freigekauft<br />

werden und das Gefängnis verlassen.<br />

Heute ist es umgekehrt: Man muss<br />

(Eintritt) zahlen, um ins Gefängnis<br />

zu kommen.<br />

Golfplätze<br />

Royal Golf de Meknes<br />

Par 36; 2610 m; 9 Loch.<br />

Der Royal Golf de Meknes liegt in<br />

den Gärten des Sultanspalastes,<br />

umgeben von den Stadtmauern der<br />

Ville Impériale.<br />

16


INFOS MEKNES<br />

MUSEEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Museen<br />

Palais Dar Jamaï <br />

Der Palast Dar Jamaï wurde im<br />

19. Jahrhundert erbaut und in<br />

den 1920er Jahren in ein Museum<br />

umgewandelt. Besucher des Musikmuseums<br />

haben die Gelegenheit,<br />

eine beeindruckende Sammlung von<br />

Musikinstrumenten zu bewundern,<br />

die die Vielfalt und das Erbe der<br />

marokkanischen Musiktraditionen<br />

Musée Borj Bel Kari<br />

Das Museum wird auch Töpfereimuseum<br />

von Meknes genannt, weil es<br />

sich der Töpferei aus dem Rif-Gebirge<br />

widmet. Das Museum befindet sich<br />

in Borj Bel Kari, einer alawitischen<br />

Bastion, die Teil der von Sultan<br />

Moulay Ismaïl (1672–1727) errichteten<br />

Stadtmauer ist. Aufgrund ihrer<br />

historischen und architektonischen<br />

Bedeutung steht die Bastion von Borj<br />

Bel Kari seit 1932 unter Denkmalschutz.<br />

Die Dauerausstellung besteht<br />

aus einer Sammlung prähistorischer,<br />

antiker und islamischer Töpferwaren,<br />

die aus allen Teilen des Königreiches<br />

stammen. <br />

Musée de Meknes<br />

Dieses interessante kleine Museum<br />

ist der traditionellen Kunst und<br />

dem traditionellen Handwerk<br />

gewidmet. Zu sehen sind Kostüme<br />

sowie Handwerksgegenstände aus<br />

der gesamten Region. Die Auswahl<br />

reicht von Teppichen bis hin zu<br />

Töpferwaren und Werkzeugen, die zu<br />

ihrer Herstellung verwendet wurden.<br />

Besucher können hier Ausstellungen<br />

von der präislamischen Zeit bis zur<br />

Ära der Alaouiten-Dynastie erkunden.<br />

Die Sammlung umfasst wunderschöne<br />

Trachten, traditionellen<br />

Schmuck, antike Waffen, historische<br />

Manuskripte und vieles mehr.<br />

Veranstaltungen<br />

widerspiegeln. Die Ausstellungsstücke<br />

reichen von traditionellen<br />

Saiteninstrumenten wie der Oud<br />

bis hin zu Schlagzeugen und<br />

Holzblasinstrumenten. Dar Jamaï ist<br />

nicht nur ein Ort des Sehens, sondern<br />

auch des Hörens. Besucher können<br />

traditionelle marokkanische Musik in<br />

all ihrer Pracht erleben: Das Museum<br />

bietet Audiostationen, wo sie die<br />

vielfältigen Klänge und Rhythmen<br />

des Landes hören können.<br />

Festival de Volubilis<br />

Die Kulisse des Festivals ist schlicht<br />

atemberaubend: Das internationale<br />

Musikfest findet stets im Juli in den<br />

gut erhaltenen Ruinen der antiken<br />

römischen Stadt Volubilis statt.<br />

Das überregional bekannte Festival<br />

bietet eine breite Palette aller Musikgenres:<br />

Das Angebot reicht von traditioneller<br />

marokkanischer bis hin zu<br />

internationaler Musik verschiedener<br />

Stilrichtungen. Darüber hinaus<br />

werden den Besuchern Kunstausstellungen,<br />

Workshops und kulinarische<br />

Erlebnisse geboten.<br />

17


EXKURS<br />

Die Stadt, die Rom mit Öl versorgte<br />

Vor über 2000 Jahren verblüfften die Römer mit ihren Innovationen nicht nur einen gallischen Hinkelsteinproduzenten,<br />

der von ihren „irren“ Ideen gar nichts wissen wollte. Zu Unrecht. Denn dort, wo sich die Römer niederließen,<br />

haben sie beeindruckende Städte gegründet – futuristische Megacities der Antike. Eine davon war Volubilis.<br />

Die ehemalige Hauptstadt der römischen Afrikaprovinz<br />

Mauretania ist heute die bedeutendste<br />

Ruinenstadt Marokkos. Reisende bekommen<br />

bei einem Rundgang durch dieses<br />

beeindruckende Freilichtmuseum<br />

eine gute Vorstellung<br />

vom damaligen Leben<br />

der Römer in Marokko. Das<br />

antike Volubilis, UNESCO-<br />

Weltkulturerbe, liegt 40 Kilometer<br />

nördlich der alten<br />

Königsstadt Meknes, einem<br />

Gebiet mit äußerst fruchtbarem<br />

Boden. Volubilis war<br />

damals einer der größten<br />

Olivenölproduzenten mit<br />

über 40 Hektar Olivenbaumhainen<br />

in der Umgebung<br />

der Stadt. Ein gut ausgebauter<br />

Handelsweg ins heutige Tanger sicherte den<br />

Export und den Wohlstand von über 10 000 Menschen, die<br />

in Volubilis lebten. Die Ausgrabungen brachten nicht nur<br />

spektakuläre Mosaike zutage.<br />

Vielmehr belegen sie, dass hier<br />

auf marokkanischem Territorium<br />

eine völlig neue Stadtplanung<br />

umgesetzt wurde: Stadtmauer,<br />

Forum, Kapitol, Basilika sowie<br />

mächtige Triumphbögen. Außerdem<br />

legten die Römer ein neuartiges<br />

Straßennetz an, das die einzelnen<br />

Stadtviertel verband. Noch<br />

im 7. Jahrhundert, als die Römer<br />

Marokko längst verlassen hatten und die Araber kamen,<br />

sprachen die Bewohner Latein. Das Gelände ist täglich<br />

von 8:30 Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang zugänglich.<br />

Der Ort kann allein oder in Begleitung eines<br />

Führers besichtigt werden. Mehrere offizielle Führer stehen<br />

am Eingang des Geländes zur Verfügung (Reservierung<br />

für einen persönlichen Besuch möglich). Vorher besser<br />

den Preis für die<br />

Besichtigung festmachen!<br />

Eine individuelle Besichtigung<br />

dauert etwa zwei bis<br />

drei Stunden, aber man<br />

kann dort den ganzen Tag<br />

umherschlendern, wenn<br />

man sich alles en detail ansehen<br />

möchte. Die wichtigsten<br />

Monumente sind mit<br />

Tafeln gekennzeichnet. Das<br />

Museum zeigt auf zwei Etagen<br />

Fundstücke und dokumentiert<br />

die Ausgrabungen<br />

des 42 Hektar großen Geländes.<br />

Darüber hinaus wird die historische Bedeutung der<br />

archäologischen Ausgrabungstätte erklärt. Die meisten Informationen<br />

sind in Arabisch, Französisch und Englisch<br />

verfügbar. Die Ausstellungsstücke<br />

umfassen hauptsächlich Keramiken,<br />

Marmorstatuen, Bronzen<br />

und Mosaike. Einige Ausgrabungsfunde<br />

aus Volubilis sind<br />

auch im archäologischen Museum<br />

in Rabat ausgestellt. Im Sommer<br />

kann es in dieser Gegend sehr<br />

heiß werden! Man sollte unbedingt<br />

einen Hut tragen und eine<br />

Wasserflasche mitnehmen, auf<br />

dem Gelände ist kaum Schatten. Die besten Tageszeiten<br />

für einen Besuch sind die kühleren und ruhigeren Stunden<br />

am Morgen sowie der späte Abend.<br />

18


19


FES<br />

Das Tor zum Mittelalter<br />

20


Fes, die älteste der <strong>Königsstädte</strong>, ist ein lebendiges Mosaik von engen<br />

Gassen, beeindruckenden Palästen und einer fantastischen<br />

Medina. Fes ist das Herz des traditionellen Marokko, in dem<br />

das Kunsthandwerk von Generation zu Generation weitergegeben<br />

wird und in den Souks die Düfte von Gewürzen<br />

und Gerichten die Sinne verzaubern. Wie in Venedig,<br />

Florenz und Athen erhalten die Besucher<br />

von Fes tiefe und einzigartige Einblicke in<br />

ein mittelalterlich anmutendes Leben.<br />

21


Fes ist die älteste der <strong>Königsstädte</strong> und für viele<br />

Besucher die eindrucksvollste marokkanische<br />

Stadt überhaupt. Fes liegt im Nordosten Marokkos<br />

in den Ausläufern des Mittleren Atlasgebirges.<br />

Die Stadt hat heute 1,5 Millonen Einwohner und war<br />

bis 1912 Hauptstadt. Sie hat die älteste Universität der Welt<br />

und ist heute noch das geistige und kulturelle Zentrum,<br />

das spirituelle Herz des Landes. Fes wird oft als geheimnisvoll,<br />

rätselhaft, fremdartig und exotisch beschrieben.<br />

Genau genommen trifft das nur auf einen einzigen Stadtteil<br />

zu: Fes El-Bali – die Medina von Fes. Wer sich dort<br />

hinbegibt, fühlt sich mit einem Schlag aus der Moderne<br />

ins Mittelalter versetzt. Autos und Motorräder dürfen in<br />

die orientalische Altstadt nicht hinein. Sie hätten in den<br />

engen Gassen ohnehin keinen Platz. In der größten Medina<br />

Nordafrikas sind Esel noch das einzige Transportmittel,<br />

denn die schmalen Gassen sind gerade breit genug für<br />

einen Eselskarren. Die mittelalterlich anmutende Szenerie<br />

ist einzigartig: Sonnenstrahlen fallen auf brüchige Fassaden<br />

alter Häuser und werfen lange Schatten. Die Farben<br />

Die Medina<br />

Seite 20/21: Das Tor Bab Boujeloud,<br />

1913 im maurischen Stil erbaut, ist<br />

eines der Wahrzeichen der Stadt<br />

Links: Zellige ist die repräsentativste<br />

Kunstform der marokkanischen<br />

Dekoration<br />

Rechts: Auf dem Platz Seffarine<br />

befinden sich die Werkstätten der<br />

Kesselschmiede<br />

22


FES<br />

variieren von Braun bis Ocker, von Orange bis Gelb. Es<br />

geht Treppen hinunter, an öffentlichen Brunnen entlang,<br />

deren Kacheln detailreich mit unzähligen Ornamenten<br />

verziert sind. Vorbei an aufwendig gearbeiteten Eingangstüren,<br />

die mit sehr schönen Messingbeschlägen versehen<br />

sind. Schließlich mündet die Gasse plötzlich in eine Straße<br />

in einem Handwerkerviertel. In der Medina von Fes arbeiten<br />

schätzungsweise noch 30 000 Handwerker, obwohl bereits<br />

Werkstätten der Töpfer und Zellige-Handwerker im<br />

Osten der Stadt einquartiert wurden. Dennoch halten auf<br />

dem Platz Seffarine immer noch viele Handwerksbetriebe<br />

die Stellung, wie zum Beispiel die Blechschmiede. Der<br />

Duft von Zedernholz – kennzeichnend für die Schreinereien<br />

– schwebt immer noch in der Luft, wenn man durch den<br />

Nejjarine-Souk schlendert. An anderen Stellen befinden<br />

sich kleine Schneiderateliers, Stickereien, Schuhmacher<br />

und etliche andere auf Weiterverarbeitung spezialisierte<br />

Fachbetriebe. Ein Streifzug durch die Medina von Fes ist<br />

ein großartiges, einmaliges Erlebnis, das man ein Leben<br />

lang nicht vergessen wird.<br />

Die Souks<br />

Oben: Die Häuser von Fes El-Bali, der<br />

alten Medina von Fes, sind wie Bienenwaben<br />

ineinander verschachtelt<br />

Links: Die Auswahl an Lederwaren ist<br />

unerschöpflich. Natürlich dürfen die<br />

„Babouches” nicht fehlen<br />

Rechts: In Fes beherrscht man noch<br />

die Kunst der Keramikmalerei<br />

23


Ein Rundgang durch die Medina erinnert etwas<br />

an eine Schnitzeljagd in einer kurvenreichen<br />

Fußgängerzone. Die Orientierung fällt aber viel<br />

leichter, als man glauben mag. Überall sind<br />

Wegweiser und Hinweise angebracht. Die Medina von Fes<br />

ist heute regelrecht ausgeschildert. Wer dennoch die Stadt<br />

nicht allein entdecken möchte, dem bieten sich „guides“,<br />

staatlich zugelassene Stadtführer an. Ohne Lizenz geht da<br />

nichts, denn die Strategien des Tourismusprogramms<br />

schreiben vor, dass ausländische Besucher sicher und entspannt<br />

durch die Altstadt geführt werden sollen. Darauf<br />

wird auch penibel geachtet. Für die Touristen ist das vorteilhaft.<br />

Denn auf diese Weise können sie sich „gut unterhalten“<br />

lassen. Die Stadtführer mit der Lizenz zum Geschichtenerzählen<br />

kennen sich nämlich nicht nur gut aus<br />

in der Medina, oft sind sie witzig und geben Anekdoten<br />

zum Besten – auch auf Deutsch! Auf diese Weise macht<br />

ein Streifzug durch das „Mittelalter“ richtig Spaß und man<br />

kann sich voll und ganz auf die spektakulären Highlights<br />

der Stadt konzentrieren. Und da wären einige zu nennen:<br />

Die Monumente<br />

Oben: Das Bab Boujeloud besteht<br />

aus drei hufeisenförmigen Bögen und<br />

ist reich verziert. Es bildet die Grenze<br />

zwischen Fes El-Bali und Fes El-Jdid<br />

Links: Die Karaouine-Universität ist laut<br />

UNESCO die älteste Lehranstalt der Welt<br />

Rechts: In der Medina wurden viele<br />

Riads, ehemalige Stadtpaläste, zu<br />

luxuriösen Gästehäusern umgebaut<br />

24


FES – DAS TOR ZUM MITTELALTER<br />

Höhepunkte eines Besuchs von Fes sind sicherlich das<br />

Gerberviertel und das berühmte Tor Bab Boujeloud,<br />

Wahrzeichen der Stadt, der Tischler-Souk, die Medersa<br />

Bou Inania, bedeutendste Koranschule des Landes, die<br />

Meriniden-Gräber, imposante Ruinen ehemaliger Kuppelbauten<br />

aus dem 14. Jahrhundert sowie die Karaouine-Moschee,<br />

die älteste Universität der Welt. Fes wurde 1981 von<br />

der UNESCO zum Welterbe der Menschheit ernannt. Allein<br />

im Jahr 2015 wurde die Sanierung von 27 historischen<br />

Denkmälern durchgeführt. Auf der Liste stand auch die<br />

berühmte Medersa Seffarine, wo junge Theologiestudenten<br />

aus der nahe gelegenen Moschee Karaouine beherbergt<br />

sind. Diese bekamen neben einer Kantine auch Fernsehen<br />

und WLAN. Wer also dachte, Fes verharre auf ewig<br />

in seiner Vergangenheit, der irrt. Man möchte den legendären<br />

Ruf als avantgardistische Stadt, der Fes jahrhundertelang<br />

vorauseilte, wiederbeleben. Wie im Jahre 859, als<br />

ein gewisser Sylvester II., der später Papst wurde, und der<br />

jüdische Philosoph Maimonides die Karaouine-Universität,<br />

die älteste der Welt, besuchten.<br />

Die Monumente<br />

Oben: Die Medersa Attarine ist<br />

eine ehemalige Koranschule.<br />

Sie wurde zwischen 1323<br />

und 1325 erbaut<br />

Links: Das Mausoleum von<br />

Moulay Idriss II.<br />

Rechts: Details der Kalligrafien<br />

in der Medersa Bou Inania<br />

25


FES<br />

26


FES – DAS TOR ZUM MITTELALTER<br />

Von den Dachterrassen der Lederwarengeschäfte<br />

genießt man einen sagenhaften Blick<br />

auf die Chouara-Gerbereien. Besucher erhalten<br />

einen frischen Minzstrauß. Er soll den<br />

strengen Geruch überdecken, der aus den tiefen Becken<br />

hochsteigt. Die Gerbereien sind älter als 900 Jahre,<br />

erstrecken sich über 7000 Quadratmeter und beschäftigen<br />

rund 400 Mitarbeiter. Ihre Restaurierung vor einigen<br />

Jahren hat dem einzigartigen mittelalterlichen Flair nicht<br />

geschadet. Als die Maalams und Lehrlinge zu ihren neu<br />

betonierten Bottichen und zeitgemäß restaurierten Ateliers<br />

zurückkehrten, tauchten sie wie eh und je die Tierhäute in<br />

ein Kalkbad und legten sie anschließend in eine Bio-Lake<br />

aus tierischen Exkrementen. Und wie schon immer werden<br />

die Häute danach in einer großen Holztrommel gewaschen<br />

und geschleudert. Der gesamte Abeitsprozess erstreckt<br />

sich über gut 30 Tage. Zum Färben nimmt man Mohnpulver<br />

für das Rot, Henna für das Orange, Indigo für das Blau<br />

und die Safranblume – die teuerste Zutat – für das Gelb.<br />

Heutzutage werden hier 10 000 Häute pro Tag behandelt.<br />

Die Gerbereien<br />

Linke Seite und oben: Die Gerbereien<br />

gleichen überdimensionalen<br />

Farbpaletten von Malern<br />

Links: Hier werden Felle noch wie vor<br />

Jahrhunderten nach traditioneller<br />

Art bearbeitet<br />

Rechts: Das gefärbte Leder wird<br />

sofort von anderen Fachbetrieben in<br />

der Medina weiterverarbeitet<br />

27


INFOS FES<br />

WEITERE HIGHLIGHTS, AUSFLÜGE UND GOLFPLÄTZE<br />

Weitere Highlights<br />

Jardin Jnan Sbil <br />

Der botanische Garten wurde im 19.<br />

Jahrhundert angelegt und beherbergt<br />

eine beeindruckende Vielfalt<br />

an Pflanzen aus der Region.<br />

Place Nejjarine<br />

Wunderschöner kleiner Platz<br />

inmitten der Medina. Berühmt ist<br />

der kleine Brunnen mit seinen reich<br />

verzierten Kacheln.<br />

Meriniden-Gräber<br />

Die königliche Totenstätte befindet<br />

sich in der Nähe der Ruinen des<br />

Meriniden-Palastes. Von den<br />

imposanten Grabstätten aus dem<br />

14. Jahrhundert hat man einen<br />

einmaligen Blick über Fes.<br />

Fes El-Jdid<br />

Der historische Stadtteil wurde im<br />

13. Jahrhundert gegründet. Fes<br />

El-Jdid wird auch die „neue Medina“<br />

von Fes genannt.<br />

Königspalast<br />

Der Königspalast von Fes wurde<br />

im 14. Jahrhundert erbaut und ist<br />

einer der größten und ältesten in<br />

Marokko. Sehenswert sind die in der<br />

Abendsonne leuchtenden riesigen<br />

Kupfertüren des Bauwerks. Das<br />

Portal des Königspalastes erstrahlt<br />

dann wie ein goldenes Juwel.<br />

Ausflüge<br />

Moulay Yacoub<br />

Etwa 20 Kilometer von Fes entfernt<br />

befindet sich das berühmte Thermalbad<br />

Moulay Yacoub. Der Kurort<br />

ist bekannt für seine heißen und<br />

heilenden Schwefelquellen.<br />

Sidi Harazem<br />

Sidi Harazem, 30 Kilometer östlich<br />

von Fes, ist ein Kurort, der für sein<br />

Mineralwasser berühmt ist. Vor<br />

allem im Sommer strömen die<br />

Menschen dorthin, um sich mit<br />

dem magnesium- und bicarbonatreichen<br />

Wasser zu versorgen, das aus<br />

öffentlichen Brunnen sprudelt.<br />

Ifrane<br />

Südlich von Fes im Mittleren Atlas<br />

liegt die wohl ungewöhnlichste Stadt<br />

Marokkos: Ifrane. Der in 1650 Metern<br />

Höhe befindliche Wintersportort<br />

erinnert wegen seiner europäischen<br />

Architektur eher an einen Schweizer<br />

Kurort als an eine marokkanische<br />

Kleinstadt.<br />

Golfplätze<br />

Golf de Oued Fes<br />

Par 72; 6344 m; 18 Loch<br />

www.ouedfes.ma<br />

Royal Golf de Fes<br />

Par 72; 6542 m; 18 Loch<br />

Blanc 6542 m, Jaune 6026 m,<br />

Bleu 5435 m, Rouge 4950 m<br />

www.madaefgolfs.com<br />

28


INFOS FES<br />

MUSEEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Veranstaltungen<br />

Festival de la Culture Soufie<br />

Das Festival der Sufi-Kultur im<br />

Oktober ist eines der wichtigsten<br />

Festivals in Marokko. Ziel ist es,<br />

diese spirituelle, intellektuelle und<br />

künstlerische Kultur mit ihrem<br />

unerschöpflichen Reichtum zu<br />

entdecken.<br />

www.festivalculturesoufie.com<br />

Festival de la Culture Amazigh<br />

Das Festival findet im Juli statt. Es<br />

bietet den Besuchern die Gelegenheit,<br />

die reiche Vielfalt der Amazigh-<br />

Kultur kennenzulernen. Zwei Tage<br />

lang gibt es in den Straßen von<br />

Fes verschiedene Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten, wie traditionelle<br />

Musik- und Tanzdarbietungen,<br />

Kunstausstellungen, Handwerksmessen,<br />

Diskussionen über die<br />

Amazigh-Sprache und -Kultur sowie<br />

kulinarische Köstlichkeiten.<br />

www.festivalamazighfes.com<br />

Museen<br />

Musée Dar Batha<br />

Das Museum ist in einem prächtigen<br />

Palast untergebracht, fünf Minuten<br />

vom Bab Boujeloud entfernt. Es<br />

beherbergt eine umfangreiche<br />

Sammlung traditioneller marokkanischer<br />

Kunst und Gegenstände<br />

wie Holzschnitzereien, Keramik,<br />

Fassi-Stickereien, Berberteppiche,<br />

Schmuck, Musikinstrumente und<br />

andere Kunstgegenstände, die<br />

einen faszinierenden Einblick in das<br />

marokkanische Handwerk bieten.<br />

Die prachtvollen Innenhöfe und die<br />

traditionelle Architektur des Palastes<br />

machen den Besuch zu einem<br />

kulturellen Erlebnis.<br />

Musée Riad Belghazi<br />

Das Museum befindet sich in einem<br />

wunderschönen Gebäude aus<br />

dem 17. Jahrhundert. Es erstreckt<br />

sich über eine Fläche von 1299<br />

Quadratmetern. Zu sehen sind unter<br />

anderem traditionelle Gegenstände,<br />

marokkanische Kaftankleider,<br />

Silberschmuck aus dem frühen 18.<br />

und späten 19. Jahrhundert sowie<br />

Goldschmuck.<br />

Musée des Arts et Métiers du Bois<br />

Das Museum für Holzkunst und<br />

Holzhandwerk stellt traditionelle<br />

Gegenstände aus, die von Handwerksmeistern<br />

aus Fes geschnitzt<br />

wurden. Auf drei Etagen werden<br />

Werkzeuge, Möbel, Musikinstrumente<br />

und sogar die Türen der Medersa<br />

Bou Inania ausgestellt. Das Gebäude<br />

wurde 1916 unter Denkmalschutz<br />

gestellt und von der UNESCO zum<br />

Weltkulturerbe erklärt. <br />

Musée des Armes<br />

Das Waffenmuseum befindet sich in<br />

Borj Nord, einer Militärfestung aus<br />

dem 16. Jahrhundert im Norden der<br />

Stadt. Es ist das größte Waffenmuseum<br />

Afrikas. Das Museum beherbergt<br />

eine reiche Waffensammlung, die<br />

Schwerter, Speere, Jagdgewehre<br />

und mit Edelsteinen verzierte Dolche<br />

umfasst. Eines der Prunkstücke des<br />

Museums ist eine fünf Meter lange<br />

Kanone.<br />

Festival de Fès des Musiques<br />

Sacrées du Monde<br />

Das weltbekannte Musikfestival<br />

findet jedes Jahr im September<br />

statt. Die Besucher erleben eine<br />

beeindruckende Vielfalt an<br />

musikalischen Darbietungen, die von<br />

der andalusischen Musik über den<br />

Sufi-Gesang bis hin zu hinduistischen,<br />

buddhistischen und jüdischen<br />

Klängen reichen. Die atemberaubende<br />

Kulisse der historischen Stadt Fes<br />

verleiht dem Festival eine besondere<br />

Atmosphäre.<br />

www.fesfestival.com <br />

Festival International de Fès de<br />

l'Art de la Calligraphie<br />

Die Kalligrafie, die wahre Kunst des<br />

arabischen Schreibens, wird bei<br />

diesem Festival gefeiert. Bekannte<br />

Kalligrafen stellen ihre Werke aus<br />

und teilen ihr Können mit dem<br />

Publikum. In Workshops können die<br />

Besucher diese jahrhundertealte<br />

Kunst erlernen und ihre eigenen<br />

kalligrafischen Stücke herstellen.<br />

29


Rabat<br />

Königsstadt und Hauptstadt<br />

Die Königsstadt Rabat ist Hauptstadt des Landes. Hier haben König<br />

Mohammed VI., die Regierung und die Botschaften ihren Sitz. Rabat<br />

ist berühmt für seine historischen Schätze Kasbah des Oudayas und<br />

Chellah sowie die modernen, mitunter auch luxuriösen Stadtviertel,<br />

breiten Alleen und zahlreichen Strände. Nicht weniger aufregend ist<br />

das neue Viertel Bab Al Bahr am Ufer des Bouregreg. Hier zeigt sich<br />

Rabat von seiner modernen und besonders charmanten Seite. Rabat<br />

ist nicht die bekannteste, aber die vielseitigste aller <strong>Königsstädte</strong>.


Die Hauptstadt Marokkos mit ihren 600000<br />

Einwohnern ist im Vergleich zu Marrakesch<br />

und Casablanca eine Oase der Beschaulichkeit,<br />

abseits jeglicher Hektik. Rabat ist eine<br />

Stadt faszierender Vielfalt, die traditionelle Schönheit und<br />

moderne Eleganz vereint. Diese beiden Facetten der Stadt<br />

erzählen eine Geschichte von Kontinuität und Wandel.<br />

Auf der einen Seite die Chellah, die Medina mit der Kasbah<br />

des Oudayas und auf der anderen Seite die Avenue<br />

Mohammed V, das Hassan-Viertel und die mondänen Gegenden<br />

entlang des Bouregreg, das neue Gesicht Rabats.<br />

Die Ville Nouvelle, wie die Neustadt genannt wird, spiegelt<br />

das dynamische Stadtleben wider, sie ist ein Symbol<br />

für Marokkos Fortschritt. Die Avenue Mohammed V, die<br />

Hauptstraße der Neustadt, ist ein lebendiger Ort, an dem<br />

sich Einheimische und Besucher treffen. Hier finden sich<br />

Cafés, Restaurants und Geschäfte, die die moderne marokkanische<br />

Lebensweise zelebrieren. Ebenfalls in der<br />

Neustadt, im Hassan-Viertel, befindet sich ein architektonisches<br />

Juwel – das Mausoleum von Mohammed V., ein<br />

Ville nouvelle<br />

Links: Das Mausoleum Mohammed V.<br />

Das Bauwerk wurde in einem modernen<br />

marokkanischen Stil entworfen, der<br />

traditionelle Elemente der marokkanischen<br />

Architektur mit zeitgenössischem<br />

Design verbindet<br />

Rechts: Der 44 Meter hohe Hassan-Turm<br />

wurde baulich nie vollendet. Heute ist er<br />

das Wahrzeichen der Stadt<br />

32


historisches Denkmal, das 1961 zu Ehren des verstorbenen<br />

Königs Mohammed V. erbaut wurde. In dem Gebäude<br />

befinden sich die Gräber von König Mohammed V., seinem<br />

Sohn König Hassan II. und seinem Bruder Prinz<br />

Moulay Abdallah. Auf dem schönen Gelände erhebt sich,<br />

direkt gegenüber dem Mausoleum, das Wahrzeichen der<br />

Stadt – der Hassan-Turm, Teil einer großen Ruine. Der<br />

Turm ist das nie fertiggestellte Minarett der größten Moschee<br />

des Mittelalters, dessen Bau im 12. Jahrhundert begonnen<br />

wurde. Der Schöpfer dieses beeindruckenden Bauwerks,<br />

Yacoub El Mansour, der Rabat zu seiner Hauptstadt<br />

machte, wollte 1196 die ganze Macht des Almohadenreiches<br />

zum Ausdruck bringen, indem er dieses Minarett wie<br />

einen Leuchtturm am Ufer des Ozeans errichtete. Nach<br />

dem Tod des Erbauers wurden die Arbeiten eingestellt.<br />

Das sakrale Bauwerk verfiel über die Jahrhunderte, nur<br />

das Turmminarett und 15 Säulenfragmente blieben erhalten.<br />

Der Hassan-Turm wurde schließlich 1955 aufwendig<br />

restauriert. Heute ist er ein bedeutendes Symbol für alle<br />

Marokkaner.<br />

Hassan<br />

Oben: Die Avenue Mohammed V<br />

führt durch die Ville Nouvelle<br />

Links: Der Eingang zum Gelände des<br />

Hassan-Turms wird gut bewacht<br />

Rechts: Das Mausoleum<br />

Mohammed V ist öffentlich zugänglich.<br />

Die Besucher können die Architektur<br />

bewundern und die Gräber der<br />

königlichen Familie besichtigen<br />

33


Die Chellah liegt auf einem sanften Hügel am<br />

Rande des Stadtzentrums. Sie wurde im 13.<br />

Jahrhundert von den Meriniden in eine Nekropole<br />

umgewandelt und ist auf den Überresten<br />

der Römersiedlung Sala Colonia gebaut. Bei Ausgrabungen<br />

konnten hier die Ruinen eines Brunnens, eines<br />

Triumphbogens, einer christlichen Basilika sowie Säulen<br />

und Steine mit lateinischen Inschriften freigelegt werden.<br />

Im muslimischen Teil befindet sich auf dem Gelände der<br />

Nekropole das Grabmal des Sultans Abou El Hassan. Der<br />

aktuelle Ort der Nekropole in der Chellah war bereits von<br />

Phöniziern und Karthagern bewohnt. Die Mischung aus<br />

Spuren arabischer Vergangenheit (Meriniden-Nekropole)<br />

und romanischen Überresten verleiht dem Ort einen besonderen<br />

Charme. Die ruhig gelegene Chellah besitzt einen<br />

schön angelegten Garten, der sich zum Spazierengehen<br />

anbietet. Besonders bemerkenswert ist die Ansiedlung<br />

der vielen Weißstörche, die in den Ruinen und auf den<br />

Resten des Minaretts der Moschee ihre Nester gebaut haben.<br />

Die Medina ist von hohen Mauern umgeben, aller-<br />

Chellah<br />

Oben u. rechts: Die Chellah ist eine<br />

archäologische Stätte, die bis in die<br />

römische Zeit zurückreicht<br />

Links: Der Zugang erfolgt über ein<br />

monumentales Portal aus dem 14. Jahrhundert.<br />

Das Portal besitzt ein Kreuzgratgewölbe<br />

und ist in einem Winkel<br />

angelegt, um eine bessere Verteidigung<br />

zu ermöglichen<br />

34


RABAT – KÖNIGSSTADT UND HAUPTSTADT<br />

dings auch vom Atlantik und vom Bouregreg begrenzt.<br />

Hier schlägt das Herz des alten Rabat. Die engen Gassen<br />

sind gesäumt von weiß getünchten Gebäuden und öffnen<br />

sich zu den geschäftigen Souks. Das Zentrum der Medina<br />

ist die Kasbah des Oudayas. Die Festung mit den zahlreichen<br />

verwinkelten Gassen und kleinen Wegen liegt auf<br />

einer Klippe an der Mündung des Bouregreg und erstreckt<br />

sich über eine Fläche von vier Hektar. Sie gehört zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Terrasse des Galeriehauses<br />

in der Rue Jamaâ hat man einen schönen Überblick<br />

auf das Straßenlabyrinth. Man entdeckt die blauen und<br />

weißen Häuser. Die bunten Straßen verleihen der Kasbah<br />

eine wunderschöne, mediterrane Milde. Im Café Maure<br />

kann man herrlich relaxen. Die Lage des Cafés ist idyllisch:<br />

Es liegt hinter dem andalusischen Garten, der eine<br />

Oase der Ruhe ist. In der Kasbah, in der 3000 Menschen<br />

leben, gilt ein Fahrverbot für Autos, auch sonst sind die<br />

Bewohner zu beneiden. Der Ausblick von der Kasbah auf<br />

den Ozean und das neue Viertel Bab Al Bahr auf der anderen<br />

Seite des Bouregreg ist atemberaubend.<br />

Die Medina – Kasbah des Oudayas<br />

Oben: Von der Kasbah des Oudayas<br />

genießt man einmalige Ausblicke auf<br />

den Bouregreg<br />

Links: Die Rue des Consuls war einst<br />

der Wohnort ausländischer Diplomaten.<br />

Sie gehört zu den ältesten und<br />

berühmtesten Alleen der Hauptstadt<br />

Rechts: Das Tor Bab El Had ist ein<br />

Eingang zur Medina<br />

35


Die neue Straßenbahn über die nagelneue Stadtbrücke<br />

Hassan II überspannt den Fluss Bouregreg,<br />

der die Ufer der Schwesterstädte Rabat<br />

und Salé trennt. Wer hinunterschaut, entdeckt<br />

Dutzende neue, kleine dreistöckige Gebäude, die inmitten<br />

einer einst versandeten Flussmündung emporragen. Hier<br />

befindet sich das neu gebaute, moderne und elegante Viertel<br />

Bab Al Bahr, zweifellos eine architektonische Bereicherung<br />

für die Hauptstadt. Jahrzehntelang hatte man sich<br />

mit einem Plan beschäftigt, der den Anwohnern das Meer<br />

zurückgeben sollte. Die beiden Schwesterstädte Rabat und<br />

Salé hatten sich nämlich längst von ihrer jeweiligen Küste<br />

entfernt. Der Hafen von Rabat verlor gegenüber seinem<br />

südlichen Konkurrenten in Casablanca endgültig an Bedeutung.<br />

Er hatte schlichtweg keine Funktion mehr, versandete<br />

und wurde überflüssig. Das sollte sich ändern:<br />

König Mohammed VI. rief schließlich 2003 das Ausbauprojekt<br />

der Mündungsufer des Bouregreg ins Leben. Die<br />

Bouregreg-Uferpromenade wurde umgestaltet, um Besuchern<br />

und Einheimischen ein attraktives Freizeit- und Er-<br />

KasbaH des Oudayas – Bouregreg<br />

Oben, links und rechts: Die Kasbah<br />

des Oudayas ist eine befestigte<br />

Altstadt, die am Ufer des Bouregreg-<br />

Flusses thront. Die historischen<br />

Wurzeln der Kasbah reichen bis ins<br />

12. Jahrhundert zurück, als sie von<br />

den Almohaden gegründet wurde.<br />

Die Befestigungsanlagen und engen<br />

Gassen zeugen von der maurischen<br />

Architektur, die in der gesamten<br />

Stadt sichtbar ist<br />

36


holungsgebiet zu bieten. Ein zentrales Element der Baumaßnahmen<br />

war die Autobahnbrücke Mohammed VI. Sie<br />

verbindet Rabat und Salé und verbessert die Mobilität in<br />

der Region erheblich. Nicht nur der Fluss und die Natur<br />

profitieren von einer nie dagewesenen Wasserqualität –<br />

auch Kite- und Windsurfer, Kajak- und Treetbootfahrer<br />

sowie die zwei neuen Jacht- und Fischerhäfen. Heute erstreckt<br />

sich hier eine wunderschöne Promenade entlang<br />

des Flusses und bietet Bänke, Gärten und Aussichtspunkte,<br />

von denen aus man die malerische Umgebung bewundern<br />

kann. Die Boote der „barcassiers“, so nennt man in<br />

Rabat die Besitzer kleiner Boote, die vor dem Bau der<br />

Hassan II-Brücke für die Überquerung des Flusses von<br />

Ufer zu Ufer sorgten, haben frische Anstriche bekommen.<br />

Sie dienen heute als charmante Ausflugsschiffe auf dem<br />

Fluss. An den Ufern wurden die Felsen durch Kais ersetzt,<br />

kleine Cafés haben dort eröffnet, und an jedem schönen<br />

Abend gehen hier nun die Bewohner der benachbarten<br />

Medina spazieren. Am Bouregreg hat sich die Hauptstadt<br />

neu erfunden.<br />

Bouregreg<br />

Links: Im Hintergrgund erkennt man<br />

das neu entstandene Viertel<br />

Bab Al Bahr<br />

Rechts: Der Bouregreg war einst<br />

ein Handelsweg, der Waren und<br />

Ideen zwischen Europa und Afrika<br />

beförderte. Heute dominiert<br />

der Wassersport<br />

37


INFOS RABAT<br />

WEITERE HIGHLIGHTS, AUSFLÜGE UND GOLFPLÄTZE<br />

Weitere Highlights<br />

Königspalast<br />

Der Königspalast liegt im Touarga-<br />

Viertel und ist ein schönes Beispiel<br />

für marokkanische Architektur. Er<br />

wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

auf den Ruinen eines alten<br />

Palastes errichtet.<br />

Fort Hervé (Borj Lakbir )<br />

Das Bauwerk wurde 1889 unter<br />

der Herrschaft von Sultan Moulay<br />

Hassan I. errichtet und 1902 eingeweiht.<br />

Der Sultan wollte damit<br />

die Verteidigung der Küsten des<br />

Landes stärken. Es sollte zwei riesige<br />

Kanonen von jeweils 30 Tonnen<br />

beherbergen und tragen. Das Fort<br />

wurde jedoch nie militärisch genutzt.<br />

Es diente als Munitionslager.<br />

Jardin Zoologique<br />

Der Zoologische Garten wurde<br />

entworfen, um die verschiedenen<br />

Ökosysteme Marokkos und Afrikas<br />

nachzubilden: Sumpf, Regenwald,<br />

Savanne, Wüste und Atlasgebirge.<br />

Die Anlage entspricht den natürlichen<br />

Lebensräumen der Tiere und<br />

vermittelt den Besuchern den<br />

Eindruck, als würden sie die Tiere in<br />

freier Wildbahn beobachten.<br />

Grand Théâtre de Rabat<br />

Das architektonische Meisterwerk<br />

liegt am Ufer des Bouregreg<br />

zwischen Rabat und Salé. Das große<br />

Gebäude hat eine Fläche von 25 400<br />

Quadratmetern und bietet Platz<br />

für 2000 Zuschauer. Es umfasst ein<br />

Theater mit 1800 Plätzen und ein<br />

Amphitheater im Freien mit 7000<br />

Plätzen. <br />

Jardin d'Essais Botaniques<br />

Der botanische Garten ist 17 Hektar<br />

groß und liegt im Stadtteil Agdal.<br />

Er enthält eine reiche Flora, die auf<br />

über 600 Arten und mehr als 1000<br />

Sorten geschätzt wird.<br />

Highlights in Salé<br />

Medersa Abu Al-Hassan<br />

Die Meriniden-Medersa Abu<br />

Al-Hassan ist die einzige, die in der<br />

Medina von Salé noch zu sehen ist.<br />

Sie beherbergte Studenten aus dem<br />

ganzen Land.<br />

Ausflüge<br />

Jardins exotiques de Bouknadel<br />

Die exotischen Gärten in Bouknadel,<br />

20 Kilometer von Rabat enfernt,<br />

zeichnen sich durch eine Mischung<br />

von arabischer, mediterraner und<br />

tropischer Flora aus. Palmen, Bambus,<br />

farbenfrohe Blumen und seltene<br />

Pflanzen schaffen eine bezaubernde<br />

Kulisse. <br />

Golfplätze<br />

Royal Golf Dar es Salam<br />

Rouge: Par 73; 5549 m<br />

Bleu: Par 72; 5410 m<br />

Vert: Par 32; 1895 m<br />

45 Loch auf 3 Parcours<br />

www.royalgolfdaressalam.com<br />

Die Große Moschee<br />

Die Große Moschee von Salé hat eine<br />

Fläche von 5070 Quadratmetern<br />

und besitzt neun Tore. Sie erhebt<br />

sich inmitten des Talaâ-Viertels und<br />

dominiert fast die gesamte Medina.<br />

Sie ist nach der Karaouine-Moschee<br />

die zweitälteste Moschee des Königreiches.<br />

The Colin Montgomerie<br />

Par: 72; 7401 m; 18 Loch<br />

www.prestigiagolf.com<br />

38


INFOS RABAT<br />

MUSEEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Museen<br />

Musée Mohammed VI <br />

Das Museum beherbergt eine<br />

faszinierende Sammlung zeitgenössischer<br />

und traditioneller Kunst<br />

aus Marokko und der ganzen Welt.<br />

Über 500 Gemälde und ein Dutzend<br />

Skulpturen werden hier aufbewahrt,<br />

erforscht und größtenteils der<br />

Öffentlichkeit präsentiert.<br />

www.museemohammed6.ma<br />

Musée National de la Parure<br />

Das nationale Schmuckmuseum<br />

befindet sich in der Kasbah des<br />

Oudayas. Es werden etwa 800 Exponate<br />

(Taj, Lebba, Dolche, Kaftane,<br />

u. v. m.) ausgestellt, darunter 500<br />

Schmuckstücke aus der persönlichen<br />

Amazigh-Schmucksammlung von<br />

König Mohammed VI.<br />

Musée de l’Histoire et des<br />

Civilisations<br />

Das Museum für Geschichte und<br />

Kulturentwicklung zeigt eine<br />

außergewöhnliche archäologische<br />

Sammlung über die verschiedenen<br />

Kulturen, die sich von der Vorgeschichte<br />

bis zur islamischen Zeit<br />

Veranstaltungen<br />

Festival Mazawine<br />

Das Musikfestival bietet ein breites<br />

Spektrum aller Musikgenres: von Pop<br />

und Rock bis zu traditioneller Musik<br />

und Weltmusik. Berühmte Künstler<br />

und aufstrebende Talente treten<br />

im Mai auf verschiedenen Bühnen<br />

auf und schaffen eine mitreißende<br />

Atmosphäre.<br />

www.mawazine.ma<br />

Festival International de<br />

Théâtre de Rue<br />

Beim internationalen Straßentheaterfestival<br />

im Juli werden die Straßen<br />

zu lebendigen Theaterbühnen. Aufregend:<br />

Bei diesem Festival wird das<br />

Publikum aktiv in die Aufführungen<br />

einbezogen.<br />

Visa for Music-Festival<br />

Festival für Musik aus Afrika und<br />

dem Nahen Osten für Fachleute und<br />

Publikum. Das Visa for Music-Festival<br />

findet jedes Jahr vier Tage lang<br />

im November statt.<br />

Jidar Street-Art-Festival<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 2015<br />

hat das Street-Art-Festival die<br />

Hauptstadt mit über 100 beeindruckenden<br />

Fresken von Künstlern<br />

aus aller Welt geschmückt.<br />

www.jidar.ma<br />

in Marokko niedergelassen haben.<br />

Bronze-, Keramik- und Marmorobjekte<br />

sowie Goldmünzen geben<br />

einen Einblick in die verschiedenen<br />

Epochen.<br />

Festival Jazz au Chellah<br />

Das Jazzfestival findet im September<br />

inmitten der beeindruckenden<br />

Kulissen im historischen Gelände der<br />

Chellah statt.<br />

39


40


Marrakesch<br />

Die rote Stadt<br />

Marrakesch verfügt über den berühmtesten Marktplatz der Welt, den<br />

legendären Platz Djemaa el Fna, eine faszinierende Medina, zahlreiche<br />

Denkmäler und majestätische Gärten, Paläste und Moscheen. Wer<br />

möchte, kann das Dach Marokkos besteigen, zu Fuß die hinreißenden<br />

Täler erwandern, per Mountainbike Bergoasen erkunden oder mit<br />

dem Mietwagen die Umgebung entdecken – von Marrakesch aus ist<br />

alles machbar!<br />

41


Wer zum ersten Mal Marrakesch besucht,<br />

wird erstaunt sein, hinter der mächtigen<br />

Stadtmauer ein exotisches Universum zu<br />

entdecken, das weltweit einzigartig und<br />

voller Überraschungen ist: die Medina. Sie lockt mit<br />

leuchtenden Farben und betörenden Gerüchen. Schlendert<br />

man durch die engen Gassen, passierbar nur für Fußgänger,<br />

Mopeds und Eselskarren, führt der Weg entlang uralter<br />

Fassaden unweigerlich in die Souks. Hier schlägt das<br />

Herz von Marrakesch: Zu Pyramiden aufgeschichtete Gewürze<br />

und unzählige, appetitlich drapierte Olivensorten<br />

warten auf Käufer. Die Souks sind traditionell nach Handwerkszweigen<br />

gegliedert: der Souk Cherratine für das Lederhandwerk,<br />

Zrabi für Teppiche, Fekharine für die Töpferei,<br />

Sebbaghine für Färber, Seffarine für Kupfer. In den<br />

unzähligen Souks bekommt der Besucher eine Idee vom<br />

großen Reichtum der marokkanischen Handwerkskunst.<br />

Wer glaubt, die Souks seien nur für die Touristen da, irrt.<br />

Die Marrakchi finden hier ihre Fachgeschäfte en masse –<br />

die Kunst des Reparierens beschäftigt hier immer noch ein<br />

Die Medina und die Souks<br />

Links und rechts: In den unzähligen<br />

Souks finden Touristen alles, was<br />

die marokkanische Basarökonomie<br />

an Souvenirs aufbietet, und die<br />

„Marrakchi“, was sie für den Alltag<br />

brauchen. Hier gibt es nichts, was es<br />

nicht gibt: Safran, Arganöl, Körbe,<br />

Handyakkus u. v. m. Wer hier nichts<br />

findet, braucht auch nichts<br />

42


Heer von Spezialisten. Zwischen Medina und Neustadt gelegen,<br />

markiert der Platz Djemaa el Fna das pulsierende<br />

Zentrum Marrakeschs. Er wurde von der UNESCO zum<br />

immateriellen Kulturerbe der Menschheit erhoben. Nicht<br />

ein Ensemble aus historischen Baudenkmälern macht diesen<br />

Platz so einzigartig, sondern eine Art soziale Skulptur,<br />

die sich hier tagtäglich aus jenen Akteuren formt, die den<br />

Platz bevölkern. Tagsüber bieten Verkäufer frisch gepressten<br />

Orangensaft an, während die Metallkastagnetten der<br />

Gnaoua-Musiker im Rhythmus vibrieren. Erzähler und<br />

Wahrsagerinnen verwandeln das Gelände in ein Open-<br />

Air-Theater, in dem auch Akrobaten, Schlangenbeschwörer,<br />

Märchenerzähler, Feuerschlucker, Wunderheiler und<br />

Wasserverkäufer zugange sind – bis zur Dämmerung.<br />

Dann verwandelt sich der Djemaa el Fna ein weiteres Mal.<br />

Mit Einbruch der Dunkelheit werden zahlreiche mobile<br />

Garküchen routiniert aufgebaut. Touristen wie Marrakchi<br />

essen dann unter freiem Himmel zu Abend. Diese Spätvorstellung<br />

sollte man nicht verpassen. Sie ist weltweit<br />

einzigartig!<br />

Djemaa el fna<br />

Oben und links: Das Gelände ist<br />

stets von Einheimischen und Touristen<br />

bevölkert, die sich unterhalten<br />

lassen und – mit der Dämmerung,<br />

wenn die zahlreichen mobilen Garküchen<br />

aufgebaut werden – unter<br />

freiem Himmel zu Abend essen<br />

Rechts: Für Heiterkeit und<br />

gute Stimmung sorgen<br />

die Gnaoua-Musiker<br />

43


Als eine der vier <strong>Königsstädte</strong> verfügt die rote<br />

Stadt über ein entsprechend reiches architektonisches<br />

Erbe. Zahl reiche Denkmäler aus<br />

dem 12. und 16. Jahrhundert, als Marrakesch<br />

kulturelle Blütezeiten erlebte, sind erhalten: eindrucksvolle<br />

Sakralbauten, bedeutende Koranschulen und Museen,<br />

prächtige Palastanlagen und Nekropolen sowie die imposante<br />

Koutoubia-Moschee, das Wahrzeichen der Stadt.<br />

Aus gutem Grund wurde die Medina von Marrakesch<br />

1985 von der UNESCO auf die Weltkulturerbeliste gesetzt.<br />

Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten befinden<br />

sich innerhalb der Mauern der Altstadt: die Medersa Ben<br />

Youssef, der Bahia-Palast, die Saadier-Gräber und der El<br />

Badi-Palast. Ein weiteres Highlight ist der Bahia-Palast,<br />

Marokkos wohl schönster Palast. Sein einmaliges Interieur<br />

muss immer wieder Hollywood als Kulisse dienen.<br />

Wie viele Filme wurden hier gedreht? „Lawrence von<br />

Arabien“ ist vielleicht der berühmteste. Der riesige und<br />

kunstvoll ausgestaltete Palast ist weltweit einzigartig.<br />

Marrakesch ist auch eine Stadt der Gärten! Die bekanntes-<br />

Die Monumente<br />

Oben: Der Bahia-Palast wurde von<br />

der marokkanischen Regierung<br />

immer wieder renoviert<br />

Links: In der Medina befindet sich die<br />

Medersa Ben Youssef, die einst bedeutendste<br />

Hochschule des Maghreb<br />

Rechts: Die 77 Meter hohe Koutoubia-Moschee<br />

befindet sich am Rand<br />

des Djemaa el Fna<br />

44


MARRAKESCH – DIE ROTE STADT<br />

te Ruheoase ist der Jardin Majorelle, eine Liebeserklärung<br />

des Malers und Orientalisten Jacques Majorelle. Der Garten<br />

ist mit Palmen, Bambusbäumen und Kakteen bepflanzt,<br />

Brunnen und Seerosenteiche bestimmen die Szenerie.<br />

1980 kauften Yves Saint Laurent und Pierre Bergé<br />

den Garten. Genauso beeindruckend und per Pferdekutsche<br />

anzusteuern, wartet der Menara-Garten mit Obstplantagen<br />

und Olivenhainen auf. Das Bassin dient bis heute<br />

als Reservoir eines ausgeklügelten Bewässerungssystems,<br />

das im 12. Jahrhundert angelegt wurde. Von der Terrasse<br />

des Pavillons hat man eine überwältigende Aussicht auf<br />

die Gipfelketten des Hohen Atlas. Der schöne Garten ist<br />

öffentlich. Nur wenige Gehminuten entfernt befinden sich<br />

die Jardins de l’Agdal. Feigen- und Zitronenhaine, Teiche<br />

und Alleen prägen das Bild. Als Sultansgärten bereits im<br />

12. Jahrhundert angelegt, waren sie als Oase geplant, in<br />

der Aprikosen und Orangen gedeihen. In unmittelbarer<br />

Nähe zur quirligen Medina herrscht hier bis heute eine angenehm<br />

stille, geradezu ländlich-abgeschiedene Atmosphäre.<br />

Die Gärten<br />

Oben: Im Jardin Majorelle befindet sich<br />

eine Villa im Art-Déco-Stil. Das Blau der<br />

Villa wird heute „bleu Majorelle“ genannt<br />

Links: Der fantasievolle Anima-Garten<br />

liegt 30 Kilometer von der Stadt entfernt<br />

Rechts: Der Menara-Garten ist<br />

die ideale Stadtoase. Er ist gut mit der<br />

Pferdekutsche zu erreichen<br />

45


MARRAKESCH – DIE ROTE STADT<br />

Marrakesch besteht eigentlich aus zwei Städten:<br />

aus der Altstadt (Medina) mit ihren<br />

Festungsmauern und der neuen Stadt mit<br />

den Vierteln Gueliz, Hivernage und der<br />

Avenue Mohammed VI. Die Neustadt lädt zu Spaziergängen,<br />

Erkundungen per Fahrrad oder mit der Pferdekutsche<br />

ein. Citybikes lassen sich unkompliziert mieten. Für eine<br />

Shoppingtour ist Bummeln die schönste Art, die vielen<br />

Boutiquen, eleganten Geschäfte und großen Shoppingmalls<br />

zu entdecken. Die Terrassen der zahlreichen Cafés<br />

und Bistros eignen sich gut als Zwischenstopp. Wem das<br />

Mittagessen heilig ist, wird in einem der vielen Restaurants<br />

glücklich. Im Art-Déco-Viertel Gueliz befindet sich<br />

eine große Auswahl an Bars und Cafés. Am Abend füllen<br />

sich die Hotel-Lounges und Brasserien mit Publikum,<br />

geschmackvolle Gourmettempel, deren Angebot auf die<br />

marokkanische, französische oder italienisch-mediterrane<br />

Küche konzentriert ist, erwarten die Gäste. Am Abend<br />

sorgen mitunter Discjockeys für gute Stimmung. Wer dem<br />

„Kulturbetrieb“ entfliehen möchte, dem bieten sich zahl-<br />

Die Neustadt<br />

Oben: Das Kontrastprogramm zur<br />

Medina: Shoppen, flanieren und<br />

schlemmen im mondänen Stadtteil<br />

Gueliz<br />

Links: Die entspannteste Art einer<br />

Stadtrundfahrt bietet die Pferdekutsche<br />

Rechts: In Marrakesch finden renommierte<br />

Festivals für Elektromusik statt<br />

46


eiche Ausflugsmöglichkeiten. Das grandiose Panorama<br />

des schneebedeckten Hohen Atlas ist in Marrakesch zum<br />

Greifen nah. Die Oasen, Schluchten und Wasserfälle des<br />

Gebirges sind nur 60 Kilometer entfernt – ein Eldorado für<br />

Trekking-Aktivisten und Ausflügler. Einmal den Toubkal,<br />

das Dach Marokkos, besteigen, zu Fuß die hinreißenden<br />

Täler erwandern, per Mountainbike oder mit dem Mietwagen<br />

die Umgebung entdecken – von Marrakesch aus<br />

ist alles machbar. Das Ourika-Tal bietet sich für eine Art<br />

Landpartie von Marrakesch aus an. In Setti Fatma, wo die<br />

Teerstraße endet, locken mehrere Wasserfälle; man kann<br />

wandern, baden, picknicken, auf Maultieren ausreiten,<br />

Trekkingtouren starten. Im Nordosten von Marrakesch<br />

findet man die schönsten Natursehenswürdigkeiten des<br />

Landes: die Ouzoud-Wasserfälle. Mit der Agafay-Wüste<br />

nur 30 Kilometer südlich von Marrakesch bietet sich eine<br />

echte Alternative zu den Sandwüsten jenseits des Hohen<br />

Atlas an. Die Wüstencamps sind eingebettet in ein flaches<br />

Hochland, das mit weißen Dünen durchzogen ist, die tatsächlich<br />

jenen der Sahara ähneln. Welch ein Erlebnis!<br />

Ausflüge<br />

Oben: Die Wasserfälle von Ouzoud gehören<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie<br />

befinden sich 150 Kilometer nordöstlich<br />

von Marrakesch auf einer Höhe von<br />

1060 Metern<br />

Links: Agafay bietet Biwaks mit unnachahmlichem<br />

Charme<br />

Rechts: Beliebtes Ausflugsziel: das<br />

Ourika-Tal im Hohen Atlas<br />

47


INFOS MARRAKESCH<br />

WEITERE HIGHLIGHTS, AUSFLÜGE UND GOLFPLÄTZE<br />

Weitere Highlights<br />

Saadier-Gräber<br />

Die Königsgräber sind nicht nur die<br />

letzten erhaltenen Überreste der<br />

Saadier-Dynastie, vielmehr sind sie<br />

Zeugnisse einer raffinierten maurischen<br />

Architektur, die für das 16. und<br />

17. Jahrhundert charakteristisch<br />

ist: reich verzierte Kreuzgewölbe,<br />

edle Säulen aus Carrara-Marmor<br />

sowie Wände und Nischen, die mit<br />

Stuckarbeiten, unzähligen kunstvoll<br />

gefertigten Kacheln, Mosaiken und<br />

Kalligrafien verziert sind.<br />

El-Badi-Palast<br />

Die Ruinen des El-Badi-Palastes sind<br />

die Reste einer Palastanlage, die der<br />

bedeutendste Sultan der Saadier-<br />

Dynastie, Ahmed Al-Mansour, 1578<br />

erbauen ließ.<br />

Ausflüge<br />

Hoher Atlas <br />

Für anspruchsvolle Trekkingtouren<br />

bietet sich das imposante<br />

Toubkal-Massiv an. Als höchste<br />

Erhebung Marokkos beherrscht der<br />

4167 Meter hohe Jbel Toubkal die<br />

Region. Schneebedeckte Horizonte,<br />

Landschaften aus Fels und Eis, Leere<br />

und Weite bestimmen die Szenerie.<br />

Hier kann man tagelang unterwegs<br />

sein, kocht über offenem Feuer,<br />

übernachtet in Schutzhütten und<br />

genießt den sternenklaren Himmel<br />

über dem Hohen Atlas.<br />

Terres d'Amanar im Val d'Asni<br />

Der Freizeit- und Abenteuerpark liegt<br />

am Fuße des Hohen Atlas, nur 40<br />

Minuten von Marrakesch entfernt.<br />

Vom Kletterpark über Radwanderungen,<br />

Reiten und Schwimmen ist<br />

alles dabei. Unternehmen können<br />

Teamseminare buchen. Übernachtungen<br />

sind in Appartements und<br />

Zelten möglich.<br />

Golfplätze<br />

Royal Golf Marrakech<br />

Par 72; 6086 m; 27 Loch<br />

www.royal-golf-marrakech.com<br />

Amelkis Golf Marrakech<br />

Par 72; 6657 m; 27 Loch<br />

www.golfamelkis.com<br />

Samanah Country Club<br />

Par 72; Noir: 6800 m, Blanc: 6342 m,<br />

Jaune: 6092 m, Bleu: 5696 m,<br />

Rouge: 5261 m; 18 Loch auf 4<br />

Parcours<br />

www.mysamanah.com<br />

Al Maaden Resort<br />

Par 72; Noir: 6644 m,<br />

Blanc: 6342 m, Jaune: 5873 m,<br />

Bleu: 5460 m, Rouge: 4755 m;<br />

18 Loch auf 4 Parcours<br />

www.almaaden.golf<br />

Royal Palm Golf<br />

Par 72; 6608 m; 18 Loch<br />

www.royalpalmmarrakech.com/<br />

the-golf<br />

The Tony Jacklin Marrakech<br />

Parcours A: Par 72; 6550 m; 18 Loch;<br />

Parcours B: Par 3; 1411 m; 9 Loch<br />

www.prestigiagolf.com<br />

The Montgomerie Prestigia<br />

Par 71; 6230 m; 18 Loch<br />

www.prestigiagolf.com<br />

Golf Club Rotana Palmeraie<br />

Par 72; 6200 m; 27 Loch<br />

www.rotana.com<br />

Assoufid Golf Club<br />

Par 72; 10 657 m; 18 Loch<br />

www.assoufid.com<br />

Atlas Golf Marrakech<br />

Par 32; 2299 m; 9 Loch<br />

www.atlasgolfmarrakech.com<br />

Noria Golf Club<br />

Par 73; 6489 m; 18 Loch<br />

www.noriagolfclub.com<br />

Palm Golf Ourika<br />

Par 72; 6700 m; 18 Loch<br />

www.palmgolfourika.com<br />

48


INFOS MARRAKESCH<br />

MUSEEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Museen<br />

Musée du Patrimoine Immatériel<br />

de Marrakech<br />

Das Museum befindet sich direkt auf<br />

dem Djemaa el Fna und widmet sich<br />

der Geschichte Marrakeschs, dem<br />

Djemaa el Fna und seinen Akteuren.<br />

Musée P. Bergé des Arts Berbères<br />

Das Museum befindet sich im Herzen<br />

des Jardin Majorelle. Vom Rif bis zur<br />

Sahara sind über 600 Objekte zu<br />

sehen, die von Pierre Bergé und Yves<br />

Saint Laurent gesammelt wurden.<br />

Die Sammlungen zeugen von Reichtum<br />

und Vielfalt einer noch immer<br />

lebendigen Amazigh-Kultur.<br />

www.jardinmajorelle.com/museepierre-berge-des-arts-berberes<br />

Maison de la Photographie<br />

Die Sammlung des Museums umfasst<br />

Fotografien über Marokko von<br />

den Anfängen der Fotografie bis zur<br />

Neuzeit (1879–1960), Glasplatten,<br />

Postkarten, Zeitungen, Karten und<br />

Dokumentationen.<br />

www.maisondelaphotographie.ma<br />

Veranstaltungen<br />

Marrakech du Rire<br />

Jedes Jahr kommt der berühmte<br />

französisch-marokkanische Comedian<br />

Jamel Debbouze nach Marrakesch,<br />

um dieses äußerst beliebte<br />

Comedy-Festival zu veranstalten.<br />

Das Festival bietet eine bunte<br />

Mischung aus Stand-up-Comedy,<br />

Improvisation, Sketches und anderen<br />

komödiantischen Darbietungen.<br />

www.marrakechdurire.com<br />

Musée Aman pour la civilisation<br />

de l’eau au Maroc<br />

Während des gesamten Besuchs<br />

des Wassermuseums werden stets<br />

verschiedene Fragen rund um das<br />

Thema Wasser behandelt: Wasser<br />

und Mensch, Wasser im Laufe<br />

der Geschichte, zeitgenössische<br />

hydraulische Errungenschaften<br />

Marokkos sowie Herausforderungen<br />

des Wassermanagements.<br />

www.museeaman.ma<br />

Musée Dar Si Said<br />

Die Sammlung umfasst Schmuck aus<br />

dem Hohen Atlas, dem Anti-Atlas<br />

und dem äußersten Süden, Teppiche<br />

aus Haouz und dem Hohen Atlas, Öllampen<br />

aus Taroudant, blaue Töpferwaren<br />

aus Safi, grüne Töpferwaren<br />

aus Tamegroute sowie Lederarbeiten<br />

aus Marrakesch.<br />

Musée des confluences <br />

Das Museum befindet sich im<br />

historischen Palast Dar El Bacha, das<br />

einst dem Pascha von Marrakesch<br />

gehörte. Die Ausstellungen präsentieren<br />

handgefertigte Gegenstände,<br />

Trachten und historische Dokumente.<br />

Musée Yves Saint Laurent<br />

Das Yves Saint Laurent-Museum<br />

beherbergt eine Sammlung von<br />

5000 Kleidungsstücken und 15 000<br />

Accessoires der Haute Couture sowie<br />

Tausende von Zeichnungen und verschiedenen<br />

Objekten. Das Museum<br />

ist ein 4000 Quadratmeter großer<br />

Neubau. Es beinhaltet eine Bibliothek,<br />

eine Forschungsbibliothek mit<br />

5000 Werken, ein Auditorium mit<br />

130 Sitzen, eine Buchhandlung und<br />

ein Café mit Restaurant und Terrasse.<br />

www.museeyslmarrakech.com<br />

Musée de la Musique<br />

Im Fokus stehen die Musik der Amazigh,<br />

die jüdische Musik, die Dakka<br />

Marrakchia, die Gnaoua-Musik und<br />

die arabisch-andalusische Musik.<br />

Der Besucher entdeckt Instrumente<br />

aller Art und lernt durch Fotografien,<br />

Videos und visuelle Effekte die<br />

marokkanische Musik kennen.<br />

www.museedelamusique.ma<br />

E-Prix de Marrakech<br />

Das Automobilrennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft<br />

findet stets im<br />

Juli statt. Im Rahmen der UN-Klimakonferenz<br />

in Marrakesch 2016 wurde<br />

der Marrakesch E-Prix erstmals auf<br />

dem Circuit International Automobile<br />

Moulay el Hassan ausgetragen.<br />

www.marrakechgrandprix.com<br />

Festival National des Arts<br />

Populaires<br />

Ob Tanz, Gesang, Darbietungen<br />

aus dem Zirkus oder der Welt der<br />

Magie – Hunderte Künstler treten<br />

bei diesem einzigartigen Festival auf.<br />

Marathon de Marrakech<br />

Am letzten Januarwochenende ist<br />

Marrakesch autofrei! Mehr als 8000<br />

Läufer aus aller Welt nehmen an<br />

dem internationalen Marathon teil.<br />

Es handelt sich um zwei Wettbewerbe:<br />

Halbmarathon (21,1 Kilometer)<br />

und Marathon (42,2 Kilometer).<br />

www.marathon-marrakech.com<br />

Oasis-Festival<br />

Das größte Festival für elektronische<br />

Musik findet im September statt.<br />

Elektrosounds werden mit lokaler<br />

Musik vermischt. Tagsüber wird das<br />

Festival mit mehreren Ständen belebt,<br />

wie Yoga- & Henna-Workshops,<br />

Massagesitzungen und Streetfood.<br />

Ursprünglich in Marrakesch nahm<br />

das Festival ab 2022 Kurs auf andere<br />

Orte wie Dakhla und Ouarzazate.<br />

www.intothewild.ma<br />

Festival International du Film<br />

de Marrakech<br />

Das internationale Filmfestival findet<br />

Ende November statt und lockt<br />

eine große Zahl von weltbekannten<br />

Stars an. Jedes Jahr steht ein anderes<br />

Land im Mittelpunkt. Das Filmfestival<br />

zeichnet sich auch durch seine<br />

einzigartigen Veranstaltungsorte<br />

aus. Filmvorführungen finden nicht<br />

nur in herkömmlichen Kinos statt,<br />

sondern auch an historischen Orten<br />

und im Freien, was dem Festival eine<br />

besondere Atmosphäre verleiht.<br />

www.festivalmarrakech.info<br />

49


INFOS MAROKKO<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Ortszeit<br />

Marokko hat die Umstellung<br />

auf Winterzeit im Oktober 2018<br />

abgeschafft. Im Winter herrscht<br />

Zeitgleichheit mit Deutschland. Im<br />

Sommer beträgt der Zeitunterschied<br />

1 Stunde (Berlin 12 Uhr =<br />

Marrakesch 11 Uhr).<br />

Reisezeit<br />

Für die Städte innerhalb des Landes<br />

sind die Monate Februar bis Juni<br />

sowie September bis Dezember<br />

klimatisch optimal. Im Hochsommer,<br />

zwischen Juli und August, kann<br />

es sehr warm werden. Im Winter<br />

werden tagsüber Temperaturen von<br />

20 Grad und nachts von 10 Grad<br />

erreicht.<br />

Reisepass<br />

Deutsche, österreichische und<br />

Schweizer Staatsbürger benötigen<br />

einen Reisepass, der zum Zeitpunkt<br />

der Einreise mindestens für die Dauer<br />

des Aufenthaltes in Marokko gültig<br />

sein muss. Kinder brauchen einen<br />

Reise- oder Kinderpass.<br />

Visum<br />

EU-Staatsangehörige sowie Schweizer<br />

benötigen für touristische und<br />

geschäftliche Zwecke für eine Dauer<br />

bis zu 90 Tagen kein Visum.<br />

Zoll: Einreise<br />

Ausländische Währungen dürfen in<br />

unbegrenzter Menge ein- und ausgeführt<br />

werden. Bargeld im Wert<br />

von 100 000 MAD (Dirhams) muss<br />

deklariert werden. Medikamente für<br />

den eigenen Gebrauch dürfen eingeführt<br />

werden. Zollfrei bei der Einreise<br />

sind außerdem: 200 gr Tabakwaren,<br />

1 l Wein , 1 l Schnaps, 150 ml<br />

Parfum, 250 ml Eau de Toilette.<br />

Anreise mit dem Auto<br />

Für Reisende, die viel Zeit mitbringen<br />

und in Marokko oft unterwegs<br />

sein möchten, empfiehlt sich die<br />

Anreise mit dem eigenen Fahrzeug.<br />

Berücksichtigt man, dass die<br />

An- und Abreise schon eine Woche<br />

in Anspruch nimmt, sollten dann<br />

mindestens vier, besser noch sechs<br />

Wochen eingeplant werden.<br />

Geld<br />

Für den marokkanischen Dirham<br />

(MAD) gilt ein Wechselkurs von<br />

etwa 1 Euro = 11 MAD.<br />

Fast überall gibt es Bankautomaten,<br />

an denen man mit EC- oder Kreditkarte<br />

Geld abheben kann. Maximal<br />

2000 Dirham dürfen ein- und<br />

ausgeführt werden.<br />

Mietwagen<br />

In allen größeren Städten und an<br />

Flughäfen lassen sich Mietwagen<br />

problemlos anmieten. Dort sind<br />

auch alle großen, bekannten Marken<br />

vertreten. Man kann den Mietwagen<br />

auch einfach von zu Hause aus<br />

reservieren. Auch in den Hotels und<br />

Riads kann der Kontakt zu Autovermietungen,<br />

oft lokale Agenturen,<br />

hergestellt werden.<br />

Notrufnummern<br />

Polizei: 19<br />

Feuerwehr: 15<br />

Gendarmerie Royale: 177<br />

Ambulanz / Feuerwehr: 150<br />

Ärztliche Notfälle: 141<br />

Unterwegs in Marokko<br />

Wer die <strong>Königsstädte</strong> als Individualtourist<br />

erkunden möchte, kann die<br />

Rundreise entweder ab Casablanca<br />

oder ab Marrakesch starten. Mietwagen<br />

sind problemlos an den<br />

Flughäfen zu buchen. Alle vier<br />

<strong>Königsstädte</strong> sind über die gut ausgebauten<br />

Autobahnen zu erreichen.<br />

Eine zeitsparende Variante besteht<br />

darin, die <strong>Königsstädte</strong> des Nordens<br />

mit dem Mietwagen zu besuchen<br />

und von Casablanca nach Marrakesch<br />

zu fliegen. Eine weitere Option<br />

ist, mit dem Zug von Rabat nach<br />

Marrakesch zu fahren. Eine sehr entspannte<br />

Reise, die vorbeiziehenden<br />

Landschaftsbilder sind hinreißend!<br />

Für Überlandfahrten, zum Beispiel<br />

zwischen Fes und Meknes oder<br />

zwischen Meknes und Rabat, sind<br />

Sammeltaxis, sogenannte Grands<br />

Taxis, eine gute Wahl. Darüber<br />

hinaus verfügen die Metropolen über<br />

gut ausgebaute Busverkehrsnetze.<br />

Für den Besuch der <strong>Königsstädte</strong><br />

kann man also den eigenen Wagen<br />

zu Hause lassen.<br />

50


KARTE MAROKKO<br />

Portugal<br />

Spanien<br />

Madeira<br />

(Port.)<br />

A T L A N T I S C H E R<br />

Kanarische Inseln<br />

(Sp.)<br />

O Z E A N<br />

Marokko<br />

Tan Tan<br />

Sidi Ifni<br />

Guelmim<br />

Tanger<br />

Asilah<br />

Larache<br />

Tetouan<br />

Chefchaouen Al Hoceima Nador<br />

Ksar el Kebir<br />

Ketama<br />

Ouezzane<br />

Oujda<br />

Kenitra<br />

Taza<br />

Fes<br />

Taourirt<br />

RABAT Meknes<br />

Aïn<br />

Sefrou<br />

Beni<br />

Casablanca<br />

Mathar<br />

Oulmès<br />

El Jadida<br />

Azrou<br />

Oued<br />

Settat<br />

Zem Khenifra<br />

Missour<br />

Qualidia<br />

Safi<br />

Khouribga<br />

Beni Mellal<br />

Midelt<br />

Rich Talsinnt<br />

Douârfa<br />

Essaouira<br />

Jebel Toubkal<br />

4167 m<br />

Agadir<br />

Taroudant<br />

Tafraout<br />

Tiznit<br />

Marrakesch<br />

H o h e r<br />

Akka<br />

Irhil M'Goun<br />

4071 m<br />

Ouarzazate<br />

Agdz<br />

Portugal<br />

A n t i<br />

- A t l<br />

a s<br />

Zagora<br />

M i t<br />

Drâa-Tal<br />

M'Hamid<br />

R<br />

t l e<br />

A t l a s<br />

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e<br />

Errachidia<br />

b<br />

Erfoud<br />

Rissani<br />

Merzouga<br />

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g<br />

s<br />

r A t l a<br />

e<br />

Bouânane<br />

Mittelmeer<br />

Figuig<br />

Spanien<br />

I S C H E R<br />

A N<br />

Tarfaya<br />

Laâyoune<br />

Boujdour<br />

Galtat Zemmour<br />

Dakhla<br />

Imlili<br />

Awserd<br />

Tichla<br />

Lagouira<br />

200 km<br />

Marokko<br />

Tan Tan<br />

Sidi Ifni<br />

Guelmim<br />

Smara<br />

Qualidia<br />

Safi<br />

El Jadida<br />

Essaouira<br />

Agadir<br />

Tafraout<br />

Tiznit<br />

Taroudant<br />

S A H A R A<br />

Casablanca<br />

Marrakesch<br />

A n t i<br />

Akka<br />

Kenitra<br />

RABAT<br />

Oulmès<br />

Azrou<br />

Oued<br />

Settat<br />

Zem Khenifra<br />

Khouribga<br />

Jebel Toubkal<br />

4167 m<br />

Beni Mellal<br />

H o h e r<br />

a t l a<br />

Asilah<br />

Tetouan<br />

Larache Chefchaouen Al Hoceima<br />

Ksar el Kebir<br />

Ketama<br />

Ouezzane<br />

Irhil M'Goun<br />

4071 m<br />

Quarzazate<br />

Agdz<br />

s<br />

Tanger<br />

Zagora<br />

M'Hamid<br />

Meknes<br />

M i t<br />

Draatal<br />

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Fes<br />

A t l a s<br />

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A t l<br />

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a s<br />

Errachidia<br />

b<br />

i<br />

r<br />

Taza<br />

51<br />

g<br />

e<br />

Talsinnt<br />

Bouânane<br />

Mit<br />

T


52<br />

www.visitmorocco.com

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