Spectrum_02_2022
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Mary Wenker mit einer afghanischen Familie im Camp Vial auf Chios
Gibt es etwas, was jeder oder jede
Einzelne tun kann, um zu helfen?
Natürlich kann jede und jeder spenden, der
oder die etwas Geld übrig hat. Was auf jeden
Fall alle tun können, ist, sich über die
Situation vor Ort zu informieren, diese Informationen
zu verbreiten und sich über
die eigene Verantwortung bewusst zu werden.
Mir ist klar, dass sich nicht alle so engagieren
können, wie ich es tue. Aber wir
können einander Sorge tragen. Die Augen
aufmachen und sehen, wie wir handeln können,
um einen – wenn auch noch so kleinen
– Unterschied im Leben eines Menschen zu
machen. Egal, ob das in der Schweiz oder
anderswo ist.
Wie siehst du die Zukunft deiner Arbeit?
Ich liebe, was ich tue. Keine Ahnung, ob ich
je damit aufhören kann. Es ist schwer für
mich zu sagen: «Ich habe genug getan, ich
beschäftige mich jetzt mit etwas anderem.»
Zitat: «Mir ist klar, dass sich nicht alle so
engagieren können, wie ich es tue. Aber wir
können einander Sorge tragen.» P
Zur Person
Mary Wenker leistete im April 2016 zum ersten Mal einen Freiwilligeneinsatz
auf der Insel Chios. Im Jahr 2017 gründete sie die NGO ChooseHumanity, mit
der sie sich im Flüchtlings- und Asylbereich an verschiedenen Standorten in
Griechenland engagiert.
Die studierte Heilpädagogin arbeitet als Therapeutin im Kanton Freiburg. Im
Jahr 2020 erschien ihr Buch «Echos de la Mer Egée. Voix des réfugiés» mit einem
Vorwort des ehemaligen UN-Sonderberichterstatters Jean Ziegler. Das
Buch erschien im Verlag L’Harmattan.
Mary Wenker ist Verfasserin zahlreicher pädagogischer Dossiers (u.a. für das
FIFF) und Autorin zweier Kinderbücher: «Camille aux Papillons», in der die
Geschlechtsidentität thematisiert wird und «Hasan venu d’ailleurs», das im Verlag
Loisirs et Pédagogie erscheinen wird.
Ihre Organisation
ChooseHumanity
kann man hier unterstützen:
Das Interview gibt
es auch auf
Französisch:
04.22
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