Spectrum_02_2022

KRITIKEN
Riddle me this...
ruce Wayne alias Batman ist wohl einer der
B bekanntesten Comic Superhelden aller Zeiten.
Daher verwundert es wenige, dass fast schon regelmässig
ein Batman-Film mit einem neuen Schauspieler
in der Titelrolle erscheint. Nach Christian
Bale und Ben Affleck ist der neueste Batman Robert
Pattinson. Ja, Robert Pattinson, der Typ aus
den Twilight-Filmen. Eine eher verblüffende Wahl.
Doch Pattinsons schauspielerische Leistung ist nur
eine der Überraschungen, welche uns im neuesten
DC-Film erwarten.
In The Batman von Regisseur Matt Reeves kehrt
Batman zu seinen Detektiv-Wurzeln zurück. Der
klassische Batman Bösewicht der Riddler (Paul
Dano) terrorisiert die Stadt Gotham, eine fiktive
und brutale Version von New York City, als er beginnt
politische Figuren zu ermorden und kryptische
Nachrichten für Batman an den Tatorten zu
hinterlassen. Die Polizei in Gotham, darunter auch
James Gordon (Jeffrey Wright), ein Verbündeter
von Batman, ist am Ende ihrer Kräfte und holt sich
die Hilfe des maskierten Selbstjustizlers Batman.
Was folgt ist eine Geschichte voller Rätsel, cleveren
Twists und etwas Liebe als Selina Kyle, alias Catwoman
(Zoë Kravitz), Batman über den Weg läuft.
Egal ob man langjähriger Batman- und Comic-Fan
ist oder nicht, The Batman ist etwas für alle. Auf Comic-Fans
warten Überraschungen und alle anderen
Filmbesucher*innen werden mit einem komplexen
Thriller unterhalten. Die Brutalität des Films wirkt
nie wie ein simpler Versuch, das Publikum zu schockieren,
sondern als ein integrativer Teil des Geschehens.
Die trostlose Atmosphäre und Noir-Film
Ästhetik differenzieren diesen Batman von seinen
Vorgängern. Die Darstellungen des ganzen Casts
sind überzeugend. Pattinson ist ein junger, noch etwas
unsicherer Batman, den es in dieser Geschichte
braucht . Die Nebenfiguren brillieren durch gute
Charakterisierungen ohne, dass das Publikum sich
durch endlose Hintergrundgeschichten kämpfen
muss. Herausragend unter den Charakteren ist
Zoë Kravitz als Catwoman, eine Figur mit eigenen
Motivationen, die nicht nur als hübsches Objekt
den Film verziert. Die fast drei Stunden Laufzeit
könnten dem Film jedoch zum Verhängnis werden.
Obwohl es nicht langweilig wird, merkt man irgendwann,
dass man schon über zwei Stunden im gleichen
Kinosessel sitzt.
Trotzdem ist dieser Batman mit den atemberaubenden
Bildern und dem mitreissenden Soundtrack sehenswert.
Franziska Schwarz
The Batman
Matt Reeves
2022
176 min
«Anata wa, dare?»
er bist du?» Wer verbirgt sich hinter dieser
W digitalen Maske? Diese Fragen haben zwar
noch nichts mit dem Metaverse zu tun, in der fiktiven
Welt «U» sind sie jedoch omnipräsent.
Während eines ihrer Konzerte wird Belle unterbrochen,
da ein Übeltäter sich Zugang verschafft und
von einer Art Polizei verfolgt wird. Dieser Drachen,
auch oft als «Biest» bezeichnet, erregt sofort Belles
Aufmerksamkeit und sie möchte mehr über ihn erfahren.
Das Biest ist ihr gegenüber sehr abweisend,
aber nicht ohne einige Male Belles Annäherungsversuche
anzunehmen. Doch er kann ihr seine wahre
Identität nicht anvertrauen.
Helene-Shirley Ermel
So wie die Protagonistin Suzu kann sich dort jede*r
ein Benutzerkonto erstellen und eine alternative
Realität aufbauen, die sich besser als das reale Leben
lenken lässt. Suzu fühlt sich verlassen, seit ihre
Mutter vor ihren Augen gestorben ist. Eines Tages
meldet sie sich voller Hoffnung bei U an und erstellt
ihre eigene Figur namens Bell. Obwohl Suzu
nach dem Tod ihrer musikbegeisterten Mutter
nicht mehr singen kann, begeistert Bell in Windeseile
Millionen von Nutzer*innen mit ihrem Gesang.
Der Unterschied zwischen den Welten könnte nicht
grösser sein: die Aussenseiterin Suzu und das Idol
Bell – die später, als Anspielung auf das französische
Adjektiv, Belle genannt wird.
Die Situation ist sowohl für Belle als auch für das
Biest gefährlich, denn ihre Identitäten könnten jederzeit
enthüllt werden. Suzu und ihre beste Freundin
versuchen alles, um herauszufinden, wer der
Drache ist und welches erschütterndes Geheimnis
er verbirgt.
Der preisgekrönte Anime BELLE (im Original
wörtlich «Der Drache und die Prinzessin mit den
Sommersprossen») ist eine herzzerreissende Neubearbeitung
des Märchens Die Schöne und das Biest
mit tiefgründigen Soundtracks und einem bewundernswert
gelungenen Aufeinandertreffen zweier
Welten. Emotional packend und mit Liebe zum
Detail verarbeitet Mamoru Hosodas Film Themen
wie emotionale Vernachlässigung und das Streben,
für sich selbst einzustehen. Und er lehrt uns auch,
dass Internetbekanntschaften uns manchmal helfen
können, mutig und kraftvoll über uns selbst hinauszuwachsen.
Grandios!
Belle
Mamoru Hosoda Studio Chizu
2021
124 min
04.22
spectrum
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