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Spectrum_04_2021

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DOSSIER

Text Corina Dürr

Fotos Agnieszka Joniak-Lüthi, ZVG

Chinas Belt and Road Initiative -

ein «siebenköpfiger Drache»

Während sich die einen von der «Belt and Road Initiative»

(BRI) eine Wiederbelebung globaler Zusammenarbeit

versprechen, sehen andere darin geo-politische

Gefahren. Was aber bringen Chinas Investitionen der

lokalen Bevölkerung?

Eine neue Strasse wird für die Eröffnungszeremonie vorbereitet. Tashkorgan, China, nahe der Grenze zu Pakistan.

hinas Projekt der «Neuen Seidenstrasse»

mag allen mehr oder weniger ein

C

Begriff sein: Der Ausbau von Schifffahrtswegen

und Landverbindungen finanziert

mit Krediten aus China. Das Ziel: Eine Verbindung

Asiens mit dem Mittleren Osten,

Europa und Afrika. Doch darüber, wem

diese gebauten Strassen einen Vorteil bringen

und wem sie eher schaden, wissen wir

wenig. Die Professorin für Sozialanthro-

pologie Agnieszka Joniak-Lüthi geht mit

ihrem fünfköpfigen Team im Rahmen ihres

Forschungsprojekts «ROADWORK» genau

solchen Fragen nach. Spectrum hat mit ihr

über die Chancen und Gefahren der BRI gesprochen,

gefragt, wie ihre Forschung vor

Ort aussieht und was die Infrastrukturprojekte

mit der schwindenden Eselpopulation

in Zentralasien zu tun haben.

Das ambivalente Projekt

Im Jahr 2013 lancierte Chinas Präsident

Xi Jinping die Initiative der sogenannten

«Neuen Seidenstrasse». Ziel dieses milliardenschweren

Projekts ist es, eine Art

transkontinentales Netzwerk aufzubauen.

«Jeder chinesische Präsident will bzw. muss

ein Zeichen setzen», sagt Agnieszka Joniak-

Lüthi. Die Initiative funktioniere dabei wie

ein Motor für das Land. Die Projekte halten

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