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DOSSIER

Text Chantal Mathys, Katharina Schatton

Photos Florence Valenne, ZVG

Immer der Nase nach:

Geschmackserlebnisse in Freiburg

(Fast) Ganz Südamerika auf einem winzigen Fleck

Chile, Peru und Mexiko im selben Haus? Ja, das gibt es im Punto Sud am Boulevard

de Pérolles. Das kleine, auf den ersten Blick unscheinbare Restaurant bietet seinen

Kund*innen traditionelle Gerichte aus ganz Südamerika an. Ein multikulturelles Team

aus Mexiko, Venezuela, Chile und Peru bereitet täglich frische, hausgemachte Spezialitäten

zu: Von Empanadas, Fajitas, über Tacos und Quesadillas bis hin zu Burritos ist alles dabei,

was das südamerikanische Herz begehrt. «Es ist aber mehr als nur Essen. Es ist Kultur»,

betont der mehrsprachige Restaurantbesitzer. Um im Restaurant das authentische Flair zu

verstärken, organisiert er einmal monatlich Live-Musik – im winzigen Restaurant scheint

das fast unvorstellbar. Ausserdem werden auch Nationalfeiertage wie die peruanische

«Fiesta Patria» mit kulinarischen Höhepunkten gebührend gefeiert. Da scheint einem der

ferne Kontinent tatsächlich etwas näher zu sein. Das spüren offenbar auch die spanischsprachigen

Einwohner*innen Freiburgs, die immer wieder gerne auf ein Schwätzchen über

Gott und die Welt vorbeikommen. Übrigens kommen auch Studierende auf ihre Kosten:

Von Montag bis Freitag gibt es abwechselnde Take-Away Mittagmenüs zum Preis von

12 Franken. Fazit: Klein, aber fein! Punto Sud, Boulevard de Pérolles 30, 1700 Fribourg.

Tel: 078 809 70 34. Geöffnet von Mo-Sa, jeweils 11.00-14.00 Uhr und 18.00-21.00 Uhr.

«Chacarero» und «Chemilico», die chilenischen

Bezeichnungen für zwei von vielen Sandwich-Sorten.

(©Punto Sud)

Eine weitere kretische Spezialität ist geschmortes

Kaninchen mit Gemüse und natürlich:

Tsatsiki. (©Idées Crétoises)

Griechenlands beliebteste Insel in Freiburg

Direkt ein Haus weiter nach dem Punto Sud tauchen wir ein in die kulinarische Vielfalt

einer der wohl beliebtesten Touristenziele im mediterranen Raum: Kreta. Das Idées

Crétoises, so der Name des Restaurants, wird seit vier Jahren von dessen Besitzer Lambros

geführt. «95 Prozent der Gerichte werden frisch vor Ort produziert. Bei den restlichen fünf

Prozent handelt es sich um Getränke, die ich natürlich einkaufen muss», so der gebürtige

Grieche. Weiter erzählt er, dass er auf kleine Produktionsmengen setzt und trotzdem tiefe

Preise ansetzen kann. Und tatsächlich: Als Studierende*r erhält man als Mittagsmenü

Souvlaki, Dessert und Getränk für schlappe zehn Franken. Am Mittwochabend erhält man

einen zusätzlichen Rabatt von 25 Prozent, wenn man im Restaurant einkehrt. Bekannte

Gerichte wie Souvlaki, Moussaka oder Gyros machen aber nur die Hälfte der Karte aus.

Sie wird ergänzt durch explizit kretische Spezialitäten wie niedergegartes Lamm in Weinblättern

eingewickelt oder einen gemischten Meze-Teller, wahlweise mit Fleisch oder Gemüse.

Letzteres lässt vor allem die Veggie-Herzen höherschlagen: Kichererbsen, Kartoffeln,

gegrillte Aubergine und Tomate, Fenchel-Spinatsalat, abgerundet mit einer Portion

Tsatsiki. Mit Knoblauch geizt man bei keinem der Gerichte. Fazit: Stimmiges Preis-Leistungsverhältnis

in gemütlichem Ambiente. Weitere Angaben zum Restaurant finden sich

im französischen Text auf der linken Seite.

Der Tunnel

Wenn irgendwo der Herbst angekommen ist, dann im Le Tunnel. Es ist schon dunkel,

als wir dem warmen Licht entgegen in das mit bunten Blättern dekorierte Restaurant in

der Unterstadt kommen. An den Tischen sitzen Stammgäste, die freundlich grüssen, an

den Wänden hängen gemalte Bilder in schwarz-weiss von der Stadt Freiburg. Durch die

steinerne Wölbung am Ende des Raums ist eine Bar zu erkennen. In der familiären Atmosphäre

geniessen wir Steinpilzrisotto – die Speisekarte wird immer wieder aufs Neue der

Jahreszeit angepasst. Das Risotto schmeckt mehr als lecker und zergeht förmlich auf der

Zunge. Seit rund drei Jahren gibt es das Restaurant nun. Die Notschlafstelle La Tuile hat es

ins Leben gerufen, weswegen Le Tunnel mehr kann als «nur» richtig gutes Essen kochen:

Regelmässig finden von Konzerten über Ausstellungen bis zu Workshops auch kulturelle

Ereignisse statt. Neben weiteren Angeboten ist ausserdem jeweils donnerstags von 11.00

bis 13.00 Uhr eine Sozialarbeiterin vor Ort und bietet kostenlose Beratung an. Eine weitere

Besonderheit stellen die «Menus suspendus» dar. Wer möchte, kann ein solches Menu

für 10.- oder ein Getränk für 4.- vorschiessen, das dann einkommensschwachen Menschen

angeboten werden kann. Le Tunnel, Grand-Rue 68, 1700 Fribourg. Tel: 026 321 33 34.

Email: info@le-tunnel.ch. Geöffnet Di-Sa, jeweils von 10-22.00 Uhr, Sa von 08-22.00 Uhr.

Le Tunnel hat weitaus mehr zu bieten als eine

vielseitige Speisekarte. (©Florence Valenne)

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