MEMORIAV
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menhang. Sie verdienen ausser ihrer materiellen<br />
Sicherung eine sorgfältige Editionsarbeit.<br />
Die vorbereitende Konzeptarbeit ist<br />
auf 2005 geplant, die Durchführung auf<br />
2006.<br />
PROJEKTE VIDEO<br />
FELIX RAUH, <strong>MEMORIAV</strong><br />
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an der<br />
Videoprojektfront wenig verändert, die Projektpartner<br />
blieben die gleichen, die meisten<br />
Projekte liefen weiter oder aus. Neues wurde<br />
auch geplant, genaueres dazu gibt es auf<br />
der Website oder an gleicher Stelle in einem<br />
Jahr.<br />
Zuerst zu den grossen Projekten mit den<br />
drei SRG-Fernseharchiven, die unter dem<br />
Stichwort «Politische Information» eingeordnet<br />
werden. Bei SF DRS lief das auf 5 Jahre<br />
angelegte Projekt «Regionalmagazine» in<br />
die Vorschlussphase – Überspielung und<br />
Katalogisierung der Antenne bis zum Jahr<br />
1972 –, bei der Télévision Suisse Romande<br />
konnte das schöne Projekt «Continent sans<br />
Visa» erfolgreich abgeschlossen werden –<br />
erfolgreich auch deshalb, weil die Wertschätzung<br />
für dieses Sendung bei den Programmmachern<br />
der TSR sehr hoch ist – und<br />
im Tessin fand das kleine feine «Prisma»-<br />
Projekt seinen Abschluss, wurden MAZ-<br />
Bestände inventarisiert und das Projekt<br />
«Il Regionale» wieder aufgenommen. Wie<br />
immer sind die Resultate dieser Projekte im<br />
Schweizerischen Bundesarchiv in Bern auf<br />
Videokassetten und im Internet über unsere<br />
Datenbank Memobase zugänglich. Im<br />
Berichtsjahr hatten allerdings beide Orte<br />
Verspätungen zu vermelden. Personalmangel<br />
und technische Schwierigkeiten<br />
führten dazu, dass erst im Laufe des Jahres<br />
2005 voller Zugang gewährleistet werden<br />
kann.<br />
Fortgesetzt und erweitert wurde 2004<br />
auch das Kulturprojekt «IMVOCS – images<br />
et voix de la culture suisse». Die fruchtbare<br />
Zusammenarbeit während des Pilotprojektes<br />
zwischen den beiden Literaturinstitutionen<br />
SLA (Schweizerisches Literaturarchiv,<br />
Bern) und MFA (Max Frisch-Archiv, Zürich)<br />
mit den drei nationalen TV-Anstalten ging in<br />
eine zweite Runde und wurde ergänzt durch<br />
die ebenfalls unter SRG-Dach organisierten<br />
Radiostationen aller Landesteile. Ausserdem<br />
erweiterten wir die Namensliste des Pilotprojektes<br />
von 15 auf 31 Namen. Ehrgeiziges<br />
Ziel dieses Projektes ist es, bis Anfang 2006<br />
Zugang zu sämtlichen kopierten Ton-, Filmund<br />
Videodokumenten zu garantieren.<br />
Das einzige Projekt ohne Bezug zur SRG<br />
befindet sich vor dem Abschluss. Das Centre<br />
pour l’image contemporaine konnte dank<br />
Memoriav-Unterstützung seine bedeutende<br />
Kunstvideosammlung mit eigenen Geräten<br />
und im Hause vorhandenem technischen<br />
Knowhow überspielen und dokumentieren.<br />
Damit dieses Wissen nach Projektabschluss<br />
nicht wieder verloren geht, setzen sich beide<br />
Parteien dafür ein, mit anderen Institutionen<br />
im Kunstvideobereich zusammenzuarbeiten.<br />
In diesem Sinne wurde für 2005 vereinbart,<br />
Teile des grossen Kunstvideobestandes im<br />
Museo Cantonale d’Arte Lugano in Genf zu<br />
kopieren.<br />
Weitere Aktivitäten im Videobereich<br />
Seit geraumer Zeit engagiert sich Memoriav<br />
auch als Vermittlerin von Wissen zur Erhaltung<br />
von AV-Dokumenten. Der Videobereich<br />
ist davon auch betroffen, im Jahre 2004<br />
mit einem Kurstag in Chur (Studienbereich<br />
Information und Dokumentation) und<br />
mehrsprachigen Workshops im Namen der<br />
IASA (International Association of Sound<br />
and Audiovisual Archives) am Internationalen<br />
Archivkongress in Wien.<br />
Regelmässig gibt es auch Anfragen zu<br />
beantworten, die in der Regel ungefähr folgenden<br />
Wortlaut haben: «In unserem Archiv<br />
haben wir 200 Videokassetten, was sollen<br />
wir damit machen?» Bis anhin erfolgte die<br />
Beantwortung immer individuell, im Laufe<br />
der ersten Hälfte 2005 planen wir endlich,<br />
die Empfehlungen zum Umgang mit Videos<br />
herauszugeben, welche die Beratungsfunktion<br />
zumindest teilweise übernehmen<br />
können. Andere Beratungen betreffen die<br />
Hilfe bei inhaltlichen Recherchen nach<br />
Dokumenten wie Filmwochenschauen im<br />
Bundesarchiv.<br />
ERLEBTE SCHWEIZ:<br />
ERFOLGREICHER DRITTER<br />
ZYKLUS SOWIE PLANUNG<br />
UND START EINES VIERTEN<br />
GREGOR DILL,<br />
SCHWEIZERISCHES BUNDESARCHIV<br />
Von Januar bis Mai 2004 organisierte Memoriav<br />
gemeinsam mit dem Schweizerischen<br />
Bundesarchiv und dessen Förderverein die<br />
dritte Auflage der audiovisuellen Veranstaltungsreihe<br />
«Erlebte Schweiz». Die durchschnittliche<br />
Sitzauslastung im Kinosaal von<br />
GESCHÄFTSBERICHT<br />
<strong>MEMORIAV</strong><br />
80% zeigte, dass die gelungene Mischung<br />
aus Podiumsdiskussion und multimedialer<br />
Präsentation von Material aus der Projektgruppe<br />
«Politische Information» beim Publikum<br />
auf grosses Interesse stösst. Nebst der<br />
Tagesschau und der ersten Generation der<br />
Filmwochenschau bildeten insbesondere die<br />
Regionalmagazine von SF DRS, das Echo der<br />
Zeit, das Filmarchiv der Schweizerischen<br />
Arbeiterbildungszentrale sowie die erste<br />
Generation des Cinéjournal 1923-1936 den<br />
Ausgangspunkt der Programmierung.<br />
Wiederum sechs Veranstaltungen – drei<br />
Neuproduktionen und drei Wiederholungen<br />
– kamen dieses Mal in Lausanne, Bern und<br />
Basel zur Durchführung. Die Gliederung des<br />
Zyklus in «Pakete» von je zwei Veranstaltungen<br />
mit inhaltlichem Zusammenhang in kürzerer<br />
Zeitabfolge bewährte sich. Besonders<br />
erfolgreich waren die beiden verkehrshistorischen<br />
Veranstaltungen in Bern. Der Abend<br />
unter dem Thema «Mythos Bahn» ging der<br />
Frage nach, inwiefern die Entwicklung der<br />
Eisenbahn zur nationalen Integration und<br />
zum Entstehen einer nationalen Identität<br />
beigetragen hat. Die Veranstaltung «Über<br />
den Wolken» fokussierte auf den Image-<br />
Wandel von Piloten und Stewardessen von<br />
den Anfängen bis zum heutigen Tag. Es<br />
zeigte sich, dass sich audiovisuellen Quellen<br />
hervorragend dazu eignen, sozialpsychologischen<br />
und mentalitätshistorischen<br />
Entwicklungen nachzuspüren. Diese beiden<br />
Veranstaltungen werden 2005 im Rahmen<br />
des vierten Zyklus von «Erlebte Schweiz» in<br />
St.Gallen und Lausanne wiederholt.<br />
Die dritte Staffel von «Erlebte Schweiz»<br />
ist Geschichte. Nicht zuletzt die vielen positiven<br />
Rückmeldungen aus dem Publikum lassen<br />
den Schluss zu, das Grundkonzept und<br />
die Zukunft der Reihe positiv zu bewerten.<br />
In diesem Sinne wurde in der zweiten Jahreshälfte<br />
bereits die mit 12 Veranstaltungen<br />
beträchtlich erweiterte vierte Staffel<br />
vorbereitet und im November gestartet.<br />
Deren Verlauf wird im Geschäftsbericht 05<br />
nachzulesen sein.<br />
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