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D'HANDWIERK JANUAR 2020

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„Klären Sie warum welche<br />

Mitarbeiter zu welchem<br />

Thema notwendig sind.<br />

Halten Sie den Kreis so klein<br />

wie möglich und so groß<br />

wie nötig.“<br />

Wirtschaftspädagogin Barbara Seidl, Personalentwicklerin<br />

und Coach aus München/Deutschland, berät<br />

und unterstützt Handwerksbetriebe bei den Themen<br />

Kundenorientierung, Personalführung, Kommunikation<br />

und betriebliche und persönliche Veränderungen<br />

und Weiterentwicklung: www.barbara-seidl.de<br />

Besprechung, Sitzung, Meeting,<br />

Führungskreis oder Jour fixe sind<br />

die unterschiedlichen Namen<br />

für die regelmäßigen und geplanten<br />

Zusammenkünfte im Betrieb.<br />

Besprechungen haben unterschiedliche<br />

Funktionen:<br />

• Entscheidungen bekanntgeben<br />

• Probleme bearbeiten und Lösungen<br />

gemeinsam erarbeiten (z.B. Konflikte)<br />

• Meinungsaustausch und Entscheidungsfindung<br />

(z.B. neue Produkte/<br />

Technologien)<br />

• Klärung organisatorischer Fragen<br />

(z.B. Koordination der Abläufe)<br />

• Ziele erarbeiten und vereinbaren<br />

(z. B. Jahreszielplanung)<br />

• Feedback geben, Anerkennung<br />

aussprechen (z.B. Manöverkritik<br />

nach Projektende)<br />

• Ideen finden, die Gruppe als kreatives<br />

Element nutzen<br />

• Fachkompetenz, Erfahrung und<br />

Mitarbeiterwissen nutzen<br />

• Stärkung des Wir-Gefühls im Betrieb<br />

Unterziehen Sie die bisher geübte Praxis<br />

einer kritischen Kosten-Nutzen-Analyse<br />

Prüfen Sie, ob die Ziele nicht durch<br />

andere Maßnahmen effizienter und<br />

kostengünstiger erreicht werden<br />

können - durch ein Rundschreiben,<br />

Mail, Telefonate, Einzelgespräche.<br />

Besprechungen kosten Geld, stiften<br />

jedoch Nutzen und Motivation, die im<br />

Idealfall den Kosten- und Energieaufwand<br />

deutlich übersteigen. Werden<br />

Meetings schlecht vorbereitet, steigt der<br />

Frust und sinkt die Akzeptanz. Beispiele:<br />

Keine thematische Vorgabe durch eine<br />

Tagesordnung. Weder der Gesprächsleiter<br />

noch die Teilnehmer können sich<br />

vorbereiten und effizient planen. Oder<br />

der Raum ist nicht hergerichtet, wichtige<br />

Hilfsmittel fehlen, zeitliche Verfügungen<br />

sind nicht getroffen oder werden<br />

den Teilnehmern als „Überraschung“<br />

präsentiert. Analysieren Sie auch die<br />

immer gleichen Rituale, sie bringen<br />

ggf. zu wenig Bewegung. Belebung<br />

gibt es, wenn (externe) Gäste eingeladen<br />

werden, Besprechungen nach Notwendigkeit<br />

(nicht nach Kalender) bzw.<br />

situativ geplant werden (z.B. in der Urlaubszeit<br />

anderer Rhythmus).<br />

Andere Orte und Abläufe ergeben auch<br />

andere, neue und interessante Ergebnisse.<br />

Inhaltliche Vorbereitung sichert den Erfolg<br />

Ziel festlegen: Das Ziel nimmt nicht das<br />

Ergebnis vorweg, sondern benennt den<br />

Anlass, grenzt Themen voneinander ab<br />

und ist Erfolgsmaßstab.<br />

Tagesordnung: Legen Sie Reihenfolge und<br />

den voraussichtlichen Zeitbedarf der<br />

Themen fest. Auf den ersten Plätzen<br />

stehen wichtige, für alle interessante<br />

Themen. Später kommen Spezialthemen,<br />

die ggf. nicht alle betreffen, sodass einzelne<br />

Mitarbeiter die Sitzung verlassen können.<br />

Teilnehmer auswählen: Klären Sie warum<br />

welche Mitarbeiter zu welchem Thema<br />

notwendig sind. Halten Sie den Kreis so<br />

klein wie möglich und so groß wie nötig.<br />

Kleinere Gruppen beschleunigen die<br />

Lösungsfindung und sorgen dafür, dass die<br />

Teilnehmer sich verantwortlich fühlen und<br />

die Umsetzung in die Hand nehmen.<br />

Sich persönlich vorbereiten: Auseinandersetzung<br />

mit den Themen, alle Fakten/<br />

Unterlagen griffbereit, klar erkennbare<br />

Strukturen – das erfordert Ihren<br />

persönlichen Einsatz und Ihr Vorbild.<br />

Ebenso wichtig - die mentale Vorbereitung:<br />

Die eigene Meinung und Erwartung<br />

kennen, Gesprächsstrategien planen,<br />

Informationen einholen, Einwände und<br />

mögliche Kompromisse vordenken.<br />

Organisatorische Vorbereitung spart Zeit und Energie<br />

• Räumliche Rahmenbedingungen: Der Raum sollte neutral, abgeschlossen, hell und freundlich<br />

sein, ein Platz an dem ohne Störungen gearbeitet werden kann. Ungeeignet sind Kellerräume,<br />

Lagerräume sowie Orte, an denen Kunden und/oder Mitarbeiter mithören können.<br />

• Zeitliche Rahmenbedingungen: Klären Sie vorab, ob alle Teilnehmer anwesend sein können.<br />

Berücksichtigen Sie Urlaub, Krankheit, zeitintensive Projekte, andere Termine. Beachten<br />

Sie bei der Auswahl des Wochentages und der Tageszeit die körperliche und geistige Fitness<br />

der Teilnehmer.<br />

• Einladung: Informieren Sie die Teilnehmer/innen rechtzeitig und umfassend (Tagesordnung,<br />

Unterlagen, Teilnehmerkreis). Bei regelmäßigen Besprechungen und für ständige Teilnehmer/<br />

innen sind meist mündliche und/oder formlose Einladungen ausreichend. Bei wichtigen und/oder<br />

einmaligen Themen und für Gäste sollte die Einladung in jedem Fall schriftlich sein.<br />

• Weitere Rahmenbedingungen: Klären Sie vorher den Medieneinsatz, denken Sie an Papier,<br />

Stifte, Muster. Bieten Sie Getränke, und ggf. tageszeittypischen Pausenverzehr an.<br />

• Hervorgehobener Satz: Eine fehlende oder ineffiziente Vorbereitung der Mitarbeiterbe-<br />

Erholsame Urlaubstage wünscht Ihnen<br />

sprechungen schlägt sich deutlich auf die Stimmung und Bereitschaft der Teilnehmer nieder<br />

und blockiert Energie und Aufmerksamkeit. Eine professionelle und vorausschauende<br />

Barbara Seidl<br />

Vorbereitung ist die halbe Miete für das Gelingen.<br />

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