Swiss Open Gstaad 2016

Heinz Günthardt und das Schweizer Damentennis | Heinz Günthardt et le tennis féminin helvétique
Bertens sieht, die innerhalb kürzester Zeit von einer Qualifikantin zu
einer Grand Slam Halbfinalistin geworden ist.
Was halten Sie vom Comeback von Patty Schnyder?
Ich finde es schön, dass jemand, der so viel Tennis gespielt hat,
immer noch Spass daran hat. Offensichtlich hat sie einst den richtigen
Beruf gelernt.
Wie stark betreuen Sie die Spielerinnen auch neben den Fed Cup Partien?
Kontakt haben wir sehr oft. Wir haben einen gemeinsamen Chat, in
dem wir uns austauschen. Manchmal vier Mal in der Woche und dann
wieder zwei Wochen nichts. Aber die Betreuung überlasse ich ihren
Coaches, die Spielerinnen sind sehr gut aufgehoben.
Wie finden Sie es, dass in Gstaad wieder ein Frauenturnier stattfindet
und welche Perspektiven geben Sie dem Turnier?
Auf jeden Fall ist das eine gute Sache, damit sich das Schweizer
Damentennis präsentieren kann. Und das an einem Ort, der so viel
Tennistradition hat.
Wer ist ihre Favoritin auf den Turniersieg?
Die Frage ist, wie gut zum Beispiel Timea in Höhenlage spielt. Die
Höhe von Gstaad wird sicher einen Einfluss haben, die Bälle sind viel
schneller. Die Umstellung vom Rasen in Wimbledon auf Sand in 1‘050
Metern über Meer ist die wohl schwierigste, die man in wenigen Tagen
machen kann. Dazu kommt, dass die Leistungsdichte im Frauentennis
massiv zugenommen hat. Derzeit gibt es sehr viele Überraschungen
bei den grossen Turnieren. Es ist eher eine Überraschung, wenn es
keine Überraschung gibt.
Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Männer- und
Frauentennis? Was ist für den Zuschauer anders?
Die Männer sind athletischer, das ist der Hauptunterschied. Sie spielen
dadurch mit mehr Druck und mit mehr Drall. Die Zuschauer sehen das vor
allem an der Flugbahn. Die Frauen spielen flacher und nehmen die Bälle
etwas früher. Ausserdem können die Frauen den Service besser angreifen,
wodurch die Aufschlägerin schon früh unter Druck geraten kann.
Können Sie sich ein Leben ohne Tennis vorstellen?
Ja, selbstverständlich. Aber es gibt nichts, wovon ich mehr verstehe
als von Tennis. Und es ist glaube ich schon sinnvoll ab einem gewissen
Alter das zu machen, wovon man etwas versteht.
Welcher Typ Spielerin gefällt Ihnen?
Ich mag eher Spielertypen, die eine Variation im Spiel haben, die
Tennis spielen und nicht nur arbeiten. Ich schaue lieber einem Roger
Federer zu als einem David Ferrer, obwohl er ein hervorragender
Tennisspieler ist. Aber er arbeitet Tennis. In Roland-Garros habe ich
Kiki Bertens sehr gerne zugeschaut. Weil sie eine der Spielerinnen
ist, die ein komplettes Schlagrepertoire hat und es auch versteht, es
geschickt einzusetzen, zum Beispiel mit einem Backhand Slice oder
einem kurzen Ball zum richtigen Zeitpunkt.
Voyez Kiki Bertens, demi-finaliste à Roland-Garros, qui a franchi les
étapes à pas de géant (ndlr: la Hollandaise a passé de la 89 e place à la
27 e en l’espace de trois semaines).
Que pensez-vous du retour de Patty Schnyder ?
Il est bon de voir qu’une joueuse, longtemps performante au niveau
mondial, a toujours le plaisir chevillé au corps.
Comment gérez-vous les joueuses au quotidien en dehors des rencontres
de Fed Cup ?
Nous sommes très souvent en contact. Nous discutons, partageons nos
idées. Cela peut être quatre fois par semaine, puis silence radio pendant
quinze jours. Ce sont leurs entraîneurs, présents en permanence,
qui font l’essentiel du travail.
Quelle est votre favorite du tournoi ?
La question est de savoir quelles sont les aptitudes de Timea Bacsinzky
à bien jouer en altitude. Les balles sont beaucoup plus rapides, et la
transition entre le gazon de Wimbledon et la terre battue de Gstaad
ne s’apprivoise pas du jour au lendemain. En outre, le tennis féminin a
énormément gagné en densité et en qualité. Du coup, il y a beaucoup
de surprises dans les tournois. Je dirai même que c’est plutôt une surprise
quand il n’y a pas de surprises…
Quelles sont les principales différences entre les hommes et les femmes
en matière de tennis ?
Les hommes sont plus athlétiques, c’est la principale différence. Ils
mettent plus de poids et de spin dans leur jeu. Les femmes jouent plus
à plat et prennent la balle un peu plus tôt. Elles peuvent aussi attaquer
plus facilement le service adverse, de sorte que la serveuse est immédiatement
mise sous pression.
Quel type de joueurs aimez-vous ?
J’apprécie ceux qui offrent des variations dans leur jeu et ne travaillent
pas seulement physiquement sur le court. Autant dire que je préfère
regarder Roger Federer que David Ferrer, bien que l’Espagnol soit un
excellent tennisman. Cette année à Roland-Garros, j’ai beaucoup
aimé Kiki Bertens. Elle s’appuie sur un répertoire complet de coups et,
notamment, un revers slicé qu’elle utilise à merveille.
Enfin, une question personnelle. Que faites-vous à Gstaad quand vous
ne commentez pas les matches ?
Je profite du magnifique paysage. Que ce soit sur le terrain de golf ou
en me baladant en mountain bike.
Nik Schwab
Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Was machen Sie in Gstaad
eigentlich nach den Spielen?
Zeit habe ich eher vor den Spielen, da ich meistens Abendspiele
kommentiere. Was Gstaad einmalig macht, ist natürlich die
Landschaft. Manchmal trifft man mich auf dem Golfplatz oder auf
dem Mountainbike.
Nik Schwab