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JOURNAL ASMAC - No 4 août 2017

Identité Maladies des voies respiratoires/BPCO Plus de médecine, moins de bureaucratie!

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Maladies des voies respiratoires/BPCO
Plus de médecine, moins de bureaucratie!

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PERSPECTIVES<br />

Klinische Merkmale Asthma bronchiale COPD<br />

Abbildung 5: Spirometrie bei Asthma mit Lungenfunktionswerten<br />

vor und nach Inhalation mit Salbutamol<br />

Atopie/Allergie häufig selten<br />

Alter bei Erstmanifestation Kinder/Jugend < 40 Lj. > 40 Lj. oft > 60 Lj.<br />

Atemnot Anfallsartig Bei Belastung<br />

Atemwegsobstruktion Reversibel Irreversibel<br />

Hyperreagibilität der Atemwege Stark vorhanden Kaum vorhanden<br />

Ansprechen auf Kortikosteroide Regelhaft Gelegentlich<br />

Verlauf Variabel/episodisch Progredient<br />

Abbildung 6: Unterscheidungsmerkmale Asthma und COPD<br />

Zusammenfassung<br />

Neben Unterschieden in der Anamnese ermöglichen in<br />

den meisten Fällen einfache Lungenfunktionstests zwischen<br />

Patienten mit Asthma bronchiale und COPD zu<br />

differenzieren. Klassische Unterscheidungsmerkmale<br />

sind in Abbildung 6 zusammengefasst. Der Grundversorger<br />

kann in der Regel eine obstruktive Ventilationsstörung<br />

nachweisen und die Nachkontrollen (gegebenenfalls<br />

unter Therapie) von Patienten mit COPD oder<br />

Asthma durchführen. Diagnostische Probleme bereiten<br />

Fälle, bei denen die Symptome und die Ergebnisse der<br />

Lungenfunktion nicht in Einklang zu bringen sind. Dies<br />

können Pa tienten mit schwerem Asthma sein, aber auch<br />

langjährige Raucher mit typischer Allergieanamnese.<br />

Bei diagnostischen Unklarheiten und schweren Verläufen<br />

sollten Patienten für weiterführende Untersuchungen<br />

dem Pneumologen überwiesen werden.<br />

Differences and similarities in<br />

the evaluation and diagnostic<br />

workup<br />

Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) and<br />

asthma share common clinical characteristics such as<br />

cough and dyspnea. Therefore both diseases are sometimes<br />

difficult to distinguish clinically but extended medical<br />

history and diagnostic tests usually allow their<br />

differentiation. This is important because the therapeutic<br />

approach differs between the two diseases. In many<br />

cases spirometric testing including bronchodilatation is<br />

useful to differentiate between COPD and Asthma and<br />

can also be performed by the general practitioner. Apart<br />

from spirometry, additional diagnostic tests are presented<br />

that facilitate differentiation between COPD and Asthma.<br />

Ruhe und unter Belastung erfasst werden.<br />

Es wird differenziert zwischen respiratorischer<br />

Partialinsuffizienz (Hypoxämie bei<br />

normalem pCO2) und Globalinsuffizienz<br />

(Hypoxämie mit einem erhöhten pCO2).<br />

Anhand der Messwerte wird beim Patienten<br />

mit schwerer COPD die Indikation für<br />

eine Sauerstofftherapie gestellt (Richtlinien<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für<br />

Pneumologie, www.pneumo.ch).<br />

6-Minuten Gehtest<br />

Der 6-Minuten Gehtest erfasst standardisiert<br />

die Gehstrecke des Patienten in 6<br />

Minuten und dient als einfach durchzuführender,<br />

semi-quantitativer Test der<br />

Leistungsfähigkeit. Der Test wird ebenerdig<br />

absolviert und der Pa tient ist angehalten<br />

eine möglichst grosse Strecke in dieser<br />

Zeit zurückzulegen, wobei Pausen und<br />

Tempowechsel erlaubt sind, Joggen hingegen<br />

nicht. Mit dies-er einfachen Messtechnik<br />

können Effekte der Krankheitsprogression<br />

auf die Leistungsfähigkeit und<br />

Therapieerfolge gut erfasst werden.<br />

Bodyplethysmographie und Messung<br />

der Diffusionskapazität für CO<br />

Mittels Spirometrie kann die totale Lungenkapazität<br />

nicht gemessen werden, da<br />

das bei maximaler Expiration in der Lunge<br />

verbleibende Residual volumen nicht<br />

erfasst wird. Die Body plethysmographie<br />

bietet jedoch die Möglichkeit das Residualvolumen,<br />

den Atemwegswiderstand und<br />

das Ausmass der Überblähung (Anteil des<br />

Residualvolumens in Bezug auf die totale<br />

Lungenkapazität) zu erfassen. Die Messung<br />

der Diffusionskapazität für CO, ein<br />

Mass für den Gasaustausch durch die alveolo-kapilläre<br />

Membran kann auch hilfreich<br />

sein bei der Differenzierung zwischen<br />

Asthma und COPD. Die Diffusionskapazität<br />

ist in der Regel beim Asthma bronchiale<br />

normal und reduziert beim Patienten<br />

mit COPD und Lungenemphysem. Sowohl<br />

die Bodyplethysmographie als auch die<br />

Messung der Diffusionskapazität helfen die<br />

funktionellen Auswirkungen der COPD,<br />

insbesondere beim Lungenemphysem,<br />

besser abschätzen zu können. ■<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. med. Christian Clarenbach<br />

Klinik für Pneumologie<br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

Rämistrasse 100<br />

8091 Zürich<br />

christian.clarenbach@usz.ch<br />

Literatur<br />

1. Salvi SS, Barnes PJ. Chronic obstructive pulmonary<br />

disease in non-smokers. Lancet<br />

2009; 374: 733 – 43.<br />

2. Suissa S, Dell'Aniello S, Ernst P. Long-term<br />

natural history of chronic obstructive pulmonary<br />

disease: severe exacerbations and mortality.<br />

Thorax 2012; 67: 957 – 63.<br />

3. Bestall JC, Paul EA, Garrod R, Garn ham R,<br />

Jones PW, Wedzicha JA. Usefulness of the Medical<br />

Research Council (MRC) dyspnoea<br />

scale as a measure of disability in patients<br />

with chronic obstructive pulmonary disease.<br />

Thorax 1999; 54: 581 – 6.<br />

48 VSAO <strong>JOURNAL</strong> <strong>ASMAC</strong> N o 4 Août <strong>2017</strong>

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