Modelle und Architektur Les Maquettes d ... - Aktuell - TUM
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Zusammenfassungen - Résumés - Abstracts traced from Perrault’s bridge designs through L. Ch. Sturm up to I.P. Kulibin, the St. Petersburg carpenter who „demonstrated“ the feasibility of his Neva bridge design by loading tests on a scale model. A very similar approach is also presented by C. Walter in his bridge treatise. Most of these attempts failed to employ the correct scaling laws, and it was Leonhard Euler who set things right in a fascinating contribution in 1776 (Regula facilis pro diiudicanda firmitate pontis ... ex cognita firmitate moduli, Eneström 480) in reaction to Kulibin’s attempt. Euler’s approach was further popularized by the Hungarian Jesuit and physicist Johann Baptist Horváth (Dissertatio de methodo futuram pontis lignei ... firmitatam investigandi, 1780). In summary, the architectural models of the Augsburg collection would deserve an equally detailed analysis as the hydraulic machinery models in the same collection, particularly because the model collection can be rooted in an intellectual environment which is well documented by the publications of the two Caspar Walters and their contemporary Lucas Voch (1728-83). The textbooks of these authors were reprinted until the early 19 th century and had considerable impact on local practice. Today, the models together with the preserved originals and the treatises provide a unique richness of source material for the history of 18 th century architectural engineering. 80 Modelle und Architektur - Les maquettes et l´architecture - Models and Architecture
Klaus Nohlen Zusammenfassungen - Résumés - Abstracts Professor an der FH Wiesbaden, Fachbereich für Architektur und Bauingenieurwesen Modelle als Werkzeug bei der teilweisen Wiederaufrichtung des Traian-Heiligtums in Pergamon Das in der römischen Kaiserzeit auf dem Burgberg von Pergamon erbaute Traianeum war bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts ausgegraben und publiziert worden. Bei den dort vom Deutschen Archäologischen Institut durchgeführten Arbeiten war das Ziel die Anastilosis, d.h. „das Wiederzusammensetzen vorhandener, jedoch aus dem Zusammenhang gelöster Bestandteile“ (Charta von Venedig). Modelle in unterschiedlichen Maßstäben waren hierbei äußerst wichtig und hilfreich als Entscheidungsgrundlagen. Oft spielt bei Modellen das Wiedergewinnen und Verdeutlichen einer idealen ursprünglichen Form – also eine vollständige Rekonstruktion – die ausschlaggebende Rolle (wie das etwa von Schleif für den Pergamenischen Burgbergs geleistet wurde). Auch ein Modell des Traineums sollte zu Beginn der Arbeiten, noch ohne Kenntnis von Umfang und Erhaltungsgrad des vorhandenen Originalmaterials, eine möglichst umfangreiche Wiederaufrichtung des Heiligtums propagieren. Erst bei dem während der Bauuntersuchung angefertigten Modell (im Maßstab 1:50) wurde der Umfang der partiellen Wiederaufrichtung von der Anzahl der erhaltenen Architekturglieder abhängig gemacht. Die im Modell als einzeln und unabhängig auswechselbare Miniblöcke gefertigten antiken Werkstücke, waren frei versetzbar, um die Möglichkeit unterschiedlicher Positionierungen zu gewährleisten. Das Modell machte es möglich - zum einen mit abgefärbten „Originalteilen“ und weiß gehaltenen Ergänzungen das Verhältnis von originalem Material zu neuen Teilen aus Kunststein im Bauzusammenhang zu überprüfen, - zum anderen die gestalterisch wünschenswerte Position von Baugliedern, die an unterschiedlichen Orten ihren Platz finden konnten (z.B. Säulentrommeln), zu entscheiden, - aber auch den für eine „didaktische Präsentation“, d.h. die Selbsterklärung des Bauwerks notwendigen Anteil neuen Materials zu bestimmen. Eine nicht zu unterschätzende Verführung des kleineren Maßstabs, des „verniedlichenden“ Modells, ist nach unserer Erfahrung der dadurch bestärkte Hang zu größerer Vollständigkeit und besserer Verdeutlichung des Bauwerks, hin zur didaktischen Präsentation eines leichter verständlichen „Urzustands“. Dabei gerät jedoch nur zu leicht die Masse neuen Materials, die Größe der sichtbaren (und „toten“) Flächen der Ergänzungen in der Realität der antiken Stätte aus dem Blick. Wir haben deshalb am jeweiligen Ort die Flächen fehlender, evtl. zu ergänzender Teile simuliert (z.B. mit leinenbespannten Rahmen), um mittels dieses Modellbaus in natürlicher Größe (1:1) das notwendige Gleichgewicht zwischen verständlicher Präsentation und Minimierung der neu hinzugefügten Teile als Ergebnis gemeinsamer Betrach- Modelle und Architektur - Les maquettes et l´architecture - Models and Architecture 81
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Klaus Nohlen<br />
Zusammenfassungen - Résumés - Abstracts<br />
Professor an der FH Wiesbaden, Fachbereich für <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> Bauingenieurwesen<br />
<strong>Modelle</strong> als Werkzeug bei der teilweisen Wiederaufrichtung des<br />
Traian-Heiligtums in Pergamon<br />
Das in der römischen Kaiserzeit auf dem Burgberg von Pergamon erbaute Traianeum<br />
war bereits zu Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ausgegraben <strong>und</strong> publiziert worden. Bei den<br />
dort vom Deutschen Archäologischen Institut durchgeführten Arbeiten war das Ziel die<br />
Anastilosis, d.h. „das Wiederzusammensetzen vorhandener, jedoch aus dem Zusammenhang<br />
gelöster Bestandteile“ (Charta von Venedig). <strong>Modelle</strong> in unterschiedlichen<br />
Maßstäben waren hierbei äußerst wichtig <strong>und</strong> hilfreich als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen.<br />
Oft spielt bei <strong>Modelle</strong>n das Wiedergewinnen <strong>und</strong> Verdeutlichen einer idealen ursprünglichen<br />
Form – also eine vollständige Rekonstruktion – die ausschlaggebende Rolle (wie<br />
das etwa von Schleif für den Pergamenischen Burgbergs geleistet wurde). Auch ein<br />
Modell des Traineums sollte zu Beginn der Arbeiten, noch ohne Kenntnis von Umfang<br />
<strong>und</strong> Erhaltungsgrad des vorhandenen Originalmaterials, eine möglichst umfangreiche<br />
Wiederaufrichtung des Heiligtums propagieren.<br />
Erst bei dem während der Bauuntersuchung angefertigten Modell (im Maßstab 1:50)<br />
wurde der Umfang der partiellen Wiederaufrichtung von der Anzahl der erhaltenen<br />
<strong>Architektur</strong>glieder abhängig gemacht. Die im Modell als einzeln <strong>und</strong> unabhängig auswechselbare<br />
Miniblöcke gefertigten antiken Werkstücke, waren frei versetzbar, um die<br />
Möglichkeit unterschiedlicher Positionierungen zu gewährleisten.<br />
Das Modell machte es möglich<br />
- zum einen mit abgefärbten „Originalteilen“ <strong>und</strong> weiß gehaltenen Ergänzungen das<br />
Verhältnis von originalem Material zu neuen Teilen aus Kunststein im Bauzusammenhang<br />
zu überprüfen,<br />
- zum anderen die gestalterisch wünschenswerte Position von Baugliedern, die an<br />
unterschiedlichen Orten ihren Platz finden konnten (z.B. Säulentrommeln), zu<br />
entscheiden,<br />
- aber auch den für eine „didaktische Präsentation“, d.h. die Selbsterklärung des Bauwerks<br />
notwendigen Anteil neuen Materials zu bestimmen.<br />
Eine nicht zu unterschätzende Verführung des kleineren Maßstabs, des „verniedlichenden“<br />
Modells, ist nach unserer Erfahrung der dadurch bestärkte Hang zu<br />
größerer Vollständigkeit <strong>und</strong> besserer Verdeutlichung des Bauwerks, hin zur<br />
didaktischen Präsentation eines leichter verständlichen „Urzustands“. Dabei gerät<br />
jedoch nur zu leicht die Masse neuen Materials, die Größe der sichtbaren (<strong>und</strong> „toten“)<br />
Flächen der Ergänzungen in der Realität der antiken Stätte aus dem Blick.<br />
Wir haben deshalb am jeweiligen Ort die Flächen fehlender, evtl. zu ergänzender Teile<br />
simuliert (z.B. mit leinenbespannten Rahmen), um mittels dieses Modellbaus in natürlicher<br />
Größe (1:1) das notwendige Gleichgewicht zwischen verständlicher Präsentation<br />
<strong>und</strong> Minimierung der neu hinzugefügten Teile als Ergebnis gemeinsamer Betrach-<br />
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