Wie alles begann Ahmad Bahadli Championnats suisses

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Fokus Dans la ligne de mire spitzensport im Irak Ein ehemaliger Elitesportler erzählt über die Gräuel im irakischen Sport Das Regime von Saddam Hussein verhätschelte seine Athleten, übte jedoch grossen Druck auf sie aus. Im Falle des Misserfolges wurden die Sportler eingesperrt. Der ehemalige Tischtennis- und Badmintonprofi Ahmad Bahadli erzählt. Jérôme Gachet, La Liberté vom 15. April 2003 A hmad Bahadli war von 1986 bis 1998 Tischtennis- und Badmintonprofi im Irak, bevor er in die Schweiz geflüchtet ist. Jetzt, wo das Hussein-Regime gefallen ist, erzählt er von seinem Leben als Spitzensportler im Irak. Ein Leben zwischen Gräuel und Privilegien, Medaillen und Einkerkerungen. In einem System, in welchem das Image am wichtigsten war, standen seine Spitzensportler an vorderster Front. «Das Ziel von Uday (Sohn von Saddam Hussein und Präsident des Irakischen Olympischen Komitees. Anm. Redaktion) war es, dass überall Fotos von seinem Vater und der irakischen Landesflagge zu sehen waren», erklärt Ahmad Bahadli. Bei Erfolg verwöhnt Die Sportler hatten einen besonderen Status. «Viele Fussballer wurden reich. Die besten unter ihnen erhielten Häuser und Autos», erzählt der 40-Jährige und gibt zu, mehr verdient zu haben als ein Arzt. Wenn die Resultate ausblieben, mussten Spitzensportler jedoch die Kehrseite der Medaille kennen lernen. Die Ehre und die Privilegien wurden durch Gräuel und Widrigkeiten verdrängt. «Im Falle von schlechten Ergebnissen, war es schlimm. Die Sportler wurden in Gefängnisse gesperrt und ihnen wurden die Haare und die Bärte abrasiert», erinnert sich Bahadli, der 1998 in der Schweiz Asyl erhielt. Heute ist er Besitzer des Restaurant Aladin in Vevey, wo er seine Gäste mit marokkanischen Le régime de Saddam Hussein chouchoutait ses athlètes, mais exerçait aussi une terrible pression sur eux. En cas de contre-performance, c’est la prison qui les attendait. Ahmad Bahadli, un ancien joueur de tennis de table et de badminton professionnel, témoigne. Jérôme Gachet, La Liberté du 15 avril 2003 Le régime de Saddam Hussein est tombé et les langues se délient. Joueur de tennis de Bahadli war Tischtennis- und Badmintonprofi im Irak. Bei Niederlagen wartete das Gefängnis auf die Sportler. 1998 ist er aus dem Irak geflohen. Bahadli était joueur de tennis de table et de badminton professionnel en Irak. En cas de défaites les sportsmen se retrouvaient en prison. En 1998 il s’est enfui de son pays. Le sport d’élite en Irak Un ancien sportif d’élite raconte les horreurs du sport en Irak table et de badminton professionnel de 1986 à 1998, année de sa fuite en Suisse, Ahmad Bahadli peut enfin raconter la vie sidérante d’un sportif d’élite en Irak. Une vie faite d’horreurs et de privilèges, de médailles et de séjours en prison. Car dans un système qui joue sur son image, en particulier dans le monde arabe, les sportifs sont forcément en première ligne. «Le but d’Oudaï (réd: fils de Saddam Hussein et président du Comité national olympique irakien), c’est qu’on voie partout des pho-

und libanesischen Spezialitäten verwöhnt. Beim TTC Bulle spielt der B15 klassierte Angriffspieler in der 1. Liga. Bahadli hatte «Glück» Ihm selber wurden diese Erfahrungen weitestgehend erspart, obwohl auch er zwei Wochen in einem Gefängnis verbringen musste: «Ich wurde eingesperrt, aber nicht geschlagen.» Im Jahre 1994 machte er seine prägendste Erfahrung, als er von einem Badmintonturnier aus Syrien zurückkehrte: «Ich bin im Achtelfinal ausgeschieden, also wusste ich, dass es Probleme geben würde. Nach meiner Rückkehr in den Irak wurde ich aufgefordert die Gründe meines Misserfolges zu erklären. Ich hatte gute Argumente. Da ich gleichzeitig Coach der jordanischen Damennationalmannschaft war, befand ich mich im Trainingsrückstand. Man hat davon Kenntnis genommen und entschieden, dass zwei Wochen Gefängnis genügten.» Siegeszwang war furchtbar Nicht alle hatten so viel «Glück» wie Ahmad Bahadli. Viele Sportler machten Bekanntschaft mit den Gefängnissen von Rhdwania, in der Peripherie von Bagdad. «Bevor man einen Sportler an ein Turnier schickte, wurde ein Ziel fixiert, welches er erreichen musste», sagt Bahadli. «In den Sportarten wie dem Boxen oder dem Ringen, in welchen die Iraker stark waren, wurde die Messlatte hoch gesteckt. Falls die Ziele nicht erreicht wurden, fingen die Probleme an. Die Entscheidung lag immer an Uday, ob die Sportler in Rhdwania eingesperrt wurden, in der Regel für eine oder zwei Wochen. Manchmal war der Grund eine Negativmeldung in der Zeitung. Mit diesem Druck Sport zu praktizieren war für uns furchtbar. Wir hatten nie unsere Ruhe. Auf alle Fälle trainierten wir sehr hart im Irak.» tos de son père et des drapeaux irakiens», explique Ahmad Bahadli. Mieux payé qu’un médecin C’est ainsi que les sportifs bénéficiaient d’un statut particulier. «Beaucoup de footballeurs se sont enrichis. Les meilleurs d’entre eux ont reçu des maisons et des voitures», raconte-t-il, admettant lui-même avoir été mieux payé qu’un médecin. Mais voilà. La médaille a son revers et quand les résultats ne suivent pas, les honneurs font vite place aux horreurs. «En cas de mauvaises performances, ça tournait mal. Les sportifs se faisaient couper les cheveux, la moustache, ils se retrouvaient en prison», reprend Bahadli qui a obtenu l’asile en 1998 et tient désormais le restaurant Aladin à Vevey, un salon de thé avec spécialités marocaines et libanaises. Côté sport, il joue toujours au tennis de table, en première ligue à Bulle. Bahadli a eu de la «chance» Lui-même a plutôt été épargné, même s’il confesse avoir vécu deux semaines d’incarcération. «J’ai été enfermé, mais pas tapé», raconte Bahadli qui se présente comme un veinard. C’est en 1994, au retour d’un tournoi de badminton en Syrie qu’il s’est fait une des plus belles frayeurs de son existence. «Comme j’avais été éliminé en huitième de finale, je savais que j’allais avoir des ennuis. A mon arrivée en Irak, j’ai été sommé de m’expliquer sur les raisons de cet échec. J’avais de bons arguments, puisque j’étais à court d’entraînement. A cette époque, j’étais coach de l’équipe nationale féminine de Jordanie. On en a tenu compte et on a décidé que deux semaines de prison suffisaient.» Pression de vaincre était horrible Tous n’ont pas eu cette «chance». Très nombreux sont les sportifs à avoir connu l’horreur des geôles de Rhdwania, dans la Fokus Dans la ligne de mire Niemand wurde verschont Wehe, dem Verlierer. «Ein enger Freund von mir, ein exzellenter Tischtennisspieler, hat zwei Wochen in diesem Gefängnis verbracht. Er verliess es als gebrochener Mann. Man hatte die Angewohnheit die Gefangenen auszuziehen und sie mit dem Rücken auf den brennend heissen Asphalt zu legen. Dann setzten sich die Wärter auf sie und schlugen sie, falls sie versuchten aufzustehen. Als einzige Nahrung erhielten sie Wasser und ein Brot pro Tag.» Ahmad Bahadli weist auf eine Art «Schwimmbecken» hin, in welchem die Gefangenen während zwei Stunden verharren mussten: «Das Wasser war mit Exkrementen gefüllt.» Niemand wurde verschont, auch nicht nationale Bekanntheiten. «Mein Freund war zur gleichen Zeit in diesem Becken wie der damals beste Fussbal- Ahmad Bahadli (B15) spielt beim TTC Bulle in der 1. Liga. Sein Ziel ist der Aufstieg in die NLC. Ahmad Bahadli (B15) joue à Bulle en première ligue. Son objectif est de monter en LNC. périphérie de Bagdad. «Avant d’envoyer un sportif dans un tournoi, on lui fixait un objectif en fonction de la discipline», reprend-il. «Dans des sports comme la lutte ou la boxe où les Irakiens étaient très forts, on mettait la barre haut. S’il n’y arrivait pas, les problèmes commençaient. C’est toujours à Oudaï que revenait la décision d’amener un sportif à Rhdwania, pour une ou deux semaines en général. Quelquefois, c’était sur un coup de tête, en lisant un article sportif. Pour nous, c’était terrible de pratiquer un sport avec cette pression. Nous n’étions jamais tranquilles. En tout cas, on s’entraînait très fort en Irak...» Pas de privilégiés Car malheur aux vaincus. «J’ai un ami très proche, un excellent joueur de tennis de table, qui a passé deux semaines dans cette prison. Il en est sorti cassé. On avait pour habitude de mettre les détenus à torse nu,

und libanesischen Spezialitäten verwöhnt. Beim TTC Bulle<br />

spielt der B15 klassierte Angriffspieler in der 1. Liga.<br />

<strong>Bahadli</strong> hatte «Glück»<br />

Ihm selber wurden diese Erfahrungen weitestgehend erspart,<br />

obwohl auch er zwei Wochen in einem Gefängnis verbringen<br />

musste: «Ich wurde eingesperrt, aber nicht geschlagen.» Im<br />

Jahre 1994 machte er seine prägendste Erfahrung, als er<br />

von einem Badmintonturnier aus Syrien zurückkehrte: «Ich<br />

bin im Achtelfinal ausgeschieden, also wusste ich, dass es<br />

Probleme geben würde. Nach meiner Rückkehr in den Irak<br />

wurde ich aufgefordert die Gründe meines Misserfolges zu erklären.<br />

Ich hatte gute Argumente. Da ich gleichzeitig Coach<br />

der jordanischen Damennationalmannschaft war, befand ich<br />

mich im Trainingsrückstand. Man hat davon Kenntnis genommen<br />

und entschieden, dass zwei Wochen Gefängnis genügten.»<br />

Siegeszwang war furchtbar<br />

Nicht alle hatten so viel «Glück» wie <strong>Ahmad</strong> <strong>Bahadli</strong>. Viele<br />

Sportler machten Bekanntschaft mit den Gefängnissen von<br />

Rhdwania, in der Peripherie von Bagdad. «Bevor man einen<br />

Sportler an ein Turnier schickte, wurde ein Ziel fixiert, welches<br />

er erreichen musste», sagt <strong>Bahadli</strong>. «In den Sportarten<br />

wie dem Boxen oder dem Ringen, in welchen die Iraker stark<br />

waren, wurde die Messlatte hoch gesteckt. Falls die Ziele nicht<br />

erreicht wurden, fingen die Probleme an. Die Entscheidung<br />

lag immer an Uday, ob die Sportler in Rhdwania eingesperrt<br />

wurden, in der Regel für eine oder zwei Wochen. Manchmal<br />

war der Grund eine Negativmeldung in der Zeitung. Mit<br />

diesem Druck Sport zu praktizieren war für uns furchtbar.<br />

Wir hatten nie unsere Ruhe. Auf alle Fälle trainierten wir sehr<br />

hart im Irak.»<br />

tos de son père et des drapeaux irakiens»,<br />

explique <strong>Ahmad</strong> <strong>Bahadli</strong>.<br />

Mieux payé qu’un médecin<br />

C’est ainsi que les sportifs bénéficiaient<br />

d’un statut particulier. «Beaucoup de footballeurs<br />

se sont enrichis. Les meilleurs<br />

d’entre eux ont reçu des maisons et des voitures»,<br />

raconte-t-il, admettant lui-même<br />

avoir été mieux payé qu’un médecin.<br />

Mais voilà. La médaille a son revers et<br />

quand les résultats ne suivent pas, les honneurs<br />

font vite place aux horreurs. «En cas<br />

de mauvaises performances, ça tournait<br />

mal. Les sportifs se faisaient couper les<br />

cheveux, la moustache, ils se retrouvaient<br />

en prison», reprend <strong>Bahadli</strong> qui a obtenu<br />

l’asile en 1998 et tient désormais le restaurant<br />

Aladin à Vevey, un salon de thé avec<br />

spécialités marocaines et libanaises. Côté<br />

sport, il joue toujours au tennis de table, en<br />

première ligue à Bulle.<br />

<strong>Bahadli</strong> a eu de la «chance»<br />

Lui-même a plutôt été épargné, même s’il<br />

confesse avoir vécu deux semaines d’incarcération.<br />

«J’ai été enfermé, mais pas tapé»,<br />

raconte <strong>Bahadli</strong> qui se présente comme un<br />

veinard. C’est en 1994, au retour d’un tournoi<br />

de badminton en Syrie qu’il s’est fait une<br />

des plus belles frayeurs de son existence.<br />

«Comme j’avais été éliminé en huitième de<br />

finale, je savais que j’allais avoir des ennuis.<br />

A mon arrivée en Irak, j’ai été sommé de<br />

m’expliquer sur les raisons de cet échec.<br />

J’avais de bons arguments, puisque j’étais à<br />

court d’entraînement. A cette époque, j’étais<br />

coach de l’équipe nationale féminine de Jordanie.<br />

On en a tenu compte et on a décidé<br />

que deux semaines de prison suffisaient.»<br />

Pression de vaincre était horrible<br />

Tous n’ont pas eu cette «chance». Très<br />

nombreux sont les sportifs à avoir connu<br />

l’horreur des geôles de Rhdwania, dans la<br />

Fokus Dans la ligne de mire<br />

Niemand wurde verschont<br />

Wehe, dem Verlierer. «Ein enger Freund von mir, ein exzellenter<br />

Tischtennisspieler, hat zwei Wochen in diesem Gefängnis verbracht.<br />

Er verliess es als gebrochener Mann. Man hatte die Angewohnheit<br />

die Gefangenen auszuziehen und sie mit dem Rücken<br />

auf den brennend heissen Asphalt zu legen. Dann setzten sich die<br />

Wärter auf sie und schlugen sie, falls sie versuchten aufzustehen.<br />

Als einzige Nahrung erhielten sie Wasser und ein Brot pro Tag.»<br />

<strong>Ahmad</strong> <strong>Bahadli</strong> weist auf eine Art «Schwimmbecken» hin, in welchem<br />

die Gefangenen während zwei Stunden verharren mussten:<br />

«Das Wasser war mit Exkrementen gefüllt.» Niemand wurde verschont,<br />

auch nicht nationale Bekanntheiten. «Mein Freund war<br />

zur gleichen Zeit in diesem Becken wie der damals beste Fussbal-<br />

<strong>Ahmad</strong> <strong>Bahadli</strong> (B15) spielt beim TTC Bulle in der 1. Liga. Sein Ziel ist<br />

der Aufstieg in die NLC.<br />

<strong>Ahmad</strong> <strong>Bahadli</strong> (B15) joue à Bulle en première ligue. Son objectif est<br />

de monter en LNC.<br />

périphérie de Bagdad. «Avant d’envoyer un<br />

sportif dans un tournoi, on lui fixait un objectif<br />

en fonction de la discipline», reprend-il.<br />

«Dans des sports comme la lutte<br />

ou la boxe où les Irakiens étaient très forts,<br />

on mettait la barre haut. S’il n’y arrivait<br />

pas, les problèmes commençaient. C’est<br />

toujours à Oudaï que revenait la décision<br />

d’amener un sportif à Rhdwania, pour une<br />

ou deux semaines en général. Quelquefois,<br />

c’était sur un coup de tête, en lisant un article<br />

sportif. Pour nous, c’était terrible de<br />

pratiquer un sport avec cette pression.<br />

Nous n’étions jamais tranquilles. En tout<br />

cas, on s’entraînait très fort en Irak...»<br />

Pas de privilégiés<br />

Car malheur aux vaincus. «J’ai un ami très<br />

proche, un excellent joueur de tennis de<br />

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prison. Il en est sorti cassé. On avait pour<br />

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