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Wie alles begann Ahmad Bahadli Championnats suisses

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<strong>Wie</strong> <strong>alles</strong> <strong>begann</strong><br />

Kleine Geschichte<br />

des Tischtennis<br />

Die Geschichte des Tischtennis beginnt in England am Ende<br />

des 19. Jahrhunderts, etwas nach jener des Rasentennis. Da<br />

die Tennisspiele oft vom Regen unterbrochen wurden, suchten<br />

die Engländer nach Lösungen, wie man in den Salons<br />

weiterspielen konnte. Die Schläger waren oft aus einfachen<br />

Materialien gefertigt, so verwendete man Buchdeckel als Beläge<br />

und Bälle aus Kork.<br />

Christophe Henry<br />

U m 1880 kommerzialisierten englische Spielwarenhersteller<br />

Tischtennistische und Schläger. Die Schläger<br />

waren jedoch viel länger als die heutigen und dienten dazu, das<br />

sogenannte «Salon-Tennis» zu spielen. Die Bälle waren aus zurechtgeschnittenen<br />

Champagnerkorken, Kautschuk oder Kork.<br />

Der erste auf die neue Sportart spezialisierte Verein war der<br />

«Cavendish Club», der 1890 von Kricketspielern gegründet<br />

wurde. Diese praktizierten bei schlechtem Wetter das Salon-<br />

Tennis. Die ersten Zelluloidbälle wurden in den Vereinigten<br />

Staaten hergestellt und vom Engländer James Gibb nach Europa<br />

gebracht. Er bemerkte den einzigartigen Ton, welcher der<br />

Ball beim Auftreffen auf den Schläger und auf den Tisch verursachte.<br />

Der Name «Pingpong» war geboren.<br />

Pingpong breitete sich aus<br />

Mit dem Aufkommen des Zelluloidb<strong>alles</strong> vollzog sich eine kleine<br />

Revolution, denn die Bälle waren jetzt leicht und hart zugleich.<br />

Die neue Sportart wurde zum Trend und griff auf alle<br />

sozialen Schichten in England über. Auch in den englischen<br />

Kolonien sowie in Indien, Argentinien oder Ägypten wurde<br />

Tischtennis gespielt. Der Name «Pingpong» wurde sehr populär.<br />

Die Jahre 1901 bis 1903 können als das goldene Zeitalter des<br />

«Pingpong» bezeichnet werden. Der Schlägergriff verkürzte<br />

sich und das Holz verdrängte das Pergament. Die Beläge waren<br />

jedoch immer noch aus Leder oder Filz, was dem Ball nicht viel<br />

Rotation verlieh.<br />

«Teppich» auf Schläger geklebt<br />

Um 1902 kam man auf die Idee, den Schläger mit Noppengummi<br />

zu bekleben. Hierzu gibt es eine kuriose Geschichte, in welcher<br />

E.C. Goode, ein bis dahin unbekannter Tischtennisspieler, vor einem<br />

Turnier in einer Apotheke Kopfschmerztabletten kaufen<br />

wollte. Beim Bezahlen merkte er, dass die Geldstücke auf der weichen<br />

Gummiunterlage des Tresens hochhüpften. Er entschloss<br />

sich, neben den Kopfschmerztabletten auch noch diese Matte zu<br />

kaufen und auf seinen Schläger zu kleben. Er erreichte das Finale<br />

und schlug sehr bekannte Spieler eindeutig.<br />

Comeback um 1920<br />

Die Anzahl Praktizierender nahm schon kurz danach ab, da die<br />

meisten Spieler sehr defensiv ausgerichtet waren und die Ballwechsel<br />

sehr lange dauerten. Der Trend fiel sehr schnell in sich<br />

zusammen. Nur in Ungarn, in den Vereinigten Staaten und Asien<br />

gab es noch Spieler, die dieser Sportart frönten. Das Spiel<br />

verschwand fast ganz aus der Öffentlichkeit.<br />

An der WM 1936 dauerte der erste Ballwechsel zwischen dem Polen<br />

Alex Ehrlich (Bild) und dem Rumänen Farkas Paneth über zwei Stunden<br />

– Weltrekord.<br />

Aux <strong>Championnats</strong> du Monde 1936 le premier échange entre le Polonais<br />

Alex Erhlich (image) et le Roumain Farkas Paneth dura plus de<br />

deux heures – record du monde.<br />

Zu Beginn der Zwanziger Jahre organisierten die Gebrüder<br />

Parker im Hotel Waldorf-Astoria in New York Tischtennisturniere,<br />

welche ausschliesslich für berühmte Personen reserviert<br />

waren. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte ein grosses Bedürfnis<br />

nach Abwechslung und daher wurde Tischtennis in der<br />

Öffentlichkeit wieder populärer.<br />

1926 wurde die Internationale Tischtennisföderation (ITTF)<br />

von Ivor Montagu in Berlin gegründet. Es wurden einheitliche<br />

Regeln für das Spiel formuliert. Die ersten Weltmeisterschaften<br />

fanden im gleichen Jahr in London statt, an welcher acht<br />

Nationen teilnahmen. Vier Tische reichten damals, um die<br />

Meisterschaften durchzuführen. Eines der teilnehmenden Nationen<br />

war Österreich, das in allen fünf Kategorien Medaillen<br />

holte.<br />

Skandal wurde zur Legende<br />

An den Weltmeisterschaften 1936 in Prag kam es zwischen<br />

dem Polen Alex Ehrlich und dem Rumänen Farkas Paneth zum<br />

bisher längsten Ballwechsel der Tischtennisgeschichte. 2 Stunden<br />

12 Minuten dauerte dieser und es war der erste Punkt dieses<br />

bizarren und legendären Spiels. Legendär darum, weil die<br />

Begegnung über zweieinhalb Stunden dauerte und nach zwei<br />

Punkten bereits abgebrochen wurde. Nach 85 Minuten – es<br />

stand immer noch 0:0 - musste der Schiedsrichter ausgewechselt<br />

werden, da diesem der Nacken blockierte. Ehrlich war ein<br />

Meister des Schupfballs. Seine polnischen Teamkollegen, im

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