Notruf_4_2016
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‹Redaktion › deutsch<br />
UNSICHERHEITSFAKTOR MENSCH<br />
Verständlich also, dass die Polizei durch Kampagnen, Schulungen,<br />
Kurse und weitere Massnahmen versucht, die Zahl der<br />
Verkehrsunfälle zu reduzieren oder im besten Fall ganz zu verhindern.<br />
Es ist aber nicht immer einfach, die gewünschte Zielgruppe<br />
zu erreichen und diese im Bereich Verkehrssicherheit zu<br />
sensibilisieren. Zwar bieten diverse Anbieter Kurse und Schulungen<br />
im Zusammenhang mit Verkehrssicherheit an, doch die<br />
Weiterbildungen zum Thema Verkehrssicherheit sind freiwillig<br />
(ausgenommen obligatorische Kurse für Neulenker und Berufsfahrer).<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor in punkto zunehmende Verkehrssicherheit<br />
ist die technische Entwicklung. Fast jährlich<br />
kommen noch sicherere Fahrzeuge auf den Markt. Fahrassistenz-<br />
und Sicherheitssysteme, vom Airbag über den Spurhalteassistenten<br />
bis hin zum adaptiven Geschwindigkeitsregler<br />
haben die Fahrzeuge heute fast alles im und am Fahrzeug,<br />
was zur Sicherheit beiträgt. Der Mensch als Unsicherheitsfaktor<br />
bleibt dennoch. So gehört mangelnde Aufmerksamkeit immer<br />
noch zu den häufigsten Unfallursachen.<br />
Durch Ablenkung im Fahrzeug, wie zum Beispiel telefonieren,<br />
Nachrichten schreiben, Lieferscheine lesen und bedienen<br />
der Navigationsgeräte, sind Automobilisten abgelenkt und konzentrieren<br />
sich nicht mehr auf die Strasse. Auf diese Risiken will<br />
die Präventionsarbeit die Verkehrsteilnehmenden sensibilisieren<br />
oder im besten Fall gar eine Verhaltensänderung bewirken.<br />
NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
Ihre Blaulichtorganisationen<br />
Auch neue Trendfahrzeuge oder die beliebten E-Bikes beschäftigen<br />
die Polizei. Sei dies im Rahmen der Verkehrssicherheit oder<br />
betreffend die gesetzlichen Grundlagen. Autofahrer unterschätzen<br />
oft die Geschwindigkeit der E-Bikes und „übersehen“<br />
diese beim Abbiegen. Oder der E-Bikefahrende unterschätzt<br />
den längeren Bremsweg. Laut Unfallstatistik verzeichnete die<br />
Stadt Zürich im Jahr 2015 43 Verkehrsunfälle mit E-Bikes, im<br />
Vorjahr waren es noch deren 25. Auch ein weiteres Thema<br />
beschäftigt die Polizei: Die Verhaltensweise von Verkehrsteilnehmenden<br />
gegenüber Einsatzfahrzeugen. Die Stadtpolizei<br />
Zürich, die Stadtpolizei Winterthur, Schutz & Rettung Zürich<br />
sowie der Rettungsdienst Winterthur haben im Jahr 2015 die<br />
Kampagne „Machen Sie uns Platz“ lanciert. Es wurde festgestellt,<br />
dass gerade in den Städten die Verkehrsteilnehmenden<br />
häufig nicht wissen, wie sie reagieren müssen, wenn ein<br />
Streifenwagen oder ein Rettungswagen mit eingeschaltetem<br />
Blaulicht und eingeschaltetem Zweiklanghorn sich von hinten<br />
an einer Kreuzung nähert und die Lichtsignalanlage auf Rot<br />
steht. Viele Automobilisten haben Angst, dass sie gebüsst werden,<br />
wenn sie über die Kreuzung fahren und sie dabei geblitzt<br />
werden. Mit Flyern, Plakaten und TV-Spots wurden die Verkehrsteilnehmer<br />
deshalb sensibilisiert und informiert.<br />
Abschliessend kann gesagt werden, dass im Präventionsbereich<br />
viel unternommen wird, um die Verkehrssicherheit<br />
zu verbessern. Doch wie die Kampagne «Generell freundlich»<br />
schon sagt: Bereits durch ein wenig mehr Toleranz und Höflichkeit<br />
gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden sollte es<br />
möglich sein, die Unfallzahlen zu senken und ein besseres<br />
Verkehrsklima zu schaffen.<br />
Kommissariat Prävention<br />
Kriminal- und Verkehrsunfallprävention<br />
Grüngasse 19<br />
8004 Zürich<br />
Tel. 044 411 71 17<br />
Fax 044 411 74 39<br />
www.stadtpolizei.ch<br />
Ihre Kontaktperson:<br />
Reto Bohrer<br />
Direktwahl 044 411 74 65<br />
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