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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LIV einleitung<br />

naer Archivs hatte helfen sollen, soeben verstorben ist und unter dem Vorwand, das<br />

Archiv müsse zunächst geordnet werden bzw. Hackmann müsse vor dessen Benutzung<br />

einen Treueeid ablegen, diesem der Zugang praktisch verweigert wird. Auch P. Benedetto<br />

Bacchini, dem <strong>Leibniz</strong> Hackmann empfohlen hat (N. 149), ist krank. Doch auch unter die-<br />

sen Verhältnissen ist die Ausbeute mit etwa fünf Urkunden aus der Zeit vor 1100, wie<br />

<strong>Leibniz</strong> gefordert hatte (N. 2), und möglicherweise einigen nicht gefundenen Auszügen<br />

aus Chroniken überaus mager (vgl. N. 5, N. 9, N. 18), zumal die Abschriften nicht zu-<br />

verlässig scheinen (N. 75, N. 220). Der konkrete Ertrag von Hackmanns Reisen nach Rom<br />

und Montecassino (N. 75) bleibt vollends im dunkeln. Dazu kommt dessen unverhohlene<br />

Abneigung, seine zweite Reise nach England, auf welche der Geheime Rat besonderen<br />

Wert legt (N. 16), überhaupt anzutreten; stattdessen wünscht er den Posten des hanno-<br />

verschen Residenten in Venedig zu übernehmen (N. 58 Erl.). <strong>Leibniz</strong> hatte Hackmanns<br />

Italienreise vorbehaltlos befürwortet, und auf ihn entlädt sich unausgesprochen der Zorn<br />

des Geheimen Rats (N. 14, N. 220) ebenso wie Celles, für das Schrader spricht (N. 215).<br />

Hackmanns Berichterstattung bricht im Juni ab (N. 75).<br />

Hinter den besprochenen Projekten treten weitere historische Themen zurück. Be-<br />

reits im Vorjahr begonnene Diskussionen werden fortgeführt (so in der Limbach-Korres-<br />

pondenz zum Problem der Anfänge weiblicher Erbfolge; vgl. besonders I, 17 N. 215,<br />

N. 282) oder nur noch sporadisch erwähnt, was allerdings auch auf die nur einseitig er-<br />

haltene Korrespondenz mit Chilian Schrader zurückzuführen sein mag. Hierher gehört<br />

das Problem des anhaltinischen Wappens (N. 136, N. 143) ebenso wie die Frage nach den<br />

Besitzansprüchen an der Grafschaft Regenstein (N. 296, N. 302). Des Vignoles übersendet<br />

einige kritische Anmerkungen zum Text des Thietmar von Merseburg, die ausweislich des<br />

Druckes bei <strong>Leibniz</strong> allerdings wenig Beachtung finden (N. 305), Hiob Ludolf berichtet<br />

von den Schwierigkeiten, die ihm seine Allgemeine Schaubühne bereitet (N. 331), und der<br />

Hallenser Jurist Johann Peter v. Ludewig übersendet verschiedene Disputationen u. a.<br />

historischen Inhalts, die <strong>Leibniz</strong> veranlassen, nicht nur auf die mit dem Reichserzbanner<br />

zusammenhängenden Fragen zurückzukommen, sondern auch zu den Problemen und zur<br />

Möglichkeit von Zeitgeschichtsschreibung Stellung zu beziehen (N. 358). Hingegen bieten<br />

die jüngeren Arbeiten Otto Sperlings <strong>Leibniz</strong> Anlaß, auf die schon mehrfach erörterte<br />

Frage einzugehen, inwieweit sich den nordischen Sagas Hinweise auf die Geschichte Skan-<br />

dinaviens entnehmen lassen (vgl. unten S. LVI f.). Weitere historische Probleme werden<br />

durch Anfragen oder Bitten um Mitarbeit aufs Tapet gebracht (vgl. Abschn. 12).

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