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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LII einleitung<br />

wir <strong>Leibniz</strong>’ ausgedehnter Abwesenheit die kontinuierliche Berichterstattung seines wichtigsten<br />

Mitarbeiters, J. G. Eckhart, auch über Sichtung und chronologische Anordnung<br />

des Materials für die geplanten Annalen zur Reichsgeschichte.<br />

Zu Beginn des Jahres steht noch die Bereicherung der bereits seit Sommer 1699<br />

in Druck befindlichen Mantissa codicis juris gentium diplomatici im Vordergrund. So<br />

bemüht <strong>Leibniz</strong> sich um Abschriften von Urkunden aus der Mazarinschen Sammlung der<br />

Bibliotheca Augusta in Wolfenbüttel, hauptsächlich Stücke zur französischen Geschichte<br />

des 14. Jahrhunderts, die er sich offenbar schon früh vorgemerkt hatte. Allerdings tut<br />

sich der <strong>Bibliothek</strong>ssekretär Reinerding selbst mit den ihm vorliegenden kalligraphischen<br />

Kopien schwer (vgl. N. 8 u. N. 10), während der Kammerschreiber Fidler wegen ” herrngeschaffts‘‘<br />

<strong>Leibniz</strong> seinen Schreibauftrag zurückgibt — nicht zum letzten Mal (vgl. N. 8 u.<br />

N. 368 Erl.). Besonders ist <strong>Leibniz</strong> an der Komplettierung seiner Sammlung von Ordensstatuten<br />

gelegen. Er wendet sich sowohl an Friedrich von Walter als auch an Pfeffinger<br />

mit der Bitte um eine Abschrift der Statuten des dänischen Elefantenordens (N. 232,<br />

N. 264) — mit Erfolg: Pfeffinger beschafft ihm neben dem Gewünschten auch die Statuten<br />

des Danebrogordens noch rechtzeitig zur Aufnahme in die Mantissa (N. 281, N. 325,<br />

N. 351). Hingegen bleibt die Jagd nach einst von Bengt Graf Oxenstierna versprochenen<br />

Verträgen weiterhin ergebnislos (N. 142, N. 206, N. 218), doch hat sich <strong>Leibniz</strong>’ Vorhaben<br />

herumgesprochen, so daß ihm auch unaufgefordert Beiträge in Aussicht gestellt werden:<br />

dänische Verträge von Christian <strong>Wilhelm</strong> von Eyben (N. 412), schwedische von Polycarp<br />

Marci (N. 433) oder Urkunden Kaiser Heinrichs II. (N. 428) von Alphonse Des Vignoles.<br />

Bereits im Januar trifft eine Sendung mit Abschriften von neun Urkunden zur spanischen<br />

Geschichte für einen dritten Band des Codex ein (N. 137; vgl. dazu I, 17 N. 309 u. N. 376),<br />

der freilich über die Materialsammlung nicht hinausgediehen ist. Für die Korrekturen der<br />

Mantissa steht wie im Vorjahr Eckhart gerade (N. 114), doch wird diese erst Ende 1700<br />

erscheinen.<br />

Ein weiteres seit langem versprochenes Projekt scheint <strong>Leibniz</strong> entschlossen, endlich<br />

zu realisieren, auch wenn die Konturen noch unbestimmt bleiben: seine Sammlung<br />

” Scriptores restituti‘‘, die bereits gedruckte historische Texte renouvellés, augmentés,<br />

”<br />

corrigés‘‘ umfassen soll (N. 304). Er läßt unter Eckharts Aufsicht die vorbereitenden Kopierarbeiten<br />

fortsetzen (vgl. N. 85, N. 97, N. 128), beschafft selbst neues Material (N. 52),<br />

fordert die bereits 1696 Alphonse Des Vignoles zur Bearbeitung überlassenen Manuskripte<br />

zurück (N. 273) und versucht sogar, über einen Mittelsmann Otto Sperling zu<br />

überzeugen, eine geplante Ausgabe der Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum des

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