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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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XLIV einleitung<br />

Kurfürstin eingetragen. Der Zeremonienmeister am Berliner Hof, Johann von Besser, bewegt<br />

<strong>Leibniz</strong>, sich ins Mittel zu legen (N. 404 f.) und Sophie Charlotte davon abzuhalten,<br />

nach der Danckelmann-Affaire ein zweites Mal ihren Einfluß auf politisch verhängnisvolle<br />

Weise geltend zu machen. Durch <strong>Leibniz</strong>’ ungewöhnlich dichte Dokumentation sind wir<br />

über diesen glimpflich ausgegangenen Konflikt gut unterrichtet (vgl. N. 444, N. 446 und<br />

N. 451). Es wird ihm zu seinem Bedauern allerdings nicht gelingen, mit Ilgen in regelmäßigem<br />

brieflichem Kontakt zu bleiben (vgl. N. 479).<br />

Neben der Aufbauarbeit für die Sozietät und Ausflügen in Rechtspolitik und Hofintrigen<br />

des Berliner Hofes hat <strong>Leibniz</strong> noch zahlreiche andere Kontakte geknüpft und<br />

Interessen gepflegt, doch gibt der Briefwechsel darüber nur sporadisch Auskunft. Außer<br />

den Verbindungen zu Philipp Jakob Spener (N. 398) und Besser (N. 382 f., N. 391), von<br />

denen wenige Briefe immerhin eine Vorstellung vermitteln, den Unterredungen mit dem<br />

reformierten Prediger und Historiker Des Vignoles (vgl. die Gesprächsaufzeichung N. 430)<br />

finden sich Hinweise auf weitere Persönlichkeiten, die wir teilweise nicht einmal identifizieren<br />

können und über deren Gespräche mit <strong>Leibniz</strong> wir jedenfalls nichts erfahren (vgl.<br />

N. 384, N. 449). So bleibt auch im dunkeln, wer <strong>Leibniz</strong> mit der Besetzung einer Dorfpfarre<br />

südlich von Berlin befaßt haben könnte (N. 457). Nur zufällig erfahren wir auch<br />

von <strong>Leibniz</strong>’ Teilnahme an der Hochzeit des späteren Generalfeldmarschalls und unter<br />

Friedrich <strong>Wilhelm</strong> I. sehr einflußreichen Staatsmannes Friedrich <strong>Wilhelm</strong> von Grumbkow<br />

mit einer Hofdame Sophie Charlottes in Potsdam (N. 72).<br />

Wenigstens ein Aspekt von <strong>Leibniz</strong>’ Leben in der Berliner Gesellschaft wird allerdings<br />

sehr anschaulich durch seine Berichte nach Hannover, vornehmlich an die Kurfürstin<br />

Sophie: der fast ununterbrochene Reigen von Festlichkeiten des Sommers 1700.<br />

An größeren Veranstaltungen sind zu nennen die Hochzeit zwischen Luise Dorothea Sophie<br />

von Brandenburg, der Tochter Friedrichs III. aus erster Ehe, mit dem Erbprinzen<br />

Friedrich von Hessen-Kassel vom 31. Mai bis zum 10. Juni (vgl. die Übersicht in N. 66),<br />

die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Kurfürsten am 11. Juli und jene zum Geburtstag<br />

des Kurprinzen am 15. August; dazu kommen zahlreiche Opern- und Ballettaufführungen<br />

in Sophie Charlottes erst im Juli 1699 bezogener und noch längst nicht fertiggestellter<br />

Residenz Lietzenburg. Dort ist <strong>Leibniz</strong> ein Zimmer zugewiesen worden, dort verbringt<br />

er viele Abende bis weit in die Nacht hinein (N. 61, N. 87). Er sieht Aufführungen von<br />

A. Ariostis Pastorale ” L’inganno vinto dalla costanza‘‘ und des Balletts ” La festa del<br />

Himeneo‘‘ (N. 61); zu beiden lieferte der hannoversche Hofpoet, Bartolomeo Ortensio<br />

Mauro, den Text.

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