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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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302 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 N. 183<br />

erinnerung gethan habe. Dieser bemühung und sorge bedarff es nun nicht mehr, nachdem<br />

unicus filius in verwichenem frühlinge nach dem heiligen willen Gottes ex schola Ilfeldensi<br />

in Caelestem Academiam transferiret worden. Es wird ja nun bald an dem ohrt eine<br />

veränderung gemachet und ein tüchtiger Rector dahin gesezzet werden, wozu Gott seine<br />

5 gnade geben wolle. Huthmannus hat ein scriptum Chiliasticum heraußgeben, wie Ew.<br />

Excell. bekant sein wird, womit er sich sehr prostituiret, weil er terminum a quo Millenarii<br />

in die Zeiten Ludovici Pii sezzet und seriem historiarum aus seinem kopff so bloß hin<br />

schreibet aber keinen einzigen autorem citiret, alß wen sein kopff ein Cornu copiae wehre<br />

und man alles glauben müste waß aus seinem cerebell fließet, da doch in der Chronologia<br />

10 noch so viele schwierigkeiten und harte knoten sind wie die H. Noris, Pagi, Dodwellus<br />

und andere berümbte Critici beweisen. Also fält das desultorium Huthmanni ingenium<br />

von einem auffs andere und bringet nicht das wehnigste zum ende.<br />

Ew. Excell. bitte ich höchlig Sie wollen mir Ihr videtur von der Kirchen- und Käzzer<br />

Historia des Arnoldi überschreiben. Dieses werck wil von etligen fast canonisiret und mit<br />

15 lobsprüchen in den himmel erhoben werden. Ich habe aber davon eine andere opinion das<br />

es vor unsere kirche ein schädlig buch und mit vielen unwarheiten angefüllet sey. Höchlig<br />

wundert mich das der Autor ihm ein gewißen gemacht bei seiner profession zu Gießen<br />

Historiam civilem vel profanam zu lesen, da doch dieselbe ist speculum Providentiae Divinae<br />

und einen unaußsprechligen nuzzen hat; sich aber nicht scheüet in einen öffentligen<br />

20 buch alle käzzer ehrlig zu machen und contra fidem historicam die Decreta Conciliorum<br />

testimonia Patrum primitivae Ecclesiae der falschheit und unwarheit zu beschüldigen. Es<br />

muß dieses buch nohtwendig refutiret werden wen anders noch leüte unter unß sind die<br />

lust und vermogen haben Historiam Ecclesiasticam aus dem grunde zu untersuchen und<br />

die warheit zu verthädigen.<br />

25 H. Forster schicket mir wochendlig einen bogen von dehnen Historischen Remarq.<br />

welche ich mit vergnügen lese und mogte gern wißen wer autor davon sey. Er hat mir<br />

auch versprochen des H. Ludolfi Schaubühne zu verschaffen, hält mich aber damit auff.<br />

Wolgemelter H. Ludolff hat mich in verwichenen Herbst nach Elrich 3 meiln von<br />

meinem ohrt verschrieben das ich auff gewiße zeit dahin kommen und ihn sprechen mogte,<br />

3 transferiret: Johannes Andreas Schwachheim starb fünfzehnjährig am 21. April 1699; vgl. K. A.<br />

Eckhardt; E. Wentscher, Die Schwachheim. Der Weg eines niedersächsischen Geschlechts, in: Archiv<br />

für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete 6, 1929, S. 133–136; 213–216; 241–244, hier<br />

S. 135. 5 scriptum Chiliasticum: H. Huthmann, Tausendjährige Bindung des Satans, 1700.<br />

26 autor: P. A. Lehmann.

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