153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
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N. 181 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 299 Se. Majestät sich mit eingelassen, und mit Recommendations-Schreiben an dero Theologos in Holland mich versehen, wollte versuchen, wie weit mit selbten kommen könnte; dazu der Herr Envoyé von Spanheim bey seinem Herrn Bruder in Leiden mir gleichfalls zu statten kommen würde. Doch sinds diese Leute, welche ich auf die letzte versparen wollte: Inzwischen aber mit Hannover die beständige Correspondenz, wo ich auch wäre, 5 unterhalten, von meinem Fortgang Bericht thun, und dero nöthigen Raths mich erholen. Also vermeinte dasjenige rechtschaffen gethan zu haben, was laut der Hannoverischen Abrede schuldig bin. So inzwischen an der andern Seiten etwas gleiches versuchet würde, die dissonantes in Harmonie zu bringen, könnte in kurzer Zeit ein vieles ausgerichtet werden. Ich versäume vor mein Theil keine Gelegenheit auch in dem letztern etwas zu 10 thun, und da Herr Doctor Götze in seinem letzten gemeldet, daß er das Ministerium Tripolitanum Hamburg, Lübeck und Lüneburg, welche, wie er schreibet, nicht einmal einen Helmstätischen Theologum förderten, mehr als alle Sächsische Universitäten apprehendirete, weil diese durch ihre Fürstl. Nutritios könnten im Zaum gehalten werden, jene aber ihre Freyheit mißbraucheten: habe ich mit Herrn von Fuchs Gutbefinden an Herrn 15 Doctor Mayer mich addressiret, wie sub litera B. hiebey zu sehen, und hat wohlgedachter Minister versprochen, mit einem eigenen Schreiben an den Herrn Mayer mich zu secundiren. Den Erfolg melde mit nächsten. Hiemit siehet mein hochgeehrter Herr Geh. Rath meines Hertzens Grund, welchen allhie noch keinem Menschen entdecket, und bitte Dero hochweises Urtheil hievon mir hochgeneigt mitzutheilen. Hätte ein vieles noch zu melden, 20 nur weil über Verhoffen mich verweilet, breche hier ab, und nebst treuer Empfehlung in Göttl. Obhut verharre Meines hochgeehrten Herrn Geheimbten Raths Gebeth- und dienst-ergebenster Diener D. E. Jablonski. Das Excerpt aus Herrn Sterky Schreiben habe in meinem neulichen Schreiben an 25 Herrn D. Fabricium vergessen beyzulegen. Bitte ohnbeschwehrt an denselben es hochgeneigt bringen zu lassen. 19 welchem allhie noch keinen E, korr. Hrsg. 3 Spanheim . . . Bruder: Ezechiel und Friedrich Spanheim. 11 Götze: wahrscheinlich G. H. Götze. 11 f. Ministerium Tripolitanum: der Zusammenschluß der orthodoxen Predigerministerien der Städte Hamburg, Lüneburg und Lübeck. 15 f. an . . . Mayer: Jablonskis Brief an J. F. Mayer vom Januar 1700 ist gedr. bei Kapp, a. a. O., S. 126–130. 25 Excerpt: vgl. N. 192.
300 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 N. 182 182. LEIBNIZ AN JOHANN ANDREAS SCHMIDT Hannover, 14. (24.) Januar 1700. [177. 184.] Überlieferung: L Abfertigung: Berlin Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. qu. 551 Bl. 129–130. 1 Bog. 5 8 o . 3 S. (Unsere Druckvorlage.) — Gedr.: Veesenmeyer, Epistolae, 1788, S. 96–98. A Teilabschrift von L: Halle Univ.- u. Landesbibl. Hschr. Yg 8 o 23 D Bl. 3. 8 o . 1/3 S. (= Z. 10 ” In Epistola‘‘ – Z. 12 u. S. 301 Z. 14 f.unseres Druckes) von einer Hand des 18. Jhs, aus der Sammlung des Joh. Fr. Pfaff. Vir Maxime Reverende et Celeberrime 10 Binas Tuas simul accepi. In Epistola Schurzfleischiana (pro qua gratias ago) judicium ut mihi videtur iniquum de Eduardo Bernardo excellentis doctrinae viro, cui non facile alius par Josephi editor reperietur. Sententiam meam dudum vel Tibi, vel certe Domino Wagnero dixi, neminem velle per Extraordinarias Professiones Turno suo praejudicari, et ideo Extraordinaria hujus- 15 modi constituenda sunt communi consilio, salvumque Guelfebytanis manebit jus suum vel alteri cuicunque ad quem ordinaria professio pertinebit, mihi enim ea de re non constat. Itaque Domini Wagneri negotium vellem mature constitui communicatione inter Cellenses et Guelfebytanos facta, ut quam primum ad dignitatem perceptionemque aliquam (neque enim Mathesis sine sumtibus doceri discique aeque atque alia potest) 20 perveniat. Deinde poterit cogitari de auxilio ei parando ut Noribergam proficisci possit eoque peracto facilior patebit ad ordinariam (Inferiorum minimum Mathematum) via. Haec statim fuere cogitata mea ubi Dn. Vicecancellarii dissensum non facile vincendum observavi. Zu N. 182: L antwortet auf N. 171 und N. 177 und wird beantwortet durch N. 203. 10 Epistola Schurzfleischiana: an D. v. Nessel; nicht ermittelt. Aus einem Brief von C. S. Schurzfleisch an E. Bernard aus dem Jahr 1683 geht hervor, daß C. S. Schurzfleisch die Josephos-Edition erwartet hat (C. S. Schurzfleisch, Epistolae arcanae, T. 1, 1711, Nr. 157, S. 260–262). In einem anderen Brief aus dem Jahr 1698 schreibt C. S. Schurzfleisch über den Anfang 1697 verstorbenen E. Bernard: ” in Josepho nihil absolvit, imo ad metas haesit‘‘ (C. S. Schurzfleisch, a. a. O., T. 2, 1712, Nr. 135, S. 197). 12 Josephi editor: E. Bernards Ausgabe erschien 1687–1700 u. d. Tit. Flavii Josephi Antiquitatum Judaicarum libri quatuor priores et pars magna quinti, vgl. Josephos, SV. 20 Noribergam: vgl. N. 161 Erl. 22 Dn. Vicecancellarii: L. Hugo.
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Se. Majestät sich mit eingelassen, und mit Recommendations-Schreiben an dero Theologos<br />
in Holland mich versehen, wollte versuchen, wie weit mit selbten kommen könnte;<br />
dazu der Herr Envoyé von Spanheim bey seinem Herrn Bruder in Leiden mir gleichfalls<br />
zu statten kommen würde. Doch sinds diese Leute, welche ich auf die letzte versparen<br />
wollte: Inzwischen aber mit Hannover die beständige Correspondenz, wo ich auch wäre, 5<br />
unterhalten, von meinem Fortgang Bericht thun, und dero nöthigen Raths mich erholen.<br />
Also vermeinte dasjenige rechtschaffen gethan zu haben, was laut der Hannoverischen<br />
Abrede schuldig bin. So inzwischen an der andern Seiten etwas gleiches versuchet würde,<br />
die dissonantes in Harmonie zu bringen, könnte in kurzer Zeit ein vieles ausgerichtet<br />
werden. Ich versäume vor mein Theil keine Gelegenheit auch in dem letztern etwas zu 10<br />
thun, und da Herr Doctor Götze in seinem letzten gemeldet, daß er das Ministerium Tripolitanum<br />
Hamburg, Lübeck und Lüneburg, welche, wie er schreibet, nicht einmal einen<br />
Helmstätischen Theologum förderten, mehr als alle Sächsische Universitäten apprehendirete,<br />
weil diese durch ihre Fürstl. Nutritios könnten im Zaum gehalten werden, jene<br />
aber ihre Freyheit mißbraucheten: habe ich mit Herrn von Fuchs Gutbefinden an Herrn 15<br />
Doctor Mayer mich addressiret, wie sub litera B. hiebey zu sehen, und hat wohlgedachter<br />
Minister versprochen, mit einem eigenen Schreiben an den Herrn Mayer mich zu secundiren.<br />
Den Erfolg melde mit nächsten. Hiemit siehet mein hochgeehrter Herr Geh. Rath<br />
meines Hertzens Grund, welchen allhie noch keinem Menschen entdecket, und bitte Dero<br />
hochweises Urtheil hievon mir hochgeneigt mitzutheilen. Hätte ein vieles noch zu melden, 20<br />
nur weil über Verhoffen mich verweilet, breche hier ab, und nebst treuer Empfehlung in<br />
Göttl. Obhut verharre<br />
Meines hochgeehrten Herrn Geheimbten Raths<br />
Gebeth- und dienst-ergebenster Diener D. E. Jablonski.<br />
Das Excerpt aus Herrn Sterky Schreiben habe in meinem neulichen Schreiben an 25<br />
Herrn D. Fabricium vergessen beyzulegen. Bitte ohnbeschwehrt an denselben es hochgeneigt<br />
bringen zu lassen.<br />
19 welchem allhie noch keinen E, korr. Hrsg.<br />
3 Spanheim . . . Bruder: Ezechiel und Friedrich Spanheim. 11 Götze: wahrscheinlich G. H. Götze.<br />
11 f. Ministerium Tripolitanum: der Zusammenschluß der orthodoxen Predigerministerien der Städte<br />
Hamburg, Lüneburg und Lübeck. 15 f. an . . . Mayer: Jablonskis Brief an J. F. Mayer vom Januar<br />
1700 ist gedr. bei Kapp, a. a. O., S. 126–130. 25 Excerpt: vgl. N. 192.