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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung XXXVII<br />

Nachfolger von S. Sauvage, und werden teilweise ihrerseits langjährige <strong>Leibniz</strong>korrespondenten.<br />

Auch von dritter Seite werden Vorschläge an <strong>Leibniz</strong> herangetragen; so empfiehlt<br />

Fabricius als Nachfolger von J. A. Stisser seinen Schwager, Christoph Moritz Hofmann,<br />

Hofarzt in Sachsen-Coburg (N. 314). Von Interesse sind in diesem Zusammenhang der<br />

Wert, den Fabricius auf die (in Helmstedt fehlenden) Erfahrungen Hofmanns als Geburtshelfer<br />

legt und die Kritik an der Vernachlässigung der Hygiene beim Begräbnis<br />

Meiboms.<br />

Unter den Helmstedter Korrespondenten ist noch der umfangreiche Briefwechsel<br />

mit Johann Andreas Schmidt hervorzuheben. Schmidts Dauerkonflikt als Testamentsvollstrecker<br />

des Geschichtsschreibers Caspar Sagittarius und Treuhänder von dessen wissenschaftlichem<br />

Nachlaß mit Celle und insbesondere mit dem historisch tätigen Hofrat<br />

Chilian Schrader erfordert <strong>Leibniz</strong>’ wiederholtes Vermitteln; doch ist Schmidt zugleich<br />

<strong>Leibniz</strong>’ Ansprechpartner in Fragen der Kalenderreform, beide verbindet die Sorge um<br />

das Fortkommen von R. Chr. Wagner; Schmidts Projekt einer Neubearbeitung der Magdeburgischen<br />

Centurien greift <strong>Leibniz</strong> begeistert auf (N. 285 f.). Demgegenüber haben die<br />

mit H. von der Hardt gewechselten Briefe in unserem Berichtszeitraum kaum mehr als<br />

Billetcharakter.<br />

6. Reichsangelegenheiten und europäische Politik<br />

Gemäß dem Conclusum des Corpus Evangelicorum vom 27. September (7. Oktober)<br />

1699 übernehmen die protestantischen Stände des Reichs zum 1. März 1700 durch Überspringen<br />

von elf Tagen den ( ” neuen‘‘) Stil des gregorianischen Kalenders. Auch nach<br />

diesem Beschluß ist <strong>Leibniz</strong>’ Unbehagen an einer seines Erachtens überstürzten Lösung<br />

ausgeprägt, der Vorbehalt einer Neuregelung der beweglichen Feste würde nicht wahrgenommen<br />

(N. 146). Für die Festlegung des Ostertermins nämlich, so der Regensburger<br />

Beschluß, soll nicht der julianische oder gar der gregorianische Zyklus den Ausschlag geben,<br />

sondern allein die ” astronomische Wahrheit‘‘. Wie diese im einzelnen auszusehen hat,<br />

darüber besteht allerdings keine Einigkeit. Es werden Gutachten eingeholt (so im Dezember<br />

1699 von der Helmstedter theologischen Fakultät, vgl. I, 17 N. 102) und die Einrichtung<br />

eines Collegium mathematicum beim Corpus Evangelicorum in Aussicht genommen,<br />

zumal, wie <strong>Leibniz</strong> betont, die Astronomie zu den in Deutschland vernachlässigten Disziplinen<br />

zählt (N. 17). Damit wird Erhard Weigels Plan eines ” Collegium artis consultorum‘‘<br />

in reduzierter Form von dessen Schülern G. A. Hamberger, Joh. Meyer und J. Chr. Sturm

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