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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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248 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 N. 162<br />

Wenn Exempel vorhanden, daß eines Ducis nach gebohrner Sohn in seiner provinz<br />

Comes Palatinus worden, würden solche guth seyn und glaublicher zu machen dienen,<br />

daß die Wittelsbachii von den alten Ducibus hehrkommen. Es wäre auch zu untersuchen<br />

ob ein Ducatus mehr als einen Palatinum Comitem gehabt; in Sachsen finde ich zwar<br />

5 unterschiedene palatia regia, aber kan nicht finden daß mehr Comites Palatini zu gleich<br />

gewesen, als vielleicht etwa wenn ihrer 2 mit einander gestritten (tunc cum Palatinatus<br />

in Somerscheburgios transferretur)[.] Worinn eigentlich die bona Palatinatus Bavariae<br />

bestanden, und ob solche in der so genanten obern Pfalz gewesen wäre auch untersuchens<br />

werth.<br />

10 Dieß wäre auch werth zu beobachten, wenn man von Palatinis Comitibus (verstehe<br />

provincialibus), zu reden angefangen, denn zu Caroli M. zeiten hatte es damit eine andere<br />

gelegenheit. Ich erinnere mich nicht bemercket zu haben, daß sich Fridericus von Stauffen<br />

Henrici IV. tochterman Ducem sowohl Francorum als Svevorum geschrieben, solte sich<br />

dergleichen finden, bitte dienstlich umb nachricht[,] desgleichen auch wo das diploma<br />

15 Caesareum de anno 1144; und von dem so Conradus III mit den guthern <strong>Wilhelm</strong>i comitis<br />

Palatini vorgenommen: so dann auch wie bona Hermanni et Henrici Palatinorum<br />

Comitum aus diplomatibus zu distingviren und ob diese gemeldte diplomata ex edito<br />

oder Ms o hehr gerühret.<br />

[Vielleicht möchte sich finden, daß der Palatinatus circa Treviros eigentlich Palatina-<br />

20 tus des Ducatus Lotharingiae gewesen, der andere aber des Ducatus Franciae orientalis<br />

gewesen. Gleichwie Campanien war Palatinatus Neustriae, und die Freye grafschafft Burgundiae]<br />

Denn mir einige gedancken bey wohnen, darauß diesen tunckelen werck vielleicht<br />

einig liecht angezündet werden kondte.<br />

Was den vorgang der Palatinorum provincialium vor den Ducibus betrifft, so ist<br />

25 freylich wohl solcher nicht alter als Conradus, bey dem vielleicht die habende autoritat,<br />

6 f. tunc . . . transferretur: Friedrich I. von Sommerschenburg, sächs. Pfalzgraf seit 1088, wurde<br />

zeitweise diese Würde durch den Sohn seines Vorgängers, Friedrich IV. von Putelendorf, streitig gemacht.<br />

Die kaiserliche Kanzlei hat 1114 offenbar die Existenz zweier sächsischer Pfalzgrafen zur selben<br />

Zeit anerkannt. Vgl. dazu. H.-D. Starke, Die Pfalzgrafen von Sommerschenburg (1088–1179), in: Jb.<br />

f. d. Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, 4, 1955, S. 1–70, bes. S. 12 ff. 14–16 diploma . . .<br />

vorgenommen: Urkunde Konrads III., datiert vom 1. August 1144; vgl. aber I, 17 N. 324, S. 541 Erl.<br />

16 Hermanni: Hermann III. von Stahleck. 16 Henrici: Heinrich II. Jasomirgott, 1140–1141 Pfalzgraf<br />

bei Rhein. 19–22 [Vielleicht . . . Burgundiae]: Die Passage sollte offenbar nicht in die Abfertigung<br />

aufgenommen werden und wurde daher von <strong>Leibniz</strong> in [ ] gesetzt. 25 Conradus: Konrad von Staufen,<br />

Pfalzgraf bei Rhein.

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