153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
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N. 140 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 205 140. LEIBNIZ FÜR GERHARD WOLTER MOLANUS Stichworte sprächs. für eine Stellungnahme zum Projekt eines neuen Religionsge- Beilage zu N. 139. [139. 165.] Überlieferung: 5 L1 Abfertigung: Warschau Biblioteka Narodowa III. 4879 Bl. 58. 4o . 2 S. (Unsere Druckvorlage.) — Gedr.: Revue philosophique de la France et de l’Etranger 118, 1934, S. 104–106. L2 Abschrift: Ebd. Bl. 57. 8o . 1 1/2 S. auf der unteren Hälfte von Bl. 57 ro und auf Bl. 57 vo . Mit Durchzählung der Argumente von 1 bis 24. Geringfügige stilistische Änderungen. — Auf der oberen Hälfte von Bl. 57 ro L2 von N. 139. 10 A Abschrift von L2 : Ebd. Bl. 270. 1 1/2 S. von der Hand eines Kopisten (Vorlage eines geplanten Druckes). Unterstreichung der wichtigen Stichwörter und der Eigennamen wohl von der Hand von J. E. Kapp. — Auf der oberen Hälfte von Bl. 270 ro A von N. 139. Colloqvii schlechter Nuz. Durch disputiren bekehren, was rares. 15 Bey den Schweizern vermuthlich mehr sine tali Colloqvio außzurichten. Ob nicht mehr schaden dadurch bey den Evangelischen in Teütschland zu besorgen, als Nuz bey den Schweizern zu hoffen. Ob auß H n Sculteti scriptis von deßen modo disputandi ein großer effect zu vermuthen. 20 Ob die suspicaces mit diesem promacho Evangelicis dato zufrieden seyn werden. Zu einem Colloqvio müsten Leute an seiten der Evangelischen von ihnen selbst gewehlet werden. Wenn man iemand ohne grosse ursach andern vorziehet, und erst ex post facto mit ihnen communiciret, pfleget man sie gegen sich zu haben. 25 21 promacho (1 ) Lutheranis (2 ) Evangelicis L 1 Zu N. 140: L 1 liefert zusammen mit I, 17 N. 399 die Argumente für das in letztgenanntem Brief von Molanus erbetene (fiktive) Schreiben an Leibniz gegen das Berliner Projekt eines neuen Religionsgesprächs.
206 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1700 N. 140 Als die Heßen ihr Rintelisch Colloqvium gehalten, und hernach deswegen an die Braunschweiger geschrieben; haben diese sich doch der Sach nicht annehmen wollen ob sie gleich eben der Meynung; weil man mit ihnen vorher nicht darauß communiciret. Es werde nicht wohl müglich seyn das colloqvium geheim zu halten. Von iederman 5 werde es (a scopo suo) pro irenico gehalten werden. Also von andern irenicis Negotiationibus wegen der connexion und influenz nicht wohl zu trennen. Und daher zu wündschen daß von dem concert mit uns nicht abgewichen noch modus agendi geändert würde. Sonst man künfftig sehr bedencken haben wird sich einzulaßen. 10 Die pontificii werden dadurch vor der zeit auffgewecket werden, ihre machinationes mit mehr eifer und gewalt zu treiben. Rigidi werden sich gegen die irenica regen und vereinigen. Man muß sich nicht durch flatteuse rapports anführen laßen. Sonderlich Electorales Saxonici werden besorglich zuwieder seyn, welche das iezige 15 gouuerno dazu animiren wird. Solte auff einiger zeloten antrieb theils Ministeria und Universitaten sich gegen die Consilia irenica einmahl declariren, wurde hernach difficillimum seyn eine retractation von denen ietztlebenden zu erhalten. Sonderlich hat man sich vorzusehen, daß man die so genanten Antipietisten nicht 20 gegen das negotium irritire. Und dass man sich nicht verdächtig mache als ob man ein schisma unter uns suche. Moderatissimi, ob sie schohn Reformatorum doctrinam nicht verdamlich noch contra fundamentum halten, werden doch den modum agendi improbiren, wenn man nur auff eine tolerantiam Ecclesiasticam publicam und nicht auff sublationem schismatis gehen 25 solte. In dem sie daher aus der erfahrung voriger exempel nichts anders als eine oppression der unsrigen (wo die Reformata dominans) vermuthen würden. Das beste also man verfahre mit den Evangelischen auff eine vertreüliche, reale und wohl concertirte weise, dadurch solche suspiciones cessiren. 30 Und also thue man nichts so éclatiren kan ohne erst die vornehmste Theologos et politicos Evangelicos unter der hand zu gewinnen, und des modi agendi mit ihnen sich zu vergleichen. 1 Colloqvium: das Kasseler Religionsgespräch im Sommer 1661.
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Beilage zu N. 139. [139. 165.]<br />
Überlieferung: 5<br />
L1 Abfertigung: Warschau Biblioteka Narodowa III. 4879 Bl. 58. 4o . 2 S. (Unsere Druckvorlage.)<br />
— Gedr.: Revue philosophique de la France et de l’Etranger 118, 1934, S. 104–106.<br />
L2 Abschrift: Ebd. Bl. 57. 8o . 1 1/2 S. auf der unteren Hälfte von Bl. 57 ro und auf Bl. 57 vo .<br />
Mit Durchzählung der Argumente von 1 bis 24. Geringfügige stilistische Änderungen. —<br />
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Colloqvii schlechter Nuz.<br />
Durch disputiren bekehren, was rares. 15<br />
Bey den Schweizern vermuthlich mehr sine tali Colloqvio außzurichten.<br />
Ob nicht mehr schaden dadurch bey den Evangelischen in Teütschland zu besorgen,<br />
als Nuz bey den Schweizern zu hoffen.<br />
Ob auß H n Sculteti scriptis von deßen modo disputandi ein großer effect zu vermuthen.<br />
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Ob die suspicaces mit diesem promacho Evangelicis dato zufrieden seyn werden.<br />
Zu einem Colloqvio müsten Leute an seiten der Evangelischen von ihnen selbst<br />
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Wenn man iemand ohne grosse ursach andern vorziehet, und erst ex post facto mit<br />
ihnen communiciret, pfleget man sie gegen sich zu haben. 25<br />
21 promacho (1 ) Lutheranis (2 ) Evangelicis L 1<br />
Zu N. 140: L 1 liefert zusammen mit I, 17 N. 399 die Argumente für das in letztgenanntem Brief<br />
von Molanus erbetene (fiktive) Schreiben an <strong>Leibniz</strong> gegen das Berliner Projekt eines neuen Religionsgesprächs.