153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 45 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 57 Ayant l’honneur d’estre connu depuis tant de temps à V. A. S. je la laissera[y] juger, jusques à quel point Elle voudra conseiller, qu’on en use confidemment avec moy, et comment Elle voudra menager cette ouverture etc. 45. LEIBNIZ AN JOHANN GEORG ECKHART 5 Celle, 28. April 1700. [40. 46.] Überlieferung: L Abfertigung: LBr. 228 Bl. 38. 4 o . 1 S. L. Zell Mittwoch 28 April 1700 Monsieur Eckard beliebe mir mit nechster Post nachricht zu geben, von den neüen büchern so H. Förster hat, damit ich etwas daraus vor mich nehmen laßen könne. Wenn 10 er auch von zeiten zu zeiten neue bücher bekomt, wird mir die nachricht deswegen lieb seyn. Ich möchte gern wißen wie theuer des Deschales Cursus Mathematicus seyn soll. Wenn der H. Abt wieder kommen und den P. de Vineis nicht hat, so kan man mirs wißen laßen, auff solchen fall will ich ihn von Wolfenbutel aus dem H. ViceCanzler schicken. Solte aber der H. Abt noch nicht zwischen hier und Freytag wiederkommen 15 seyn, hat man weiter nicht nachzufragen, denn ich ihn aus Wolfenb. wenn er alda, wie nicht zweifele vorhanden, schicken will. Barthel wird zweifels ohne den brief an H. Ludovici ehistens abschreiben, damit H. Forster ihn mit nehmen konne. So zweifle auch nicht die Briefe nach Paris und Gröningen werden bestellet worden seyn. 20 Es wird nothig seyn mit Monsieur Schlem zu reden wegen des pourtraits. Zu N. 45: 10 H. Förster: N. Förster. 12 Deschales: vgl. C. F. Milliet de Chales, SV. 13 H. Abt: G. W. Molanus. 13 P. de Vineis: Pier delle Vigne, Epistolae, wohl in der Ausgabe von 1609. 14 H. ViceCanzler: L. Hugo. 15 Freytag: 30. April. 18 Barthel: J. B. Knoche. 18 brief an H. Ludovici: N. 358. 19 f. Briefe . . . Gröningen: Es handelt sich wohl um Leibniz’ (nicht gefundenen) Antwortbrief an Chr. Brosseau (vgl. N. 348) und Leibniz’ Brief an Joh. Bernoulli vom 25. April 1700 (gedr.: Gerhardt, Math. Schr., 3, 1855, S. 630–632). 21 Es wird . . . pourtraits: vgl. N. 29.

58 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 N. 46 Die concepten der monathen werde erwarten, ich seye zu Wolf. oder zu Berlin. Alles was an mich komt an den H. Postm. zu Braunschweig zu adressiren. Es seyen denn große packeten, so zu behalten. Die geschriebenen Zeitungen sind H. HofRath Engelbrechten zu schicken. 5 46. LEIBNIZ AN JOHANN GEORG ECKHART Wolfenbüttel, 30. April 1700. [45. 47.] Überlieferung: L Abfertigung: LBr. 228 Bl. 39–40. 1 Bog. 4 o . 2 S. Eigh. Aufschrift. Siegelrest. Es ist bey meiner abreise vergeßen worden mit dem Italianischen Mahler zu reden, weil er sich wie Bartheln bewust, nicht zu hause gefunden. Wird derowegen Monsieur 10 Eckard. gebethen, mit ihm zu reden, und ihm zu sagen, daß der H. Cammer Praesident vermeynet, auff den fall wegen des bewusten Gemähldes noch keine resolution von des Churfursten Durchl. erfolget, so solte er einen crayon oder sbozzo nur etwas entwerffen, darinn die hauptstucken deswegen man eigentlich anstehet, geändert würden, als zum exempel die Figur der victori auff art und weise, wie ich schohn mit ihm geredet gehabt, 15 und was man sonst etwa zu ändern für nöthig gehalten, solcher entwurff köndte Churf. Durchl. vermittelst des H. Cammer Praesidenten zugestellet, und darauff eine Resolution genommen werden. Soviel ich mich besinne, wird der unterleib, von der figur der victori mit einer wolcke zu bedecken seyn, damit es beßer scheine, als wenn sie in der lufft in actu volandi sich befinde. An dem pferd werden theils fuße für zu dick, und der kopf 20 und sonderlich das maul für zu schmahl gehalten. Man hat auch an dem pferdsgeschirr etwas tadeln wollen, so ich aber dahin gestellet seyn laße. Dem Mohren müßen mehr krause hahr, dickere Lefzen, und eine krümmere Nase gegeben werden. Der Crayon oder entwurff dürffte eben ganz nicht außgearbeitet oder fini seyn, sondern es wäre gnug, wenn eigentlich das jenige so zu ändern darauff recht vorgestellet würde. 25 Es wurde guth seyn dem mahler zu sagen, daß ich ihn den tag vor meiner abreise vergebens suchen laßen, und daß er spät müße nach hause kommen seyn, ich hatte sonst 1 monathen: Monatlicher A u s z u g. 2 H. Postm.: J. W. Polich. Zu N. 46: L kreuzte sich mit N. 47 vom selben Tag. 8 abreise: vgl. N. 29 Erl. 8 Italianischen Mahler: T. Giusti. 9 Bartheln: J. B. Knoche. 10 Cammer Praesident: F. W. Frh. v. Schlitz gen. Görtz. 11 bewusten Gemähldes: das ” große‘‘ Portrait von Kurfürst Ernst August; vgl. N. 29 Erl.

58 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 N. 46<br />

Die concepten der monathen werde erwarten, ich seye zu Wolf. oder zu Berlin. Alles<br />

was an mich komt an den H. Postm. zu Braunschweig zu adressiren. Es seyen denn große<br />

packeten, so zu behalten. Die geschriebenen Zeitungen sind H. HofRath Engelbrechten<br />

zu schicken.<br />

5 46. LEIBNIZ AN JOHANN GEORG ECKHART<br />

Wolfenbüttel, 30. April 1700. [45. 47.]<br />

Überlieferung: L Abfertigung: LBr. 228 Bl. 39–40. 1 Bog. 4 o . 2 S. Eigh. Aufschrift. Siegelrest.<br />

Es ist bey meiner abreise vergeßen worden mit dem Italianischen Mahler zu reden,<br />

weil er sich wie Bartheln bewust, nicht zu hause gefunden. Wird derowegen Monsieur<br />

10 Eckard. gebethen, mit ihm zu reden, und ihm zu sagen, daß der H. Cammer Praesident<br />

vermeynet, auff den fall wegen des bewusten Gemähldes noch keine resolution von des<br />

Churfursten Durchl. erfolget, so solte er einen crayon oder sbozzo nur etwas entwerffen,<br />

darinn die hauptstucken deswegen man eigentlich anstehet, geändert würden, als zum<br />

exempel die Figur der victori auff art und weise, wie ich schohn mit ihm geredet gehabt,<br />

15 und was man sonst etwa zu ändern für nöthig gehalten, solcher entwurff köndte Churf.<br />

Durchl. vermittelst des H. Cammer Praesidenten zugestellet, und darauff eine Resolution<br />

genommen werden. Soviel ich mich besinne, wird der unterleib, von der figur der victori<br />

mit einer wolcke zu bedecken seyn, damit es beßer scheine, als wenn sie in der lufft in<br />

actu volandi sich befinde. An dem pferd werden theils fuße für zu dick, und der kopf<br />

20 und sonderlich das maul für zu schmahl gehalten. Man hat auch an dem pferdsgeschirr<br />

etwas tadeln wollen, so ich aber dahin gestellet seyn laße. Dem Mohren müßen mehr<br />

krause hahr, dickere Lefzen, und eine krümmere Nase gegeben werden. Der Crayon oder<br />

entwurff dürffte eben ganz nicht außgearbeitet oder fini seyn, sondern es wäre gnug, wenn<br />

eigentlich das jenige so zu ändern darauff recht vorgestellet würde.<br />

25 Es wurde guth seyn dem mahler zu sagen, daß ich ihn den tag vor meiner abreise<br />

vergebens suchen laßen, und daß er spät müße nach hause kommen seyn, ich hatte sonst<br />

1 monathen: Monatlicher A u s z u g. 2 H. Postm.: J. W. Polich.<br />

Zu N. 46: L kreuzte sich mit N. 47 vom selben Tag. 8 abreise: vgl. N. 29 Erl. 8 Italianischen<br />

Mahler: T. Giusti. 9 Bartheln: J. B. Knoche. 10 Cammer Praesident: F. W. Frh. v. Schlitz gen.<br />

Görtz. 11 bewusten Gemähldes: das ” große‘‘ Portrait von Kurfürst Ernst August; vgl. N. 29 Erl.

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