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153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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54 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 N. 43<br />

Hanover 19 April 1700<br />

1.) Stünde dahin ob wegen M. Wagners nicht förderlichst eine Resolution zu nehmen,<br />

und solche vermittelst des Zellischen Hofes an den Wolfenbutelischen bringen zulaßen<br />

belieben mochte auff welchen fall nöthig seyn wurde ihm auch mit zulanglicher besoldung<br />

5 zu helffen und vielleicht nicht unbillig seyn dürffte, daß ohngeacht eingefallener hinderniße<br />

solche mit diesem jahr angehe.<br />

2.) Nachdem auch in Facultate philosophica außer professionis Mathematicae ordinariae<br />

(welche altioris indaginis), und professionis moralium (welche da sie dem vermuthen<br />

nach vacant werden solte, einer abwesenden Person zu gedacht seyn soll) numehr profes-<br />

10 siones Historiarum, Eloquentiae et Poeseos nebenst dem Officio Bibliothecarii erlediget;<br />

so wird zweifelsfrey die absicht dahin gehen, daß die stellen mit solchen Personen ersezet<br />

werden von denen man nuzliche Dienste zugewarten, auch Ehre haben möge. M. Cyprianus<br />

Professor extraordinarius wird sich zu einer darunter billig hofnung machen. So<br />

ist auch bey mir aniezo Joh. Georg Eckard aus diesen Landen bürtig, und in huma-<br />

15 nioribus literis auch Historia wohl versiret, der mir bey meinen laboribus Historicis an<br />

hand gehet; welchen zu beliebiger reflexion der H. Ministrorum zu recommendiren ich<br />

mich verbunden erachte, damit wenn es thunlich eine der professionum ihm conferiret,<br />

oder auf gewiße Maße reserviret werden möge; weil etwas kunfftig von seiner application<br />

und zu diesen studiis habender ungemeinen inclination zu hoffen, immaßen bey uns nie-<br />

20 mand ihm darinn voriezo vorzuziehen weiß. Er hat bereits einen feinen Apparatum pro<br />

Claris Brunsvicensibus gesamlet, und ist sehr geneigt auch beqvem die Revisionem und<br />

Suppletionem Magni Theatri Genealogici des Henningesii (dazu dieß land gleichsam ein<br />

2 M. Wagners: R. Chr. Wagner. 5 hinderniße: vgl. dazu den Briefwechsel mit R. Chr. Wagner,<br />

bes. den Brief vom 22. Dezember 1699 (1. Januar 1700; LBr. 973 Bl. 35–36; Druck in Reihe III).<br />

7 professionis Mathematicae: Chr. T. Wideburg gab bereits 1697 seine Mathematikprofessur auf, in der<br />

ihm R. Chr. Wagner im November 1701 nachfolgte. 8 f. professionis moralium . . . soll): Gemeint ist die<br />

Professur für Moral, die J. Chr. Böhmer seit 1698 innehatte und bis 1710 beibehielt; vgl. E. S. Cyprianus’<br />

Brief an <strong>Leibniz</strong> vom 4. April 1700 (LBr. 188 Bl. 14–15; gedr. Oppel, Cyprian, 23, 1978, S. 68–70).<br />

9 f. professiones Historiarum . . . erlediget: Heinrich Meibom, Prof. der Medizin, Geschichte und Dichtkunst,<br />

war am 26. März verstorben. Nachfolger als Professor für Geschichte wurde sein Sohn Hermann<br />

Dietrich Meibom. 10 Officio Bibliothecarii: das seit 1697 C. Cörber verwaltet hatte. 12 f. M. Cyprianus:<br />

E. S. Cyprian folgte im Oktober 1700 einer Berufung zum Leiter des Coburger Gymnasiums.<br />

21 geneigt: vgl. N. 32. 22 Magni . . . Henningesii: H. Henninges, Theatrum genealogicum, 1598.

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