153 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 36 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 47 vorschlag nicht mißfallen. Ich habe meine wenige gedancken ihm, D. Schmiden auff sein begehren ausführlich uberschrieben, und stehe in den gedancken man habe heut zutage durch viele herrliche heraus gegebene Historische schrifften und ans liecht gebrachte Centuriatoribus unbekandte Codices zureichliche materi umb etwas zu verfertigen so nicht allein ihre sondern auch des Card. Baronii arbeit selbst ubertreffen und den Evangelischen 5 zu großen ruhm und vortheil gereichen durffte. Dabey aber vornehmlich guthe bücher nothig deren eine Zeitlangher in Italien[,] Franckreich, England und Holland nicht wenig herauskommen, und außer was etwa E. D. in der Rudolphea Bibliotheca haben mögen; in diesen landen fast nicht zu befinden, dahero E. D. auch bloß durch der angeschafften, und noch anschaffenden bucher gnadigster mittheilung ein großes hierinn, zu Gottes Ehr und 10 der wahrheit zu steuer mit dero hochsten ruhm beytragen konnen. Ich wundsche daß der Allmachtige nicht allein dieses, sondern auch viel andere dergleichen feste zum besten der kirchen und des in gefahr stehenden vaterlandes E. Durchl. in freuden zubringen laßen wolle, und verbleibe lebenszeit 36. LEIBNIZ AN ANDREAS GOTTLIEB VON BERNSTORFF 15 [Hannover, April 1700?]. [33.] P. S. Überlieferung: L Konzept oder verworfene Abfertigung: LBr. 59 Bl. 57. 5 Z. auf einem Zettel 6 x 16,5 cm. Je supplie vostre Excellence de se souvenir de ce que j’ay sujet d’esperer à l’egard 20 de la continuation de la grace, que S. A. S. avoit commencé de me faire parceque je fais effectivement sur ce fondement les frais qui l’absorbent. 2 uberschrieben: vgl. N. 286. 3 f. Centuriatoribus: vgl. N. 247, S. 439 Z. 8 Erl. 5 arbeit: C. Baronio, Annales ecclesiastici, 1588–1607. 12 feste: Ostern war am 11. April 1700. Zu N. 36: Mit dem vorliegenden, möglicherweise niemals abgefertigten Fragment wiederholt Leibniz gegenüber Bernstorff seine in N. 33 vorgetragene Bitte um Fortsetzung der Zuwendungen für die Erarbeitung der Welfengeschichte. Genauere Anhaltspunkte für die Datierung liegen nicht vor; die knappe Erwähnung der Angelegenheit läßt jedoch eine Abfassung nicht lange nach N. 33 vermuten. Der einzig überlieferte Satz aus Bernstorffs Brief an Leibniz vom 24. Juni 1700 (in deutscher Übersetzung bei Feder, Sophie, 1810, S. 89 f.: Vielleicht wird man in 2 Monaten zufriedener mit mir seyn, wenn man meine ” friedfertigen Gesinnungen sieht.‘‘) läßt keinen Bezug zu unserem Stück erkennen. 21 S. A. S.: Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle.

48 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 N. 37 37. NICOLAS CHARLES GARGAN AN LEIBNIZ Hannover, 10. April 1700. Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 298 Bl. 8. 4 o . 2 S. Mit zahlreichen Tintenflecken. Monsieur. 5 Je n’ai pû refuser aux pressantes sollicitations de la Hoffführirin Bietenduffel de vous écrire en faveur de M r son fils, et de vous mander qu’elle souhaiteroit bien qu’il continuât à se perfectionner sous vos auspices, afin que par vôtre appuy il peut quelque jour étre employé icy ou ailleurs, où il vous plaira le recommander. Mais comme la d e Dame n’est pas en état de l’entretenir icy à ses dépens, elle m’a prié instamment, Monsieur, de 10 vous pressentir, si vous voudriés bien contribuer à l’entretien de son fils en lui donnant ou payant sa nouriture, et qu’elle fournira le reste. Si vous souhaités de le prendre à vôtre service, Monsieur, j’ose esperer qu’il fera son possible pour meriter cette grace par ses assiduités et son obeïssance en ce que vous lui commanderés. Vous m’obligerés sensiblement de m’apprendre vos sentimens là dessus, et d’excuser la Liberté que je prens 15 d’interposer mes offices en faveur d’un jeune homme dont le pere a été de mes intimes Amis. J’attendrai cependant l’honneur de vos ordres pour vous témoigner par mes tres humbles services que je suis avec beaucoup de Veneration Monsieur Vôtre tres humble et tres obéissant serviteur Gargan. A Hannover ce 10 e d’Avril 1700. Zu N. 37: 5 f. Bietenduffel . . . fils: nicht identifiziert; als Schreiber bei Leibniz wird der Sohn bereits in I, 17 N. 45 erwähnt. 15 pere: nicht identifiziert.

N. 36 i. haus braunschweig-lüneburg 1700 47<br />

vorschlag nicht mißfallen. Ich habe meine wenige gedancken ihm, D. Schmiden auff sein<br />

begehren ausführlich uberschrieben, und stehe in den gedancken man habe heut zutage<br />

durch viele herrliche heraus gegebene Historische schrifften und ans liecht gebrachte Centuriatoribus<br />

unbekandte Codices zureichliche materi umb etwas zu verfertigen so nicht<br />

allein ihre sondern auch des Card. Baronii arbeit selbst ubertreffen und den Evangelischen 5<br />

zu großen ruhm und vortheil gereichen durffte. Dabey aber vornehmlich guthe bücher<br />

nothig deren eine Zeitlangher in Italien[,] Franckreich, England und Holland nicht wenig<br />

herauskommen, und außer was etwa E. D. in der Rudolphea Bibliotheca haben mögen; in<br />

diesen landen fast nicht zu befinden, dahero E. D. auch bloß durch der angeschafften, und<br />

noch anschaffenden bucher gnadigster mittheilung ein großes hierinn, zu Gottes Ehr und 10<br />

der wahrheit zu steuer mit dero hochsten ruhm beytragen konnen. Ich wundsche daß der<br />

Allmachtige nicht allein dieses, sondern auch viel andere dergleichen feste zum besten der<br />

kirchen und des in gefahr stehenden vaterlandes E. Durchl. in freuden zubringen laßen<br />

wolle, und verbleibe lebenszeit<br />

36. LEIBNIZ AN ANDREAS GOTTLIEB VON BERNSTORFF 15<br />

[Hannover, April 1700?]. [33.]<br />

P. S.<br />

Überlieferung: L Konzept oder verworfene Abfertigung: LBr. 59 Bl. 57. 5 Z. auf einem Zettel<br />

6 x 16,5 cm.<br />

Je supplie vostre Excellence de se souvenir de ce que j’ay sujet d’esperer à l’egard 20<br />

de la continuation de la grace, que S. A. S. avoit commencé de me faire parceque je fais<br />

effectivement sur ce fondement les frais qui l’absorbent.<br />

2 uberschrieben: vgl. N. 286. 3 f. Centuriatoribus: vgl. N. 247, S. 439 Z. 8 Erl. 5 arbeit:<br />

C. Baronio, Annales ecclesiastici, 1588–1607. 12 feste: Ostern war am 11. April 1700.<br />

Zu N. 36: Mit dem vorliegenden, möglicherweise niemals abgefertigten Fragment wiederholt <strong>Leibniz</strong><br />

gegenüber Bernstorff seine in N. 33 vorgetragene Bitte um Fortsetzung der Zuwendungen für die Erarbeitung<br />

der Welfengeschichte. Genauere Anhaltspunkte für die Datierung liegen nicht vor; die knappe<br />

Erwähnung der Angelegenheit läßt jedoch eine Abfassung nicht lange nach N. 33 vermuten. Der einzig<br />

überlieferte Satz aus Bernstorffs Brief an <strong>Leibniz</strong> vom 24. Juni 1700 (in deutscher Übersetzung bei Feder,<br />

Sophie, 1810, S. 89 f.: Vielleicht wird man in 2 Monaten zufriedener mit mir seyn, wenn man meine<br />

”<br />

friedfertigen Gesinnungen sieht.‘‘) läßt keinen Bezug zu unserem Stück erkennen. 21 S. A. S.: Herzog<br />

Georg <strong>Wilhelm</strong> von Braunschweig-Lüneburg-Celle.

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