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XL - Eiropas Parlaments - Europa

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16-02-2011 107<br />

dann übersehen wir die Realität. Diese schaut so aus, dass wir in Ägypten ein Militärregime haben, das – so hoffen wir –<br />

nur ein Übergangsregime ist, und in Tunesien ein Regime, das nicht in der Lage ist, tausende oder zehntausende Menschen<br />

vor der illegalen Auswanderung zu bewahren.<br />

Die Europäer müssen zweifellos Freunde der Völker und Verbündete der Freiheit sein. Wir müssen das aber auch pro<br />

futuro gegenüber Regimen und Diktaturen tun, die in anderen arabischen Ländern immer noch fest im Sattel sitzen. Ich<br />

glaube, dass wir das nur tun können, wenn wir uns keine Illusionen machen, wenn wir diesen Völkern helfen, das zu<br />

entwickeln, was zur Demokratie dazugehört: Rechtsstaatlichkeit, freie Marktwirtschaft und Strukturen, die Demokratie<br />

überhaupt erst denkbar machen.<br />

(Der Redner ist damit einverstanden, eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“ zu beantworten (Artikel 149<br />

Absatz 8 GO).)<br />

3-473<br />

Daniel Cohn-Bendit (Verts/ALE). – Herr Kollege, finden Sie es geschmackvoller, dass die EU heute mit Herrn Gaddafi<br />

über die Rückführung von Flüchtlingen verhandelt, wo es heute bei Demonstrationen in Libyen 40 Verletzte gegeben hat?<br />

Finden Sie es besser, dass man zusammen mit dem Diktator jetzt die Rückführung der Flüchtlinge erzwingt? Finden Sie<br />

das geschmackvoll?<br />

3-474<br />

Andreas Mölzer (NI). – Herr Cohn-Bendit, Sie haben gehört, dass ich gesagt habe, die EU müsse gegenüber Diktatoren,<br />

die noch immer fest im Sattel sitzen und gegenwärtig noch immer akzeptierte Partner für die Europäische Union sind,<br />

schon Stellung beziehen und bereits vor revolutionären Umwälzungen in den betreffenden Ländern für Menschenrechte,<br />

Demokratisierung und Rechtsstaat eintreten. Allerdings ist Demokratisierung in diesen Ländern ja nicht wirklich ein<br />

Asylgrund, und wenn jetzt dort Demokratie ausbricht, dann muss es möglich sein, dass die Menschen dort auch bleiben<br />

dürfen.<br />

3-475<br />

Elmar Brok (PPE). – Herr Präsident, Herr Kommissar, verehrte Ratspräsidentschaft! Wir müssen wieder eines sehen, was<br />

wir immer noch nicht gelernt haben, nämlich dass wir oftmals mit undemokratischen Regimen zusammenarbeiten müssen,<br />

weil viele Länder dieser Welt von Diktatoren beherrscht werden. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, mit der<br />

Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten. Das müssen wir gleichzeitig tun, um auf diese Art und Weise die Menschenrechte<br />

zu unterstützen und Demokratie zu entwickeln.<br />

Der zweite Punkt ist, dass wir sehen müssen, dass Stabilität nicht das einzig Entscheidende ist. Die wirkliche Stabilität<br />

entsteht nur, wenn man auf die Karte der Freiheit setzt. Wenn wir die jetzt Chance nicht wahrnehmen und den mutigen<br />

Menschen in diesen Ländern Hilfe anbieten, besteht die Gefahr, dass wir dann in eine Leere hineinlaufen und wir dann<br />

nicht einen Wandel, einen wind of change erreichen, wie wir das 1989 in Mittel- und Osteuropa hatten, sondern eine<br />

Situation erleben wie 1979 im Iran.<br />

Hilfe jetzt bedeutet auch Stabilität und Sicherheit für uns, Freiheit und Stabilität gehören zusammen! Deswegen bin ich<br />

dankbar, dass nach Schwierigkeiten in der Anlaufphase bei unserem neuen Dienst jetzt offensichtlich Auswärtiger Dienst<br />

und Kommission vorangehen und mit sinnvollen Vorschlägen kommen. Dabei ist es wichtig, dass wir die Hilfe nicht nur<br />

strukturell verbessern und verstärken, sondern auch Angebote machen – ob sie angenommen werden, liegt an den<br />

Menschen dort –, dass man diesen Ländern hilft, demokratische Strukturen aufzubauen, damit sie in der Lage sind, in<br />

einen demokratischen Wettstreit zu treten, damit die Demokraten Wahlen gewinnen, und damit nicht diejenigen, die<br />

vielleicht über ein Militärregime oder über die Moslembruderschaft organisiert sind, letztendlich die Wahlen gewinnen.<br />

Hier müssen wir noch etwas mutiger sein und vielleicht unsere Programme ein bisschen intelligenter auslegen, als wir das<br />

in der Vergangenheit getan haben.<br />

Ich hoffe, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Wenn wir das schaffen, machen wir manchen Fehler der<br />

Vergangenheit nicht mehr und sollten damit eine Chance für uns wahrnehmen.<br />

3-476<br />

Saïd El Khadraoui (S&D). – Mubarak is weg, maar dat kan maar een tussenstap zijn. Vele andere maatregelen zijn<br />

nodig, en het leger, dat de touwtjes nu in handen heeft, moet op een geloofwaardige manier het overgangsproces dat<br />

begonnen is begeleiden. Dat betekent de staat van beleg opheffen, alle democratische krachten betrekken bij de stappen die<br />

nu gezet worden. De opmaak van een nieuwe grondwet is daarbij een eerste belangrijke test.<br />

De Europese Unie van haar kant moet alle mogelijke middelen, direct en indirect, gebruiken om dat proces te begeleiden.<br />

Dat betekent inderdaad onder meer democratische partijen en het maatschappelijk middenveld helpen zich te ontwikkelen.<br />

Dat betekent ook de tegoeden bevriezen van degenen die misbruik hebben gemaakt van staatsfondsen. En natuurlijk ook -<br />

en dat is veel moeilijker en zal meer werk vragen - een pakket aan economische steunmaatregelen geven, want de<br />

overgang zal pas echt succesvol kunnen zijn, wanneer ook de economie wordt aangezwengeld.

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