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Mélanges - VSV

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1986–20061986–2006Geschäftsstelle ZürichVerband Schweizerischer Vermögensverwalter (<strong>VSV</strong>)Bahnhofstrasse 35CH-8001 ZürichTel.: +41 (0)44 228 70 10Fax: +41 (0)44 228 70 11Internet: www.vsv-asg.chKontakt: info@vsv-asg.chBureau régional de GenèveAssociation Suisse des Gérants de Fortune (ASG)13, avenue KriegCH-1208 GenèveTél.: +41 (0)22 347 62 40Fax: +41 (0)22 347 62 39Internet: www.vsv-asg.chContact: infogeneve@vsv-asg.chUfficio regionale LuganoAssociazione Svizzera di Gestori di Patrimoni (ASG)Via Landriani 3CH-6900 LuganoTel.: +41 (0)91 922 51 50Fax: +41 (0)91 922 51 49Internet: www.vsv-asg.chContatto: morys.cavadini@vsv-asg.ch


Herausgeber /Editeur / EditoreVerband Schweizerischer Vermögensverwalter (<strong>VSV</strong>)Association Suisse des Gérants de Fortune (ASG)Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni (ASG)Projektleitung / Direction du projet / Direzione del progettoMaurice Baudet, Genève; Georgette Bodmer, ZürichRedaktion / Rédaction / Redazioneappunto® communications, Glattbrugg/Zürich, www.appunto.chGestaltung / Mise en page / ImpaginazioneStamm & Partner, Zürich-Flughafen, www.stammpartner.chDruck / Imprimeur / StampaStaffel Druck AG, ZürichAutorenmeinung /Opinion d’auteur /Opinione dell’autoreDie von den Autoren geäusserten Ansichtendecken sich nicht unbedingt mit denjenigen des <strong>VSV</strong>.Les opinions exprimées par les auteursne sont pas nécessairement celles de l’ASG.Le opinioni espresse dagli autori non coincidononecessariamente con quelle di ASG.Gedruckt auf chlorfreiem Papier.Imprimé sur papier exempt de chlore.Stampato su carta non clorata.Die Texte dieses Buches sind der Leserfreundlichkeit wegen auf zwei Spaltengedruckt. Zeilen mit mehr als 50 Zeichen sind für das Auge schwer lesbar.Dieser Band wurde deshalb getreu dem Grundsatz der unabhängigen Vermögensverwaltergestaltet – mit einem deutlichen Plus an Kundenfreundlichkeit.Les textes de ce livre sont imprimés sur deux colonnes. Cela les rend plus agréablesà lire, l’œil étant exacerbé par des lignes de plus de 50 caractères. C’estpourquoi ce volume a été conçu selon le principe des gérants de fortune indépendants– servir le client encore mieux que les autres.I testi di questo libro sono stampati su due colonne, al fine di agevolarne la lettura,poiché righe con più di 50 caratteri appesantiscono inutilmente l’occhio.Il presente volume è stato pertanto confezionato seguendo un principio propriodei gestori patrimoniali indipendenti – servire il cliente meglio di quantofanno altri.Erschienen im Mai 2006 im Verlag Verband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>), Bahnhofstrasse 35, CH-8001 Zürich, www.vsv-asg.chParu en mai 2006 aux éditions de l’Association Suisse des Gérants de Fortune(ASG), Bahnhofstrasse 35, 8001 Zurich, www.vsv-asg.chDiffuso nel maggio 2006; edito dall’Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni(ASG), Bahnhofstrasse 35, 8001 Zurigo, www.vsv-asg.ch


InhaltsverzeichnisJean-Pierre Zuber Vorwort 5Jean-Pierre Zuber Avant-propos 9Hans-Rudolf MerzHans-Rudolf MerzPierre G. MirabaudPierre G. MirabaudEin Modell für schweizerisches Unternehmertum:Grussbotschaft von Bundesrat Hans-Rudolf Merz 13Un modèle entrepreneurial suisse:Message du Conseiller fédéral Hans-Rudolf Merz 15Swiss Banking – Herausforderungen der Zukunft:Grussbotschaft vom Präsidentder Schweizerischen Bankiervereinigung 19Swiss Banking – Les défis de l’avenir:Message du présidentde l’Association suisse des banquiers 23VerbandsgeschichteHistoriqueStoriaMaurice Baudet Petite histoire d’une grande idée 29Franz Attenhofer Verband mit weit reichender Ausstrahlung 41Gian Luigi Trucco Lessico Finanziario 45Viktor Sauter Die Anfänge des <strong>VSV</strong> 49André Audergon Siamo maggiorenni 53Ethik in der VermögensverwaltungEthique de la gestion de fortuneEtica nella gestione patrimonialeAlexander Rabian Unabhängigkeit als ethischer Grundwert 61


Entwicklung der BrancheEvolution du métierEvoluzione della professioneBeat Bernet Die Veränderung der demographischen Struktur 73Georges Gagnebin Un partenariat bénéfique 81Nicola Bravetti Pronti a raccogliere la sfida 89Hans Geigerund Christian Bührer Status Quo und zukünftige Entwicklungen 93Unsere PartnerNos partenairesI nostri partnersDina Betiet Thomas Maillard Histoire d’une collaboration constructive 105Raymond J. Bärund Walter Wichert Über die Zusammenarbeit zwischen Profis 111Patrick Odieret Olivier Collombin Des partenaires à part entière 119Alain Robertund Adriano B. Lucatelli Gemeinsam wachsen und reüssieren 123SelbstregulierungAutorégulationAutoregolamentazioneDidier de Montmollin L’autoréglementation est-elle crédible? 129Morys Cavadini L’autovigilanza in azione 139Rechtsfragen der VermögensverwaltungLe droit et la gestion de fortuneAspetti giuridici della gestione patrimonialeCarlo Lombardini Quelques récents arrêts du Tribunal fédéral 155Claude Bretton-Chevallier Une protection efficace? 161Zukunft der BrancheL’avenirIl futuroXavier Comtesse Quel avenir pour les gérants de fortune? 175Jean-Pierre Zuber Die Zukunft beginnt heute 183


Vorwort■ Jean-Pierre ZuberAm 16. Juni 1986 gründeten eineHandvoll Visionäre den Verbandschweizerischer Vermögensverwalter.Sie hatten erkannt, dass Unabhängigkeitnicht Einzelkämpfertum bedeutet, sonderndass sie und die Freiheit gemeinsam verteidigtwerden müssen. Mittlerweile ist unser Verbandauf stattliche 756 Aktivmitglieder und 70Passivmitglieder angewachsen und zur führendenVereinigung unabhängiger Vermögensverwalterin der Schweiz geworden.Als wir uns an die Vorbereitung diesesJubiläumsbandes und der Feiern unserer 20Jahre machten, wurde mir bewusst, wie langund wie kurz diese Periode ist. Hätte mir jemand1986 gesagt, dass ich mit einem Mobiltelefonwürde fotografieren können, dass ichbequem und gratis per E-Mail mit Partnernauf der ganzen Welt würde korrespondierenoder im Internet mit einer Suchmaschine Millionenvon Information blitzschnell suchen■ Jean-Pierre Zuber, Präsident Verband SchweizerischerVermögensverwalter (<strong>VSV</strong>)können, dass die Berliner Mauer fallen undder Kommunismus in Osteuropa abdankenwürde oder dass die Swissair bankrott gehenwürde – ich hätte gedacht, er habe zu langeGeorge Orwell gelesen. Unglaublich, wie vielsich in dieser Zeit geändert hat.Eines können wir jetzt schon sagen: Die unabhängigeVermögensverwaltung wurde vondiesen Veränderungen nicht verschont und der<strong>VSV</strong> hat sie aktiv mitgestaltet. Dieses Buch legtdavon ein eindrückliches Zeugnis ab.Ein zweiter Gedanke hat mich bei denVorbereitungsarbeiten frappiert: Wie sehr wiruns doch bei der Beurteilung der Verhältnissedurch kurzfristige Überlegungen irreleitenlassen können. Wer sich zur Gestaltungder Zukunft – und um diese geht es uns ja eigentlichauch bei der Betrachtung der Vergangenheit– nur gerade an der unmittelbarenVergangenheit orientiert, kann bös imAbseits landen. Kritische Distanz, Gelassenheitund «Adlersicht» sind vonnöten, damitman sich nicht in Bockshorn jagen lässt.1986 hätte man sich wahrlich kurz vordem Weltuntergang wähnen können. Einigeder wichtigsten Ereignisse des Jahres kommeneinem in der Tat wie ein Blick ins Gruselkabinettder Geschichte vor: die Explosionder Raumfähre «Challenger», die Katastropheim Atomkraftwerk von Tschernobyl, derBrand im Chemielager Schweizerhalle unddie Verseuchung des Rheins, die ErmordungVorwort 5


Ereignisse 1986 – Jahr der16. Juni 1986Gründungdes <strong>VSV</strong>Kurz nach dem Start explodiert die amerikanischeRaumfähre «Challenger». Alle siebenBesatzungsmitglieder kommen ums Leben.Die NASA setzt alle bemannten Raumflüge aufunbestimmte Zeit aus.In den USA ist die Politik praktisch gelähmtdurch die Iran-Contra-Affäre.Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR(Stasi) wird für «vorbildliche Pflichterfüllungim Interesse des ganzen werktätigen Volkes»mit dem Karl-Marx-Orden und einem Ehrenbannerdes SED-Zentralkomitees ausgezeichnet.Die Berliner Mauer steht noch, der EiserneVorhang ist intakt.In Moskau wird der 27. Parteitag der KPdSUeröffnet. Parteichef Gorbatschow kündigt«radikale Reformen» in der Wirtschaft an.Spanien und Portugal treten der EG bei.«Big Bang» in London: Der 1986 in Kraft getreteneFinancial Services Act dereguliert denWertschriftenmarkt und revolutioniert die traditionelle«Arbeitsteilung» in der Londoner City.Der Walliser Pirmin Zurbriggen wird Sieger imalpinen Ski-Gesamt-Weltcup der Herren derSaison 1986/87.Bei der Fußball-WM in Mexiko gewinnt Argentiniengegen Westdeutschland im Finalemit 3:2. Star der WM ist der ArgentinierDiego Maradona.Der SMI ist noch nicht geboren – er wird erst1987 entstehen.Der schwedische Ministerpräsident Olof Palmewird in Stockholm von einem Unbekanntenerschossen.6 Vorwort


Gründung des <strong>VSV</strong>Der Reaktorkern im Block 4 des Kraftwerks vonTschernobyl in der Ukraine schmilzt. Über200 000 km 2 werden atomar verseucht, Zehntausendevon Menschen hohen Strahlendosenausgesetzt. Die freigesetzte Strahlung entspricht40 bis 50 Hiroshima-Bomben.An der Weltausstellung in Vancouver B.C. trittdie Schweiz mit einer Riesen-Swatch auf ihremPavillon auf. Die modische Plastikuhr ist grossim Kommen.Wegen der anhaltenden Apartheid-Politikergreifen die USA Sanktionen gegen Südafrika.Der spätere Motorrad-Weltmeister in der125ccm-Klasse Thomas Lüthi kommt aufdie Welt.Das Schweizer Stimmvolk lehnt einen Uno-Beitritt mit 76 % Nein-Stimmen ab. Alle Kantonestimmen gegen den Beitritt.An der Bahnhofstrasse in Zürich eröffnet dieSBG ihre erste elektronische Bank.Sidney Pollak erhält sieben Oscars für seinenRührschinken «Out of Africa».Frankreichs Präsident François Mitterrand unddie britische Premierministerin MargaretThatcher künden den Bau eines Eisenbahntunnelsunter dem Ärmelkanal an.Mit 28 Millionen Zuschauern (80 % Marktanteil)wird die «Schwarzwaldklinik» zur bislangvon den meisten Zuschauern gesehnendeutschen Fernsehsendung.Als erstes europäisches Land verbietet dieSchweiz phosphathaltige Waschmittel. Damitsoll die gefährlich hohe Nährstoffbelastung inden Seen reduziert werden.Bei einem Attentat auf die Disco «La Belle» inBerlin sterben zwei US-Soldaten und eineTürkin. Daraufhin und unter dem Eindruck desUnfalls von Tschernobyl bricht der Tourismusaus den USA auch in der Schweiz praktischzusammen.Der Deutsche Gerd Binnig und der SchweizerHeinrich Rohrer vom IBM-Forschungslabor inRüschlikon erhalten den Physik-Nobelpreis fürdie Erfindung des Raster-Tunnel-Elektronenmikroskops,mit dem sich erstmals ein einzelnesAtom darstellen lässt. Heute ein überalleingesetztes Instrument.Bei einem Grossbrand im Chemielager Schweizerhalledes Chemiekonzerns Sandoz verbrennen500 Tonnen Chemikalien. Mit demLöschwasser fliessen Giftstoffe in den Rhein,die praktisch den gesamten Fischbestand töten.US-Präsident Ronald Reagan wendet sich ineiner Fernsehansprache an das sowjetischeund der sowjetische Parteichef MichailGorbatschow an das US-amerikanische Volk.Beide verkünden ihren Willen zur Abrüstung.Welturaufführung des Musicals «Das Phantomder Oper» von Andrew Lloyd Webber imHer Majesty’s Theatre in London.Der Dow Jones Industrial Average steht am16. Juni 1986 bei 1871,77, der US-Dollar bei1,8123 Fr. und der Ecu bei 1,77051 Fr.Susanne und Andreas Frutiger aus Meiringenerhalten mit ihrer Konditorei einen Eintrag imGuinness-Buch der Rekorde für die grössteMeringue: aus 2500 Eiweiss und 120 KilogrammZucker während 14 Tagen in einer Sauna gebacken,2,4 m lang, 1,5 m breit und rund 1 mhoch, garniert mit 80 l geschlagenem Rahm.Vorwort 7


des Ministerpräsidenten Olof Palme im friedlichenSchweden, die Hoffnungslosigkeit inOsteuropa. Viele konnten sich den Spruchdes deutschen Komikers Karl Valentin zu Eigenmachen: «Die Zukunft war früher auchschon besser.» Anderseits gab’s doch auchPositives zu vermelden – darunter die leidervon der Weltpolitik noch nicht wahrgenommeneGründung des <strong>VSV</strong>...Wer 1986 schwarz malte und das Schlimmstebefürchtete, bekam nicht Recht. Sicherhatten sich in diesem Jahr schwere Schicksalsschlägegehäuft. Doch die Menschheit erfindetimmer wieder neue Lösungen undschon 1989 passierte das, was die meisten fürnie möglich gehalten hätten: der Fall der BerlinerMauer mit allen positiven Folgen, diewir heute kennen.Diese Gedanken an unsere Vergangenheitsollten uns helfen, wenn wir an unsere Zukunftdenken. Helfen, den Mut, die Zuversichtund den schöpferischen Elan nicht zuverlieren. Also auch jeden anspornen, nachinnovativen Lösungen zu suchen, seine Arbeitnoch besser zu machen, um das Unmöglichezu ermöglichen.Ziel der Vermögensverwaltung ist die Erhaltungund der Mehrung von Werten – nichtnur für die Investoren, sondern auch bei denUnternehmen oder Organisationen, in die investiertwird. Dies hat fundamental sehr vielmit dem Glauben an die Zukunft, an denFortschritt der Menschheit und an den Sinnkonstruktiver Tätigkeit zu tun. Diesen Glaubenteilen die Autorinnen und Autoren diesesBuches – dies haben sie mit ihrer Bereitschaftzur selbstlosen Mitarbeit bewiesen. Ich dankeallen von Herzen für ihren wertvollen Beitragzu diesem Werk und freue mich darauf, dieZukunft gemeinsam mit ihnen zu gestalten.Zürich, Mai 20068 Vorwort


Avant-propos■ Jean-Pierre ZuberLe 16 juin 1986 une poignée de pionniersvisionnaires fondèrent l’AssociationSuisse des Gérants de Fortune. Ilsavaient reconnu qu’indépendance n’est passynonyme de combat solitaire, mais qu’aucontraire, cette dernière, de même que la liberté,doivent être défendues en un communeffort. Entretemps, notre association a atteint756 membres actifs et 70 membres passifs;elle a non seulement grandi, mais est devenuela principale association de gérants defortune indépendants de Suisse.Lors de la préparation de ce livre commémoratifet des festivités de notre 20 e anniversaire,je me suis rendu compte combiencourte et longue à la fois était la périodeécoulée. Si quelqu’un m’avait dit en 1986 queje pourrais un jour faire des photos avec montéléphone portable, communiquer aisémentet gratuitement par courrier électroniqueavec des partenaires dans le monde entier,avoir accès à des millions d’informations enun temps record comme l’internaute, que lemur de Berlin tomberait et que le communismeen Europe de l’Est abdiquerait ou queSwissair ferait faillite – j’aurais certainementpensé que l’énergumène avait lu trop de JulesVerne ou de Georges Orwell. On a peine■ Jean-Pierre Zuber, Président de l’Association Suissedes Gérants de Fortune (ASG)à croire au nombre de changements qui onteu lieu pendant ces années.Une chose est sûre: la gestion de fortuneindépendante n’a pas été épargnée par ceschangements et l’ASG y a activement contribué.Ce livre en est un témoignage impressionnant.Une deuxième pensée m’a frappé durantles préparatifs: celle combien des réflexionsde trop courte portée peuvent nous induire enerreur lorsqu’il s’agit de faire le point de la situation.Qui, pour concevoir le futur – et c’estbien là en général notre intention quand nousnous penchons sur notre passé –, qui donc,pour bâtir l’avenir, se contente de s’orienterd’après le passé immédiat, risque fort de seperdre dans le décor. Il faut suffisamment dedistance critique, de sérénité et le regard d’unaigle pour ne pas se laisser dérouter.En effet, l’année 1986 aurait pu avoir dequoi susciter des visions apocalyptiques.Quelques-uns parmi les principaux événementsde la chronique évoquent le cabinetd’horreurs de l’histoire: l’explosion de la navettespatiale «Challenger», la catastrophe atomiquedu réacteur de Tchernobyl, l’incendiedu dépôt de produits chimiques de Sandoz àSchweizerhalle et l’empoisonnement du Rhinqui en résulta, l’assassinat du Premier ministreOlof Palme dans la pacifique Suède, la situationdésespérée en Europe de l’Est. On auraitpu être tenté de déplorer avec VictorAvant-propos 9


Evénements de l’an 1986 –16 juin 1986Fondationde l’ASGPeu après le départ, la navette spatiale «Challenger»explose. Les sept astronautes perdentla vie. La NASA suspend le programme de volsspatiaux pour une durée indéterminée.Aux Etats-Unis, la politique est pratiquementparalysée par l’affaire des «Contras» en rapportavec l’Iran.Le ministère pour la sécurité de l’Etat en RDA(la redoutée «Stasi») reçoit l’ordre de KarlMarx et une bannière d’honneur de la part duComité central du parti communiste est-allemand.Le mur de Berlin et le rideau de fer sontintacts.Moscou célèbre l’ouverture du 27 e congrès duparti communiste soviétique. Le chef du parti,Michael Gorbatchev, annonce «des réformesradicales» dans le secteur économique.L’Espagne et le Portugal entrent dans le MarchéCommun.«Big Bang» à Londres: le «Financial ServicesAct», nouvelle loi entrée en vigueur en 1986,dérégule le marché des valeurs et chambarde letraditionnel «partage du travail» à la City deLondres.Le président américain Ronald Reagan adresseun discours télévisé au peuple soviétique et lePremier secrétaire Gorbatchev au peuple américain.Tous deux annoncent leur volonté dedésarmer.Au championnat du monde de football auMexique, l’Argentine bat l’Allemagne en finalepar 3:2. L’Argentin Diego Maradona est la vedettede ce championnat.10 Avant-propos


année de la fondation de l’ASGLe cœur du réacteur atomique du bloc 4 del’usine ukrainienne de Tchernobyl fond. Plus de200 000 km 2 de territoire sont contaminés, desdizaines de milliers de personnes exposées àde hautes doses de radioactivité. La radioactivitérépandue par le désastre correspond àcelle de 40 à 50 bombes d’Hiroshima.A l’exposition universelle de Vancouver enColombie-Britannique, la Suisse présente unegigantesque montre Swatch sur son pavillon. Lamontre en plastique fait une ascension fulgurantesur les marchés mondiaux.Les Etats-Unis punissent l’Afrique du Sud avecdes sanctions pour son refus d’abolir la politiqued’Apartheid.Lors de l’incendie d’un entrepôt de Sandoz àSchweizerhalle, 500 tonnes de produits chimiquesprennent feu. L’eau utilisée pour l’extinctiondraine d’énormes quantités de poisondans le Rhin, tuant pratiquement toute vie dansle fleuve.Le peuple suisse rejette l’entrée de la Suisse àl’ONU avec 76 % de non. Tous les cantonss’expriment contre l’entrée de la Suisse dansl’organisation internationale.L’UBS ouvre sa première banque électroniqueà la Bahnhofstrasse à Zurich.Sidney Pollak reçoit sept Oscars pour son film«Out of Africa».Le président français François Mitterrand et laPremière ministre britannique Margaret Thatcherannoncent la construction d’un tunnelferroviaire sous la Manche.Deux soldats américains et une femme turquemeurent lors d’un attentat dans la discothèque«La Belle» à Berlin. Suite à cela et sous l’impressionde la catastrophe de Tchernobyl, lestouristes américains évitent l’Europe, infligeantun sérieux manque à gagner à l’industrie touristiquesuisse aussi.La Suisse interdit comme premier pays d’Europele phosphate dans les produits de lessive,afin de réduire l’eutrophisation des lacs qui aatteint un niveau alarmant.Le Premier ministre suédois Olof Palme est assassinéà Stockholm par un inconnu.L’Allemand Gerd Binnig et le Suisse HeinrichRohrer du Laboratoire de recherches d’IBM àRüschlikon reçoivent le Prix Nobel de physiquepour l’invention du microscope à effet tunnel, lepremier instrument permettant de représenterun atome isolé. Aujourd’hui un appareil d’usagecourant dans le monde scientifique.Le futur champion du monde de moto en catégorie125 cm 3 , Thomas Lüthi, vient au monde.Le Valaisan Pirmin Zurbriggen sort vainqueurde la coupe du monde de ski alpin à la fin de lasaison 1986/87.Première mondiale du musical «The Phantomof the Opera» d’Andrew Lloyd Webber auHer Majesty’s Theatre à Londres.Le SMI n’est pas encore né; il sera créé en 1987.Le 16 juin, l’indice Dow Jones Industrial Averageest à 1871,77 points, le dollar US vaut 1,8123 Frset l’Ecu 1,77051 Frs.Avant-propos 11


Hugo: «L’avenir, fantôme aux mains vides, quipromet tout et qui n’a rien!» Il y eut heureusementtout de même aussi du positif à enregistrer,dont la fondation de l’ASG, qui nesouleva cependant pas encore l’intérêt publicà l’époque ...Les broyeurs de noir de 1986 et autres pessimistesde service n’ont heureusement pas euraison. Certes le sort avait frappé durement àplusieurs endroits et répétées reprises cette année-là.Mais l’humanité invente sans cesse denouvelles solutions, et en 1989 déjà se passa ceque la plupart n’auraient jamais cru possible: lachute du mur de Berlin avec toutes les conséquencespositives que nous savons.Ces réflexions sur notre passé devraientnous aider à construire notre avenir. Nous aiderà ne pas perdre courage et à garder notreoptimisme et notre élan créateur. Elles pourraientnous inciter à chercher des solutionsinédites, à faire, chacun de nous, encoremieux notre travail afin de rendre l’imaginablepossible.Le but de la gestion de patrimoine est laconservation et l’accroissement de valeurs –non seulement pour les investisseurs, maistout autant pour les entreprises ou les organismesprofitant de ces investissements. Celaa fondamentalement beaucoup à faire avec laconfiance en l’avenir, dans les progrès del’humanité et dans le sens d’un travail constructif.Cette foi, les auteurs de ce livre la partagent– ils l’ont prouvé, si besoin en était,avec leur coopération bénévole à cet ouvrage.Je les remercie tous de leur précieusecontribution et me félicite de les avoir commepartenaires pour façonner d’un commun effortnotre futur. Car, comme disait PeterDrucker, le théoricien américain du managementmort l’année passée: «La meilleure façonde prédire l’avenir, c’est de le créer.»Zurich, mai 200612 Avant-propos


Grussbotschaft von Bundesrat Hans-Rudolf MerzEin Modellfür schweizerisches Unternehmertum■ Hans-Rudolf MerzLiebe Mitglieder des <strong>VSV</strong>■ 1974 bis 1977 war Hans-Rudolf Merz als Vizedirektordes Ausbildungszentrums Wolfsberg derUBS tätig. Von 1977 bis 2003 war er selbständigerUnternehmensberater und Verwaltungsrat verschiedenerIndustrie- und Dienstleistungsunternehmen.1997 wurde er in den Ständerat gewählt. Dort präsidierteer die Finanzkommission und war Mitgliedder aussenpolitischen und der sicherheitspolitischenKommission. Als Vizepräsident gehörte er der OSZE-Delegation an. Im Dezember 2003 erfolgte die Wahlin den Bundesrat.Das 20-Jahre-Jubiläum Ihres Verbandes gibtmir Gelegenheit, mich zur unabhängigenVermögensverwaltung in der Schweiz zu äussern.Diese ist beispielhaft für das schweizerischeUnternehmertum, das von hoher EigenundFremdverantwortung geprägt ist. DieVermögensverwalter tragen in ihrem Berufwesentlich zur Erhaltung der wirtschaftlichenExistenz Ihrer Kundinnen und Kunden sowiezum Erfolg und Ansehen des FinanzplatzesSchweiz bei. Beides ist nur dank hoher Professionalitätund grossem Vertrauen von Seitender Anleger möglich. Nach SchätzungenIhres Verbandes werden acht bis zehn Prozentder dem Bankenplatz Schweiz anvertrautenVermögenswerte im Betrag von rund4000 Milliarden Schweizer Franken, also etwa320 bis 400 Milliarden, von unabhängigen Vermögensverwalternverwaltet. Dies ist umsobemerkenswerter, als 75 Prozent der im Bereicheder unabhängigen Vermögensverwaltungtätigen Betriebe dem KMU-Bereichzuzuordnen sind, der zahlreiche Einpersonenunternehmenumfasst.Hervorheben möchte ich hier, dass der<strong>VSV</strong> als grösster Branchenverband unabhängigerVermögensverwalter in der Schweiz bereitsam 25. Mai 1999 als eine der erstenSelbstregulierungsorganisationen anerkanntworden ist. Bei der Gründung des <strong>VSV</strong> imJahre 1986 war es Ihrem Verband ein Anliegen,in einem Ehrencodex Regeln undGrundsätze der unabhängigen Vermögensverwaltungfestzulegen. Nach Anerkennungder Selbstregulierungsorganisation des <strong>VSV</strong>wurde dieser damalige Ehrencodex durch dieBestimmungen zur Bekämpfung der Geldwäschereiergänzt und danach in die Standesregelnzur Ausübung der unabhängigenVermögensverwaltung überführt. Diese Standesregeln,welche die Mitglieder auf die verfeinerteUmsetzung der Bestimmungen überden Vermögensverwaltungsvertrag und desGeldwäschereigesetzes verpflichten, dienenals Grundlage für einen Beitrag zum wirkungsvollenSchutz der Anleger und der Bekämpfungder Geldwäscherei. Die gesteuerteSelbstregulierung im Bereich der Geldwäschereibekämpfungund die freiwillige Aufsichtüber die Vermögensverwaltung im Rah-Grussbotschaft 13


men der Standesregeln zeichnen sich durchFlexibilität und Branchennähe aus. Aus diesemGrund drängt sich die Einführung einerdirekten Aufsicht des Staates nicht auf.Die Sicherstellung des Ansehens und dasVertrauen in den Berufsstand vermögen indessennicht allein den Erfolg der unabhängigenVermögensverwaltung in der Schweiz zuerklären. Vielmehr dürfte das Ausmass derBeziehung zum Kunden auch eine wesentlicheRolle spielen. Gerade im Rahmen derVermögensverwaltung handelt es sich umdauerhafte Mandate, die nicht nur das Vertrauendes Einzelkunden, sondern auchseiner Familie oder gar seiner Angestelltenumfassen und sich nicht allein auf die Vermögensverwaltungbeschränken. Der unabhängigeVermögensverwalter kann damit zumBerater in allen finanziellen Belangen seinesKunden und zum Auftragnehmer von Gesamtmandatenwerden, welche nebst derAnlage von Vermögenswerten die Steuerberatung,die Versicherungen, oder die Erbangelegenheitenumfassen. Diese besondereStellung ermöglicht es der Branche, auf demBankenplatz zu bestehen.Bemerkenswert ist ausserdem, dass der<strong>VSV</strong> im Rahmen der Revision seiner Standesregeln,welche im Jubiläumsjahr 2006 in Kraftgetreten sind, eine vorbildliche Regelung eingeführthat. Es handelt sich um die Verpflichtungseiner Mitglieder, die Zukunftsbeständigkeitihrer Dienste zu gewährleisten und sichsomit der Nachfolgeplanung im Zusammenhangmit einer künftigen – sei es nun freiwilligenoder unfreiwilligen – Aufgabe ihrer Tätigkeitzu widmen. Die Lösung der damitzusammenhängenden Frage nach dem geeignetenNachfolger stellt eine Herausforderungdar. So gilt es beispielsweise, sich für eineErbnachfolge, die Veräusserung an die Konkurrenzoder etwa ein Management Buy-Out zu entscheiden.Ich bin mir bewusst, dass in den kommendenJahren Herausforderungen auf Ihren Verbandzukommen, die durch Projekte und Reformenim Rahmen des Finanzmarktrechtsgeprägt sind. Erwähnen möchte ich die Botschaftzum Bundesgesetz über die Finanzmarktaufsicht,den Entwurf zum Bundesgesetzüber die kollektiven Kapitalanlagen(KAG), das Bucheffektengesetz, das neue Gesetzbetreffend die Aufsicht über Versicherungsunternehmen,das Revisionsaufsichtsgesetzsowie weitere Vorhaben, zu denen Sie imRahmen der Vernehmlassung Beiträge geleistethaben. Als Beispiele seien die Stellungnahmedes <strong>VSV</strong> zum II. Teilbericht der ExpertenkommissionZimmerli zu den Sanktionenin der Finanzmarktaufsicht, die Stellungnahmezum Bundesbeschluss über die Genehmigungdes Haager Übereinkommens über dasauf Trusts anzuwendende Recht und überihre Anerkennung oder die Vernehmlassungzur EU-Zinsbesteuerung erwähnt.Ich habe anlässlich eines Interviews, welchesletztes Jahr in Ihrer Verbandszeitschriftveröffentlicht worden ist, über das optimaleMass an staatlicher Regulierung gesprochenund festgehalten, dass ich diese Frage alszentral erachte und eine markt- und praxisnahe,dem Dialog geöffnete sowie zeitlichabgestimmte staatliche Regulierung und effizienteAufsichtsinstitutionen befürworte. Indiesem Umfang wird staatliche Regulierungzu einer Optimierung der Qualität Hand bietenund den Finanzplatz für Anleger attraktiverhalten. Eine weitere Verbesserung wirddurch die Zusammenlegung der Aufsicht imBanken-, Versicherungs- und Parabankenbereichim Rahmen der neuen Finanzmarktaufsichtsbehördeauf der Basis des neuen, vomParlament noch zu genehmigenden Finanzmarktaufsichtgesetzesangestrebt, das im Jahr2008 in Kraft treten sollte.Ich bin überzeugt, dass sich Ihr Verband mitden vorgesehenen Neuerungen aktiv auseinandersetzenund wie bisher mit konstruktiverKritik wesentlich zur Qualität der Finanzdienstleistungenbei der Betreuung mittel- bis langfristigerAnlagen der Kunden beitragen wird.Ich möchte dem <strong>VSV</strong> zum Jubiläum anlässlichdes 20-jährigen Bestehens ganz herzlichdanken und gratulieren und der HoffnungAusdruck verleihen, dass er wie bisher seinetragende Rolle für den Finanzplatz im Parabankenbereichnicht nur zu festigen, sondernauch auszubauen vermag.14 Grussbotschaft


Message du Conseiller fédéral Hans-Rudolf MerzUn modèle entrepreneurial suisse■ Hans-Rudolf MerzChers membres de l’ASGLe 20 e anniversaire de votre association représentepour moi l’occasion d’aborder lethème de la gérance de fortune indépendanteen Suisse. Cette profession constitue un bonexemple entrepreneurial suisse basé à la foissur la responsabilité personnelle et la responsabilitédes tiers. En exerçant leur activité, lesgérants de fortune contribuent largement àpermettre l’existence économique de leursclients et à assurer le succès et la bonne réputationde la place financière suisse. Cesdeux actions sont à attribuer d’une part auprofessionnalisme avéré des gérants de fortuneet d’autre part à la confiance que les investisseursleur accordent. Les estimationsfaites par votre association indiquent que lesgérants de fortune indépendants administrent■ Hans-Rudolf Merz exerce la fonction de sousdirecteurdu centre de formation Wolfsberg del’UBS jusqu’en 1977. De 1977 à 2003, il estconseiller d’entreprise indépendant et membre duconseil d’administration de diverses entreprisesindustrielles et sociétés de services. En 1997, il estélu au Conseil des Etats. Il préside la Commissiondes finances et fait partie de la Commission depolitique extérieure et de la Commission de lapolitique de sécurité. Il assure également la viceprésidencede la délégation OSCE. En décembre2003, il est élu Conseiller fédéral.des montants qui représentent de 320 à 400milliards de francs, soit quelque huit à dixpour cent des valeurs patrimoniales investiessur la place bancaire suisse qui totalisent environ4000 milliards de francs suisses. Ceci estd’autant plus remarquable que 75 pour centdes entreprises actives dans le domaine de lagérance de fortune indépendante sont desPME, et qu’un grand nombre d’entre ellessont même des entreprises unipersonnelles.J’aimerais rappeler ici que l’ASG, en saqualité de principale association suisse desgérants de fortune indépendants, avait déjàété reconnue en date du 25 mai 1999 commel’un des premiers organismes d’autorégulation.Lors de la création de l’ASG, en 1986,votre association avait tenu à définir dans uncode d’honneur les règles et les principesfondamentaux de la gérance de fortune indépendante.Après la reconnaissance de l’organismed’autorégulation de l’ASG, ce coded’honneur a d’abord été complété par les dispositionsrelatives à la lutte contre le blanchimentd’argent avant d’être remanié pour constituerun code de conduite régissant l’exercicede la profession de gérant de fortune indépendant.Ce code de conduite, qui dicte auxmembres de l’association d’appliquer consciencieusementles dispositions du contrat degestion de fortune et de la loi sur le blanchimentd’argent, constitue un instrument efficacede protection des investisseurs et uneMessage 15


contribution appréciable dans la lutte contrele blanchiment d’argent. En pratiquant uneautorégulation contrôlée dans le domaine dela lutte contre le blanchiment d’argent ainsiqu’une surveillance bénévole de la gérancede fortune par le biais d’un code de conduite,la branche de la gérance de fortune démontresa flexibilité et son accessibilité. Dans cecas de figure, l’introduction d’une surveillancedirecte de l’Etat ne s’impose pas.Toutefois, on ne peut pas attribuer le succèsdes gérants de fortune indépendants enSuisse aux seuls efforts déployés pour préserveret accroître la réputation de la branche etpour conserver la confiance qui lui est accordée.Plus importantes encore sont la nature etl’ampleur de la relation établie avec le client.Les mandats confiés aux gérants de fortunesont en principe des mandats de longue durée,qui n’impliquent pas uniquement la confiancedu client individuel mais égalementcelle de toute sa famille, voire de ses collaborateurs,et ils ne se limitent pas à des servicesde gérance de fortune à proprement parler. Legérant de fortune peut être appelé à prodiguerà son client des conseils dans tous les domainesfinanciers et il peut être chargé de mandatsglobaux incluant, en plus du placementde valeurs patrimoniales, des conseils en matièrede fiscalité et d’assurance ainsi que letraitement d’affaires successorales. C’est précisémentcette position particulière et polyvalentequi permet à la branche de la gestion defortune de se maintenir sur la place bancaire.Il faut également relever que dans le cadrede la révision de ses statuts, entrée en vigueuren 2006, l’ASG a introduit un nouveaurèglement exemplaire. Il s’agit de l’obligationqui incombe à ses membres de préserver lapérennité de leurs services et par conséquentd’entreprendre la planification de leur successionen prévision d’une prochaine cessation,volontaire ou involontaire, de leur activité.Se pose alors le défi de trouver unesolution à une question connexe, à savoir lechoix d’un successeur approprié. Il faut ainsiparfois se résoudre à céder l’entreprise à laconcurrence ou à organiser la reprise de l’entreprisepar ses propres cadres.Je suis conscient du fait que dans ces prochainesannées, votre association devra encorerelever de nombreux défis qui découlerontde projets et réformes en matière dedroit des marchés financiers. J’aimerais citerici le message concernant la loi fédérale surla surveillance des marchés financiers, le projetde loi fédérale sur les placements collectifsde capitaux (LPCC), la loi sur les effetscomptables, la nouvelle loi sur la surveillancedes assurances, la loi sur la surveillance de larévision ainsi que d’autres projets au sujetdesquels vous avez pris position dans le cadredes procédures de consultation. A titred’exemples je citerai ici la prise de positionde l’ASG au sujet du deuxième rapport partielde la commission d’experts Zimmerli concernantles sanctions dans la surveillance desmarchés financiers, la prise de position concernantl’arrêté fédéral sur l’approbation de laConvention de La Haye sur la loi applicableau trust et à sa reconnaissance, ainsi que laprocédure de consultation concernant l’impositiondes intérêts dans l’UE.Lors d’une interview, publiée l’année dernièredans la revue de votre association, j’avaisévoqué ma position relative à un niveau optimalde régulation étatique. J’avais alors déclaréque cette question était essentielle et queje prônais d’une part l’instauration d’une régulationétatique adaptée aux conditions quirègnent sur le marché et dans la pratique, ouverteau dialogue, bien coordonnée et synchronisée;et que je préconisais, d’autre part,la création d’institutions de surveillance efficaces.Si elle est appliquée dans ce contexte, larégulation étatique contribuera à optimiser laqualité de la place financière et à maintenirson attractivité pour les investisseurs. Uneamélioration supplémentaire sera instauréepar le regroupement de la surveillance dansles domaines des assurances, des banques etdes institutions parabancaires, sous l’égide dela nouvelle Autorité fédérale de surveillancedes marchés financiers, sur la base du nouveauprojet de loi sur la surveillance des marchésfinanciers qui doit encore être adopté parle Parlement et dont l’entrée en vigueur estprévue pour l’année 2008.16 Message


Je suis persuadé que votre association va sepencher attentivement sur les innovations prévueset qu’elle continuera, comme elle l’a faitjusqu’à présent, à formuler des critiques constructivespour contribuer à l’amélioration dela qualité des prestations financières en matièrede gestion des placements à moyen etlong terme.A l’occasion de son 20 e anniversaire, j’aimeraisremercier chaleureusement l’ASG pour sacollaboration et lui exprimer mes meilleursvœux en espérant qu’elle continuera à jouerun rôle prépondérant dans le secteur parabancairede la place financière, non seulement enconsolidant sa position mais en développantharmonieusement ses activités.Message 17


Grussbotschaft vom Präsident der Schweizerischen BankiervereinigungSwiss Banking –Herausforderungen der Zukunft■ Pierre G. Mirabaud■ Nach der Eidgenössischen Matura im Kanton Zugabsolvierte Pierre Mirabaud 1972 sein Studium ander Universität Genf mit dem Abschluss BA (BusinessAdministration). Es folgten Anstellungen in Paris(Banque Rivaud SA), New York (Morgan GuarantyTrust), Chicago (Blunt Ellis & Loewi) sowie Genf(Schweizerischer Bankverein). Seit 1976 arbeitet erbei der Privatbank Mirabaud & Cie in verschiedenenleitenden Positionen und wurde 1979 Partner, 1995Senior Partner. Seit September 2003 ist er Präsidentder Schweizerischen Bankiervereinigung.Es ist mir eine besondere Freude, demVerband Schweizerischer Vermögensverwalterzum 20-Jahr-Jubiläum zugratulieren. Die unabhängigen Vermögensverwaltersind ein gewichtiger Player aufdem Schweizer Finanzplatz und verwaltengemäss ihren Schätzungen bis zu zehn Prozentaller Vermögen. Aus diesem Grund binich sehr dankbar, die Gelegenheit zu erhalten,einige Gedanken zur Zukunft unseresFinanzplatzes zu äussern.Hätte man vor 15 Jahren nach Banking inder Schweiz gefragt, wären Begriffe wie Diskretion,reiche internationale Klientel, langjährigeKundenbeziehungen oder Stabilitätgefallen. Heute denkt man viel eher an Performance,Abwicklungseffizienz oder High-Networth-Kunden.Hat somit das traditionelleSwiss Banking vergangener Tage ausgedient?Sicher nicht. Aber das Angebot und die Kundenstrukturinsbesondere im Private Bankinghaben sich verändert. Es ist für viel mehr Kundensegmenteeine ganz normale Dienstleistunggeworden. Die einst starren Grenzenzwischen Retail- und Privatkunden werdenaufgeweicht oder verschwinden gar vollständig.Entscheidend für die Unterteilung wirddas Geschäftsmodell jedes einzelnen Instituts.Die künftigen Herausforderungen vonSwiss Banking können aber nicht isoliert betrachtetwerden, ohne die grosse Bedeutungder Banken – und insbesondere des Vermögensverwaltungsgeschäfts– für den FinanzundWerkplatz Schweiz näher anzuschauen.Höchster Wertschöpfungsanteilin der SchweizMit einer Wertschöpfung von rund 45 MilliardenSchweizer Franken sind die Banken diebedeutendste Branche in der Schweiz. Ihr Anteilan der gesamten Wirtschaftsleistung in derSchweiz beträgt rund elf Prozent. Die Abhängigkeitder Schweizer Wirtschaft vom Bankensektorzeigt sich auch darin, dass dessen Wertschöpfungsanteilrund doppelt so hoch ist wiein Deutschland, Frankreich oder den USA.Gut 110 000 Personen sind in der Schweizim Bankensektor beschäftigt. Die Banken gehörenzu den gewichtigsten Steuerzahlern inGrussbotschaft 19


der Schweiz. Nach unseren Schätzungen tragendie Banken – direkt und indirekt – insgesamtrund 14 Prozent zu den gesamtenFiskaleinnahmen von Bund, Kantonen undGemeinden bei.Schweiz ist WeltmarktführerinDer Schweizer Finanzplatz trägt also einenbedeutenden Anteil zum Wohlstand in derSchweiz bei. Massgeblich daran beteiligt istdie Vermögensverwaltung, auf die über dieHälfte der Wertschöpfung der Banken entfällt;etwa 85 Prozent davon werden mitPrivatkunden erzielt. Die Schweiz ist Weltmarktführerinin der grenzüberschreitendenVermögensverwaltung mit einem geschätztenWeltmarktanteil von rund 30 Prozent. DieBanken in der Schweiz verwalten für ihreKunden Wertschriften im Wert von deutlichüber 4000 Milliarden Franken. Davon stammenüber 50 Prozent aus dem Ausland.Das vergleichsweise tiefe Zinsniveau inder Schweiz ist nicht zuletzt eine direkte Folgedieser starken Marktstellung in der Vermögensverwaltungund bringt für die gesamteVolkswirtschaft Vorteile. Dieser Zinsbonusstellt im internationalen Standortwettbewerbeinen bedeutenden Vorteil dar, der vor allemauch dem Werk- und Denkplatz Schweiz zugutekommt.Kompetenz, Solidität, Privacy und Internationalitätbilden wesentliche Grundpfeiler deserfolgreichen Finanzplatzes Schweiz. Um weiterhinerfolgreich zu bleiben, muss somit insbesonderezu den politischen, wirtschaftlichenund rechtlichen Rahmenbedingungenim Hinblick auf ein internationales LevelPlaying Field Sorge getragen und die Spitzenausbildunggefördert werden. Gerade beimletzten Punkt haben die Schweizer Bankenmit der Gründung des Swiss Finance Instituteim letzten Jahr enorm viel bewegt. Fokussiertauf Banking und Finance wird in enger Kooperationmit dem Bund und einzelnen Universitätendas Ziel verfolgt, in diesen Bereicheneine Ausbildung von Weltruf in derSchweiz zu etablieren. Zum dritten Punkt,dem Schutz der Privatsphäre, wurde schonviel geschrieben, so dass ich mich hier sehrknapp halten kann. Wir sind überzeugt, dassmit den im Rahmen der Bilateralen II abgeschlossenenVerträgen mit der EU das Bankkundengeheimnislangfristig gesichert undallfällige neue ausländische Druckversuchedamit gut pariert werden können.Das Vermögensverwaltungsgeschäft in derSchweiz sieht sich in den nächsten Jahrenaber auch operativen Herausforderungengegenüber.Neue Technologienfür Front- und BackofficeDas Internet ermöglicht es erstmals, die Masseder Retail-Kunden als Individuen, also als eigentlichePrivate-Banking-Kunden, anzusprechen.Dem einzelnen Kunden wird somit dasganze Sortiment der Bank zugänglich. Undwas noch viel wichtiger ist: Märkte, Preiseund Dienstleistungen können leicht miteinanderverglichen werden. Dies wird nicht zuletztdadurch möglich, dass dank dem Einsatzmodernster Informationstechnologie die internenProzesse effizient und kostengünstigorganisiert werden können. Die richtige Abstimmungzwischen Front- und Backoffice istder Schüssel zum Erfolg. Dadurch wird einwesentlich intensiveres und schnelleres DataMining möglich und massgeschneiderte Produktekönnen kostengünstig angeboten werden.Mit dem Internet erhalten die Kundeneine Fülle von Informationen. Die Aufgabeeiner Bank im Internetzeitalter besteht dahervor allem darin, diese Kompliziertheit undUnübersichtlichkeit für den Kunden auf dierelevanten Informationen herunter zu brechen.Informationsmanagement mit und fürdie Kunden muss somit zu einer Kernkompetenzjeder Bank werden.Onshore-Banking ausbauenDie für die Schweizer Banken wichtigen internationalenKunden haben unterschiedlicheAnlagebedürfnisse. Um diesen Rechnungzu tragen, versuchen vor allem die grösserenglobal tätigen Banken, diese Kunden nichtmehr nur offshore, also aus der Schweiz heraus,sondern vermehrt auch onshore in derenHeimatländern zu betreuen – eine Strategie,20 Grussbotschaft


die vor allem die beiden Grossbanken verfolgen.Dieser Weg ist kostenintensiv, erfordertgrosse Marktkenntnisse und zwingt zum hartenWettbewerb mit gut verankerten lokalenKonkurrenten. Er ist aber – das kann nichtgenügend betont werden – eine komplementäreund nicht substitutive Strategie zum Offshore-Banking.Kundenbedürfnisse im MittelpunktDie Einteilung in Retail- und Privatkundenwird immer problematischer und macht – unteranderem auch dank dem Einsatz der effizientenInformationstechnologien – einer MikrosegmentierungPlatz. Nicht mehr die Bankpositioniert den Kunden, sondern er positioniertsich selber, indem er das Sortiment undden Umfang der beanspruchten Dienstleistungenwählt. Zusätzlich verschiebt sich dieKundenbasis im traditionellen Private Bankingimmer mehr in Richtung New Money:Der ererbte Reichtum tritt gegenüber demerwirtschafteten zurück. Diese neuen Kundensegmentesind vor allem an Kapitalvermehrungund weniger an blosser Kapitalerhaltunginteressiert. Dies hat zur Folge, dassdie Kundenbindung eher zurück geht undPerformance, Preis und Dienstleistungsangebotwichtiger werden.Swiss Banking ist gut gerüstetAn den Finanzmärkten wird mit harten Bandagenum das international mobile Kapitalgekämpft. Die Schweiz muss sich diesemKampf stellen und die eigenen vitalen Interessenin der Welt klar und deutlich verteidigen.Die Zeiten, in denen dem SchweizerFinanzplatz alles zugeflogen ist, sind endgültigvorbei. Die anderen Finanzmärkte habensowohl bezüglich wirtschaftlicher und politischerStabilität als auch hinsichtlich Qualitätaufgeholt. Gefragt sind Tradition und Innovation,Werterhaltung und Performance, Diskretionund Transparenz. Swiss Banking hat guteKarten und ist in der Lage, auch weiterhin eingrosses Stück dieses Kuchens abzuschneiden.Grussbotschaft 21


Message du président de l’Association suisse des banquiersSwiss Banking – Les défis de l’avenir■ Pierre G. MirabaudC’est avec une grande joie que j’adressemes meilleurs vœux à l’occasion du20 e anniversaire de l’Association Suissedes Gérants de Fortune. Les gérants de fortuneindépendants sont des acteurs de poidssur la place financière suisse puisqu’ils gèreraient,selon vos estimations, jusqu’à dix pourcent des valeurs patrimoniales qui y sont investies.Je suis très heureux aujourd’hui depouvoir exprimer ici quelques réflexions surl’avenir de notre place financière.■ Après la maturité fédérale obtenue à Zoug, PierreMirabaud termina ses études à Genève en 1972 parla licence en sciences économiques et sociales. Ileffectua par la suite différents stages à Paris(Banque Rivaud SA), New York (Morgan GuarantyTrust), Chicago (Blunt Ellis & Loewi) et Genève(Société de Banque Suisse). Depuis 1976, il est actifdans la Banque privée Mirabaud & Cie et y dirigedifférents domaines. Il a été nommé Associé en 1979et est devenu Associé Senior en 1995. PierreMirabaud préside l’Association suisse des banquiersdepuis septembre 2003.Si l’on avait évoqué la banque suisse il y a 15ans, des mots-clef tels que discrétion, clientèleétrangère aisée, relations à long termeavec les clients ou encore stabilité seraienttout de suite venus à l’esprit. Aujourd’hui, onparle plutôt en termes de performance, d’efficacitédes transactions et de clients highnetworth. Faut-il en déduire que le SwissBanking traditionnel n’a plus la cote? Certainementpas. Cependant, il faut se rendre à l’évidenceque tant l’offre que la nature de laclientèle, notamment dans le private banking,ont changé. La banque suisse offredésormais un service banalisé pour un nombreconsidérable de clients. Les frontières jadisrigides entre clientèle retail et clientèleprivée s’estompent et disparaissent mêmecomplètement dans certains cas. La ventilationde la clientèle dépend désormais du modèled’affaire de chaque établissement.Il n’est pas possible d’examiner de manièredéconnectée les défis que devra releverle Swiss Banking à l’avenir, sans tenir comptede l’importance des banques – et en particulierdu poids de la gestion de fortune – pourla place financière et industrielle suisse.Le taux le plus élevéde valeur ajoutée en SuisseLes banques constituent la branche économiquela plus importante en Suisse: elles génèrenten effet quelque 45 milliards de francsMessage 23


suisses de valeur ajoutée. Elles contribuent auPIB à hauteur de onze pour cent. L’économiesuisse est fortement tributaire du secteur bancaire:la valeur ajoutée générée par les banquesen Suisse atteint environ le double decelle enregistrée en Allemagne, en France ouaux Etats-Unis.Quelque 110 000 personnes travaillent dansle secteur bancaire en Suisse. Les banquescomptent parmi les plus gros contribuables;selon nos estimations, environ 14 pour centdes recettes fiscales encaissées globalementpar la Confédération, les cantons et les communesproviennent directement et indirectementdes banques.La Suisse –leader sur le marché mondialLa place financière suisse contribue largementà la prospérité de la Suisse. Le rôle dela gestion de fortune est déterminant puisquecelle-ci génère plus de la moitié de la valeurajoutée des banques; 85 pour cent de cettevaleur ajoutée provient des clients privés. LaSuisse occupe la place de leader sur le marchémondial de la gestion de fortune transfrontalièrepuisqu’elle s’y taille une part évaluéeà environ 30 pour cent. En Suisse, lesbanques gèrent pour leurs clients des valeursmobilières d’un montant supérieur à 4000milliards de francs suisses dont la moitié représentedes actifs étrangers.Le niveau des taux d’intérêt comparativementbas en Suisse est l’une des conséquencesdirectes de cette position dominante quiest celle de la gestion de fortune. L’ensemblede l’économie bénéficie de cette situation.Sur le plan international, ce bonus d’intérêtsconstitue un avantage de taille en matière decompétitivité et il confère un atout considérableà la Suisse en tant que place industrielleet pôle de recherche et d’innovation.Compétence, solidité, discrétion et caractèreinternational marqué sont les quatreprincipaux piliers qui ont contribué au succèsde la place financière suisse. Pour conservercette position privilégiée il faut, d’une part,créer de bonnes conditions cadre dans lesdomaines politique, économique et juridique,ceci dans le contexte d’un level playing fieldinternational, et, d’autre part, promouvoirune formation professionnelle d’excellentequalité. Sur ce dernier point, il faut releverque les banques suisses ont frappé un grandcoup l’année dernière en créant le Swiss FinanceInstitute. Cette fondation collaboreétroitement avec la Confédération et plusieursuniversités pour mettre sur pied enSuisse une formation de réputation internationaledans le domaine bancaire et financier.S’agissant du troisième pilier, à savoir la protectionde la sphère privée, beaucoup dechoses ont déjà été écrites à ce sujet; jen’évoquerai dès lors que succinctement cetaspect-là des choses. Les accords conclusavec l’Union européenne dans le cadre dudeuxième cycle de négociations bilatéralesgarantissent un maintien durable du secretbancaire et nous permettront de faire face àd’éventuelles nouvelles pressions exercéesde l’étranger.Il n’en demeure pas moins que le secteurde la gestion de fortune en Suisse sera confrontéà des défis dans le domaine opérationnelau cours des prochaines années.Nouvelles technologiespour le front office et le back officePour la première fois, Internet permet des’adresser individuellement à la masse desclients retail et donc de s’adresser à euxcomme à de véritables clients private banking.Le client a ainsi un accès en ligne àtoute la gamme des services proposés par labanque. Mieux encore, il peut facilementcomparer les marchés, les prix et les prestations.Le recours à des technologies de l’informationd’avant-garde permet désormaisd’organiser les processus internes efficacementet à moindre coût. La clé du succès dansce domaine consiste à instaurer une bonnecoordination entre le front office et le backoffice, afin d’accélérer et d’intensifier le traitementdes données et d’offrir au client desproduits sur mesure à un prix avantageux. Internetpermet au client d’accéder à une masseconsidérable d’informations. A l’heure d’Internet,la mission de la banque consiste à ren-24 Message


dre les choses plus claires pour le client, afinde lui faciliter l’accès aux informations qu’ildésire. La gestion de l’information avec etpour le client doit ainsi devenir une prestationde base offerte par chaque banque.Développer le banking onshoreLa clientèle internationale, qui constitue unecatégorie très importante pour les banquessuisses, a des besoins très variés en matièred’investissement. Pour satisfaire ces besoins,les grandes banques qui exercent des activitésglobales ne se contentent plus de traitercette clientèle sur base offshore et à partir dela Suisse; elles offrent également à cette clientèledes services onshore, c’est-à-dire dans lepays où le client réside. Cette stratégie est essentiellementpratiquée par les deux grandesbanques. Cette voie-là est coûteuse, exigeune grande connaissance des marchés et impliquede faire face à la concurrence impitoyablede rivaux locaux bien implantés. Ils’agit toutefois – on ne le répétera jamais assez– d’une stratégie complémentaire et nond’une stratégie substitutive visant à remplacerle banking offshore.Les besoins des clientsau centre des préoccupationsLa ventilation entre clientèle retail et clientèleprivée devient de plus en plus problématiqueet débouche sur une micro-segmentation, enraison précisément du recours aux technologiesde l’information mentionnées ci-dessus.Ce n’est plus la banque qui classifie et positionnesa clientèle; c’est plutôt le client qui sedéfinit lui-même, en choisissant la gamme etl’ampleur des prestations désirées. Par ailleurs,la majorité des clients du private bankingtraditionnel amène désormais de l’argentfrais: la fortune héritée cède le pas à la fortunegagnée. Cette nouvelle clientèle est davantageintéressée à faire fructifier son capitalplutôt qu’à le préserver. Cette tendance apour conséquence que le lien personnel avecle client est relégué au second plan, tandisque la performance, le prix et l’offre de servicesprennent de plus en plus d’importance.Swiss Banking est bien arméLa lutte est âpre sur les marchés financiers: onne se fait pas de cadeaux lorsqu’il s’agit d’attirerune épargne de plus en plus mobile auplan international. La Suisse doit aussi descendredans l’arène pour défendre résolumentses intérêts vitaux sur la scène internationale.Les temps bénis où tout était facilepour la place financière suisse sont définitivementrévolus. Les autres marchés financiersont rattrapé leur retard aussi bien sur le plande la stabilité économique et politique quesur celui de la qualité de l’offre de prestations.Les clients veulent à la fois de la traditionet de l’innovation, la préservation de lavaleur de leur capital et la performance, ladiscrétion et la transparence. Qu’à cela netienne, le Swiss Banking a de bonnes cartes àjouer et il a toutes ses chances pour se taillerune grande part de ce gâteau.Message 25


VerbandsgeschichteHistoriqueStoria


Après d’intenses discussions parmi les membres, le Code de Conduite fut approuvé par l’Assemblée Générale1989 à Lugano.28 Historique


L’Association Suisse des Gérants de Fortune de sa naissance à nos joursPetite histoire d’une grande idée■ Maurice BaudetComment résumer en quelques pagesvingt ans d’histoire, vingt ans de luttepour faire reconnaître notre métier,vingt longues années de travail, de joies,d’amitié, de frustrations parfois mais aussi deréussites, de difficultés et de formidable soutiende nos membres? L’auteur de ces lignesa eu le privilège de vivre de très près cettehistoire, et avant de vous la conter, il aimeraitdire à tous ceux qui ont contribué ausuccès de la grande idée de l’ASG un chaleureuxMERCI.■ Né en 1942, Maurice Baudet est licencié èssciences commerciales de l’Université de Genève.Après une carrière de 35 ans dans la gestion, dont25 dans la gestion de fortune indépendante, etaprès avoir présidé l’Association Suisse des Gérantsde Fortune (ASG) de 1993 à 1997 il a rejoint l’administrationde l’ASG comme directeur général en2002.Une nouvelle venueaffiche de grandes ambitionsDébut 1986, à Zurich, quelques bons amis seréunirent pour parler de leur métier. Rien debien extraordinaire en vérité, il aurait pu enrésulter une «Stammtisch» de plus, un de cessympathiques clubs qui fleurissent volontiersau bord de la Limmat et où il fait bon refairele monde entre amis autour d’une «Stange».Nos compères exerçaient la profession de gérantsindépendants. Si cette dernière avait faitune percée dès avant la seconde guerre mondialeà Genève, elle était encore toute récenteen Suisse alémanique. Le début des années80 avait toutefois marqué un essor notable decette profession, soutenu par des marchésboursiers nettement porteurs depuis 1983.La discussion porta donc tout naturellementsur ces développements réjouissants de notremétier, puis très vite sur l’absence quasi-totalede reconnaissance dont il souffrait dans le public,dans le système législatif suisse et mêmeparmi les autres acteurs de notre place financière.Il était urgent de réagir pour sortir d’unesituation où notre métier hésitait cruellemententre une réputation sulfureuse et pas de réputationdu tout. Pour donner une idée de sonimage de marque à l’époque, nous pouvionslire avec intérêt dans la très sérieuse Encyclopédiede Genève (tome 3, 1984): «La multiplicationdes artisans de la gestion de fortunepréoccupe à juste titre les autorités.»Historique 29


L’on dit que depuis 1291, lorsque trois Suissesse rencontrent, ils créent une association. Nosamis étaient plus de trois: ils s’appelaientFranz Attenhofer, Roberto Feller senior, StephanHäseli, Elisabeth Höller, Willy Renggli,Viktor Sauter, Markus Winkler et Paul Zingg.Inévitablement, une association était née.L’originalité de cette nouvelle venue résidaitdans les ambitions courageuses qu’ellese fixait d’entrée: elle aurait pu se limitercomme tant d’associations professionnelles àpréserver les intérêts de ses membres, elledéclarait d’emblée s’engager pour la défensede l’éthique et même la mise en place destandards de la profession, une présence nationale,la reconnaissance du métier et enfinune collaboration active avec les banques.Ces objectifs nous paraissent aujourd’huiparfaitement naturels. Ils n’avaient riend’aussi évident à l’époque. La défense del’éthique, par exemple, fit soulever plus d’unsourcil suspicieux et incrédule. Qui dit marchéboursier porteur – et, répétons-le, ilsl’étaient à l’époque – dit aussi tentation dugain facile. A intervalles réguliers, des scandaleséclaboussaient la place financière et levocable «gérant de fortune indélicat» fleurissaitun peu trop facilement à la une des journaux.Il ne s’agissait pas toujours, et de loin,des seuls gérants indépendants car les moutonsnoirs paissent aussi bien dans les pâturagesbancaires. Mais peu importe: le nom degérant de fortune était lâché, laissant derrièrelui un parfum d’opprobre. Hélas, les seuls denos «confrères» à s’être fait un nom dans lesmédias répondaient à des patronymes commePinkas ou Plumey.La mise en place de standards éthiques auraitdû être considérée comme un but honorable.Aujourd’hui, des idées comme le caractèreobligatoire d’un mandat de gestion passéentre le gestionnaire indépendant et sonclient ou le contrôle strict des conflits d’intérêtse sont imposées dans des cercles dépassantlargement celui de l’ASG. Nous eûmesnéanmoins à souffrir de l’incrédulité sarcastiquede sceptiques qui taxaient ouvertementl’exercice d’alibi.La présence nationale s’instaura en revanchesans heurt. Le Röstigraben fut franchi allègrementet dès les premiers contacts avec laRomandie, l’idée séduisit. Le Tessin fut aussivite conquis grâce aux excellents contactsque conservait Roberto Feller avec son cantond’origine.La difficile conquêtede la respectabilitéEnfin, inutile de se le cacher, les banquiersdans l’ensemble – et particulièrement ceuxqui avaient vu partir des cadres souventformés à grands frais – regardaient la professiond’un œil soupçonneux, voire franchementhostile. La volonté affichée de considérerles banques comme des partenaires étaitsouvent saluée à l’époque par la condescendanceun peu agacée des milieux intéressés.Ces derniers furent toutefois soulagés de voirque la jeune association ne s’érigeait pas engroupe revendicateur vis-à-vis des banques,mais cherchait ouvertement le dialogue.La jeune ASG avait décidé de manifester savolonté de coopération avec nos grands frèresbanquiers par le slogan «une gestion personnaliséeavec la sécurité de votre banque»qui n’eut pas l’heur de plaire à tout le monde.Quelles sont donc ces boutiques qui vendentleurs services en faisant valoir nos propresqualités? Notons toutefois l’attitude plus compréhensivedes banquiers privés genevois: ilsavaient été les premiers à ouvrir leurs portesà ces transfuges que sont les gérants indépendants.Leur esprit pouvait, il est vrai, rappelerétrangement celui qui avait animé leurs propresancêtres.Malgré l’accueil assez froid de certains, l’associationétait néanmoins lancée – et bien lancée.En été 1986, les fondateurs rencontraientleurs confrères genevois qui accueillirent l’idéede l’ASG avec enthousiasme. En automne, la30 Historique


première assemblée générale à Berne consacraitla vocation nationale de l’ASG, trois genevois,Henri Calame, Jean-Louis Sunier et moimêmerejoignaient le Conseil.L’ASG s’était dotée entre-temps de ses premiersstatuts et puisque nous voulions promouvoirl’éthique professionnelle, nous noussommes attaqués rapidement à un texte quiallait être la pierre angulaire de l’ASG: leCode de Conduite. Nous étions à cette époqueencore fortement sous l’influence de nosgrands frères banquiers et aspirions à acquérirla même aura de respectabilité. Vous trouverez,par exemple, dans le premier Code deConduite un article 13 qui stipulait: «Les Membresadhèrent par analogie au principe de laConvention de diligence et respectent lesprescriptions de la Banque Nationale Suisse.»L’ancrage éthique était clair, mais l’adoptionde cet article n’avait pas été sans discussionintense sur la fameuse «garantie d’uneactivité irréprochable» chère à l’Associationsuisse des banquiers. Quelles allaient être lesrépercussions sur notre pratique de l’adoptiond’un tel concept?Un autre exemple de notre difficulté ànous arracher à l’époque de la tutelle moraledes banques est la condition de base mise àl’admission d’un membre: il s’agissait d’êtremembre de la convention de courtage. Pourceux qui l’auraient oubliée ou simplementpas vécue, cette convention était un accordtarifaire dont la nature nettement cartellaireavait résisté à toutes les attaques de Berne etqui liait entre eux les établissements bancaires.Les gérants de fortune indépendants pouvaienty adhérer et ainsi prétendre au paiementde rétrocessions sur les courtages, sileur volume de transactions boursières dépassait40 millions par an.Le Code de Conduite –une pierre angulaireLe Code de Conduite, dans sa première version,vit le jour en 1989, grâce en particulierau travail acharné d’un brillant jeune juristequi allait être appelé par la suite au sein duConseil, Bernard Bonvin. Ce code était solidementcharpenté, mais il n’aurait certainementpas eu le succès qu’il connut par la suitesans une idée qui nous fut aimablement souffléepar Markus Lusser, alors président de laBanque Nationale. L’histoire vaut la peined’être contée.Markus Lusser venait d’être nommé à cettefonction et son premier discours officiel èsqualités, fort attendu par la presse, avait pourcadre l’assemblée générale de cette petiteassociation à peine connue à l’époque: l’ASG.Les quelques journaux qui n’oublièrent pas dementionner dans quel cadre notre orateuravait prononcé ses propos bien sentis surl’économie suisse contribuèrent à établir notreréputation naissante. Après l’assemblée générale,qui avait lieu à Fribourg cette année-là,nous nous sommes retrouvés en compagniede Markus Lusser, un verre en main, à deviseramicalement. Comme nous évoquions notreCode de Conduite, notre grand argentier semontra fort intéressé. «C’est une excellenteidée», décréta-t-il, «mais ces beaux principesn’auront qu’une portée limitée si vous n’encontrôlez pas l’application par vos membres.»A peine rentrés dans nos bureaux respectifs,nous nous sommes mis au travail. L’idéed’un contrôle du respect du Code de Conduiteétait certes séduisante, mais comment lamettre en pratique? Nous ne nous posionspas encore à ce moment la question cruciale:comment le faire accepter par nos membres?Le concept d’un audit s’est immédiatementimposé. Là encore, nous avons eu la chancede nous rallier le talent et l’amicale complicitéd’une personnalité du monde de l’audit, DanPearson, alors CEO d’Arthur Anderson pourl’Europe. Les conseils de ce dernier nous ontété précieux pour mettre en place notre conceptde contrôle.Restait encore à «vendre» l’idée à nos membres.Nous étions persuadés de son bien-fondé,mais comment faire accepter un contrôlevolontaire et de plus coûteux? Le point avaitété mis à l’ordre du jour de l’assemblée générale1990 qui devait se tenir à Lugano. Au seindu conseil, nous nous étions appliqués àpeaufiner notre argumentaire et nous n’attendionspas le verdict du vote sans une certaineappréhension. C’était sans compter sur le sensHistorique 31


des responsabilités de nos membres: nousavons eu la joie de voir passer le projet quasimentsans opposition, les timides avis contrairesse comptaient sur les doigts d’une main.La jeune ASG devait faire ainsi grincer lesdents de nombre de nos confrères: d’aucunsjugeaient qu’elle faisait preuve d’une ragequasi autodestructrice en clamant que la gestionde fortune était une profession à risques,qu’il était anormal que le premier quidamvenu puisse se targuer de l’exercer et qu’ilétait urgent de légiférer pour donner un cadrejuridique décent à la profession. Mais lorsquenous avons annoncé que, par un vote quasiunanime de nos membres, nous avions décidéde nous astreindre volontairement à unrégime d’autorégulation, exigeant que le respectde nos règles soit attesté annuellementpar l’organe de révision de chaque sociétéconcernée, le mot «Schadenfreude» fut laché.Un statut reconnu?Quelques mois plus tard, l’ASG récidivaitdans sa volonté de donner à notre métier uncadre de respectabilité: elle déposait un mémoiresur le bureau du Conseiller fédéralOtto Stich, demandant la reconnaissance législativede notre métier, par le truchementd’une loi-cadre. La délégation de l’ASG fut reçuefort aimablement par Otto Stich, malgréles circonstances particulières de l’entretien:nous étions le 2 août 1990 et la guerre duGolfe avait éclaté à deux heures du matin. LeConseiller fédéral Otto Stich venait de passerune nuit blanche.Dans le document remis à ce dernier, nousmettions en évidence le vide juridique danslequel se situait la gestion de fortune indépendante.Quinze ans plus tard, son successeurdécréterait un «Marschhalt» devant lamontée inquiétante de la sur-réglementation,et la gérance de fortune indépendante n’avaittoujours pas de véritable cadre réglementaire,si ce n’est au titre de la loi sur le blanchimentd’argent (LBA).Cela fait pourtant plus de 25 ans que lesautorités fédérales se préoccupent des gérantsindépendants, ces électrons trop libres.Las, les divers experts et commissions qui sesont succédés pour plancher sur le sujet sesont cassés les dents sur la complexité de cepetit monde de la finance non bancaire, dontles gérants de fortune ne sont qu’un aspect.Après les professeurs Hirsch et Nobel, puis laCommission Faber, il fallut attendre les travauxde la Commission Zufferey, puis ceuxde la Commission Zimmerli, pour que l’on yvoie un peu plus clair. Cette dernière a en effetréuni une documentation relativementcomplète sur le sujet, mais elle a renoncé àsauter le dernier pas: soumettre un projet deloi-cadre au Conseil fédéral.Certains de nos membres se sont réjouisde conserver un espace non réglementé.L’absence de réglementation ne donne-t-elletoutefois pas l’illusion trompeuse d’être unespace de liberté? Avec l’absence de loi s’éloignela perspective de voir notre professionenfin dotée d’un secret professionnel comparableau secret bancaire et d’un statut qui permettraitaux gérants suisses de jouer à armeségales avec leurs confrères européens.Dès sa création, l’ASG a tenu à faire entendresa voix dans les différents travaux visantà la réglementation des intermédiaires financiersnon bancaires, multipliant ses présencesà Berne dans le cadre d’auditions ou de travauxde commission. Elle est bien décidée àpoursuivre dans le même sens.De l’article 305 bis et 305 ter CP à la LBAL’année 1990 marqua un net tournant avecl’arrivée des articles 305 bis et 305 ter du CodePénal Suisse (CP), relatifs au délit de blanchiment.(L’on parlait en fait encore de blanchissageen ce temps-là.) Ces deux articles firentà l’époque couler passablement d’encre lorsde la procédure de consultation. L’ASG prittrès ouvertement parti en leur faveur. Nousétions naturellement loin d’imaginer quellesallaient être les suites de cette modificationdu Code Pénal.Un peu moins de deux ans plus tard, en1992, le premier exercice d’évaluation de laSuisse par le Groupe d’action financière sur lalutte contre le blanchiment de capitaux (GAFI)se terminait sur une note discordante et fortmauvaise pour la place financière helvétique32 Historique


Le Code de Conduite fut approuvé en 1989 par l’Assemblée Générale ordinaire à Lugano. Il allait rester envigueur jusqu’à son actualisation en l’an 2000.Assemblée Générale 2002 à Lugano: Freddy Mariaux, membre d’honneur de l’ASG, exerce son talent demodérateur.Historique 33


qui tolérait en particulier que des intermédiairesfinanciers non bancaires puissent exercerhors de tout contrôle. Les articles 305 bis et305 ter , jugés insuffisants et mal appliqués, netrouvèrent pas plus grâce aux yeux des examinateurs.Notre pays fut montré du doigt car ilrestait le seul, avec la Finlande, où le mondefinancier n’avait pas l’obligation de dénoncerles actes de blanchiment. Le message du GAFIétait clair: la place financière suisse devait nolensvolens se doter d’une loi spécifique sur lalutte contre le blanchiment d’argent.Le législateur se mit à l’œuvre et livra unpremier projet en 1996. Cette première versionsouleva une levée de boucliers et l’ASGelle-même la critiqua ouvertement. La principalepierre d’achoppement était la fameuseobligation de dénoncer (Meldepflicht) à laquellebeaucoup préféraient le droit de dénoncer(Melderecht) qui était déjà en vigueuret avait fait ses preuves. Nous savions que cecombat était perdu d’avance, mais nousavons néanmoins combattu le projet qui avaitselon nous un autre défaut: il laissait la parttrop belle aux banques.Le deuxième projet, soit la loi actuelle,passa nettement mieux. Certes, il ne fut pasaccueilli avec enthousiasme, le «rôle de flicimposé aux milieux financiers» selon une expressionlargement répandue passait tout demême assez mal. L’on accusait aussi assez largementle législateur de s’être plié un peutrop facilement à un diktat venu de l’étranger,en particulier de pays où l’efficacité réelle dela lutte contre le blanchiment restait à démontrer,selon les opposants.La loi passa donc et le conseil de l’associationse retrouvait ainsi placé devant undilemme: la LBA instaurait le régime de l’autorégulation,au titre de laquelle les intermédiairesfinanciers devaient organiser leurpropre surveillance. L’ASG devait-elle se lancerdans l’aventure ou se limiter à son rôle dechambre professionnelle qui lui avait,jusqu’ici, assez bien réussi? L’enjeu était detaille: l’ASG comptait à l’époque moins dedeux cents membres, nous estimions que lefait d’accepter ce nouveau rôle nous feraitdoubler de volume, mais impliquait la miseen place d’une administration professionnalisée,lourde et délicate à édifier.Il s’agissait dans un premier temps de réviserintégralement nos statuts et notre Code deConduite et de les mettre en ligne avec laLBA. Reconnaissons-le: la décision n’était pasfacile à prendre. D’une part, nous tenions ànotre vocation de chambre professionnelle,de défenseurs de la gestion de fortune indépendante.D’autre part, nous nous étions clairementengagés, avec notre Code de Conduitedont le respect devait être attesté par lesorganes de révision de nos membres, dans unrôle de régulateur de la profession.Création et reconnaissance officiellede l’OARNos membres attendaient notre réaction.Nombre d’entre eux nous firent comprendrequ’ils préféraient être jugés par leurs pairs,donc par l’ASG, et c’est ce qui fit basculer ladécision. Nous savions que la tâche serait ardue,cela dépassa nos espérances. Entre lestravaux de commission à Berne pour mettreen place le règlement type, la création d’unebase de données et la révision des statuts etdu Code de Conduite, le Conseil, composé dehuit personnes, consacra quelque deux centsjours de travail bénévole à la création de l’organismed’autorégulation (OAR) de l’ASG.C’est à ce moment qu’un jeune avocat zurichois,Alexander Rabian, vint porter mainforte à un conseil plein de bonne volonté,certes, mais manquant relativement d’expérienceen matière législative. Notre travailporta ses fruits: une assemblée généraleextraordinaire ratifia les nouveaux statuts etle Code de Conduite, et en avril 1998, l’ASGse faisait octroyer par le Département fédéraldes finances le statut d’OAR.Il nous restait à attendre le choc inévitablerésultant de cette reconnaissance fédérale:l’intégration formelle de nos membres existantsau sein de l’OAR et surtout l’arrivée denombreux nouveaux membres qui avaientjusqu’au 31 mars 2000 pour faire acte de candidature.Nous attendions une vague de candidaturesau dernier moment et c’est exactementce qui se produisit. Nous avions pris la34 Historique


précaution de faire publier mi-mars dans laNeue Zurcher Zeitung, dans Le Temps etdans le Corriere de Ticino un avertissementaux retardataires, en les pressant de s’adresserà nous avant de se retrouver en situationdélicate face aux autorités. Cette judicieusemise en garde eut exactement l’effet quenous escomptions, non sans le redouter unpeu: une dernière avalanche de dossiers arrivatant à Zurich qu’à Genève et Lugano.La prime du candidat de dernière minuterevient sans doute à ce monsieur qui nousappela le 31 mars vers midi, un peu affolé: «Jeviens de réaliser que c’est le dernier jour pourdéposer mon dossier et je prends l’avion pourRome dans deux heures. Que dois-je faire?» –«Adressez-nous immédiatement une lettre recommandéepar laquelle vous nous informezfaire acte de candidature, nous aviserons ensuiteà votre retour!»La LBA en est à sa sixième année d’applicationdans notre métier. Le départ fut difficile,avouons-le. Les assujettis étaient, pourcertains d’entre eux, fort mal préparés à decontraintes législatives. De plus le démarragede l’Autorité de contrôle ne se fit pas sansheurts: sous-dotée en personnel, la premièreéquipe finit rapidement par sombrer. La seconde,avec deux fois et demie plus de collaborateurs,redressa la barre. Force est deconstater que la profession a évolué en profondeurau cours des dernières années, enpartie sous cette contrainte législative et sousla pression des banques dépositaires qui répercutentsimplement sur notre professionleur propre évolution vers une rigueur toujoursaccrue.A ce titre, d’ailleurs, l’ASG a été amenée àadapter une nouvelle fois ses statuts et sonCode de Conduite l’an dernier et d’y introduireles nouvelles dispositions apportées parl’ordonnance LBA de la Commission fédéraledes banques, la nouvelle Convention de diligencedes banques (CDB 2005) et l’ordonnancede l’Autorité de contrôle. Cette pressionréglementaire reste souvent mal vécuecomme en témoignent les nombreuses réactionstant des banquiers que des gérants defortune, des avocats, des fiduciaires ou autresprofessions touchant à la finance, réactionsqui ont abouti au fameux «Marschhalt» lancépar le Conseiller fédéral Hans-Rudolf Merz le7 juin 2005.Il n’est toutefois pas rare d’entendre l’unde nos confrères affirmer en a parte que cetteévolution n’a pas que des côtés négatifs. Nevous méprenez pas, il ne souffre pas de cetteforme très helvétique de masochisme appelée«Schadenfreude». Il réalise simplementqu’un environnement solidement structuré etjudicieusement contrôlé est une garantie desurvie et peut même tourner à l’avantageconcurrentiel. Naturellement, surtout s’il estgenevois, il continuera de rouspéter contreces empêcheurs de tourner en rond, très souventalémaniques dans son esprit.L’ASG monte aux créneauxEn 1995 la Suisse se dotait, suivant l’exemplede ses voisins européens, d’un impôt «moderne»,la taxe à la valeur ajoutée ou TVA. Elledevait en particulier enterrer l’impôt sur lechiffre d’affaires (ICHA) dont chacun se plaisaità souligner le caractère obsolète. Ce derniern’était applicable qu’aux marchandises,la TVA, elle, allait aussi imposer les services.Le projet de Lex TVA fut dans l’ensembleassez bien reçu lors de la procédure deconsultation. Une association professionnelleémit toutefois un avis discordant: l’ASG qui estimaitincongru que la Suisse fut le seul paysau monde à imposer au titre de la TVA l’exportationde services. Etrangement, cette bizarrerieavait échappé à plus d’une instance consultée.Le plus clair des services facturés par nosmembres est exporté: nous devions réagir.La procédure de consultation n’était pasencore terminée. Nous encourageâmes alorsnos membres et tous les acteurs de la placefinancière suisse que nous pouvions convaincreà prendre part à cette procédure, en s’élevantcontre ce qui selon nous était une absurdité.Le résultat dépassa nos espérances. Lesmilieux financiers inondèrent le départementdu Conseiller fédéral Otto Stich de lettres etce dernier finit par céder.L’ASG eut moins de succès dans son combatcontre une autre taxe, la taxe genevoiseHistorique 35


Assemble Générale 1993 à Bâle: Franz Attenhofer remet la présidence à Maurice Baudet.1996: Viktor Sauter, secrétaire de l’ASG, reçoit la sculpture commémorative d’André Bucher lors du10 e anniversaire de l’ASG.36 Historique


sur le tourisme qui frappe les prestataires deservices (banques, avocats, gérants de fortunepar exemple) et les commerçants senséstirer profit des efforts accomplis par le cantonpour la promotion du tourisme. Qu’un bijoutierde la rue du Rhône en soit indirectementbénéficiaire, soit, mais qu’un gérant de fortunediscrètement logé au quatrième étaged’un immeuble de bureaux profite du passagegénéré par les touristes, cela nous semblaithautement improbable.Nous attaquâmes cette taxe jusqu’au Tribunalfédéral. Ce dernier se fendit d’un arrêtaux considérants peu convaincants et nousdébouta. La taxe, qui était alors applicableaux seuls quartiers considérés comme «touristiques»de la ville, est aujourd’hui payable partoutes les entreprises du canton, même cellesdes coins reculés où nul touriste ne s’aventurejamais.La formationcomme objectif prioritaireDans son premier Code de Conduite déjà,l’ASG insistait sur l’importance primordiale dela formation continue dans notre profession:«Chaque Membre de l’ASG doit constammentse perfectionner dans tous les domainesde son activité professionnelle, en participantà des cours de formation et de perfectionnementet en s’informant de manière autodidacte.»(Article 4)Et le commentaire dudit Code de Conduiteprécisait: «Formation et perfectionnement: Lesmembres doivent en particulier veiller à ce quel’ensemble de leurs collaborateurs bénéficientd’une formation adéquate, correspondant auxtâches qui leur sont confiées et à l’évolutiondes normes de la profession.» (4.01)Nous nous rendîmes toutefois assez rapidementcompte que notre modeste associationn’avait pas les ressources nécessairespour développer ses propres programmes deformation. Restait la possibilité de soutenir lesefforts allant dans le sens de notre Code deConduite, comme la création du Centre deFormation des Professionnels de l’Investissement(CFPI). Ce centre lança il y a quinze ansle premier diplôme de gérant de fortune. LaConfédération accepta assez vite de lui donnerle statut de diplôme fédéral. Il devint immédiatementaprès un diplôme européen.C’est aujourd’hui le Certified International InvestmentAnalyst (CIIA), un standard mondial.Faute de moyens financiers suffisant pourmettre en place un programme complet deformation continue adaptée aux gérants indépendants,l’ASG joua toutefois son rôle enorganisant ponctuellement des séminaireslorsque l’actualité le commandait. Ce fut lecas, par exemple, lors de l’introduction de laTVA ou lorsque nous nous heurtèrent auxdélicats problèmes posés par la withholdingtax américaine.Enfin, la LBA nous fait obligation d’organiserune formation de base et une formationcontinue relative à la lutte contre le blanchiment.Nous formons ainsi, lors de séminairesspécialisés, aussi bien nos membres que lesorganes de révision de ces derniers. Ces séminairesqui traitent de la compliance au senslarge sont suivis par des publics de plus enplus fournis.Les turbulencesToute profession connaît des turbulences etces dernières se répercutent presque intégralementsur les associations professionnelles.L’ASG, qui évolue par définition dans unmétier à risques, ne fait pas exception. Elleétait dans sa deuxième année d’existencelorsqu’elle eut à faire face à la première lamede fond. Le 20 octobre 1987, IBM affichait àl’ouverture les cours suivants: US dollars 100bid – 130 ask. 30 pour cent entre l’offre et lademande de la première blue chip de la planète.Du jamais vu. Le krach de 1987 venaitd’éclater.Avec le recul, ce krach nous semble àpeine un accident: à Noël une bonne partiedes cours étaient revenus à leur niveau antérieur.Il n’en demeure pas moins qu’il eut uneinfluence très sérieuse sur notre métier: nombrede gérants venaient de se lancer. Ilsavaient connu deux, trois années de croissanceentre 25 et 50 pour cent par an et devaientsoudain revoir leurs prévisions à labaisse d’un bon tiers.Historique 37


La guerre du Golfe en 1990 ensuite, puis lekrach obligataire de 1994 (dont on oublietrop souvent qu’il détruisit nettement plus derichesse que celui de 1987) et, enfin et surtout,les trois années boursières épouvantablesdu début du millénaire eurent des effetstout aussi néfastes sur la profession. C’estdans ces moments difficiles que notre rôle estle plus délicat: il s’agit de donner de la voixet de faire passer dans le public des investisseursl’idée que notre métier, par sa souplesseet son caractère entrepreneurial, estcapable de surmonter les crises.Les turbulences ne viennent pas seulementdes marchés boursiers, elles peuvent aussiêtre imposées par des décisions politiques:nous ne reviendrons pas sur les évolutions dela législation suisse suffisamment évoquéesici, mais songeons aux remous engendrés parle Scudo fiscale ou la loi Tremonti, soit l’amnistiefiscale italienne. Pensons égalementaux avalanches de papier et de tracasserieprovoqués par l’Internal Revenue Service, lefisc américain, lorsqu’il imposa une withholdingtax hors des USA et, plus fort encore, fitdes banques étrangères, en particulier desbanques suisses, des agents de recouvrementde l’impôt au titre du statut de qualified intermediary.Du si grand art que nos voisinseuropéens s’empressèrent de les imiter.L’ASG a-t-elle contribuéà changer la profession?Finalement, quel bilan tirer de ces vingt années?Avons-nous réellement œuvré dans lesens des objectifs ambitieux de 1986? La réponseest clairement oui, et ce n’est pas nousqui le disons, mais, parmi d’autres, ces mêmesbanquiers qui, il y a vingt ans, ne nous regardaientpas toujours avec les yeux de Chimène.Quelle image donne aujourd’hui la gestionindépendante? Celle d’une industrie qui s’eststructurée et a acquis une certaine maturité etune certaine respectabilité. Elle offre aussi unpaysage d’une grande diversité. Les sociétés degestion de fortune indépendantes vont du oneman (ou one woman) show à l’entreprise deplus de cent collaborateurs. Elles recouvrentaussi bien des sociétés traditionnelles que desfamily offices, des sociétés spécialisées en gestioninstitutionnelle que des professionnels trèspointus de la gestion alternative. Par vocationou par développement naturel de leur marchéspécifique, les sociétés se sont spécialisées,soit dans un type de gestion donné, soit sur leservice à une clientèle ciblée.C’est là que nous touchons la fonction essentielleet primordiale de la gestion de fortuneindépendante sur la place financièrehelvétique: nombre de sociétés, en développantun know-how particulier ou uneconnaissance très approfondie d’un marchédonné, explorent des niches de clientèlesplus difficilement accessibles aux banques.Les gérants qui réussissent aujourd’hui sontceux qui ont joué à fond la carte de la spécificité,affiné leurs compétences. Ils ont plusque jamais la passion de leur métier et sontbien décidés à le faire bien et longtemps.L’approche très personnalisée de la clientèlequi fut longtemps l’argument majeur des gérantsindépendants reste naturellement présente,mais elle ne suffit plus, nous le savonstous. Nous devons, à l’instar de toute la placefinancière helvétique, nous battre sur le terrainde la compétence, de l’excellence dansnotre métier et cela, les gérants avisés l’ontbien compris.Suivre l’évolution de la profession, l’anticiperchaque fois que faire se peut, être l’interlocuteurprivilégié des autorités, des autresacteurs de la place financière et des investisseurs,défendre un devenir plutôt que des acquis,être les artisans de l’excellence, être inflexiblesur l’éthique, tel est le rôle de l’ASGdepuis vingt ans. Il y a vingt ans, nous surprenionspar le courage de nos ambitions. Saurons-nousagir dans la ligne des pionniers del’époque et tenter de surprendre encore?C’est ce que nous pouvons souhaiter demieux pour que perdure l’esprit de l’ASG.38 Historique


PHOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSEn 1996, l’ASG était fière d’atteindre son dixième anniversaire, ce qui se refléta dans un article du «Bulletin».Historique 39


Von der Idee über die Gründung bis zum heutigen <strong>VSV</strong>Verband mit weit reichender Ausstrahlung■ Franz AttenhoferZwanzig Jahre sind zwar eine kurzeZeit, aber lange genug, um sich daranzu erinnern, wie unser Verbandentstanden ist.Ein Blick zurück zeigt, dass die Vermögensverwaltungin der Schweiz währendJahrzehnten in den Händen der ehrwürdigenSchweizer Privatbanquiers lag. Dann erobertenzusätzlich die Banken diese Domäne undmit dem Wirtschaftsboom der Nachkriegsjahreund der rasanten Entwicklung der internationalenFinanzmärkte entdeckten auch unabhängigeVermögensverwalter ein neuesund attraktives Betätigungsfeld und breitetensich schlagartig aus.Ein eigentlicher Boom entstand Mitte der1980er-Jahre, als zahlreiche aus unserem Berufsstandin das Geschäft drängten, darunterviele, die weder über das erforderliche Wissen,noch über eine ausreichende Erfahrung■ Franz Attenhofer begann 1959 als Laufburschebei der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG).Nach seinem Aufenthalt in der Romandie war er mit22 Jahren der jüngste Börsenhändler. 1971 wurde erzum Handlungsbevollmächtigten, 1972 zum Prokuristenund 1979 zum Chefprokuristen der SBG. 1981gründete er die Firma Finanzhandel Franz Attenhofer,die später zur heutigen AAA Attenhofer AnlagenAG umgewandelt wurde. Franz Attenhofer warGründerpräsident des Verbands SchweizerischerVermögensverwalter (<strong>VSV</strong>).verfügten. Als «schwarze Schafe» tummeltensie sich vor allem im internationalen Telefonhandelund kümmerten sich kaum um diewahren Bedürfnisse ihrer Kunden. Sie telefoniertenaus Hamburg, Amsterdam oder Gibraltarund versprachen das Blaue vom Himmel.Mal wurde ein bisschen von diesem Titelempfohlen, mal jenes Engagement aufgeschwatzt– meist im Bestreben, in erster Linieden eigenen Interessen zu dienen. Nicht zuletztwegen derart zwielichtiger Gestalten gerietder Ruf nicht nur des Finanzplatzes, sondernauch unseres Berufsstandes mehr undmehr in Bedrängnis und in Misskredit.Eine Forderung fand GehörSo kam es, wie es kommen musste: Anlässlichder Bankiertagung 1985 in Luzern widmetedie damalige Bundesrätin ElisabethKopp ihren Gastvortrag dem FinanzplatzSchweiz. Sie wies auf die gravierenden undimageschädigenden Auswüchse im Finanzwesenhin und forderte für die damals nochmeist «wilden» Finanzboutiquen eine strengereund effizientere Kontrolle.Diese Forderung fand Gehör und veranlassteeinen kleinen Kreis Gleichgesinnter,sich intensiv darüber Gedanken zu machen,wie sich unter den unabhängigen Vermögensverwalterndie Spreu vom Weizen trennenlässt. Ein erster Gedankenaustausch erfolgtebereits anfangs 1986. Damals fandenVerbandsgeschichte 41


sich unter Leitung von Viktor Sauter, Treuhänderund Spezialist in Verbandsfragen, elfUnabhängige aus der Deutschschweiz im Bürodes heutigen Ehrenmitglieds Roberto Fellerzusammen und besprachen Wege und Möglichkeiten,dem bundesrätlichen Wunsch zuentsprechen. Ich erinnere mich gut, wie andiesem Treffen mit Herz und Seele diskutiertund um Lösungen gerungen wurde. Denn einesstand fest: Wir wollten mit einer klaren Linieso rasch wie möglich erreichen, dass jederpotenzielle Vermögensverwaltungskundeund jede Bank die unabhängigen Vermögensverwalterals seriös und qualifiziert einschätzt.Wir wollten zwielichtigen Gestaltendas Handwerk legen und uns für Sauberkeitund Professionalität in unserem Berufsstandeinsetzen. Wir wussten aber auch, dass wirbei Kunden, Banken und Behörden nur dannGehör und Gewicht erlangen, wenn wir organisiertund damit auch schlagkräftig in Erscheinungtreten. Aus all diesen Erwägungenkonkretisierte sich der Wunsch nach einemVerband mit ganz klaren Strukturen und striktenStandesregeln.Vielfalt in der EinheitDoch erst einmal galt es, Statuten auszuarbeiten.Diese anspruchsvolle Aufgabe wurdeeinem Ausschuss anvertraut, dem neben Dr.Elisabeth Höller und Markus Winkler auchich angehörte. Wir feilten bis ins kleinste Detailund präsentierten das Werk anlässlich einerausserordentlichen Generalversammlungim November in Bern einem kleinen Kreisvon Unabhängigen. Gleichzeitig folgte diePrüfung durch das Handelsregisteramt, dasuns zu unserem grossen Erstaunen auf den inden Statuten fehlenden gesamtschweizerischen«Touch» aufmerksam machte. Sofortgingen wir an die Arbeit, um diese unbeabsichtigteUnterlassungssünde zu beheben. Ichliess mein Beziehungsnetz spielen, organisiertePräsentationen in Genf und Luganound durfte bei den überraschend vielen Teilnehmernviel Goodwill und Zustimmung fürunser Anliegen erfahren. Aus diesen Bemühungenresultierte schliesslich der Zusammenschlussder unabhängigen Vermögensverwalterzu einem gesamtschweizerischenVerband, der schon bald allseits Anerkennungfand. Jetzt war es möglich, mit einer gemeinsamenStimme unsere Anliegen auch inBern zu vertreten. «Vielfalt in der Einheit» lautetevon jetzt an das Motto. Damit dokumentiertenwir, dass wir uns zwar als schweizerischenVerband mit einheitlichen Richtlinienverstehen, aber auch bereit sind, die Mentalitätsunterschiededer verschiedenen Regionenzu akzeptieren.Bevor uns in der Folge der rote Teppich zuFüssen ausgelegt wurde, mussten wir unsereSeriosität erst einmal unter Beweis stellen.Anfänglich begegnete man uns nämlich inBehörden- und Bankenkreisen mit kritischemBlick und es lag an uns, unsere Ernsthaftigkeitmit Taten zu belegen. Eine anspruchsvolleAufgabe, denn zur damaligen Zeit verfügtenwir über kein namhaftes Werbebudgetund waren daher gezwungen, über verschiedeneKanäle unsere Ideen zu verbreiten undAnerkennung zu finden.Offenes Ohr bei den Behörden ...Einer dieser Kanäle waren einflussreiche Behördenmitglieder.Ich erinnere mich sehr gut,wie mich der damalige Bundesrat Otto Stichmehrmals empfangen hat und mich unsereVorstellungen darlegen liess. Offene Türenerlebte ich aber auch immer wieder beimPräsidenten der Eidgenössischen Bankenkommission,Dr. Kurt Hauri, und seinen engstenMitarbeitern oder beim damaligen Generalsekretärder Bankiervereinigung, Jean-PaulChappuis. Zu den regelmässigen Gesprächspartnerngehörte aber auch Prof. BrunoGehrig, dessen bankfachliches Wissen unssehr zustatten kam. Kurz: Wir konnten imVerlauf der Jahre viele neue und interessanteBehördenvertreter kennen lernen, Meinungenaustauschen und Erfahrungen sammeln,die dem Verband in verschiedener Beziehungzugute kamen.Eine Begegnung der ausserordentlichenArt erlebte der Verband anlässlich der Generalversammlung1988 in Fribourg. Dass Dr.Markus Lusser sein erstes Referat als Präsidentder Nationalbank ausgerechnet in unse-42 Verbandsgeschichte


FOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSAls der <strong>VSV</strong> 1996 seine zehn Jahre im «Bulletin» feierte, ahnte noch niemand die rasante Börsenhausse,die unmittelbar bevorstand, und die ernüchternde Baisse anfangs des 21. Jahrhunderts.Verbandsgeschichte 43


em Kreise hielt, hat uns sehr geehrt und unsentsprechend Auftrieb verliehen. Markus Lusserwar von unserem noch jungen Verbandund seiner Zielsetzung begeistert und beurteilteim Gespräch mit unseren Westschweizerund Tessiner Freunden unsere Arbeit alssehr gut. Nur eines bemängelte er: die ungenügendeKontrolle. Auch diese Kritik nahmenwir ernst und verfeinerten unser Verbandsprofil.Zusammen mit den Banken undverschiedenen Analystenvereinigungen sowiemit tatkräftiger Unterstützung von Prof.Bender und Maurice Baudet aus Genf erarbeitetenwir ein umfassendes Ausbildungsprogramm,das sich schliesslich mit dem vomBIGA anerkannten Diplom «Eidgenössisch diplomierterFinanzanalyst und Vermögensverwalter»abrunden liess.Doch nicht genug damit: Im Vorstand, inden Kommissionen und natürlich täglich ander Front arbeiteten wir laufend daran, denVerband zum Gütesiegel für beste Qualität,höchste Anerkennung und erstklassige Beratungwerden zu lassen. Wir erarbeiteten einenEhrenkodex, haben uns Selbstkontrollenauferlegt, die ihresgleichen suchen, und miteinem mitgliederunabhängigen Ehrengerichtfür Disziplin gesorgt.In einer weiteren Phase überlegten wiruns auch, ob wir als Verband der Bankiervereinigungbeitreten sollten. Zur Abklärungdieser grundsätzlichen Frage liessen wir unsvon Dr. Hans Bär von der Bank Bär und PaulHasenfratz von der Zürcher Kantonalbankberaten. Beide befürchteten mit diesemSchritt die Aufgabe unserer Unabhängigkeitund empfahlen uns deshalb, nicht weiter mitdiesem Gedanken zu spielen.Dass uns die Türen der Behörden jederzeitoffen standen, erfüllte uns mit Stolz und grosserBefriedigung. Und dass wir auch immerwieder in der Vorbereitung von neuen, einschlägigenGesetzesvorlagen konsultativ beigezogenwurden und noch immer werden,spricht ganz eindeutig für das Wissen undKönnen sowie für die Qualität unseres Verbands.Es zeigt wohl aber auch, dass dieWege, die wir seit jeher beschritten haben, indie richtige Richtung tendieren und man unsVertrauen schenkt. Auch die Banken, die unszu Beginn unserer Tätigkeit mit vornehmerZurückhaltung begegneten, haben inzwischenerkannt, dass für die Unabhängigendas Miteinander gross geschrieben wird undunsere Devise «Für den Kunden mit den Banken»keine leeren Worte sind.... Rückhalt auch bei den MedienWas wir im Umgang mit den Behörden erlebten,traf auch für die Medien zu. Beim ständigenBestreben, dem Verband ein Gesicht zugeben, unterstützten uns die Medien tatkräftigund boten uns verschiedentlich Gelegenheit,an eine breitere Öffentlichkeit zu treten.Hilfreich waren dabei die guten, langjährigenKontakte, die ich mit zahlreichen Medien zuvorschon intensiv pflegen konnte. Sowohldie Print- wie die elektronischen Medienzeigten sich unserem Verband gegenüberdurchwegs wohlgesinnt und begrüssten unserBemühen um ein sauberes Finanzgebarenunserer Mitglieder. Sie schätzten die Offenheitunserer Argumentation und kritisiertenaber auch ungeschminkt, wenn sich Unzulänglichkeitenoffenbarten. Nie haben siemich – und das möchte ich besonders betonen– falsch zitiert und interpretiert. Wirpflegten stets das ehrliche und konstruktiveGespräch und bauten so eine Brücke des gegenseitigenVerstehens und Vertauens.Geschlossen in die ZukunftSeriosität, Professionalität und Kontinuität –drei Begriffe, die unser Verbandsleben seit Anbeginnprägten und uns weit herum vertrauenswürdigmachten. An jedem einzelnen unsererMitglieder liegt es, am guten Image, daswir heute geniessen, weiterzuarbeiten und alleszu unternehmen, damit Kunden und Bankenmit unserer Arbeit auch weiterhin zufriedensind. Für die Zukunft wünsche ich mir,dass wir den erfolgreich eingeschlagenen Wegweitergehen können, als Verband geschlossenzusammenhalten und gemeinsam Stärke zeigen.Was wir in zwanzig Jahren intensiver Zusammenarbeitgeschaffen haben, soll nichtleichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.44 Verbandsgeschichte


Dal 1991, ogni giovedì, una «finestra» dell’ASG sul mondo degli investimentiLessico Finanziario■ Gian Luigi Trucco■ Gian Luigi Trucco (* 1948) ha conseguito laLaurea in Lettere presso l’Università di Genova,affiancando studi economici e finanziari presso istituzionibritanniche e statunitensi. Ha operato dapprimanell’ambito del marketing e della comunicazionedel Gruppo Interprogramme, attivo anchenegli Stati Uniti ed in Venezuela e, in seguito,nell’ambito della gestione patrimoniale e della consulenzaper varie istituzioni finanziarie elvetiche.Affianca a tale attività principale quella di editor edi docente. Dal 1991, è redattore della rubrica settimanaleLessico Finanziario.L’idea della realizzazione del «LessicoFinanziario» nacque nel lontano 1991,stimolata dal Dr. Nicola Bravetti e sostenutadalla disponibilità e dalla collaborazionedel Corriere del Ticino. Si pensò di utilizzarelo spazio posto settimanalmente adisposizione dell’ASG dal principale quotidianoticinese per un’iniziativa nuova in cui ilsottoscritto, da sempre afflitto dal vezzo, o vizio,dello scrivere (vizio che ha generato assuefazionee da cui però trae ovviamente piacere)si buttò a capofitto.Si voleva illustrare la terminologia relativaal mondo della finanza, ed in particolaredegli investimenti e della gestione patrimoniale– strumenti, operazioni, soggetti, procedure,normative, scenari evolutivi – in manierasistematica, non troppo didascalica quantopiuttosto discorsiva, sufficientemente rigorosadal punto di vista «scientifico» ma con unricorso minimo a formule, equazioni, grafici ecose del genere, anche perché ciò avrebbereso troppo complesso il lavoro settimanaledi composizione per i responsabili del giornale.Si voleva insomma non tanto e non solodare delle definizioni, quanto piuttosto fornireal lettore descrizioni articolate, argomentazionie stimoli di riflessioni.D’altro canto la prima ragione per una talescelta era data proprio dal tipo di pubblico:non certo le categorie degli addetti ai lavori,gestori, consulenti, specialisti di cose finanziarie,quanto piuttosto personale bancario efinanziario di livello junior, apprendisti, studentidi istituti ad indirizzo commerciale, oltreovviamente al grande pubblico dei lettoriin generale. Obiettivo il dimostrare loro comela materia finanziaria, a torto ritenuta grigia,tediosa e complessa, potesse in realtà esseresmitizzata e resa divulgativa, indicando altresìcome la dimensione della finanza e degliinvestimenti finisce con l’influenzare, volentio nolenti, consapevoli o meno, la vita di tutti,e non solo nel ruolo di risparmiatori.Non solo definizionima commenti, esempi, aneddotiQuanto al Lessico in sé, si poteva, e si puòancora oggi obiettare, come in realtà esistonogià numerosi esempi di pregevoli glossarie dizionarietti dedicati ai termini usuali nelStoria 45


campo della gestione patrimoniale, degli investimenti,della finanza in genere. In effetti,tali pubblicazioni erano presenti, e sono andateaumentando, curate per lo più da istituzionibancarie e finanziarie, soprattutto anglosassoni,come pure da giornali e rivistespecializzate di vari paesi. Tuttavia spessoessi si dimostrano o troppo succinti, limitandosia delle definizioni, od eccessivamentetecnici, oppure prevedono una complessarete di rimandi che possono scoraggiare il lettorenon troppo motivato.Il Lessico Finanziario proposto nello spaziosettimanale ASG del Corriere del Ticino,ogni giovedì non festivo, ha voluto distinguersinella sostanza e nella forma, senzaavere ovviamente alcuna pretesa né di sistematicitàné di completezza, presentando gliargomenti in forma discorsiva ancorché sufficientementerigorosa. Inoltre, non si è maiposto limiti di spazio nella trattazione (unasorta di libidine per chi scrive, come ben sannoi giornalisti), nel senso che i temi particolarmenteampi o complessi sono stati e sonotrattati su più articoli consecutivi. Inoltre si écercato sempre di vedere ogni argomento dadiverse prospettive, quello del gestore e quellodel risparmiatore, ad esempio, rendendoinoltre la trattazione più accattivante attraversoil ricorso ad esemplificazioni, talvolta adaneddoti, curiosità, pseudo-leggende metropolitanedi cui la storia finanziaria abbonda.Basti ricordare la «saga dell’argento», oquella di Soros, i collegamenti celeberrimi conil suberbowl, le correlazioni fra performancedi Wall Street e lunghezza delle gonne, le diatribeinfinite fra i «sacerdoti» dell’analisi fondamentalee quelli dell’analisi tecnica, fra i seguacidella cosiddetta efficienza dei mercati edella teoria del random walk. Insomma, fratecnicismi e cifre, si vuole inserire di tanto intanto un tocco «umanistico» che, in una materiacome questa, certo non guasta.Se tali obiettivi siano stati raggiunti, questa écosa il cui giudizio va lasciato ovviamente ailettori.L’evoluzione tra fascicoli,volume e sito internetA detta del Corriere del Ticino, l’iniziativa haavuto seguito ed è stata oggetto d’interesse,tanto che, dall’anno successivo a quello dellancio, vale a dire nel 1992, il giornale pubblicòperiodicamente dei fascicoli azzurri, allegatial quotidiano, che raccoglieva gli articolitematici, usciti nei mesi precedenti. Ciòanche per venire incontro a coloro che, desiderandoraccogliere i Box, per vari motiviavevano «saltato» qualche uscita.Siamo così giunti al 2002, allorché tutti gliarticoli della parte didascalica pubblicati finoall’autunno del 2001 sono rielaborati, riordinatiin funzione degli argomenti trattati epubblicati, in un volume corredato da indiceanalitico, dall’ASG col concorso del Centro diStudi Bancari di Vezia.La «nuova serie»:approfondimenti legati all’attualitàIn realtà, dal novembre 2001 il Lessico FinanziarioASG subisce una profonda trasformazione,ancora una volta frutto di un’indicazioneoriginale venuta dal Dr. Bravetti. Ultimatala parte sistematica, invece di preferire per unaltro livello di approfondimento, che avrebbecomportato l’affrontare tecnicismi un po’ al difuori dello scopo della rubrica e degli interessidel suo pubblico, si decise di legare il Lessicoall’attualità. Lo scopo non era certo quellodi sostituirsi al giornale nel presentare lacronaca e nel commentarla, ma semplicementedi trarre spunto da avvenimenti finanziariper dibattere ed approfondire quei temilegati agli investimenti che con quei fatti fosserolegati, tanto più quanto quei temi fossero«caldi» ed ampiamente dibattuti a livello diopinione pubblica. Così, ad esempio, le iniziativedello «scudo fiscale» italiano sono stateoccasione per approfondire il tema del segretobancario, l’evoluzione del mercatod’oro e petrolio l’occasione per trattare in generaledelle commodities e dei nuovi stru-46 Storia


FOTOGRAFIA: PIERRE FREIMÜLLER, WWW.APPUNTO.CHNel 2003 ASG ha raccolto in un volume tutti gli articoli settimanali del «Lessico finanziario ASG» apparsi sulCorriere del Ticino a partire dal settembre 1991, nati per presentare ad un vasto pubblico di «non addetti ailavori» temi, terminologie, prodotti e strumenti del mercato finanziario.Storia 47


menti per investire in esse. Si é parlato delruolo del benchmark per il gestore e l’investitore,e le vicissitudini dei mercati hanno poifornito lo spunto per dibattere i temi della volatilitàe, più in generale, del risk management.Un ampio spazio della nuova serie éstato riservato, complice la domanda di mercatoe l’innegabile «effetto moda», agli strumentialternativi, ai prodotti strutturati ed inparticolare agli hedge funds. L’assegnazionedei premi Nobel forniva lo spunto per considerarele nuove tendenze della teoria finanziaria,oppure ancora l’avvicendamento fraGreenspan e Bernanke al vertice della FederalReserve stimolava alcune riflessioni sullapolitica monetaria, le sue conseguenze per imercati ed il mondo degli investimenti, nonsolo americano. A livello normativo sì é trattatodel ruolo sempre più pregnante dellacompliance e delle evoluzioni della finanzaoffshore, con l’emergere anche di nuovi centri,quali Singapore, in diretta concorrenzacon la piazza finanziaria svizzera. Sempre nelquadro di un collegamento con l’attualità, alcuniarticoli sono stati dedicati anche all’affascinanterapporto fra mondo dell’arte e mondodegli investimenti, quindi agli art funds edalle loro prospettive.Ultima evoluzione inevitabile, visto il ruolocrescente dei media elettronici, l’inserimentodei numeri via più recenti del Lessicoanche nel sito internet dell’Associazione.Questa è dunque la storia di una singolareiniziativa che, da ormai quindici anni, si rinnovaogni giovedì; ed il termine appare quantomai adatto, vista la formula mutata attraversoil tempo e visti gli stimoli e le proposteche l’iniziativa riceve dagli Associati dellaSvizzera Italiana e di cui l’editor sentitamenteringrazia, augurandosi che possa recare contributidi conoscenza ed informazione criticaad ampie schiere di lettori nei confronti di unmondo affascinante, in continua evoluzione,e così legato, ancorché non ci si voglia credere,alla vita di tutti e di tutti i giorni.48 Storia


Die ursprüngliche Vision und die GründungszieleDie Anfänge des <strong>VSV</strong>■ Viktor SauterIm Jahr 1985, zu Beginn der damaligenHausse, wurde von den Schweizer Börsendie Courtage-Konvention geschaffen. Dieseregelte, dass von Banken an Vermittler oderHändler ein bestimmter Prozentsatz an Retrozessionenausgerichtet wurde, wenn die Konventionsteilnehmereinen bestimmten Umsatzbei ihren Börsentransaktionen durchführten.Dieser Umsatz – 40 Millionen Schweizer Frankenpro Jahr für Vermittler beziehungsweise400 Millionen Schweizer Franken für Händler –musste durch die Revisionsstelle der Konventionsteilnehmerbestätigt werden.Ich suchte im Telefonbuch Vermögensverwalterauf dem Platz Zürich und Umgebungund machte diese auf die Courtage-Konventionaufmerksam und fragte gleichzeitig, obich diese Revision durchführen dürfe. So wurdeeinige Vermögensverwalter Klienten meinerTreuhandgesellschaft.■ Viktor Sauter ist eigd. dipl. Wirtschaftsprüfer undInhaber der TSZ Treuhandgesellschaft Sauter & Co.Zürich AG, Zürich. Von 1986 bis 2000 war erGeschäftsführer des Verbands Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>).Der Glaubean die grenzenlosen MöglichkeitenDie Börsenkurse stiegen und stiegen. Schonbald wurde von einer «Putzfrauenbörse» gesprochen.Alle glaubten, dass die Bäume inden Himmel wüchsen und dass alles, was angefasstwürde, einfach gut werden müsse.Praktisch jeder, dem man Geld anvertraute,versprach Traumrenditen. So genannte Vermögensverwalterund Finanzberater schossenwie Pilze aus dem Boden. In jener Zeitmietete sich beispielsweise ein solcher Vermögensverwalterin der Nähe der ZürcherBahnhofstrasse temporär ein Büro. In der allgemeinenEuphorie trugen ihm die Anlegerdas Geld kofferweise zu. So gelang es ihmtatsächlich, binnen weniger Wochen mehrereDutzend Millionen an Geldern zu akquirieren.Er hatte Vollmacht über die Konten seinerKunden, sofern er die ihm anvertrautenSummen tatsächlich auch auf einer Bank einbezahlthatte. Nach kurzer Zeit war der Vermögensverwaltermit dem gesamten Geld seinerKunden weg. Diejenigen unter Ihnen, diedamals schon in der Banken- oder unsererBranche tätig waren, erinnern sich sichernoch an andere Betrugsmuster, die die damaligeZeit hervorbrachte.Die Anfänge des <strong>VSV</strong>In dieser Zeit begann ich Vermögensverwaltermeiner Treuhandgesellschaft und andereanzufragen: Ob sie nicht auch fänden, dass eshöchste Zeit sei, einen Branchenverband zugründen und ob sie auch bereit wären, alsTräger eines solchen Verbands zu fungieren.Verbandsgeschichte 49


Andere hatten ähnliche Ideen; es ging also lediglichdarum, dieses Gedankengut zu vereinen.Die ersten Gespräche fanden im April1986 statt. Nach der Ausarbeitung von Statutenund Ehrencodex wurde bereits am 16.Juni 1986 der Verband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>) formell gegründet.Als Gründer traten folgende Personen auf:• Franz Attenhofer,• Roberto Feller,• Stefan Häseli,• Elisabeth Höller,• Rolf Leemann,• Willi Renggli,• Viktor Sauter,• Markus Winkler,• Paul Zingg.Im Juli 1986 wurde der <strong>VSV</strong> erstmals an eineröffentlichen Veranstaltung im Zürcher Börsensaalden Berufskollegen und Banken präsentiert.Nicht alle Anwesenden konnten unserenWunsch nach der Formulierung vongewissen Verhaltensrichtlinien nachvollziehen.Gut in Erinnerung blieb mir die Aussage einesTeilnehmers, der meinte, eine Beteiligungvon 20 Prozent am Gewinn des Klienten seizu wenig. In der gleichen Woche stellten dieGründer den Verband auch in der damals neueröffneten Börse in Genf vor.Der Verband war nun zwar gegründet,aber unser Name war noch nicht geschütztund auch nicht im Handelsregister eingetragen.Problematisch war damals dieBenutzung des Wortes «Schweiz» in der Bezeichnung«Verband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>)». Damals brauchte esvon uns einige Anstrengungen, um das Handelsregisteramtdavon zu überzeugen, dasswir der einzige Berufsverband für unabhängigeVermögensverwalter seien und nationalund (bald) international anerkannt seien. SolcheÜberzeugungsarbeit müssten wir heutenicht mehr leisten, um dem Handelsregisteramtzu erklären, dass wir das Wort «Schweiz»verdient haben.Am 3. Oktober 1986 fand unsere erste ausserordentlicheGeneralversammlung statt, ander die Gründungsmitglieder bereits die ersteErweiterung vornahmen. Danach zählte der<strong>VSV</strong> 32 Mitglieder. Im November des gleichenJahres fand die zweite ausserordentliche Generalversammlungstatt. Der Vorstand wurdeum drei Vermögensverwalter aus der Romandieerweitert:• Maurice Baudet,• Henri Calame,• Jean-Louis Sunier.Diese Wahlen waren wichtig für die weitereEntwicklung. An der Generalversammlungkonnten 17 neue Mitglieder aus der Romandieaufgenommen und der Verband damittiefer in der Westschweiz verankert werden.Die erste ordentliche Generalversammlungwurde 1989 in Lugano abgehalten. Luganowurde damals gewählt, um uns auch denTessiner Vermögensverwaltern vorzustellen,verbunden mit der Hoffnung, dass viele Vermögensverwalteraus dem Tessin ebenfalls inden <strong>VSV</strong> eintreten. Die Veranstaltung traf aufgrosses Medieninteresse: Es kamen Journalistenaus der Schweiz und Italien und auch dasFernsehen war anwesend. An dieser Generalversammlunggab es viel zu besprechen. Derseit der Gründung bestehende Ehrenkodexwurde überarbeitet und genehmigt. Der damaligeEhrenkodex war sehr wichtig: Erstdurch ihn und seine Einhaltung beziehungsweiseseine Kontrollfunktion erreichte der<strong>VSV</strong> Anerkennung bei Behörden, Banken,Presse und Anlegern im In- und Ausland. ImJahre 2000 wurde er durch die Standesregelnersetzt. An der Generalversammlung in Zürichvom 18. Mai 1990 wurden, nach Vorbereitungin regionalen Sitzungen, die neuenStatuten verabschiedet. An dieser Generalversammlungwar der erste Wechsel im Vorstandzu verzeichnen.Was hat sichin den 20 Jahren geändert?AkzeptanzAus einer kleinen Gruppe von Enthusiastenwurde ein anerkannter Verband, der im BereichVermögensverwaltung durch den EhrenkodexMassstäbe setzte. Immer öfter dienteder Ehrenkodex des <strong>VSV</strong> als Richtlinie. Mit50 Verbandsgeschichte


der Einführung der Standesregeln erhöhte der<strong>VSV</strong> die Qualitätsansprüche weiter; er ist dieeinzige Selbstregulierungsorganisation (SRO),die nicht nur die Einhaltung der Geldwäschereirichtlinienüberprüft, sondern beispielsweiseauch das einwandfreie Geschäftsgebaren.Ansprechpartnervon Behörden und BankenIn kürzester Zeit wurde der <strong>VSV</strong> als Ratgeberin die verschiedensten Vernehmlassungen miteinbezogen.Auch sprachen Vertreter des <strong>VSV</strong>bei der Eidgenössischen Kartellkommissionvor, die das damalige System der Courtage-Konvention sowie die Gebühren der Bankenuntersuchte. Die vielen Sitzungen bei Bankentrugen dazu bei, ihnen unsere Bedürfnissezu vermitteln, was dem Berufsstand Vorteilebrachte. An den Besuch beim damaligenBundesrat Kaspar Villiger erinnern sich sichereinige Vorstandsmitglieder. Er äusserte sichsehr angetan über die Vermögensverwalterund deren direktes und indirektes Steuerpotenzialund ermöglichte uns Verhandlungenmit der Mehrwertsteuerverwaltung, die aufhöchster Ebene geführt wurden.Natürlich ist mit der Mitgliedschaft beim<strong>VSV</strong> auch Publizität verbunden. Schon frühbeschloss der Vorstand, dass die Mitgliederlistenicht anonym bleiben solle. Dies bringtmanchmal unliebsame Post in den Briefkastenund vielleicht den einen oder anderenTelefonanruf mehr als nötig. Die Gründer des<strong>VSV</strong> waren aber schon immer der Meinung,dass Vermögensverwalter wie die Mitgliederdes <strong>VSV</strong>, die ihr Geschäft seriös betreiben,nichts zu verbergen haben. Es geht hier umTransparenz. Diese ist es, die nicht zuletztauch die Kunden interessiert. Transparenzbedeutet nicht, dass die Vermögensverwalterdie Namen ihrer Kunden preisgeben müssen.Sie äussert sich zum Beispiel darin, dass diesedie Ergebnisse ihrer Anlagen nach festgeschriebenenStandards feststellen und messenund damit Vergleichbarkeit schaffen.Vermögensverwalters sowie seine Anerkennungals Berufsgeheimnisträger fest. DieseZiele sollten durch folgende Massnahmen erreichtwerden, die auch in den Statuten desVerbands festgehalten worden sind:• Intensivierung der Kontakte mit Behördenund Politik,• Verbesserung der Kommunikation internund extern,• Ermittlung von Kennziffern,• Schaffen von neuen Vorteilen für unsereMitglieder.Der Vorstand reichte in diesem Sinn schonvor mehr als zwölf Jahren das Grundlagenpapier«Vorschlag für eine gesetzliche Anerkennungdes Status des Vermögensverwalters»beim damaligen Bundesrat und FinanzministerOtto Stich und der EidgenössischenBankenkommission ein. Gleichzeitig wurdenJournalisten auf unser Anliegen aufmerksamgemacht. Was die Ermittlung von Kennziffernanbelangt, so wurde einmal ein Versuch gestartet,die Assets-under-Management, Anzahlbeschäftigte Mitarbeiter, Lohnsummeund Ertrag aus der Vermögensverwaltungstätigkeitzu ermitteln. Diese Zahlen solltendem Verband helfen, bei wichtigen Fragenseine Wichtigkeit zu untermauern. Der Vergleichmit anderen Mitbewerbern wäre ausexterner Sicht noch immer zu begrüssen.Der Berufsstand des Vermögensverwaltersist mittlerweile anerkannt. Mit der Schaffungdes Diploms «Eidgenössisch diplomierter Vermögensverwalterund Finanzanalyst» ist die Berufsbezeichnunginzwischen sogar geschützt.Die Anerkennung als Berufsgeheimnisträger,mit der die Unterstellung unter das Bankgeheimniseinherginge, wird aber wahrscheinlichnoch lange ein Wunschtraum bleiben.Was bleibt zu tun? – Die Ziele des <strong>VSV</strong>Als oberste Ziele legte der <strong>VSV</strong> bei seinerGründung die Anerkennung des Status desVerbandsgeschichte 51


Un pioniere della gestione patrimoniale indipendente si ricordaSiamo maggiorenni■ André AudergonNell’arco degli ultimi vent’anni, la professionedi gestore patrimoniale èevoluta e si è definita.Ricordo bene il 1986, quando nasceval’Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni(ASG). L’incerta situazione politica inducevamolti stranieri a mettere al sicuro in Svizzeraparte dei loro patrimoni. Il marketingnon era necessario, i clienti arrivavano dasoli. La consulenza veniva effettuata allosportello o in ambienti nei quali la privacyera scarsa. A volte i clienti commentavano adalta voce i loro investimenti e si consigliavanol’un l’altro.■ André Audergon (* 1944) dopo aver maturatoun’esperienza pluriennale in ambito finanziarioquale dirigente bancario, ha fondato nel 1985 laCrossinvest SA, Lugano, società di gestione patrimonialedella quale è direttore e Presidente del Consigliodi Amministrazione. Il Sig. Audergon è socioonorario dell’Associazione Svizzera di Gestori diPatrimoni (ASG), in seno alla quale ha ricoperto perdiversi anni la carica di vicepresidente.L’importanzadella relazione personaleEra da poco terminata l’era in cui i rendicontie le valorizzazioni dei portafogli erano manuali.Quale assoluta fiducia aveva in noi il clienteitaliano. In noi intesi come persone perchéper il cliente latino la relazione personale vieneprima del «brand». A questa richiesta di fiducia,a questa domanda di un rapporto profondoe personale si sarebbe potuto risponderemeglio – pensavo – approfondendo larelazione, andando oltre la semplice gestioneper aumentare e qualificare i servizi offerti.Molte banche non videro questa opportunitàche invece era chiara ad alcuni consulenti,i quali si sentivano sempre meno a loroagio nel lavorare in grandi strutture, sia percarattere sia perché oppressi da una conduzioneburocratica e formale.Alcuni così decisero di lasciare le banchein cui erano cresciuti professionalmente, perdare vita ad una nuova categoria professionale,affermatasi in seguito in Svizzera: i gestoripatrimoniali indipendenti.Entusiasmo contagiosoL’esigenza di riunirsi in associazione arrivò immediatamente.La sezione ticinese dell’ASG èstata subito molto compatta. Vi regnava un climadi grande entusiasmo e amicizia. Non eravamoconcorrenti, non ci si contendeva ilcliente fra noi. Ci sentivamo colleghi uniti daun passato simile e da una sfida comune.Nonostante rapresentassimo piccole strutture,le Banche non ci vedevano di buon occhioo perlomeno non ci sostenevano. LeBanche non avevano intravisto i vantaggi,che l’esistenza di questa componente stavaoffrendo alla piazza finanziaria.Storia 53


In occasione del decimo anniversario fu realizzata una campagna pubblicitaria nelle differenti regionilinguistiche della Svizzera volta a promuovere ASG quale primaria Associazione di categoria nonché labranca professionale dei gestori patrimoniali indipendenti.54 Storia


Franz Attenhofer, Presidente, e Jean-Louis Sunier, Vicepresidente: una calorosa complicità tra Zurigo e Ginevra.Maurice Baudet si congratula con Roberto Feller Senior per l’elezione quale socio onorario.Storia 55


Ricordo numerosi viaggi in Svizzera interna,finalizzati a presentare la nostra categoriaprofessionale davanti alle Direzioni generalidelle grandi Banche, all’Associazione svizzeradei banchieri e alla Commissione federaledelle banche.Ricordo gli sforzi e l’impegno nel redarreun opuscolo che potesse racchiudere normedeontologiche e di autoregolamentazione talida fare emergere la nostra serietà e disciplina.Ricordo manifestazioni e conferenze allequali ci impegnavamo ad invitare personaggidi spicco che potessero aumentare la nostravisibilità sia a livello locale che nazionale.Grazie a questi sforzi, ben presto il climamigliorò: quelle banche che prima poco ciconsideravano, ora creano team a noi appositamentededicati.Quali gestori indipendenti siamo stati tra iprimi a percorrere strade che oggi sembranoovvie e sono praticate in tutti gli istituti di privatebanking: un servizio fortemente personalizzato,che va al di là della gestione patrimonialee comprende sia aspetti finanziari –come quello fiscale e successorio – sia l’assistenzaal cliente nelle sue esigenze.Anno dopo anno le condizioni sono mutate.Parimenti l’Associazione svizzera dei gestorisi è evoluta. I soci sono cresciuti in numeroe in importanza, quasi tutti hannoaumentato l’organico, approfondito le competenze,ampliato il ventaglio di servizi offerti.Questa componente della piazza finanziariaticinese ha mostrato una grande resilienza,una capacità di affrontare il cambiamento.Abbiamo superato sfide impegnative. Ricordoil crash del 1988, il crollo della borsa giapponese,la caduta dei regimi comunisti, loscoppio della bolla dei mercati tecnologici,l’11 settembre e la nascita degli estremismiislamici, lo scudo fiscale.Motivazioni del successoTre elementi fondamentali hanno permesso aigestori patrimoniali di superare tali ostacoli.Il primo è la grande attenzione alla formazionee all’informazione. Da sempre sono stati frequentigli incontri per scambiarsi informazioni,per discutere quel che avveniva sui mercati, pervalutare i nuovi prodotti, per sviluppare nuoviservizi. Poi sono arrivati i corsi del Centro di StudiBancari di Vezia, l’Università della svizzeraitaliana, i seminari organizzati dalle banche.Il secondo è la centralità della relazione personalecon il cliente e la continuità nella stessa.Sono ben pochi i clienti di grosse bancheche non hanno visto cambiare più volte il lorointerlocutore, senza poterlo scegliere e dovendoogni volta ricominciare da capo a spiegarese stessi e il proprio modo di vedere le cose.Il terzo è l’estremo rigore applicato nellaselezione delle società ammesse a far partedell’Associazione. Per essere accettato qualesocio, un gestore indipendente deve affrontareun severo scrutinio. Si tratta di una istruttoriainformale ma informata. Non è un caso chefra gli scandali avvenuti nella piazza rarissimisono quelli che hanno coinvolto nostri soci.Credo che il far parte dell’Associazionedebba essere per un gestore un importante riconoscimento,per il mercato un segnale precisodi cui dover tenere conto. Questo puòvalere sia per i clienti, sia per le banche che –potendo decidere se lavorare o meno con ungestore – hanno la possibilità di contribuiremaggiormente alla immagine della Piazza.Le sfide vengono soprattutto dall’ambienteregolatorio. Più che i condoni decisi dai governiitaliano o tedesco, pesano sui gestori lenormative svizzere e internazionali. Una regolamentazionepesante e burocratica si traducein oneri finanziari rilevanti, che pesanoconsiderevolmente sui bilanci e colpisconosoprattutto le strutture di piccole dimensioni.Come rappresentante della ASG presso ilComitato di Vigilanza, istituito dal Governocantonale in base alla legge sui fiduciari, ho sviluppatoottimi rapporti con l’Amministrazionepubblica che ha capito la centralità del nostroruolo nell’autogoverno della piazza finanziaria.Vedo oggi una Associazione svizzera dei gestoriforte, credibile, organizzata e ascoltata. Ricordotuttavia con un po’ di nostalgia il periodoin cui essere nel Direttivo di questa Associazionesignificava andare in giro per la Svizzera e –seppur con un importante dispendio di energie– combattere per difendere il proprio spazioe il proprio approccio al mercato.56 Storia


FOTOGRAFIA: PIERRE FREIMÜLLER, WWW.APPUNTO.CHGià dopo dieci anni dalla sua nascita ASG era considerata localmente ed a livello nazionale un’Associazione dicategoria seria e professionale.Storia 57


Ethik in der VermögensverwaltungEthique de la gestion de fortuneEtica nella gestione patrimoniale


Ethik und Recht in der VermögensverwaltungUnabhängigkeit als ethischer Grundwert■ Alexander RabianEthik sei ihnen wichtig bei der Geldanlage:Das behauptet gemäss einer Studieder Universität Hannover fast die Hälfteder Deutschen. Aber nur zwei Prozent derKunden fragen bei ihren Finanzdienstleisternaus eigenem Antrieb nach ethischen Finanzproduktenund -dienstleistungen. Bei aktiverVermarktung solcher Angebote steigt das Kundeninteressehingegen auf etwa 50 Prozent.Der Begriff der Ethik wird im Vermögensverwaltungsgeschäftzunehmend verwendet.Aber ist ethische Vermögensverwaltung überhauptmöglich? Und wenn sie möglich ist,wie kann man sie von unethischer oderethisch indifferenter unterscheiden?Was ist richtig, was ist Recht?Was nicht verboten ist, das ist erlaubt !Diese Aussage ist von grundlegender Bedeutungfür jede freiheitliche Gesellschaftsordnung.Nur wo dieser Satz gilt, ist das Individuumvor der Willkür Dritter oder des Staatsgeschützt. Er ist einer der Kernpfeiler jedesStaates, der auf der Herrschaft des Rechts■ Alexander Rabian (* 1961) ist Partner bei StreichenbergRechtsanwälte, Zürich. Sein Tätigkeitsschwerpunktliegt im Bereich des Finanzdienstleistungsrechts.Seit 2005 ist er Vorsitzender derGeschäftsleitung der Selbstregulierungsorganisationdes Verbands Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>).gründet und seinen Bürgern Freiheit, auchdie Freiheit zur wirtschaftlichen Betätigunggewährt. Wird dieser Grundsatz missachtet,verkommt die Gesellschaft in Willkür. DerStaat wird vom Rechtsstaat zur Diktatur.Die Gegenstücke des Freiraums, den dieRechtsordnung schafft, sind die Erzwingbarkeitdes Rechts und die Sanktionierung vonFehlverhalten. Nur wer Verbotenes tut, darfbestraft werden.Nicht alles, was erlaubt ist,ist auch richtig !Wohl jedermann stuft auch diese Aussage alskorrekt ein. Sie besagt, dass der Mensch miteiner Vielzahl von Normen lebt, die nicht inden Bereich des Rechts gehören. Ist dieseWelt der Vorschriften ausserhalb der rechtlichenOrdnung nun die Welt der Ethik?Geht man von der Verwendung des BegriffsEthik aus, die heute in aller Munde ist, könnteman dies meinen. Als ethische Regeln werdenoft diejenigen nicht zum Recht gehörendenVerhaltensnormen angesehen, die nicht erzwingbar,aber für die Beurteilung menschlichenVerhaltens nach den Kriterien richtig undfalsch oder gut und böse von wesentlicher Bedeutungsind. Es geht um die Gesamtheit derNormen und Werte, die für das Zusammenlebenwichtig sind. In der Philosophie wird dieseNormensammlung, die sowohl von rationalenwie auch von irrationalen Motiven geprägtEthik in der Vermögensverwaltung 61


ist, als Moral bezeichnet; ein Begriff, der heutegerne gemieden wird. Er scheint von theologischenMotiven und irrationalen Beweggründenderart stark besetzt zu sein, dass erinsbesondere dann nicht mehr verwendetwird, wenn es um wirtschaftliche Betätigunggeht. Offenbar steht Moral für irrationale Motive,während in einer von wirtschaftlichemHandeln geprägten Umwelt der Begriff derEthik als passender empfunden wird.In der abendländischen Philosophie istEthik aber anderen Ursprungs. Sie ist eineWissenschaft. 1) Als eine Disziplin der Philosophiegeht sie auf Aristoteles zurück, der sieals rationale Auseinandersetzung mit allenNormen des menschlichen Zusammenlebensverstand, also mit Recht, Sitte, Moral und derenUrsprüngen. Wie die gesamte abendländischePhilosophie erlebte auch die Ethiküber die Jahrhunderte eine wechselhafte Geschichte,die unsere heutige Gesellschaftstark prägte. Thomas Hobbes Philosophiedes freiheitlichen, auf einem Vertrag der Bürgergegründeten Staats, mit dem die Anarchieüberwunden werden kann 2) und Kants kategorischerImperativ 3) waren für die abendländischeEthik von elementarer Bedeutung.Ethik im Zeitalter der GlobalisierungIm Zeitalter der Globalisierung sieht sichauch die Ethik mit neuen Phänomenen konfrontiert.Die Frage nach der Gerechtigkeit,ihrer Bedeutung und ihrer Massstäbe rücktwieder in den Vordergrund. Beispielhaft dafürsind die nach wie vor viel diskutiertenWerke «A Theory of Justice» von John Rawles(1971) sowie die Replik darauf von RobertNozick «Anarchy, State, and Utopia» (1974).Die beiden Werke vertreten Standpunkte,die unterschiedlicher kaum sein könnten.Während Rawles eine rational begründeteVerpflichtung des Menschen postuliert, nachsozialer Gerechtigkeit zu streben, steht fürNozick die Freiheit des Menschen, Vermögenzu erwerben, das keiner sozialen Gerechtigkeitsbindungunterliegt, im Vordergrund.Diese Diskussion ist uns aus der alltäglichenpolitischen Debatte bestens bekannt.Die Wahlslogans «Mehr Freiheit, wenigerStaat» oder «Für soziale Gerechtigkeit» knüpfenfast nahtlos an diese – jedoch wesentlichemotionsloser geführte – wissenschaftlicheAuseinandersetzung an.WirtschaftsethikWirtschaftswissenschaft und Ethik sind zweihöchst unterschiedliche Partner. Während diewissenschaftliche Ökonomie sich traditionellauf eine ausschliesslich an Effizienz ausgerichteteökonomische Rationalität stützt, befasstsich die Ethik mit vordergründig effizienzfremdenFragen, wie zum Beispiel derGerechtigkeit unter den Menschen. Trotzdem1) Als grundlegende Literatur über die Ethik und ihre historischen Wurzeln kann auf folgende Werkehingewiesen werden: Annemarie Pieper, Einführung in die Ethik. 5. Aufl. Francke, Tübingen 2003;Marcus Düwell, Christoph Hübenthal, Micha H. Werner (Hrsg.), Handbuch Ethik, Metzler, Stuttgart 2002,sowie Michael Quante, Einführung in die allgemeine Ethik, Darmstadt 2003.2) In Leviathan (erschienen 1651 in englischer und 1670 in lateinischer Sprache).3) «Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetzewerden sollte.» (vgl. Kritik der praktischen Vernunft, Erstes Buch, Erstes Hauptstück, § 7 «Grundgesetzder reinen praktischen Vernunft», 1788)62 Ethik in der Vermögensverwaltung


war die Reflexion über wirtschaftliche Zusammenhängeschon im Mittelalter ein wichtigesArbeitsfeld der Ethiker.Seit Mitte der 1980er-Jahre ist das Interessean der Wirtschaftsethik wieder erwacht.Stichworte wie Shareholder Value, zunehmendeUmweltzerstörung oder wachsendeMassenarbeitslosigkeit werfen die Frage nachden grundlegenden Normen wirtschaftlicherTätigkeit auf. Die Wirtschaftsethik wurde zureigenständigen Disziplin vor allem im Rahmender Bewältigung wirtschaftlicher Krisen,bei denen ein Versagen der rechtlichenOrdnung vermutet wurde. 4) Wesentliche Impulsefür ihre Wiederentdeckung gingen imdeutschsprachigen Raum von kirchlichenAkademien und verschiedenen Universitätenaus. Arbeitsgruppen, Buchreihen, akademischeVerbände, Seminare und Vorlesungenlassen die Wirtschaftsethik seit etwa 1990 zueinem eigenen Forschungs- und Lehrgebietheranwachsen.Heute wird Wirtschaftsethik vor allem aufzwei Ebenen betrieben: Auf der allgemeinen,die sich am theoretischen Verhältnis vonNormen menschlichen Zusammenlebensund wirtschaftlicher Tätigkeit orientiert undauf jener der Unternehmensethik, die sich vorallem mit Fragen des betriebswirtschaftlichenUmgangs mit Moral und Ethik befasst.Die wesentlichen aktuellen Streitpunkte 5)zeigen die Problematik auf, die sich ergibt,wenn zwei derart unterschiedliche Partnerwie Wirtschaft und Ethik miteinander verheiratetwerden. Die Synthese von ökonomischerRationalität mit ihrem oft opportunistischenAnsatz und dem abstrakten Vernunftgedankender Ethik reisst oft unüberwindbareGräben auf.Finanzdienstleistungen und EthikDer Finanzsektor hat seit jeher die volkswirtschaftlicheAufgabe, zwischen Angebot undNachfrage beim Geldkapital zu vermitteln. Investitionswünschewerden auf den Finanzmärktenmit Ersparnissen zusammengebracht.Das Interesse der Ethiker richtete sich immersehr stark auf diesen Sektor, in dem – gemässder auch bei vielen Philosophen verbreitetenAuffassung – nichts geschaffen,sondern nur Mehrwert abgeschöpft wird. DieGeschichte zeigt die engen Verbindungenzwischen Macht, Moral und kirchlichem sowieweltlichem Recht. Die historische Entwicklungdes auf das alte Testament 6) abgestütztenZinsverbots der katholischen Kircheim Mittelalter 7) , seine Aufhebung in Englandnach Abspaltung der anglikanischen Kirche 8)und im kontinentalen Europa im Zuge vonReformation und Aufklärung 9) und das darauffolgende Schweigen der katholischen Kirchebis ins Jahr 1822 10) zeugen vom Spannungsverhältniszwischen den Trägern der Moralund der wirtschaftlichen Realität. In Bezug4) Es sei hier an schillernde Figuren wie die eines Michael Milken erinnert, die durch ihre Machenschaften denNiedergang grosser Finanzinstitute bewirkten.5) Vor allem die Fragen nach einer ökonomischen Gerechtigkeit z.B. der Verteilung von Wohlstand, Arbeitund Gewinnen.6) Vgl. z.B. 2. Mose 22/24: «Falls du einem aus meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst, dann seigegen ihn nicht wie ein Gläubiger; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen.»7) Das zweite Laterankonzil von 1139 verbot den Christen, Zins zu nehmen. Papst Innozenz der III. (1215)und das Konzil von Vienne (1311) bestätigten dieses Verbot. Den Juden wurde das Zinsnehmen von PapstAlexander III. im Jahr 1179 ausdrücklich erlaubt.8) Heinrich VIII. hob das Zinsverbot in England nach seinem Bruch mit dem Papst im Jahr 1545 auf.9) Der Naturrechtler Gerhard Noodt stufte in seinem Werk «De religione ab imperio jure gentium libera»,1706, das Zinsverbot als nicht zum allgemeinen Völkerrecht gehörend ein, da es nur Geschäfte zwischenJuden (vgl. auch Fn. 6) betreffe und damit das Zinsnehmen den Christen erlaubt sei.10) Innerhalb der katholischen Kirche wurde das Zinsverbot erst 1822 offiziell in Frage gestellt. Trotzdemduldete die Kirche seit dem Mittelalter Zinsgeschäfte auch unter Christen.Ethik in der Vermögensverwaltung 63


auf das Zinsmass bestehen noch heute gesetzliche11) Vorschriften. So legt das Konsumkreditgesetzin Artikel 14 ein Höchstzinsgebotfür dem privaten Konsum dienendeKreditgeschäfte fest.Die Ethik der Finanzdienstleistungen undihr Verhältnis zum Recht ist eine andauerndeDebatte. Wie bei allen wichtigen Fragen desLebens ist die Auseinandersetzung darüber,was richtig ist, nie zu Ende.Von den Grundsätzenzum richtigen Mass ?Ähnlich wie die Entwicklung vom Zinsverbothin zum Zinsmassgebot veränderte sich auchder Tenor in der Wirtschaftsethik. Die Debattebewegte sich weg von den prinzipiellenFragen und ging in die Richtung eines Diskursesum das «rechte Mass». In den ethischenReflexionen wird nicht mehr das Gewinnstrebenals solches hinterfragt, sondern über«ethisch vertretbare Gewinne» diskutiert.Die Volkswirtschaften des Westens sindauf Gewinne und deren fiskalische Erfassungangewiesen. Dies nicht zuletzt, um die Systemeder sozialen Sicherung und damit den inden letzten Jahren labiler gewordenen sozialenFrieden auf einem Niveau zu erhalten,das die bestehenden politischen Systemenicht aus den Angeln hebt.Auch in der Ökologie des wirtschaftlichenHandelns, das heisst in Bezug auf den schonendenUmgang mit den natürlichen Ressourcenunseres Planeten, hat sich die Debattevon der radikalen Ja/Nein-Position hinzu einem pragmatischen Ansatz entwickelt.Ökologisch orientierte Kollektivanlagen weichenihre in den 1980er-Jahren entwickeltenGrundsätze zur ökologisch orientierten Nachhaltigkeit12) mehr und mehr zu Gunsten einesBest-in-Class-Ansatzes auf. 13) In eine ähnlicheRichtung geht die Diskussion um die Salärevon Spitzenmanagern. Auch hier dreht sichdie Debatte zunehmend darum, um wie vieldas Einkommen des CEO über dem betrieblichenDurchschnittslohn liegen darf.Die Wirtschaftsethik entwickelt sich dabeiimmer weiter von der rationalen Auseinandersetzungmit den Normen des menschlichenZusammenlebens weg und hin zu oftemotional geprägten Vorstellungen über dasrichtige Mass. Sie läuft zurzeit Gefahr, zu einermoralischen, das heisst von irrationalenMotiven und Argumenten geleiteten Debattezu verkommen.Unternehmensethikvon FinanzdienstleisternDas Recht schreibt mit erzwingbaren Normenvor, was ein Unternehmen tun darf und wasnicht. Aber es sagt nur wenig darüber aus,was eine Firma tun soll. Jede hat einen bestimmtenZweck. Dieser ist in aller Regel sehrallgemein gehalten und funktional orientiert.Das Unternehmen braucht, um seine Existenzlegitimieren zu können, entsprechende Anerkennungder unternehmerischen Leistung,primär durch die Kunden aber oft auch durcheinen weiteren Kreis so genannter Stakeholderwie Mitarbeitende, Aktionäre und andere11) Diese Vorschriften sind in der Regel sozialpolitisch begründet und sollen dem Schutz des wirtschaftlichSchwächeren dienen.12) Diese Grundsätze sind oft als Negativkataloge aufgebaut, die bestimmte Branchen, Länder oderUnternehmen aus dem zulässigen Universum der Anlagen ausschliessen. In den Vereinigten Staaten hatdie Idee, Geld nach moralischen Kriterien zu verwalten, eine lange Tradition. Dort legten schon zuBeginn des 20. Jahrhunderts Methodisten und Quäker gemäss ihrer religiösen Überzeugung ihr Vermögennicht in so genannten Sin Stocks (Sündenaktien) an. Dazu gehörten Werte von Alkohol- oder Waffenherstellernund ebenso Casino- und andere Glücksspielbeteiligungen.13) Was z.B. dazu führt, dass sich in mehreren derartigen Fonds die Wertpapiere von Royal Dutch finden,einem der größten Erdöl- und Erdgasproduzenten der Welt. Und das nur, weil Royal Dutch nach Auffassungder Ökologieexperten dieser Anlagefonds bei der Erdölförderung geringere Umweltschäden als dieKonkurrenten verursache. Nach Auffassung der Fondsmanager gilt das bereits als ökoeffizient.64 Ethik in der Vermögensverwaltung


Kapitalgeber. Kein grösseres Unternehmenkann es sich deshalb heute leisten, nur dasRecht als Massstab für seine wirtschaftlicheTätigkeit heranzuziehen. Legitimität wird nurdurch die Einhaltung der rechtlichen Anforderungenund der darüber hinausgehendenals ethisch bezeichneten Normen erreicht, diegegenüber den Stakeholdern kommuniziertwerden müssen. Die Ethik wird so aus demuniversitären Elfenbeinturm gezerrt und inHochglanzbroschüren gepresst.Den Anforderungen einer reflektiertenEthik im wissenschaftlichen Sinn vermögendie Produkte praktischer Unternehmensethikauf dem Finanzmarkt oft nicht zu genügen.Die Zielrichtung der Codes of Business Conductoder anderer Grundlagenpapiere zurGeschäftsethik ist oft eine andere. Sie dienender allgemeinen Sympathiewerbung für dasUnternehmen 14) oder sollen – namentlichdann, wenn sie über rechtliche Vorschriftenhinausgehende Wohlverhaltensregeln aufstellen– dem präventiven Management vonReputationsrisiken für den Fall dienen, dassetwas schief geht. 15) Die fundierte Auseinandersetzungmit Normen und Normerwartungenüberfordert gerade in hoch reglementiertenSektoren wie dem Finanzbereich diezuständigen Akteure. 16) Der ökonomischePragmatismus bestimmt die konkrete Unternehmensethiksehr stark.Ethik in der unabhängigenVermögensverwaltungDie Vermögensverwaltung ist das Kerngeschäftdes schweizerischen Finanzplatzes. Nicht nurder Bankensektor, auch der Bereich der unabhängigenVermögensverwalter nimmt eineweltweit führende Stellung ein. Gerade letztererist von kleinen und kleinsten Unternehmengeprägt, die meist keine schriftlichniedergelegten Codes of Business Conducthaben. Nichtsdestotrotz müssen auch sie sichmit Fragen der geschäftlichen Ethik regelmässigauseinandersetzen.Die im Verband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>) organisierten unabhängigenVermögensverwalter haben sich aufStandesregeln verpflichtet, die neben derUmsetzung der gesetzlich vorgegebenenPflichten zur Geldwäschereiprävention und-bekämpfung auch Fragen der geschäftlichenEthik regeln. 17)Die Vermögensverwaltung ist – anders alsandere Finanzgeschäfte, wie zum BeispielEmissionen – primär ein Geschäft mit dem14) So hält der Code of Conduct der Credit Suisse Group aus dem Jahr 2003 auf Seite 8 fest: «Wir duldenkeine Interessenkonflikte.» Als wäre das Phänomen in Konflikt stehender Interessen durch das Verbot aus derWelt geschafft. Solche Regeln nach dem Grundsatz «Dass nicht sein kann, was nicht sein darf» zeigen klar,dass die rationale Auseinandersetzung mit den Normen des menschlichen Zusammenlebens oder deswirtschaftlichen Handels nicht stattgefunden hat. Eine grosse Zahl weiterer Unternehmen stellt ähnlicheethische Regeln auf.15) So explizit im derzeit (2006) geltenden Code of Conduct von PricewaterhouseCoopers unter«Framework for Ethical Decision Making»: «How would it look in the newspapers?»16) Von geradezu entwaffnender Offenheit ist die auf der Website eines kleineren, weitgehend unbekanntendeutschen Finanzdienstleisters zu findende Aussage zur Unternehmensethik: «Ethik heisst für uns, dieGeldanlage unserer Kunden so zu steuern, dass ihre Anlageziele unter realistischen Annahmen undPrognosen erfüllt bzw. möglichst übererfüllt werden.» Dies reduziert die Unternehmensethik darauf, dassman seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen will, es also ehrlich meint.17) Die Art. 9–12 der Standesregeln und die dazugehörigen Ausführungsbestimmungen gehören deshalbnicht zum erzwingbaren Recht, weil sie – soweit sie nicht dessen blosse Wiedergabe darstellen – nichtgegenüber allen unabhängigen Vermögensverwaltern gelten. Sie stellen das dar, was die Mitglieder des <strong>VSV</strong> alsdie «gute Sitte» der Berufsausübung verstehen.Ethik in der Vermögensverwaltung 65


Vertrauen. Das Fehlen einer (über die Geldwäschereipräventionund -bekämpfung hinausgehenden)staatlichen Aufsicht über dieunabhängigen Vermögensverwalter in derSchweiz, das heisst die Abwesenheit einesengmaschigen rechtlichen Systems, verleihtder Ethik in diesem Bereich besondere Bedeutung.Generell dürfte die Behauptung,dass sich die Branche nicht in der Weise entwickelthätte, wenn ihr kollektives Verhaltennicht von tragfähigen ethischen Grundsätzengeleitet gewesen wäre, nur schwer zu widerlegensein. Die hohe Akzeptanz der Standesregelnfür die Ausübung der unabhängigenVermögensverwalter zeigt, dass es hier einegemeinsame Grundlage für ausserhalb deserzwingbaren Rechts stehende Grundsätzezur Berufungsausübung gibt.Interessenkollisionenund UnabhängigkeitDas Principal-Agent-ProblemDie den meisten Dienstleistungsberufen inhärentenKollisionen von Interessen sind seitlangem Gegenstand der wirtschaftsethischenDiskussion. Unter dem Namen Principal-Agent-Problem 18) führten sie zu einer Vielzahlvon wirtschaftlich orientierten Ansätzen zurLösung der Interessenkonflikte zwischen Auftraggeberund Beauftragtem. Ausgangspunktist immer der Umstand, dass der Auftraggeber(Principal) einen Beauftragten (Agent) einsetzt,um seine Ziele besser erreichen zu können.Er erwartet, dass der Beauftragte sichdiesen Zielen unterordnet und eigene Interessenhinten anstellt. Der Beauftragte dagegenwill – vor allem wenn er fremde Aufträgeberufsmässig ausführt – auch seinen ökonomischenNutzen optimieren. Beide Anliegensind völlig legitim, können allerdings zuKollisionen führen. 19)Verschärft wird das Problem oft dadurch,dass der Agent gerade wegen seiner höherenExpertise in einem Berufsfeld eingesetzt wirdund der Principal nicht oder nur beschränkt inder Lage ist zu überprüfen, ob der Agent dieZiele in seinem Sinn verfolgt oder diese seinemeigenen ökonomischen Nutzen unterordnet. 20)Im Geschäftsmodell der unabhängigenVermögensverwaltung findet das Principal-Agent-Problem eine eigene Ausprägung. Primärist der unabhängige VermögensverwalterBeauftragter seines Kunden. Gleichzeitig ister, da er meist eine Vielzahl von Kunden vertritt,ein «natürlicher» Vertriebspartner für dieAnbieter von Anlageprodukten und Finanzdienstleistungen.Regelmässig ist er Ziel derMarketingbemühungen von Banken, Fondsgesellschaften,Versicherungen und Emittentenanderer Finanzprodukte. Dieses Werbenist in der Regel mit finanziellen Anreizen verbunden.Es bietet aber auch eine wesentlicheGrundlage für die Suche und Evaluation vonAnlagemöglichkeiten.Das Streben nach dem maximalen eigenenNutzen könnte dazu führen, dass der Vermögensverwalterseinem Kunden diejenigenProdukte und Dienstleistungen vermittelt, dieihm selbst die höchstmöglichen finanziellenVorteile bieten. Der Kunde ist im Informationsnachteilund deshalb kaum in der Lage zuerkennen, ob das Angebot auch zu seinemmaximalen ökonomischen Nutzen führt.Zur Lösung dieses Problems bietet die Wissenschaftverschiedene Ansätze an, die sich inzwei grundlegende Klassen einteilen lassen:So genannte harte und weiche Methoden. Die18) Der Begriff der Principal-Agent-Theory wird erstmals 1976 in einem Aufsatz von Michael Jensen undWilliam Meckling verwendet. Die theoretischen Grundlagen für die Problemstellung gehen allerdings bereitsauf das Werk «The Nature of the Firm» von Ronald Coase aus dem Jahr 1937 zurück.19) Adam Smith hatte bereits 1776 in seinem Werk «An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth ofNations» festgehalten, dass «der Metzger, der Brauer und der Bäcker... uns unser Mittagessen nicht etwa ausNächstenliebe, sondern aus ihrem persönlichen Interesse heraus verschaffen».20) Die Wirtschaftswissenschaften bezeichnen dieses alltägliche Phänomen als Informationsasymmetrie.66 Ethik in der Vermögensverwaltung


harten Methoden bedienen sich des erzwingbarenRechts. Sie umfassen Verbote und Verhaltensgebote.Das Finanzmarktaufsichtsrechtund das für Finanzdienstleistungen massgeblicheVertragsrecht sind die oft überbordendenQuellen entsprechender Regeln. Die weichenMethoden, die sich nicht des Rechtsbedienen, basieren auf Begriffen wie Unternehmenskultur,Reputation und Vertrauen.Das Recht findet den Interessenausgleichin den traditionellen Begriffen des Auftragsrechts:Die Treuepflicht des Beauftragten gegenüberseinem Auftraggeber gebietet, dassInteressenkollisionen vom Beauftragten in einerWeise behandelt und gelöst werden, dieeine Benachteilung des Auftraggebers ausschliesst.Wie dies konkret geschehen soll,lassen die juristischen Autoren weitgehendoffen. Die Rechtsprechung zu Fragen der Interessenkollisionenbei Finanzdienstleistungen21) orientiert sich am Einzelfall und greiftauf Ansätze zurück, die oft nicht nur ausserhalbdes Rechts stehen, sondern auch starksubjektiv geprägt sind. Es werden Begriffewie Fairness, Nachvollziehbarkeit und relativeGleichbehandlung verwendet.Gerade für die Vermögensverwaltung, inder individuelle Kundeninteressen die Richtschnursind, können aus solchen Begriffenkaum Grundsätze geschaffen werden, dienicht nur für einen einzelnen Streitfall Gültigkeitbeanspruchen können.Unabhängigkeitdes VermögensverwaltersIn der Berufsbezeichnung unabhängige Vermögensverwaltungist mit dem Begriff derUnabhängigkeit ein Postulat enthalten, daseine weiche Methode zur Lösung des Principal-Agent-Problemsaufzeigt. Die Unabhängigkeitdes Vermögensverwalters soll eineGarantie dafür sein, dass die Interessen desKunden und diejenigen des Vermögensverwalterseinen «richtigen» Ausgleich finden,den das Recht nicht schaffen kann. Die Unabhängigkeitdes Vermögensverwalters ist damitein ethischer Grundsatz, der bei der Abgrenzungkollidierender Interessen wertende Lösungsansätzebieten soll.Die Organe des <strong>VSV</strong> haben lang um eineDefinition des Begriffs Unabhängigkeit gerungen.In den Ausführungsbestimmungenzu den seit dem 1. Januar 2006 geltendenStandesregeln wird die in Artikel 9 geforderteUnabhängigkeit näher definiert. 22)Grundlage der Unabhängigkeit ist die freieund eigenverantwortliche Berufsausübung.Der unabhängige Vermögensverwalter darfseinen Beruf nicht fremdbestimmt ausüben.Dies verlangt, dass es keine Vertriebsbindungenan Produkte und Dienstleistungen Drittergibt. Dass dies in einer hoch arbeitsteiligenWelt nicht ein absolut geltender Grundsatzsein kann, ist nahe liegend. Bestehen zum Beispielinfolge von Gruppenverflechtungen dennochBindungen, welche die Wahlfreiheit vonProdukten und Dienstleistungsanbietern einschränken,so ist der unabhängige Vermögensverwalterverpflichtet, diese unaufgefordert offenzu legen und so Transparenz zu schaffen.Dieses Zusammenspiel von Grundsatz undPflicht zur Offenlegung bei Abweichungendavon, ist der Kern einer richtig verstandenenUnabhängigkeit. Statt eine teilweise nicht erfüllbareRegel aufzustellen und diese damitbereits zu relativieren, werden Durchbrechungendes Grundsatzes erlaubt, wenn dieseoffen kommuniziert werden.21) Dies steht im Gegensatz zur Rechtsprechung bei anderen Berufsgattungen mit der rechtlich geregeltenFrage der Interessenkollision, wie z.B. bei der von Rechtsanwälten und Revisionsstellen gefordertenUnabhängigkeit. Während bei den Revisionsstellen die Unabhängigkeit primär an das Verbot von Personalunionen(z.B. Verwaltungsratsmandate bei Revisionskunden) oder die Art der zu erbringenden Dienstleistungenanknüpft (vgl. z.B. Amtliche Sammlung der Bundesgerichtsentscheidungen (BGE) 123 III 321), liegt beiden Rechtsanwälten (vgl. z.B. BGE 130 II 87) der Fokus auf finanziellen Fragen und damit verbundenenProblemen des Weisungsrechts (wie z.B. beim Rechtsanwalt im Anstellungsverhältnis).22) Vgl. Ziff. 43 und 44 der Ausführungsbestimmungen zu den Standesregeln.Ethik in der Vermögensverwaltung 67


Die Eigenverantwortung des unabhängigenVermögensverwalters verlangt, dass er dieGrundsätze der Unabhängigkeit beachtet.Adressat der Unabhängigkeitsverpflichtungist also nicht nur das Unternehmen, sondernder einzelne Vermögensverwalter als berufstätigesIndividuum. Nur so kann die Unabhängigkeitdes Vermögensverwalters vonden Inhabern des Unternehmens gewährleistetwerden. 23)Die Eigenverantwortung ist eine Verpflichtungdes unabhängigen Vermögensverwaltersgegenüber seinem Unternehmen undsich selbst. Die Standesregeln schränken ihnnicht darin ein, seine eigenen wirtschaftlichenInteressen zu verfolgen. Die wirtschaftlicheSicherheit und das Streben nach eigenemVermögen sind legitime Interessen,welche die Unabhängigkeit grundsätzlichnicht in Frage stellen. 24) Art, Mass und Quellender dem unabhängigen Vermögensverwalterfür seine Tätigkeit zufliessendenVermögensvorteile bergen dennoch ein erhöhtesPotenzial für Konflikte zwischen Auftraggeberund Beauftragtem. Dem lässt sichnur mit Transparenz wirksam begegnen. Entsprechendenthalten die Standesregeln des<strong>VSV</strong> und deren Ausführungsbestimmungenauch zahlreiche weitere Vorschriften zurTransparenz der Beziehungen zwischen Kundeund Vermögensverwalter. Diese Bestimmungenverlangen die Aufklärung über dieRisiken, die mit bestimmten Anlagestrategienoder einzelnen Anlagegeschäften verbundensind. 25) Sie stellen Anforderungen an denschriftlich abzuschliessenden Vermögensverwaltungsvertrag26) unter Einschluss von Vorschriftenzur Honorierung 27) und Behandlungvon Retrozessionen 28) sowie Einhaltung vonVorschriften zum Vollmachtsumfang. 29)23) Damit kann z.B. auch die in der Vermögensverwaltung tätige Tochtergesellschaft einer Banken- oderVersicherungsgruppe durchaus unabhängig sein.24) Es sei hier an den berühmten Adam Smith (vgl. Fn. 19) zugeschriebenen Ausspruch erinnert, dass er,wenn es darum gehe, ein gutes Brot zu kaufen, sich lieber darauf verlasse, dass der Bäcker seine wirtschaftlichenInteressen gut wahrnehme, als auf dessen Nächstenliebe.25) Vgl. Ausführungsbestimmung Nr. 44, die mit ihrem integralen Ansatz (Miteinbezug der gesamten Vermögenssituation)über die in Art. 11 des Börsengesetzes (BEHG) festgelegte Risikoaufklärungspflicht hinausgeht.26) Vgl. Art. 10 Standesregeln, Ausführungsbestimmung Nr. 53 und Anhang B sowie die Festlegung von beiVermögensverwaltung nach freiem Ermessen einzusetzenden Anlageinstrumenten gemäss AusführungsbestimmungNr. 54 und Anhang C.27) Vgl. Ausführungsbestimmung Nr. 57, welche nicht absolut geltende Maximalhonorare vorschreibt, sonderneinen Honorarrahmen für die reine Portfolioverwaltung festlegt und verlangt, dass Honorare für andereoder weitergehende Dienstleistungen im Rahmen der Vermögensbetreuung ausdrücklich und schriftlich zuvereinbaren sind.28) Vgl. Ausführungsbestimmung Nr. 56: Für die wirtschaftliche Begründung von Vergütungen Dritter an unabhängigeVermögensverwalter kann auf den Artikel des Autors in denaris 2/2005, Seite 23, verwiesen werden.29) Vgl. Ausführungsbestimmung Nr. 45, die das Führen von so genannten «überschiessenden Vollmachten»soweit untersagt, als sie nicht durch Art und Umfang der zu erbringenden Dienstleistungen gerechtfertigt sind.Die Bestimmung verlangt von den Mitgliedern, sich nicht zu Handlungen ermächtigen zu lassen, die ausserhalbihres Auftrages stehen.68 Ethik in der Vermögensverwaltung


Über diesen Verpflichtungen steht jedoch diepersönliche Haltung, als Unternehmer und Berufsausübenderunabhängig zu sein. DieseEinstellung, die aus der Überzeugung herausentstanden ist, das Richtige tun zu wollen undnicht bloss dem Recht zu genügen, macht denUnterschied aus: Unabhängigkeit!Der zentraleberufsethische Grundsatz des <strong>VSV</strong>Unabhängige Vermögensverwaltung ist einGeschäft, das primär auf Vertrauen beruht.Dieses wird nicht geschenkt, sondern musserworben und gepflegt werden.Die Unabhängigkeit, wie sie der <strong>VSV</strong> vonseinen Mitgliedern erwartet, ist in dem gegenüberallen Marktteilnehmern im Vermögensverwaltungsgeschäfterzwingbaren Recht nichtverankert. Sie ist eines der Kernelemente, dasdie Mitglieder des <strong>VSV</strong> eint. Und sie ist ein berufsethischerGrundsatz, auf den sich die Aktivmitgliederdes <strong>VSV</strong> freiwillig verständigen.Die Legitimität des Berufsstands unabhängigerVermögensverwalter hängt starkvon der unabhängigen Berufsausübung ab.Dort, wo das erzwingbare Recht die Behandlungvon Interessenkollisionen nicht befriedigendlösen kann, vermag die Unabhängigkeitder Berufsausübung, wichtigeLösungsansätze zu vermitteln.Unabhängigkeit ist damit der zentrale berufsethischeGrundsatz des <strong>VSV</strong>. Er beruhtnicht nur auf einer inneren Haltung zur Berufsausübung.Verbunden mit (nach aussengetragener) Transparenz schafft sie die nötigeVermittlung und den richtigen Ausgleich zwischenkollidierenden Interessen.Berufsgeheimnis und EthikDass ethische Fragen die Diskussion oft überlängere Zeiträume beherrschen, zeigt die Debatteum das Berufsgeheimnis der Bankenund Effektenhändler in der Schweiz. Wie allengesetzlich geschützten Berufsgeheimnissenliegt auch dem Bankkundengeheimnisein ethisches Postulat 30) zu Grunde: DerSchutz der Privatsphäre des Individuums 31)vor der Einwirkung Dritter einschliesslich desStaats und dessen Organen.Diesem ethischen Postulat werden anderegegenübergestellt: Der Anspruch des Bürgersauf Sicherheit, 32) wie er unter anderem durchdie Pflicht des Staats zur Verfolgung vonStraftaten rechtlich erfasst wird, der demokratischund rechtsstaatlich legitimierte Ansprucheines Staats auf Steuererhebung 33) undandere mehr.Auch in der heutigen Welt können legitimeGründe dafür bestehen, Vermögen und Einkünfteins Ausland zu verlagern, selbst wenndabei Steuer- und Devisenbestimmungenverletzt werden. Dass sich der Bürger derKonfiskation und der illegitimen Beschlagnahmungoder Vernichtung von Vermögens-30) Vgl. die Darstellung der verschiedenen Berufsgeheimnisse (Beichtgeheimnis, Arztgeheimnis, Postgeheimnis,Redaktionsgeheimnis etc.) in denaris 2/2001, Seite 24 ff.31) Wie auf der rechtlichen Ebene durch Art. 13 Bundesverfassung (BV), Art. 27 Schweizerisches Zivilgesetzbuch(ZGB), Art. 1 Datenschutzgesetz (DSG), Art. 321 ff. Strafgesetzbuch (StGB), Art. 47Bankengesetz (BankG), Art. 43 BEHG und weitere Erlasse gewährleistet.32) Das Konfliktpotenzial der beiden ethischen Postulate Schutz der Privatsphäre und Sicherheitsanspruchdes Bürgers zeigt sich in besonderem Masse an der in den USA geführten Debatte um den so genanntenPatriot Act, der im Rahmen der Bekämpfung terroristischer Aktivitäten den Behörden ausserordentlichweitreichende Befugnisse zum Eingriff in die Privatsphäre gibt und eine Überprüfung der Rechtmässigkeitdieser Eingriffe stark einschränkt.33) Die korrekte Bezahlung demokratisch legitimierter und rechtsstaatlich im Ausland erhobener Steuerndurch die Steuerpflichtigen ist nicht nur rechtens, sondern stellt auch unter ethischen Gesichtspunkten einenlegitimen Anspruch dar. Steuerflucht oder -hinterziehung sind kein allgemein legitimer Notwehrakt desBürgers gegenüber seinem Staat. Krasse Ausnahmetatbestände, wie die illegitime Konfiskation mit vorgeschobenersteuerlicher Begründung, bleiben allerdings vorbehalten.Ethik in der Vermögensverwaltung 69


werten durch wirtschaftspolitische Massnahmen34) widersetzt, basiert auf einer ethischnicht zu beanstandenden Grundlage. 35) Entstehungsgeschichtlichdienen die Berufsgeheimnisseim Finanzsektor auch dem Schutzdes ausländischen Individuums vor derWillkür seines Heimatstaats. Mit der Schaffungdieser Berufsgeheimnisse entsprach dieSchweiz ihrer Tradition als Aufnahmestaat füraus ethnischen, religiösen oder politischenGründen verfolgte Personen.Ob die Kapital- und Steuerflucht im Einzelfall36) oder generell in Bezug auf bestimmteStaaten 37) als legitim einzustufen ist, kann dieSchweiz als Staat oder als Gesellschaft nichtverbindlich beurteilen. Weder ist sie zu einersolchen Richterrolle berufen, noch würdesich dies mit ihrer Aussenpolitik, die traditionellauf Aussöhnung von im Konflikt stehendenStaaten oder Bevölkerungsgruppen gerichtetist, vertragen.Der mit den Berufsgeheimnissen und demallgemeinen Datenschutzrecht verwirklichtePersönlichkeitsschutz entspricht einem legitimenethischen Postulat. Aber jeder Schutzbirgt die Gefahr des Missbrauchs. Dieser,auch wenn er gehäuft auftreten sollte, rechtfertigtdie Aufhebung eines legitimen Persönlichkeitsschutzesnicht. 38) Auch ist das Berufsgeheimnisnicht teilbar, weil sonst ein reinethisch begründbarer Entscheid verrechtlichtwürde. Dem Missbrauch ist also mit anderenMassnahmen zu begegnen, wie zum Beispieldem Abkommen mit der EU über die Zahlstellensteueroder dem US-amerikanischenQI-System, die beide dazu führen, dass privateoder staatliche Stellen in der Schweiz fürandere Staaten Quellensteuern erheben oderauf Wunsch des betroffenen Kunden steuerrelevanteInformationen an ausländische Fiskalbehördengeben. Mit diesen Systemenwird ein sinnvoller Ausgleich verschiedenerlegitimer Interessen geschaffen.34) Auch in jüngster Vergangenheit gab es zahlreiche Beispiele, bei denen die Legitimität von Kapital- undSteuerflucht nicht ernstlich in Zweifel gezogen werden konnte. So würde es keinem Iraker zum Vorwurfgereichen, wenn er Teile seines Vermögens zum Schutz vor dem Regime unter Saddam Hussein oder vor derVernichtung durch die sich abzeichnende militärische Intervention ins Ausland gebracht hat. Ähnliches gilt füreine Vielzahl politisch instabiler Systeme, namentlich solcher mit autoritärem Charakter.35) Der Berner Strafrechtslehrer Gunther Arzt verwendet für die Aufnahme solchen Fluchtkapitals denBegriff des kleinen Asyls (vgl. Schmid (Hrsg.), Kommentar Einziehung, organisiertes Verbrechen und Geldwäscherei,Bd. I, Zürich 1998, Fn. 292 bei N. 162 zu Art. 305ter StGB).36) Ein Beispiel ist der Fall Chodorowsky in Russland, bei dem es formell um die Strafverfolgung einesUnternehmers wegen erheblicher Steuerdelikte ging, wo jedoch massive Vorwürfe der (wirtschafts-)politischenVerfolgung und der menschenrechtswidrigen Einschränkung der Verfahrensrechte des Beschuldigtenerhoben wurden.37) Hier kann beispielhaft auf die versuchte systematische Enteignung der Inhaber von Fremdwährungskontenin Argentinien im Jahr 2002 verwiesen werden. Mit einem Handstreich wurden sämtliche Fremdwährungsguthabenbei argentinischen Banken in Guthaben in nationaler Währung zwangsumgetauscht. Zwar wurdedieser Schritt später als verfassungswidrig aufgehoben, das Sicherungsbedürfnis potenziell Betroffener gegensolche Massnahmen bleibt jedoch bestehen.38) Man denke hier z.B. an die nicht endende Debatte zum Missbrauch des Asylrechts.70 Ethik in der Vermögensverwaltung


Entwicklung der BrancheEvolution du métierEvoluzione della professione


Demographie und VermögensverwaltungDie Veränderungder demographischen Struktur■ Beat BernetDie sich abzeichnende Entwicklungder demographischen Struktur unsererBevölkerung wird im kommendenJahrzehnt auch die Vermögensverwaltungund damit die Institutionen, die dieseDienstleistungen erbringen, vor neue Herausforderungenstellen. Mit der Veränderung derStruktur der Nachfrager werden sich auch dienachgefragten Inhalte und das Verhalten derNachfrager verändern. Im Rahmen der nachstehendenAusführungen werden die wichtigstenAuswirkungen dieser absehbaren Entwicklungsowie einige erste Überlegungen zuden Konsequenzen für das Vermögensverwaltungsgeschäftkleinerer und mittlerer Anbieterskizziert.Nachfragerstruktur, nachgefragteInhalte und NachfragerverhaltenBereits seit den frühen 1990er-Jahren zeigendemographische Studien, wo und wie sich die■ Dr. Beat Bernet ist Professor für Bankmanagementan der Universität St. Gallen/HSG und geschäftsführenderDirektor des SchweizerischenInstituts für Banken und Finanzen. Seit mehr alszwanzig Jahren arbeitet er für Banken, Versicherungenund Finanzinstitutionen im Bereich Strategieentwicklungund -umsetzung. Er ist Mitglied desVerwaltungsrats börsenkotierter Banken und hatzahlreiche Artikel und Bücher zu Fragen der Strategieund Transformation von Banken publiziert.Altersstruktur der Bevölkerung in den meistenIndustrieländern verändern wird. Es sindim Wesentlichen zwei Sachverhalte, die heutefeststehen: Die Zahl der Menschen in derAltersgruppe der oft als Silver Generation bezeichnetennoch aktiven 60- bis 75-Jährigenwird stark und kontinuierlich ansteigen, währenddie Zahl der Menschen in den anderenAltersgruppen nicht nur relativ zu den Älteren,sondern auch in absoluten Zahlen gemessenabnehmen wird. Gleichzeitig wirdsich, einerseits als Folge dieser Entwicklung,andererseits auf Grund einer Reihe weitererUmweltfaktoren, die Verteilung der disponiblenVermögenswerte zu Gunsten der älterenGeneration verändern.Während bis vor wenigen Jahren Schreckensszenarieneiner wachsenden «Überalterung»der Gesellschaft entworfen wurden, beginnenwir nun langsam zu erkennen, dassdie Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerungin den Industrieländern wertneutralbetrachtet werden sollte – viel wichtiger istes, rechtzeitig die notwendigen Schlussfolgerungenund Konsequenzen für das Entscheidenund Handeln in allen Bereichen einermodernen Gesellschaft aufzuzeigen und diezu deren Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungenzu schaffen.Das gilt auch für das Geschäftsfeld derVermögensverwaltung. Noch gibt es kaumUntersuchungen, die der Frage nachgehen,Entwicklung der Branche 73


Mitgliederversammlung 2000 in Zürich: Die Mitglieder erteilen dem Vorstand Entlastung.74 Entwicklung der Branche


Kaspar Villiger verleiht dem <strong>VSV</strong> Anerkennung in seiner Ansprache an der Mitgliederversammlung 2001 in Luzern.Mitgliederversammlung 2004 in Lausanne: Daniel Borel, Gründer und Präsident der Logitech International SAan der Mitgliederversammlung in Lausanne: «Wir sind stolz, eine wichtige Unternehmung zu sein – sowohl imKanton Waadt als auch in China ...»Entwicklung der Branche 75


wie sich denn die Veränderung der Altersstrukturauf die Präferenzen der Nachfragernach Vermögensverwaltungsleitungen auswirken,auf deren Zielfunktion, deren Verhaltenoder auf die quantitative und qualitativeNachfrage nach Produkten und Leistungen.Die Nachfrage nach Vermögensverwaltungsleistungenkann anhand einiger wenigerParameter beschrieben werden, zu denenetwa das Volumen des disponiblen Vermögens,die Risikowahrnehmung und -neigung,die Liquiditätsbedürfnisse sowie die FinancialLiteracy der Menschen gehören. Bereitseine oberflächliche Analyse dieser wichtigstenParameter der Nachfrage nach Dienstleistungenin der Vermögensverwaltung zeigt,dass wir hier mittelfristig mit grossen Veränderungenzu rechnen haben:Disponible VermögensvolumenDas disponible Vermögensvolumen wird beider Silver Generation aus drei Gründen zunehmen:Zum einen kommt es über die nächstenfünf bis zehn Jahre zu einer grösseren Umschichtungvon Vermögenswerten als Folgevon Erbschaften. Zweitens werden in dieserAltersgruppe im gleichen Zeitraum Kapitalienfrei aus dem Verkauf von Immobilienbesitz beziehungsweiseder Umschichtungen in den Immobilienportfoliosvon Einfamilienhaus- undGrundeigentum zu weniger kapitalintensivenEigentums- und Alterswohnsitzen. Drittensschliesslich zeigen Untersuchungen, dass dieseGeneration im Unterschied zu ihren Vorfahrenwahrscheinlich erstmals ihre Sparquote deutlichreduzieren und dafür die Konsumausgabenerhöhen wird. Das wird nicht zuletzt ausder Freisetzung von bisher immobilisiertenMitteln geschehen, die einer aktiven Vermögensverwaltungnicht zugänglich waren – dieFerienwohnung im Ausland, das Erbstück inder Form eines Bildes oder Schmuckstücks,oder langfristige Kapitalbindungen in Lebensversicherungen,Wertpapieren oder anderenAnlageformen.RisikowahrnehmungVerändern wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeitdie Risikowahrnehmung der Menschen.Die Silver Generation ist herangewachsenund älter geworden in einem Umfeld, dasnahezu unbegrenzte ökonomische und sozialeSicherheit versprach. Seit der Jahrhundertwendewird immer deutlicher, dass dieseVersprechungen nicht eingehalten werdenkönnen. Die sich intensivierende Diskussionum Makrorisiken wie beispielsweise Terror,Pandemien, Naturkatastrophen, Kampf derKulturen oder Klimaveränderungen werdendas Bedürfnis der Menschen nach einem Mindestmassan Sicherheit akzentuieren. Die Risikosensitivitätwird zunehmen. Risiken werdenanders wahrgenommen und unter anderennormativen Prämissen bewertet werden. Nichtmehr Wahrscheinlichkeitsverteilungen, sondernShortfall-Aspekte werden im Mittelpunktvon Anlageüberlegungen stehen. Verändernwird sich auch die Sicht auf die generationenübergreifendeVorsorge. Wenn Risiken längerfristigzu Unsicherheiten werden und sichkaum mehr kalkulieren lassen, werden auchVorsorgekonzepte für die Nachkommen zuüberdenken sein.LiquiditätDie Silver Generation hat in der zweiten Hälftedes 20. Jahrhunderts die Welt des Konsumserschaffen. Sie wird in ihrer dritten Lebensphasenicht plötzlich konsumabstinent werden.Die Menschen bleiben länger fit, sindentsprechend aktiv und wollen die neue Lebensphasegeniessen und die ihnen zur Verfügungstehenden Möglichkeiten nutzen. Siewerden deshalb erstmals beweisen, was inallen Lehrbüchern der Volkswirtschaftslehreschon immer nachzulesen war: dass Sparen76 Entwicklung der Branche


Abbildung 1:Veränderte Gewichtungder Bedürfnissenicht Konsumverzicht, sondern Konsumaufschubbedeutet. Die Nachfrage nach Liquiditätfür Konsumformen und -artikel wie Wohnen,Reisen, Kleidung, Elektronik und vieleandere wird ansteigen. Gleichzeitig zeichnetsich ein stark zunehmender Liquiditätsbedarfzur Finanzierung von Gesundheits- und Pflegebedürfnissenab. Mit der sukzessiven Reduktionvon Rentenzahlungen etwa aus derzweiten Säule der Vorsorge wird der Liquiditätsbedarfder Menschen im dritten Lebensabschnittebenfalls ansteigen.Financial LiteracyDer vierte Faktor, der das Vermögensverwaltungsgeschäftin der nächsten Dekade prägenwird, ist das, was hier mit Financial Literacyumschrieben wird. Immer mehr Menschenwerden für Fragen des eigenen Finanz- undRisikomanagements im Rahmen der Verwaltungeigener Vermögenswerte sensibilisiert.Das Wissen der Menschen in finanziellen Angelegenheitenund ihr Verständnis für Zusammenhängezwischen Wirtschaft, Finanz- undRisikomärkten und ihrer eigenen Lebenssituationnimmt zu. Gleichzeitig steigt auch dieKomplexität der zu analysierenden Sachverhalteund der daraus abzuleitenden Entscheidungen.Entsprechend vielfältiger und anspruchsvollerwerden auch die Problemstellungen,mit denen die Menschen der SilverGeneration ihre Finanzberater und Vermögensverwalterkonfrontieren werden. Die Professionalisierungdes Vermögensverwaltungsgeschäftsvor allem auch im Segment derAffluent-Kunden und des höheren Retail-Segmentswird eine der grossen Herausforderungender Vermögensverwaltungsbranche imkommenden Jahrzehnt sein.Veränderte Gewichtungenin der Zielfunktion der AnlegerEinfach nur die klassische Performance imSinne einer (allenfalls risikoadjustierten) Renditeeines Portfolios als Zielgrösse für ein Vermögensverwaltungsmandatzu nehmen, greiftnatürlich heute schon zu kurz und wird derRealität moderner Vermögensverwaltungskonzeptenicht gerecht. Die Zielfunktion des privatenAnlegers kann etwas vereinfachendanhand der vier Parameter Rendite, Risiko,Liquidität und Flexibilität beschrieben werden.Alle vier Faktoren eignen sich auch füreine zukunftsorientierte Beschreibung derBedürfnisstruktur der Privatkunden eines Vermögensverwalters.Abbildung 1 zeigt die zuerwartenden Verschiebungen in der Bedürfnisstrukturin graphischer Form.Entwicklung der Branche 77


Abbildung 2:Verändertes Finanzierungsverhalten2010–2020Die Anforderungen der Privatkunden der SilverGeneration an die Rendite werden zurückgehen.Dies ist einerseits eine Folge der geringerenRisikobereitschaft, andererseits aberauch der wachsenden Bereitschaft, angespartesKapital über einen begrenzten Zeithorizonthinweg zu Konsumzwecken zu verbrauchen.Rendite ist für die meisten Menschen in derAufbauphase eines Kapitalstocks, die mit dermittleren Lebensphase zusammenfällt, vongrösserer Bedeutung als in der Phase des Kapitalverzehrsim Alter. Hier wird man eher bereitsein, den jährlichen Finanzbedarf zu reduzieren,als die Rendite und den darausresultierenden Cashflow über eine grössereRisikoexposition zu erhöhen. Konsequenterweisewird damit auch die Bedeutung der Liquiditätsteigen. Liquidität beinhaltet die Möglichkeit,über einen immer kürzer werdendenZeithorizont hinweg sein Vermögen disponibelzu haben und bei Bedarf ohne Wertverlustedarauf zurückgreifen zu können. Entsprechendhoch sind die Anforderungen imBereich der Flexibilität von Kapitalanlagen.Hier wird es vermehrt darum gehen, Positionenrasch und ohne grosse Kosten umschichtenzu können, wenn sich exogene Rahmenbedingungenverändern oder auch die eigeneLebenssituation dies erforderlich macht.Schlussfolgerungenfür die VermögensverwaltungFür den Vermögensverwalter bedeutet das,die Anlagestrategien für ein immer grösserwerdendes Segment von Kunden der SilverGeneration auf grössere Flexibilität und Liquiditätbei gleichzeitig geringerer Renditeund tieferer Risikoexposition auszurichten.Insbesondere dem Aspekt des Risikoskommt dabei eine wachsende Bedeutung zu.Abbildung 2 versucht, die veränderten Anforderungenan die Risikosteuerung graphischabzubilden. Im «Modell 2010» wird auch inder Phase zwischen dem 60-sten und dem 70-sten Lebensjahr Kapital aufgebaut beziehungsweiseerhalten, wenn auch mit degressivenWachstumsraten. Risiko entsteht für dieAnleger dadurch, dass exogene Faktoren dieseWachstumsraten reduzieren oder zu einemverfrühten Abbau des Kapitalstocks führen.Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird aber beieiner professionellen Asset Allocation selbstim schlimmsten Fall das zur Verfügung stehendeKapital ausreichen, um das geplanteMinimalniveau an Lebensstandard sichern zukönnen (siehe a). Im Modell 2020 dagegenstartet die Kapitalstockkurve zwar auf einemhöheren Niveau, andererseits wird aus denoben genannten Gründen über die zwei78 Entwicklung der Branche


nächsten Lebensjahrzehnte hinweg ein weitausgrösserer Teil des Kapitals für die Lebenshaltungeingesetzt. Gleichzeitig steigt dieRisikoexposition wegen der grösseren Volatilitätexogener Faktoren stark an, was dieWahrscheinlichkeit erhöht, das definierte minimaleNiveau des Lebensstandards nicht haltenzu können (Risiko-Level). Es besteht dieGefahr, dass als Folge unvorhergesehener Ereignissedas verfügbare Kapital (Risiko-Level)unter den definierten Mindestlebensstandardfällt (siehe b).Der professionelle Vermögensverwalterkann bereits aus diesen wenigen, heute schonabsehbaren Entwicklungen eine Reihe interessanterSchlussfolgerungen ableiten:Verändertes LebenszyklusmodellDas traditionelle Modell zur Erklärung des finanziellenVerhaltens der Privatkunden in ihrerdritten Lebensphase muss neu konzipiertwerden. Es muss von einem anderen SparundKonsumverhalten ausgehen und die entsprechendenfinanziellen Entscheidungenmodellieren.Wachsende Bedeutungdes Shortfall-RisikosIn diesem Modell kommt dem Shortfall-Risikoansatzgrosse Bedeutung zu. Risiko-/Return-Relationenspielen nur innerhalb einerbestimmten Bandbreite eine Rolle – sie werdenbegrenzt durch Risikointoleranzen, diedas Eintreffen bestimmter Risiken ausschliessenwollen, oder durch Liquiditäts- und Flexibilitätsanforderungen,die den Anlagehorizontbegrenzen.Veränderte strategischeAsset AllocationAbsolute-Return-Überlegungen werden in derPerformance-Beurteilung eine immer grössereRolle spielen. Da bestimmten Perioden derdritten Lebensphase feste Cashflow-Erwartungenzugeordnet werden, spielen Liquiditätsaspekteeine wichtige Rolle, die es verstärktin die strategische Asset Allocationeinzubeziehen gilt.Die Veränderung der Altersstruktur konfrontiertden Vermögensverwalter nicht nurmit neuen Herausforderungen, sondern bietetihm auch eine einmalige Chance, sich imMarkt der Silver Generation als professionellerBerater und Betreuer zu positionieren.Weit stärker noch als bisher werden dieseKunden von ihrem Berater neben Fach- undSachwissen vor allem auch Sozialkompetenzverlangen. Die Fähigkeit, in der Markt- undKundenkommunikation immer wieder diesich wandelnden finanz- und risikobezogenenBedürfnisse der Kunden zu erkennenund auf entsprechende Fragestellungen professionelleAntworten geben zu können,wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor imWettbewerb um ein interessantes Kundensegmentwerden.Entwicklung der Branche 79


Assemblée Générale 1993 à Bâle, séminaire LBA: ambiance studieuse.80 Evolution du métier


Evolution du métier – le point de vue du banquierUn partenariat bénéfique■ Georges GagnebinLa relation entre les gérants de fortuneindépendants et les banques est-elle baséesur une collaboration, une coopération?Faut-il parler de concurrence, de partenariat,de complémentarité, de synergies?Avons-nous à faire à une relation orientéepour créer de la valeur à long terme pour lesacteurs impliqués ou pour profiter, de manièreopportuniste, d’une situation? Certains vontjusqu’à parler de relation d’amour – haine! Ya-t-il un gagnant et un perdant?Les quelques réflexions qui suivent sont lereflet d’expériences accumulées durant denombreuses années dans les relations professionnellesavec des gérants de fortune actifs■ Georges Gagnebin, né le 3 mars 1946, a effectuéla grande partie de sa carrière au sein de SBS/UBS,siégeant au sein du Directoire de SBS de 1992 à1998 et de celui d’UBS de 1998 à 2004, dirigeantnotamment la division UBS Private Banking en tantque CEO de 2000 à 2002 puis en tant que Chairmande la division Wealth Management & BusinessBanking de 2002 à 2004. Il a fonctionné commeVice-Président de SBC Wealth Management Holdingde 2003 à 2005. Il est désormais Vice-Président duconseil d’Administration de Julius Baer Holding SA.dans les différentes régions de notre pays. Jen’aborderai pas, en revanche, les expériencesfaites avec des gérants travaillant sur desplaces financières étrangères. En outre, jem’intéresserai en premier lieu aux gérantss’occupant de personnes physiques commeayants droit économiques, tout en sachant,bien entendu, que certains gérants indépendantsse spécialisent dans le conseil auxclients institutionnels.Les acteursLe client d’abord, comme il se doit en «WealthManagement». La relation client-gérant est,bien évidemment, basée sur plusieurs critères:la confiance, l’orientation à long terme, unestabilité et une sécurité à toute épreuve, la discrétion,le professionnalisme, un service irréprochable,une performance pour le moinsaussi bonne que celle des marchés, une disponibilitétotale, la flexibilité, un respect mutuelet un prix «fair» pour la prestation offerte.Le gérant indépendant, de son côté, veutsatisfaire les besoins du client. Il est entrepreneur,chef d’entreprise, asset manager, financialplanner, compliance officer, controller,risk officer, généraliste et peut-êtrespécialiste en technologies de l’information,en fiscalité, en immobilier, en art, en vins, engastronomie, en yachts, en golf, etc.! Le gérantindépendant doit se conformer aux différentesréglementations en vigueur et seEvolution du métier 81


préparer pour celles à venir. Sa société doitgrandir, être profitable, son portefeuille declients doit être diversifié, mais pas trop. Saformation et celle de son équipe doivent êtreirréprochables. Beaucoup pour une seulefemme ou un seul homme ...La Banque dépositaire ou la banque quioffre ses produits et services ont pour objectifquant à elles de satisfaire et de soutenirl’activité du gérant indépendant vis-à-vis deses clients. Un gérant indépendant satisfaitcontribue en effet à stabiliser et si possible àfaire augmenter sa masse sous gestion auprèsde sa banque dépositaire. Car le montant indiquantle total des «Invested assets» auprèsd’un institut a pris une importance primordialepour les établissements spécialisés dansla gestion de patrimoine; il est devenu magiquepour soutenir la stratégie et les perspectivesde développement d’un Groupe. LaBanque veillera à obtenir une relation profitableavec le gérant indépendant, travaillantsur la taille et l’offre des produits et services.La Banque, généralement, s’organisera pourservir ses clients gérants indépendants commeun segment bien distinct de ses activités.Une collaboration étroite s’établit pour satisfaireaux contrôles et exigences légales dansles relations avec les clients.Les autres prestataires de services et solutions– avocats, fiduciaires, consultants, fiscalistes,agents immobiliers, informaticiens, galeristes,etc. – veillent à établir une relation àlong terme, solide et profitable.La qualité du conseil, de la performance etdu service est déterminante pour le développementet la fidélisation du client gérant indépendant.Ces relations s’inscrivent dansune dynamique de réciprocité: le gérant indépendantapportera des affaires, introduira desclients chez un prestataire de services, maisl’inverse est vrai également.Par un effet de relations en chaîne, les activitésdes gérants indépendants génèrentbeaucoup de valeur pour la place financièresuisse. En effet, nombreux sont les corps demétier et entreprises à bénéficier de l’offre deprestations de ces gérants. Des avocats auxagents immobiliers en passant par les informaticienset les fiduciaires. De par leur importance,les gérants indépendants contribuentà la renommée de la place de gestionsuisse et ainsi à la très forte contribution decelle-ci à l’économie de notre pays.La particularitéde la place financière suisseLes statistiques indiquent que huit à dix pourcent des avoirs de clients privés déposés auprèsde banques opérant en Suisse, soit environ450 milliards de francs suisses, sont géréspar des gérants de fortune indépendants. Cechiffre important confirme la montée en puissancede cette activité, particulièrement depuisles années quatre-vingt. Il faut replacercette évolution dans le contexte de la place financièresuisse, ou plus précisément de laplace de gestion de fortune suisse, avec sonorientation principalement off-shore, et surtoutson offre destinée à des personnes fortunéesen provenance d’Europe continentale.Bien que son importance soit aujourd’huiévidente, l’activité de gestion de fortune n’aété reconnue comme une activité bien spécifiquede la place financière que très tard. Certesles banquiers privés, les grandes banques,les banques cantonales et régionales ont toujoursoffert des produits ou services auxclients privés suisses ou étrangers, mais sansavoir véritablement de stratégie, de modèled’affaires, ni les ressources et les outils degestion spécifiques que requiert la gestion defortune. Les grandes banques en particulier,aujourd’hui les principaux acteurs de ce quel’on appelle désormais le «Wealth Management»ou «Private Banking», n’ont mis enplace des structures d’affaires dédiées auxpersonnes aisées que depuis le début des annéesnonante. Ces instituts, Union de BanquesSuisses, Société de Banque Suisse etCrédit Suisse, ont alors commencé à adopterune approche systématique de l’activité de«Private Banking».Progressivement, leurs dirigeants ont découvertet compris l’importance de la gestionde fortune – les opportunités, les chances etles risques de ce métier. Un langage toutnouveau s’est imposé et répandu dans ces82 Evolution du métier


anques universelles, gérantes d’importantscapitaux: segmentation, marchés, conduitefonctionnelle, return on assets, offre de serviceset de solutions différenciées. Mais toutaussi importante, la suppression des Conventionsde l’Association suisse des banquiers acréé une véritable révolution dans cette activitéau début des années nonante. Les banqueset les grandes banques tout particulièrementont alors découvert qu’elles avaient desclients privés fortunés qui avaient des besoinspropres! Et que la concurrence sur ce marchélucratif se développait à grande vitesse. Lesbanquiers privés, se sont, eux aussi, mis àparler «d’industrie du Private Banking».De profonds changements se sont ainsimultipliés depuis le début des années nonante.Les principaux acteurs ont dû s’organiserou se réorganiser pour répondre aux nouveauxbesoins, toujours plus importants etplus spécifiques de clients de mieux enmieux formés et informés. La pression sur lescoûts de prestations standard a conduit à rechercherde nouvelles sources de revenus. Laconcurrence s’est durcie, les instituts étrangersont décidé de participer au marché, denouveaux marchés se sont ouverts, les grandesbanques ont commencé d’évoquer visionglobale et offre on-shore. La lutte pour former,attirer et garder les talents est devenueprimordiale pour le développement d’une activitéqui ne porte ses fruits qu’à long terme.Notion d’ailleurs paradoxale dans un mondefinancier qui axe son horizon de plus en plussur la fin du prochain trimestre ou, au mieux,sur la fin de l’année courante!Le changement crée l’opportunitéLa gestion d’une fortune demande une orientationà long terme et donc de la continuité.Le changement trouble ces besoins. Les profondschangements absolument nécessairesdans les grands établissements de l’industriede la gestion de fortune suisse au début desannées nonante ont créé de l’insécurité dansles rangs de leurs cadres et employés. Et, parricochet, s’est reflétée chez les clients de lagestion de fortune. Les opérations de masse,de retail, ont été standardisées, amenant unchangement fondamental au sein des banquesuniverselles. La segmentation a débuté.On est alors entré dans l’ère de la spécialisationet de la réponse sur-mesure aux besoinsde clients aisés. Des offres de service répondantaux besoins de clients fortunés selonleur domicile, leur appétit au risque, leur activité,leur importance, leur degré de sophisticationse sont mises en place. Cette créationde nouvelles structures s’est déroulée rapidement,voire très rapidement. Parfois de manièrebrutale dans une Suisse pas habituéeencore au changement et à la concurrence. Laconsolidation de l’industrie bancaire en généralet de la gestion de fortune en particuliers’est accélérée. Provoquant achats, fusions,regroupements, disparitions d’instituts financiers.De nombreux gérants auprès de banquesont perdu leurs points de repères et ontdécidé de tenter leur chance comme entrepreneurpour offrir ainsi à certains clients larelation stable qu’ils recherchaient.Clients qui, il faut le relever avec objectivité,n’étaient pas «leurs» clients, mais ceux dela banque, leur acquisition étant à mettre aucrédit, certes de la personnalité de l’employé,mais aussi de la réputation, de la marque, dela solidité, du service et des investissementsde la banque en question.Le changement crée l’opportunité. Et ilfaut se féliciter qu’ainsi une offre se soit formuléepour répondre à un besoin. Le clientrecherchait une stabilité et une attention detout instant que sa banque ne lui assuraitplus. Temporairement du moins. Et la mêmebanque n’arrivait pas à communiquer de manièreconvaincante la nouvelle orientation deson modèle d’affaires. Encore une fois: lechangement crée l’opportunité.Evolution spectaculaireIl est indiscutable que ces changements sesont produits ou se produisent de manièredifférente selon les régions de notre pays. Lesrégions latines, où indépendance et individualismesont perçus différemment qu’enSuisse alémanique, les ont vécus de manièreplus vive et plus sensible. Je pense aussi quel’origine latine des clients a joué un rôle. LesEvolution du métier 83


clients d’origine italienne, française, espagnoleont accordé plus d’importance à la relationpersonnelle avec le conseiller qu’à celleavec l’institut bancaire. La consolidation de labranche bancaire se réalise et se réalisera certainementaussi de manière plus lente dansles régions latines qu’en Suisse alémanique.Ces modifications profondes des structuresdans la gestion de fortune entre 1990 et 2000,décrites plus haut, les changements de modèled’affaires des banques en Suisse, les nouveauxobjectifs et défis pour les managers et conseillersà la clientèle de ces instituts ont provoquéune véritable explosion des activités des gérantsde fortune indépendants dans notrepays. De 500 gérants avec environ 200 milliardsde francs suisses sous gestion en 1988,ce segment de l’industrie a passé aujourd’huià 2600 gérants indépendants, avec 450 milliardsde francs suisses sous gestion. Et 10 000collaborateurs, soit environ dix pour cent desemployés de la place financière suisse.Les banques en relation avec des gérantsde fortune indépendants sont très nombreuses.On peut presque dire que chaque banqueen Suisse entretient des comptes géréspar un ou des gérants indépendants! Les acteursprincipaux sont, néanmoins, les troisprincipaux établissements de gestion de fortune:UBS, Crédit Suisse, Julius Baer, dansl’ordre d’importance.Les valeurs pour le futurLa séparation entre le futur gérant et la banque,ancien employeur, n’est pas chose facile.Aussi bien par le passé qu’aujourd’hui, c’estpresque toujours le ton qui fait la musique! Ily a, comme dans beaucoup de phases de lavie, des succès et des échecs dans les relationshumaines ou d’affaires. L’éthique professionnelle,la franchise, une communication ouverte,le respect du client et la recherche d’unebase de collaboration future possible sont leséléments d’une séparation bien vécue.Je suis, depuis toujours, persuadé que ledépart d’un collaborateur de bonne qualité etqui s’identifie à son travail est une défaitepour un employeur. Un départ signifie, en effet,que les besoins, les aspirations et les sentimentsde cet employé n’ont pas été comprisou discutés. La question financière est très généralementabsente des réflexions sur leschoix de carrière.On ne peut oublier que les motivationspremières s’articulent autour de l’épanouissementprofessionnel et personnel, de la prisede responsabilités, de l’esprit d’entreprise, dugoût de réaliser ses objectifs ou sa vision dela profession. De créer ses propres valeursdans l’offre de ses prestations. De réaliser savision de servir un client fortuné et sa famille.Et d’être prêt à prendre des risques commeentrepreneur.Je me suis toujours déclaré favorable audéveloppement de services et produits destinésaux gérants indépendants. J’ai toujoursdéveloppé une attitude favorable à l’entréeen affaires avec ces acteurs importants de lagestion de fortune en Suisse. Et je me félicitede cette orientation prise principalement durantles quinze dernières années. Je suis persuadéqu’une relation basée sur une collaborationet réglée par des principes clairs créede la valeur ajoutée pour tous les acteurs.La concurrence et le risqueBien évidemment, le gérant indépendant et lebanquier peuvent entrer en concurrence. Présentssur les mêmes marchés et sur les mêmessegments de clients, ils vont rivaliser pourl’acquisition de nouveaux clients. Chacunfera usage de ses atouts, le gérant indépendantcomme le banquier! Le premier mettraen avant l’indépendance, la totale disponibilité,le service personnalisé et la stabilité dansla relation. Le second, sa plateforme de serviceset de produits, la pérennité et la soliditéfinancière de la banque ainsi que l’accèsdirect à un très large réseau.La concurrence est saine et profite auclient. La situation dans laquelle le gérant découvreque le client est déjà en relation d’affairesavec le banquier ou l’inverse, n’en restepas moins délicate. Une telle découverte devraitconduire à un retrait de l’activité marketingdu démarcheur. J’écris «devrait» car c’estdans une telle situation que s’exprime la qualitéde la relation banquier-gérant. Le banquier84 Evolution du métier


devrait jouer la relation à long terme avec legérant et le gérant devrait accepter que leclient ait choisi le banquier pour des raisonsbien spécifiques. Mais, comme vous l’aurezdéduit de l’emploi du conditionnel, il arriveque certains acteurs tirent la couverture à eux!La transparence dans les relations triangulairesentre le client, le gérant indépendant etla banque est décisive pour un avenir solideet profitable pour chacun. Le client doit savoirqui fait quoi et qui est rétribué pourquoi. Le gérant doit être clair quant à son offrede services, ses besoins en soutien de sesactivités par la banque et sur le modèle de rétributionde ses travaux et opérations. La banquedoit s’identifier au sérieux du gérant etoffrir à ce dernier un service impeccable.Il est nécessaire de revenir à la rétributiondu service offert par le gérant indépendant. Lasituation doit s’améliorer à l’avenir dans le sensd’une plus grande transparence. Et commetoujours dans un tel cas, le système le plus simplesera le meilleur. A mon avis, le client doitconnaître la rétrocession de la banque au gérant,si rétrocession il y a. La tarification la plusobjective est indiscutablement un flat fee pourla gérance, la surveillance, le reporting des actifsdu client et les services supplémentairesdemandés. Voire un prix supplémentaire, calculéà la prestation ou en fonction du temps,pour des travaux spécifiques. Un gérant indépendantpeut se comparer à un avocat ou unconsultant, car son mandat est d’apporter unservice et une performance irréprochables àson client. Un prix forfaitaire est indiqué. Jepeux m’imaginer que dans certains cas, un intéressementau résultat final peut être formulé.Cependant, le modèle du calcul de la performancedoit être fixé très clairement pour éviterdes problèmes futurs d’interprétation. La réglementation,à venir, de l’activité des gérants defortune indépendants permettra certainementd’apporter la clarté nécessaire sur ce point relatifà la rétribution.L’élément «risque» est toujours présentdans une telle relation «client-gérant-banque».Risque de réputation principalement en rapportavec la compliance, risque d’exécution,risque IT, risque de crédits, risque de performance,etc. Une mauvaise gestion, sans analyseet gestion des risques, sans une bonnecompréhension des produits utilisés et uneinformation claire et bien documentée, peutparfois conduire à des pertes substantielleschez des clients. Le client doit être au clair surla part de responsabilité du gérant et de labanque. La réglementation qui va être miseen place dans notre pays sera bénéfique pourclarifier les rôles et les responsabilités de chaquepartie.Un besoin à l’avenir?Voilà pour la situation actuelle, éclairée parles lumières du passé. Mais que nous réservel’avenir? De nombreuses questions se posentaujourd’hui.Ce besoin de clients suisses et principalementdomiciliés en Europe occidentale serat-iltoujours présent à l’avenir? Quels sont lesatouts de chacun des acteurs face à l’évolutionde l’industrie? Et plus généralement: dansquelle direction évoluera cette dernière?Comment vont évoluer les besoins des différentstypes de clients? Quo vadis les gérantsindépendants? La relation avec les banquesdépositaires va-t-elle changer? Et la relationavec les créateurs et vendeurs de produits? Etavec les intermédiaires pour les différentes solutionspour les clients fortunés et les familles?Et enfin: y aura-t-il un besoin à satisfaire, àl’avenir, par les gérants indépendants?Modèle d’affairespour les années à venirIl est facile de prétendre que le métier de gestionnairede fortune évoluera ces prochainesannées. Je répète depuis longtemps que l’objectifdu gestionnaire n’a pas changé depuissix siècles, à savoir: comprendre et satisfaireles besoins financiers d’un client fortuné.Mais il est évident que les méthodes, les produitset le suivi de ces objectifs ont évolué aufil des années et des cycles. Je pars du principeque le client d’aujourd’hui et de demainveut un interlocuteur qui sache écouter, comprendreet satisfaire ses besoins et ceux de safamille. Tous les besoins financiers. En partantdes liquidités, en passant par les valeursEvolution du métier 85


immobilières, mobilières, industrielles, artistiques.En planifiant les investissements, l’asset& liability management. En prévoyant etréglant les successions. En ayant une analyseet un contrôle stricts des risques, un reportingefficace et rapide, une optimisation fiscalepour des familles qui deviennent de plus enplus «globales». C’est pour cette raison que jeparle désormais de «Wealth Management» etplus de «Private Banking». Le «Wealth Management»comprend tous les besoins financiers etpatrimoniaux d’un client et de ses proches etplus uniquement un pur «asset management».Les grands établissements ont développé etimplémenté cette plateforme de services etde solutions. Les UBS, Crédit Suisse, HSBC,Citigroup, JP Morgan Chase, Goldman Sachs,Morgan Stanley ont construit, étape aprèsétape, mais très stratégiquement, une extraordinaireplateforme de produits et solutions. Ilest difficile de trouver des lacunes dans leuroffre. Avec toute la couverture globale, régionale,locale, culturelle, linguistique, sectorielle.Jamais aussi bien qu’aujourd’hui cesinstituts n’ont su servir les «Ultra-HNWIs» etles «HNWIs» de ce monde. Ce modèle d’affairesdemande de très gros investissementsdans la formation continue des collaborateurset collaboratrices tant pour ce qui est de la relationavec les clients que de la gestion du risqueet de l’exécution.Comment vont se positionner les gérantsindépendants face à cette évolution? Vont-ilsdevenir des «Multi-family offices»? S’associeront-ilsavec d’autres prestataires de services?En resteront-ils à leur forme actuelle se basantsur l’asset management en utilisant lesservices et solutions d’autres sociétés, un véritablein/out sourcing? Vont-ils se regrouperpour créer de nouvelles structures capablesd’élargir la plateforme de services? Deviendront-ilsdes consultants soutenant le clientdans ses décisions, dans l’«asset allocation» enassurant un controlling et reporting efficacesdes divers investissements?Quoi qu’il en soit: un statu quo me sembleimpossible à terme.Les nouveaux marchésLa place financière ou de gestion de fortunesuisse s’est adaptée et devra continuer à lefaire, en fonction de la création incessantede fortunes dans les différentes parties dumonde. Nos marchés traditionnels ne sontplus créateurs de fortunes. Les banques et lesgérants de fortune de Suisse sont concurrentssur des marchés traditionnels en stagnation.Selon le principe des vases communicants,un client peut passer d’un institut à l’autre ouconfier ses avoirs à un gérant indépendant,mais la place financière ne connaît pas decroissance. Les nouvelles fortunes des annéesà venir seront créées dans les pays de l’Europede l’Est, en Asie, en Inde, aux Etats-Unis. Sans oublier l’Amérique du Sud et leMoyen-Orient.Un autre facteur va influencer les activitésde la gestion de fortune: il faut réaliser queles nouvelles générations désirent être serviessur une base «on-shore» plutôt qu’«offshore».Les acteurs globaux affirment leur présence,lentement mais sûrement, sur les marchésattrayants et importants, déployant des stratégiescoûteuses car consommatrices de beaucoupde temps et de management attention,exigeant une identification totale au modèled’affaires du «Wealth Management».Quelle sera la réponse des gérants indépendants?Arriveront-ils à se positionner pouracquérir de nouvelles relations sur ces marchéset seront-ils capables de renouveler leurportefeuille? Et si oui, comment?Un éminent banquier privé a récemmentdéclaré que l’essentiel est que le «BookingCenter Switzerland» voie arriver de nouveauxclients et assets et qu’à long terme le marchése redistribuera! Donc que les grands institutsprovoqueront, à terme et de nouveau, res-86 Evolution du métier


tructurations et changements. Et que, le changementcréant l’opportunité, les banquiersprivés et donc aussi les gérants indépendantssauront profiter de cette situation.Je ne suis pas d’accord avec ce point devue, car les nouveaux marchés demandentune compréhension des cultures et des particularitéslinguistiques ainsi qu’une présencerégulière sur ces marchés, qui sont aussi coûteuxet aussi différents les uns que les autres.Le partenariat du futurLes banques spécialisées ont développé uneoffre pour les gérants indépendants. Créantdes équipes destinées à apporter un servicede haute qualité à ce segment de clients. Laconservation des titres, l’exécution des ordres,un service de conseils pour les différentesclasses d’assets, un soutien en matière decompliance, de trusts, financial planning, dereporting, etc. Je suis certain que ce servicecontinuera à se renforcer. Les instituts le ferontà long terme, privilégiant un partenariatqui est une situation «win–win». Les banquesspécialisées ont débuté et vont affiner unesegmentation des gérants indépendants. Segmentationpar la taille et l’intensité de la relation.En conséquence, un service différenciéet un pricing approprié se mettent en place.Un gérant avec une masse importante sousgestion, canalisant ses ordres et nouveauxclients vers sa banque dépositaire principaleprofitera d’un meilleur traitement tarifairequ’un gérant avec une masse faible et demandantun service disproportionné. En conséquence,la profitabilité et le développementdes affaires seront honorés par les banques.De plus, les banques les plus habiles dans lagestion de fortune vont continuer de jouer lesconsolidateurs à l’avenir. Les gérants externesseront aussi des acteurs de ces phases deconsolidation. Vont-ils s’orienter vers des fusionsou vers des rachats par des institutsbancaires? Les deux modèles seront sans aucundoute valables pour les «consolidés» et les«consolidateurs». Les critères de culture, desynergies et de prix seront déterminants. Raisonpour laquelle les banques vont continuerd’entretenir les meilleures relations possiblesavec les gérants indépendants qu’ils jugent debonne qualité. Mais consolidation il y aura,comme par le passé!En conclusion:clairvoyance et pragmatismeEn résumé, l’activité de gérant de fortune aconnu un développement exceptionnel aucours des quinze dernières années à la suitedes profonds changements dans l’activité degestion de fortune de la place financièresuisse. Avec près de dix pour cent des actifssous gestion déposés auprès d’établissementsbancaires basés en Suisse, elle est une part importantede cette industrie. Elle se justifiepleinement par les besoins de certains clientsrecherchant d’autres valeurs que celles offertespar les banques universelles ou spécialiséesdans la gestion de fortune. Le «Wealth Management»global a de beaux jours devant luiavec le développement de nouvelles fortunes.Ces nouvelles personnes fortunées n’habitentet n’habiteront pas dans les marchés dits traditionnelsde notre place financière. De nouvellesstratégies et de nouveaux modèlesd’affaires seront nécessaires pour participeractivement au développement de l’industriedu «Wealth Management». Les gérants indépendantsdevront choisir, développer et mettre enplace de nouveaux modèles pour garder leurrôle, conserver leur place et leur importance.Beaucoup de clairvoyance et de pragmatismeseront demandés pour défendre, voire augmenterla part de marché constituée par l’activitédes gérants indépendants en Suisse. Unpartenariat entre banques et gérants indépendantsne peut être que bénéfique pour un développementdynamique et une excellente réputationde notre place financière.Evolution du métier 87


Scenari prospettici per i gestori indipendentiPronti a raccogliere la sfida■ Nicola BravettiAgli inizi degli anni ottanta quandoprese avvio in Svizzera il progetto dicostituire un ente associativo chepotesse adeguatamente rappresentare gli interessie le istanze di una categoria professionaleemergente quale quella dei gestori patrimonialiindipendenti, non sarebbe statopossibile prefigurare i rapidi ed importantisviluppi intervenuti ad oggi nel contesto diriferimento. Ciò non perchè mancassero capacitàvisionarie ai promotori dell’idea associativa,ma semplicemente perchè sono intervenutitanti e tali elementi endogeni edesogeni da trasformare totalmente quello chepoteva allora essere considerato un ragionevolequadro di riferimento prospettico.■ Nicola Bravetti ( * 1953), laureato in economia ecommercio presso l’Università Bocconi di Milano, hamaturato la propria esperienza in Banca delGottardo negli anni ’80 come membro del comitatod’investimento. Dal 1989 è responsabile della politicad’investimento e della gestione patrimonialedel Gruppo Arner, divenuto Banca nel 1994, di cuiè componente della Direzione collegiale. Egli èVicepresidente di ASG, membro della DirezioneOAD di ASG e Presidente della Federazione Ticinesedelle Associazioni di Fiduciari (FTAF).Il progetto originario era volto a far conoscerela realtà di questa relativamente nuovafigura professionale e soprattutto a renderepossibile un riconoscimento formale dellastessa da parte delle autorità con la creazionedi un albo professionale nazionale.Un programma ambiziosoInfatti, fin dall’inizio erano stati selezionatidei criteri che i potenziali soci dovevano soddisfareper poter far parte dell’associazione.Tali criteri erano di ordine soprattutto eticoqualitativopiuttosto che quantitativo, proprioperchè si volevano rimarcare questi aspettirispetto ad altri, ritenuti meno significativi.L’esperienza, la formazione, la moralità, lacorrettezza e l’indipendenza rappresentanoi capisaldi su cui poggia la professionalitàdel gestore di patrimoni secondo l’accezionedell’ASG.In sintesi questa era l’idea originaria, cheoltre ad essere oggetto di costanti adattamentialla mutata realtà di riferimento in modo damantenere di attualità la missione dell’ASG,deve oggi anche essere proiettata nel prossimofuturo in maniera da stigmatizzarne le caratteristichedi frontiera avanzata.Ad una prima lettura, sembra un programmamolto ambizioso, ma pensandoci benebisogna considerare che l’associazione negliscorsi anni ha investito ingenti risorse umanee materiali per adeguarsi al contesto di riferi-Evoluzione della professione 89


mento e quindi si trova oggi in condizioniquasi ottimali per raccogliere questa sfida.La creazione degli uffici regionali, le revisionidel codice deontologico e degli statuti,la decisione strategica di dotarsi di un proprioOrganismo di Autodisciplina, gli aumenti diorganico, la presenza in diverse commissionipubbliche, gli accordi mirati sulla formazioneculminati nella creazione in Ticino di un Istitutoper le Professioni Fiduciarie in collaborazionecon altre associazioni di categoria, rappresentanoun vantaggio competitivo quasiunico per accettare le sfide che vengono proposteal gestore patrimoniale indipendentetramite la propria associazione.Il futuro si presenta incerto non solo perquanto attiene i contenuti squisitamente tecnico-professionali,ma anche per quanto concerneil quadro normativo sia nazionale siaeuropeo.Nel primo ambito la professione si è giàdovuta adattare ad enormi cambiamenti chehanno visto il gestore passare da un approcciotradizionalmente bottom-up esemplificatoda portafogli contenenti singoli titoli settorialmentee geograficamente diversificati dove lacomponente top-down si riscontrava principalmentenella gestione del rischio valutario,ad una gestione globalizzata non solo in terminispaziali ma anche per quanto concernel’utilizzo, spesso preponderante, di fondi d’investimentoe prodotti cosiddetti strutturati.Un portafoglio modello oggi non contienepiù, al massimo, alcune decine di titoli singoli,ma rappresenta surrettiziamente centinaiadi attivi finanziari composti in svariati modi,avendo completamente trasformato l’approcciodel gestore alla materia, negli ultimi ventianni. A conferma delle proprie professionalitàil gestore indipendente ha saputo coglieregli aspetti positivi del mutamento, mediandoliperò con la propria esperienza, senza quindicadere nella facile tentazione di stravolgereradicalmente la ripartizione degli impieghidi portafoglio, favorendo totalmente la gestionealternativa rispetto a quella tradizionale.Apertura ai diversi tipi di gestoriLa questione che si è posta in seno all’associazioneè stata, se considerare a tutti gli effettisocio attivo della stessa il collega che sioccupa principalmente di gestire fondi d’investimentoo di selezionare fondi per partiterze quali family office, banche medio/piccolee società d’assicurazione.Visto quanto premesso sull’evoluzione intervenutanegli anni nel campo della gestione,vi sono stati pochi dubbi nel considerarecome naturale allargare anche a questa tipologiadi gestione l’appartenenza all’associazione,lasciando aperta la possibilità, un domani,di segmentare con più precisione lediverse tipologie di gestore.Quindi anche nel campo della gestionepatrimoniale, la globalizzazione ha giocatoun ruolo primario nella modifica dei contenuti.Si tratta di un’influenza bivalente nel sensoche ha operato sia sulle tecniche di gestione,sia sulla collocazione dei gestori nel contestointernazionale.Ad esempio, per quanto riguarda le tecniche,risulta chiaro che la ripartizione geograficadegli impieghi è passata decisamente insecondo piano rispetto a quella settoriale eche i mercati emergenti tendono ad avere dinamichesincrone, indipendentemente dallasingola localizzazione.Incertezze nel contesto internazionaleMolto meno ovvie sono le implicazioni derivantidalle modifiche normative internazionali,legate al concetto di globalizzazione. Senzaampliare troppo l’universo di analisi, maconcentrandosi sul contesto europeo si possonofare alcune interessanti considerazioni.90 Evoluzione della professione


L’Unione Europea, in tempi non sospetti, hafatto delle scelte strategiche molto chiare inrelazione alla regolamentazione dell’attivitàdegli intermediari finanziari.Lo scopo raggiunto era quello di non stravolgeregli equilibri esistenti garantendo lasopravvivenza di un minimo di vantaggi competitiviprecedentemente acquisiti.Il disegno ha previsto che la piazza finanziariadi Londra mantenesse la leadership delsettore obbligazionario, il Principato del Lussemburgoquella nel settore dei fondi d’investimentodi diritto europeo, mentre alla piazzaElvetica si è lasciato il primato nei servizi dideposito bancario.Una conferma di questo disegno strategicomai espresso ufficialmente è recentementevenuta dall’introduzione dell’euro ritenutasulla rendita da interessi, che ha salvaguardatoproprio i sopraccitati ambiti.In questo contesto va inserito il lungo dibattitoin corso nel nostro paese, che vedeconfrontarsi i sostenitori di una totale integrazioneeuropea in materia di regolamentazionedel sistema finanziario svizzero con chiinvece sostiene l’opportunità di una via nazionalesull’argomento.Le varie commissioni di lavoro di ambitogovernativo succedutesi negli anni, alle qualil’ASG ha attivamente collaborato, non hannopotuto fare chiarezza sulla materia che rimanequindi ancora dibattuta.Al momento sembra prevalere la secondalogica di pensiero, e quindi il legislatore sta lavorandosu di un’ipotesi di normativa che salvaguardilo status quo, ottimizzandolo adesempio per quanto riguarda il ruolo e le competenzedegli OAD, senza però esasperare gliaspetti più europeisti della questione. Sarà poisolo l’evoluzione delle scelte politiche sull’ulteriore,eventuale, integrazione europea adare le indicazioni definitive sulla materia.Chiaramente per il gestore di patrimoni localizzatonel nostro paese non appare agevoleimmaginare il proprio futuro, vista l’incertezzaevolutiva del quadro normativo internoe viste le oggettive difficoltà per far riconoscereil proprio ruolo professionale al di fuoridei confini patri.Bisogna infatti considerare che la maggioranzadei gestori indipendenti raccoltinell’ASG hanno strutture relativamente piccole,a tutto vantaggio di un servizio di gestionepersonalizzato, efficiente e flessibile.Quindi mancano le masse critiche chepossano sostenere gli ingenti investimenti siatemporali sia materiali eventualmente necessariper risolvere il problema dell’ampliamentodell’attività al di fuori dei confini tramiteuna propria struttura estera piuttosto che accordiparticolari con intermediari finanziarioperanti nei paesi ritenuti strategici.La soluzione va quindi ricercata altrove eprobabilmente neanche l’adozione di criterieuro-compatibili appare risolutiva del problemain quanto introdurrebbe altri ostacoli acominciare dai requisiti di capitale minimo.Si tratta dunque di elaborare una terza viarappresentata da un lato dalla creazione dieconomie di scala ottenibili delegando all’esternodelle proprie strutture servizi comuni apiù gestori, si pensi alle funzioni amministrative,contabili, informatiche, risorse umane ecc.,che affranchino il gestore da queste problematiche,permettendogli di ottimizzare il tempoda dedicare alla consulenza offerta al cliente.Per quanto attiene la ricerca di eventualisinergie si potrebbe addirittura ipotizzare lacreazione di un istituto bancario partecipatoda numerosi gestori indipendenti quali azionistiche detengano il capitale in relazione alproprio apporto di raccolta gestita e di capacitàprofessionali offerte.Si tratta di semplici spunti volti a promuoveree stimolare la discussione su questotema destinato a rimanere di grande attualitànel panorama della gestione patrimoniale nelnostro paese.Evoluzione della professione 91


Strukturwandel im FinanzsektorStatus Quo und zukünftige Entwicklungen■ Hans Geiger und Christian BührerUnabhängige Vermögensverwalter habeneine bedeutende Position in derBetreuung von Privatkunden erreicht.In den letzten zehn Jahren hat sich die Branchezu einem wichtigen Konkurrenten undauch Geschäftspartner der Banken und Effektenhändleretabliert.Im Folgenden wird eine Übersicht überdie Branche gegeben. Darauf aufbauend werdendie für die unabhängigen Vermögensverwalterin der Schweiz bestimmenden Entwicklungenim regulatorischen Umfeld sowiedie Entwicklungstendenzen, welche die Wertschöpfungskettebetreffen, analysiert. ZumSchluss werden mögliche Konsequenzen fürdie unabhängigen Vermögensverwalter in derSchweiz abgeleitet.■ Prof. Dr. Hans Geiger ( * 1943) war gut 25 Jahrebei der Credit Suisse – zuletzt als Mitglied derGeneraldirektion – tätig. 1997 wurde er ordentlicherProfessor am Swiss Banking Institute derUniversität Zürich. Seine Forschungsgebiete: Kreditgeschäft,Regulierung, Zahlungsverkehr und Finanzplätze.■ Lic. oec. publ. Christian Bührer ( * 1975) arbeitetals wissenschaftlicher Assistent am Swiss BankingInstitute der Universität Zürich und promovierte2006 mit seiner Dissertation «unabhängige Vermögensverwalterin der Schweiz».Marktgrösse und BranchenstrukturDie Verbreitung unabhängiger Vermögensverwalterhat in den 1980er-Jahren begonnen.Im Jahr 1988 existierten rund 500 von ihnen.Sie verwalteten Vermögen in der Höhe von180 bis 240 Milliarden Schweizer Franken. 1)Die eidgenössischen Betriebszählungen derJahre 1995, 1998 und 2001 ergaben 659, 2122und 6715 Vollzeitstellen in der unabhängigenVermögensverwaltung. 2) Die Zahl der Firmenhat seither ständig zugenommen; per Ende2004 waren in der Schweiz etwa 2600 Unternehmenin diesem Bereich tätig. Bei durchschnittlich3,7 Mitarbeitern pro Unternehmensind rund 9600 Personen in dieser weitgehendgewerblich strukturierten Branche beschäftigt.Abbildung 1 auf Seite 96 zeigt, dasses sich bei dem Grossteil der Unternehmenum Einmannbetriebe handelt.Die meisten Unternehmen wurden nach1997 gegründet. Mit einem Durchschnittsaltervon knapp zehn Jahren handelt es sich umeine junge Branche, wie Abbildung 2 auf Seite97 verdeutlicht. Die Umstrukturierungenbei den Schweizer Banken, die Einführungder Geldwäschereigesetzgebung sowie diegute Verfassung der Börsen haben die Entwicklungder Branche begünstigt.Die insgesamt von unabhängigen SchweizerVermögensverwaltern betreuten Gelderbelaufen sich auf etwa 500 Milliarden SchweizerFranken. In der Schweiz werden Wert-Entwicklung der Branche 93


FOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSVon den ersten Jahren an hat der <strong>VSV</strong> einer sorgfältigen und regelmässigen Information seiner Mitglieder grosseBedeutung beigemessen. Dem «<strong>VSV</strong>-Newsletter» der ersten Jahre folgte das «<strong>VSV</strong>-Bulletin». Beide Publikationenwaren vorwiegend interne Mitteilungsblätter.94 Entwicklung der Branche


REPROFOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSSeit 2000 gibt der <strong>VSV</strong> viermal jährlich die Zeitschrift «denaris» heraus. Die modern aufgemachte, inhaltlichreichhaltige Publikation konnte sich als Finanzzeitschrift einen Namen machen und trägt die Standpunkte des<strong>VSV</strong> wirksam an ein breiteres interessiertes Publikum heran.Entwicklung der Branche 95


Abbildung 1:Anzahl Mitarbeiterpro Unternehmen (n = 367)schriften von gesamthaft 3546 MilliardenFranken in den Kundendepots der Bankenverwahrt. Unter der Annahme, dass unabhängigeVermögensverwalter die Kundengeldervorrangig in Wertschriften investieren undkeine grösseren Barbeträge halten, könnendie 500 Milliarden mit den 3546 MilliardenFranken verglichen werden. Somit werdenetwa 14 Prozent der Wertschriften in denKundendepots der Banken von unabhängigenVermögensverwaltern betreut.Interessant ist auch die Betrachtung desMarktanteils an Vermögensverwaltungsmandaten.Diese generieren im Vergleich zu Beratungsaufträgenhöhere Bruttomargen unddamit höhere Gewinnbeiträge. Bei schweizerischenPrivatbanken wird durchschnittlichrund ein Viertel der Kundengelder über Vermögensverwaltungsmandatebetreut; 3) bei unabhängigenVermögensverwaltern stammen79 Prozent aller Erträge aus solchen. Es kanndavon ausgegangen werden, dass der Anteilvon Kunden, die mit einem Vermögensverwaltungsauftragbetreut werden, bei den unabhängigenVermögensverwaltern höher alsbei Banken ausfällt.RegulatorischeEntwicklungstendenzenIn der Schweiz ist die Anzahl der Unternehmen,die unabhängige Vermögensverwaltunganbieten, im Verhältnis zu den im Land gesamthaftverwalteten Vermögen grösser als invergleichbaren Ländern. Während hierzulandeviele kleine Firmen operieren, beschäftigenunabhängige Vermögensverwalter in Deutschlandim Durchschnitt mehr Mitarbeiter. Diegrosse Anzahl von Vermögensverwaltern istauf die wichtige Position der Schweiz im Vermögensverwaltungsgeschäftund eine geringereRegulierung im Vergleich zum Auslandzurückzuführen. In den meisten Ländern sinddie Regulierungsauflagen und damit auch dieRegulierungskosten höher.Die Regulierung im AuslandIn der Europäischen Union (EU) wird die Tätigkeitder unabhängigen Vermögensverwalter1) Vgl. Spälti, D. (1989), Seite 17.2) Vgl. Swiss Financial Center Watch (2005).3) Vgl. Vontobel (2004), Seite 23.96 Entwicklung der Branche


Abbildung 2:Gründungsjahre derUnternehmen (n = 368)in der Richtlinie 2004/39/EG vom 21. April2004 geregelt. Mit dieser Richtlinie wird denAnlegern ein hohes Schutzniveau geboten undWertpapierfirmen das Erbringen von Dienstleistungenauf Grundlage der Herkunftslandsaufsichtgestattet. Unabhängige Vermögensverwalterin der EU unterstehen einerBewilligungspflicht und verschiedenen Bedingungenfür die Ausübung ihrer Tätigkeit. Zuden Voraussetzungen für die Bewilligung gehörenunter anderem eine Anfangskapitalausstattung,organisatorische Anforderungen, einguter Leumund sowie Fachkenntnisse der leitendenPerson. Die laufende Überwachungder Vermögensverwalter sowie der Entscheidüber einen allfälligen Entzug von Zulassungenobliegen dem jeweiligen Heimatstaat. So wirdzum Beispiel in Deutschland die Aufsicht überdie unabhängigen Vermögensverwalter durchdie Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht(BaFin) wahrgenommen.Massgebend für Finanzintermediäre in denUSA sind der US Securities Act von 1933, derSecurities Exchange Act von 1934, der InvestmentCompany Act von 1940 und insbesondereder Investment Advisers Act von 1940.Für unabhängige Vermögensverwalter in denUSA, so genannte Investment Advisers, geltenumfangreiche und strenge Registrierungs-,Offenlegungs- und Informationspflichten. Siemüssen sich bei der Securities Exchange Commission(SEC) registrieren lassen und werdenlaufend beaufsichtigt.Zusammenfassend lässt sich festhalten,dass es internationalem Standard entspricht,unabhängige Vermögensverwalter aufsichtsrechtlichzu erfassen, ihnen eine unabhängigeRevision aufzuerlegen und sie einer staatlichenAufsicht zu unterstellen.Die Schweiz und die EUVerschiedene europäische Erlasse erschwerenunabhängigen Vermögensverwaltern aus derSchweiz im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrdas Geschäft, weil sie keiner angemessenenRegulierung unterstehen. So darfgemäss der europäischen Fondsrichtlinie 4) dieVerwaltung des Vermögens von neu aufgelegteneuropäischen Anlagefonds, Hedgefondsoder Vorsorgevermögen nur noch zugelassenenoder eingetragenen und beaufsichtigtenInstituten übertragen werden. 5) Einem unabhängigenVermögensverwalter schweizerischerNationalität, der keiner prudentiellen Aufsichtuntersteht, wird so die Verwaltung eines europäischenAnlagefonds verunmöglicht.4) Vgl. Richtlinie 2001/107/EG, Artikel 5g Absatz 1 Buchstabe c vom 21. Januar 2002.5) Vgl. Rasch, M. (2004), Seite 32, Expertenkommission Zimmerli (2005), Seite 18 und Roth, U. Ph. (2004),Seite 8.Entwicklung der Branche 97


Die gegenwärtig einzige Möglichkeit auchunter diesem Recht das Asset Managementausländischer kollektiver Kapitalanlagen zubetreiben, ist die Unterstellung unter das Bundesgesetzüber die Börsen und den Effektenhandel(BEHG). Die hohe Kostenhürde 6) dieserbankähnlichen Regulierung könnte zueinem Konkurrenznachteil gegenüber Anbieternaus der EU führen. Eine Unterstellungunter das BEHG eignet sich eher für grössereUnternehmen oder Verbünde. Bei einer Unterstellungunter das BEHG untersteht ein unabhängigerVermögensverwalter nicht mehr derAufsicht einer Selbstregulierungsorganisationrespektive der Kontrollstelle, sondern der spezialgesetzlichenAufsichtsbehörde, also derEidgenössischen Bankenkommission (EBK).Die Nichtmitgliedschaft der Schweiz in derEU führt zusätzlich zu dem Problem, dassVermögensverwaltung und Anlageberatungnicht grenzüberschreitend angeboten werdenkönnen und dafür auch nicht geworben werdenkann. 7)Die Situation in der SchweizNach Abschluss der Arbeiten der ExpertenkommissionZufferey wurde die ExpertenkommissionZimmerli eingesetzt, um unteranderem die potenzielle Erweiterung der prudentiellenAufsicht auf unabhängige Vermögensverwalterzu untersuchen. Diese hielt inihrem dritten Teilbericht fest, dass eine prudentielleAufsicht für unabhängige Vermögensverwalterkomplex und höchst umstrittensei. 8) Sie kam zu der Einsicht, dass, ausser beiVerwaltern von in der EU domizilierten Anlagefonds,kein dringender Handlungsbedarfbestehe und dass eine Regulierung keine Verbesserungder internationalen Konkurrenzfähigkeiterzielen würde. 9) Sie gab keine Empfehlungbezüglich der Ausdehnung der prudentiellenAufsicht ab, vielmehr wurden Argumentefür und gegen einen solchen Entscheiddiskutiert und mögliche Aufsichtsformen aufgezeigt.Für die Expertenkommission stehenfolgende Modelle im Vordergrund: direkteAufsicht, indirekte Aufsicht, überwachteSelbstregulierung, reine Bewilligungspflicht,freiwillige Aufsicht oder eine Beaufsichtigungdurch bereits regulierte Institute. 10)Im Oktober 2005 beschloss der Bundesrat,auf die Einführung einer prudentiellen Aufsichtfür unabhängige Vermögensverwalterund deren Unterstellung unter die EidgenössischeFinanzmarktaufsicht (FINMA) vorläufigzu verzichten. 11)Das Modell LiechtensteinDas Fürstentum Liechtenstein hat per 1. Januar2006 ein Gesetz über die Vermögensverwaltungin Kraft gesetzt. Es handelt sich dabeium eine eigenständige Regulierung, die aufder Bewilligung zum Geschäftsbetrieb und einerlaufenden Aufsicht beruht. Das Gesetzfordert eine ausreichende Kapitalausstattung,hinreichende Qualifikationen und eine anerkannteRevision. Die Aufsichtsbestimmungenumfassen eine Sorgfalts- und Treuepflichtsowie Wohlverhaltenspflichten. Mit dieser Regulierungeröffnet sich den LiechtensteinerVermögensverwaltern die Möglichkeit desgrenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs:Sie können ihren Service im gesamteneuropäischen Wirtschaftsraum anbieten. 12)Für die Schweiz wäre das LiechtensteinerModell eine mögliche Alternative zum «Effektenhändlerlight». Grössere, professionalisierteund international tätige unabhängigeVermögensverwalter könnten sich freiwilligregulieren lassen, während die kleinen Be-6) Vgl. Marti, E./Geiger H. (2004), Seite 73.7) Vgl. Rabian, A. (2005), Seite 45.8) Vgl. Expertenkommission Zimmerli (2005), Seite 5.9) Vgl. Rabian, A. (2005), Seite 45.10) Vgl. Expertenkommission Zimmerli (2005), Seite 14ff.11) Vgl. Eidgenössisches Finanzdepartement (2005) und Gallarotti, E. (2005), Seite 25.12) Vgl. Fürstentum Liechtenstein (2005), Seite 1.98 Entwicklung der Branche


Abbildung 3: Wertschöpfungskette des Privatkundengeschäftstriebe die entsprechenden Kosten nicht zutragen hätten. Die Freiwilligkeit würde derheterogenen Marktstruktur in der Schweizentsprechen.Würde hingegen eine einheitliche Regulierungfür alle unabhängigen Vermögensverwalterin der Schweiz eingeführt, müsste miteiner Diskriminierung der kleineren Unternehmenund damit mit einer Strukturbereinigungrespektive Konzentration in der Branchegerechnet werden.Veränderung der WertschöpfungsketteDie Wertschöpfungskette des Privatkundengeschäftsgliedert sich in vier Sphären, wieAbbildung 3 verdeutlicht. Während die Infrastrukturdurch die Börsen (SWX), das SwissInterbank Clearing (SIC) und Segaintersettle(SIS) betrieben wird, bietet eine integriertePrivatbank alle anderen Sphären traditionellerweiseaus einer Hand an.Dieses Geschäftsmodell der traditionellenPrivatbank wird zunehmend desintegriert.Einzelne Wertschöpfungsschritte oder auchganze Sphären werden vermehrt von unterschiedlichenAnbietern im Netzwerk erbracht.Der Trend zur Auslagerung einzelnerFunktionen aus der Wertschöpfung, meist unterdem Stichwort Outsourcing bekannt, zeigtsich beispielsweise im European Wealth andPrivate Banking Industry Survey 2005 derIBM Business Consulting Services: 16 Prozentder europäischen Privatbanken haben die Depotverwaltungausgelagert, 14 Prozent kaufendas Research von Aussen ein und 11 Prozentlassen die Wertschriftenadministrationdurch Dritte betreiben.Die Restrukturierung des Private Bankingbetrifft alle Wertschöpfungssphären. Im Anlageprozessist das Research die am häufigstenausgelagerte Aktivität. Vermehrt wird auch versucht,den gesamten Anlageprozess vom tech-Entwicklung der Branche 99


nischen zu trennen und auszugliedern. Unterdem Stichwort Open Architecture werden vermehrtauch zugekaufte Produkte abgesetzt.Beauftragt der Kunde einen unabhängigenVermögensverwalter mit der Betreuung seinesVermögens, so verliert die Bank den gesamtenAnlageprozess. Der Bank verbleibenin diesem Fall die Konto- und Depotführungsowie die Durchführung der Börsenaufträge.Mit der Abtrennung der Kundenschnittstelledurch unabhängige Vermögensverwaltersind die Grenzen der Aufspaltung traditionellerGeschäftsmodelle und die Ausbreitungneuer Formen von Netzwerken noch nicht erreicht.Der Privatkunde kann die verschiedenenAnbieter der einzelnen Prozessschritte autonomzusammenstellen. Dabei kann er sichdurch einen Berater, einen so genannten InvestmentConsultant, unterstützen lassen. Inder institutionellen Vermögensverwaltung sindsolche Dienstleistungen schon weit verbreitet.In Zukunft werden auch weniger vermögendeKunden die Gestaltung der Wertschöpfungskettevermehrt mitbestimmen oder garTeile davon selbst übernehmen. Auch wenndie Internetlösungen im Private Banking, diezu Zeiten des Börsenbooms entwickelt wurden,Misserfolge waren, dürfen solche Systemefür die Zukunft nicht ausser Acht gelassenwerden. Innovative Anbieter werden demKunden kostengünstige und effektive Informatiklösungenanbieten und ihn in weitgehendautomatisierte Geschäftsprozesse integrieren.Der Kunde kann dabei auf einebreite Palette von elektronischen Informationenund Dienstleistungen zurückgreifen. DerOnline Broker, der in der Regel über eineBanken- und Effektenhändlerlizenz verfügt,erledigt die technische Verwaltung. Die Erfolgsmessungkann der Kunde mit Informatikunterstützungselbst vornehmen und allenfallsauf anonymisierten Plattformen auch mitanderen Kunden vergleichen.Zusammenfassend zeigt sich, dass die traditionellePrivatbank von neuen Wettbewerbern,die nur einzelne Wertschöpfungsschritteanbieten, herausgefordert wird. Letztlichwird der Kunde darüber entscheiden, ob eraus einer Hand oder von verschiedenen Akteurenim Netzwerk bedient werden will. Fürdie Schweizer Wirtschaft als Ganzes ist vonBedeutung, dass für die Entwicklung neuerGeschäftsmodelle ausreichend Raum besteht.Konkurrenz durch Innovation dient letztlichdem Kunden und schafft Wachstum für denFinanzplatz Schweiz.Konsequenzen für die unabhängigenVermögensverwalter in der SchweizAus den zu erwartenden Veränderungen derBranche lassen sich verschiedene Konsequenzenfür die unabhängigen Vermögensverwalterin der Schweiz ableiten. Im Folgendenwerden anhand der fünf Bereiche Kooperationen,Wirtschaftlichkeit, Personalentwicklungund Nachfolgeplanung, Transparenz und Unabhängigkeitsowie Reputation und Imagemögliche Verhaltensstrategien für unabhängigeVermögensverwalter aufgezeigt.KooperationenFür die umfassende Befriedigung steigenderKundenbedürfnisse ist der Auf- oder Ausbauvon Kompetenznetzwerken unerlässlich. MittelsAllianzen oder Zusammenschlüssen könnenGeschäftsprozesse zentralisiert und sodie Kosten gesenkt und die Qualität gesteigertwerden. Dies ermöglicht es den unabhängigenVermögensverwaltern, sich aufden Kundenkontakt und die Frontfunktionenzu konzentrieren. Die Zusammenschlüssekönnen von der vollständigen Integrationüber partielle Zusammenarbeit bishin zu losen Netzwerken gehen. Von vorrangigerBedeutung ist die Beibehaltung derUnabhängigkeit, da diese einen zentralenWettbewerbsvorteil der unabhängigen Vermögensverwalterdarstellt.Um zusätzliche Kundengelder aus demAusland zu akquirieren, sollten auch Kooperationenmit ausländischen Vermögensverwalterngeprüft werden. Während der ausländischeKunde lokal betreut wird, können dieVermögen in der Schweiz verwaltet und verwahrtwerden.Gleichzeitig nimmt auch die kundenseitigeNachfrage nach Aufteilung der Vermögen aufmehrere Standorte zu. Um den Kunden ein100 Entwicklung der Branche


globales Angebot offerieren zu können, solltenunabhängige Vermögensverwalter Vereinbarungenmit Depotbanken suchen, die eineinternationale Diversifikation der Buchungszentrenermöglichen. Dieser Umstand ist aufgrundder Internationalität der Kundschaftunabhängiger Vermögensverwalter in derSchweiz von grosser Bedeutung.WirtschaftlichkeitDie Erträge können durch die Betreuung kleinererKunden, durch eine Erhöhung der überVermögensverwaltungsaufträge verwaltetenGelder sowie durch einen vermehrten Absatzstrukturierter und alternativer Produkte gesteigertwerden. 13) Mit dem Wachstum der gesamthaftverwalteten Vermögen werden auchdie Konditionen bei den Rückvergütungenbesser und damit die Erträge auf den bereitsbestehenden Vermögen grösser.Bezüglich Aufwendungen ist eine wirksameKostenkontrolle unerlässlich. Es ist zu prüfen,welche Wertschöpfungsschritte kostengünstigeingekauft werden könnten. DiePotenziale zur Auslagerung reichen vom Einkaufdes Researchs bis zur Fremdvergabe dergesamten wirtschaftlichen Verwaltung. Zudembesteht die Möglichkeit, das Depotgeschäftvom Transaktionsgeschäft zu trennen. Analogzur institutionellen Vermögensverwaltungmüssen die Wertschriftentransaktionen nichtzwangsläufig über die Depotbank abgewickeltwerden und können eventuell von Drittanbieternkostengünstiger durchgeführt werden.Personalentwicklungund NachfolgeplanungDie Dynamik an den Finanzmärkten stellthohe fachliche Anforderungen an die Vermögensverwalter.Die ständige Aus- und Weiterbildungist deshalb sehr wichtig.Die Praxis zeigt, dass viele unabhängigeVermögensverwalter sich nicht rechtzeitig mitihrer Nachfolge beschäftigen. Wenn diese –zum Beispiel aufgrund eines Krankheitsfalls –schnell geregelt werden muss, kann es zu einemWertverlust beim Verkauf des Unternehmensund zu Irritationen bei den Kundenkommen. Aus Sicht des Kunden birgt eine fehlendeoder unsaubere Nachfolgeplanung dasRisiko, eine Minderung der Servicequalität zuerleiden. Aus diesen Gründen ist eine sorgfältigePlanung unverzichtbar. Die frühzeitigeFörderung potenzieller Nachfolger erleichtertauch die Stellvertretung im Tagesgeschäft.Transparenz und UnabhängigkeitMit zunehmender Reife des Marktes wird dieWertschöpfungskette aufgebrochen und dieStandardisierung vorangetrieben. Dies führtzu mehr Transparenz und zu einer verbessertenAufklärung des Kunden. Die Nachfragenach Unabhängigkeit in der Vermögensverwaltungund -beratung wird steigen.Die kundenseitigen Forderungen nachTransparenz in der Retrozessionsfrage undnach Unabhängigkeit werden sich auch imSchweizer Markt verstärken. Jüngere Unternehmenhaben bereits reagiert und lassen Retrozessionenzunehmend häufiger dem Kundenzukommen oder verzichten auf solche.Die Interessenskonflikte, die aus der Einbehaltungoder Nichtoffenlegung von Retrozessionenentstehen, können für die Brancheschädigend sein. Hier besteht ein klares Abgrenzungspotenzialder unabhängigen Vermögensverwaltergegenüber Banken. IhreUnabhängigkeit kann durch einen transparentenUmgang mit Retrozessionen noch verstärktwerden.Es ist auch davon auszugehen, dass in Zukunftneue Geschäftspotenziale im Bereichder unabhängigen Finanzberatung für Privatkundenauftreten. Während institutionelle Anlegerin vielen Fällen mit unabhängigen InvestmentConsultants zusammenarbeiten, istdieses Geschäftsmodell bei Privatkunden nochwenig verbreitet. Gerade für unabhängige Vermögensverwalterbietet die objektive Beratungvon Privatkunden bezüglich Asset Allocation,Wahl des Verwalters und der Depotbank, dasControlling und die Performance-Messung13) Vgl. Vontobel (2004), Seite 22.Entwicklung der Branche 101


eine interessante Ergänzung oder Alternativezur eigentlichen Vermögensverwaltung.Reputation und ImageWichtig für die unabhängigen Vermögensverwalterin der Schweiz ist sodann der Auf- undAusbau einer soliden Reputation und einesüberzeugenden Images. Ein Berufsverband –wie der Verband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>) – fördert das Branchenbewusstseinund konzentriert Werbeanstrengungen.Durch den Berufsverband erlasseneVerhaltensrichtlinien haben positive Auswirkungenauf die gesamte Branche und könnenein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderenAnbietern sein.Literaturverzeichnis• Eidgenössisches Finanzdepartement (2005):Medienmitteilung: Dritter Teilbericht Zimmerliund weiteres Vorgehen: Keine Ausdehnungder prudenziellen Aufsicht aufdie unabhängigen Vermögensverwalter.• Expertenkommission Zimmerli (2005):Erweiterung der prudenziellen Aufsicht,III. Teilbericht der vom Bundesrat eingesetztenExpertenkommission.• Fürstentum Liechtenstein (2005): «EuropäischerPass» für Vermögensverwalter,Liechtenstein schafft EWR-konformes Gesetzüber Vermögensverwaltung.• Gallarotti, E. (2005): Auch künftig keineAufsicht über Vermögensverwalter, Grundsatzentscheiddes Bundesrates, Neue ZürcherZeitung, 21.10.2005, Nr. 246, Seite 25.• IBM Business Consulting Services (2005):European Wealth and Private BankingIndustry Survey 2005, United Kingdom.• Marti, E./Geiger H. (2004): Die Regulierungder unabhängigen Effektenhändlerin der Schweiz, Working Paper an derUniversität Zürich, Zürich.• Rabian, A. (2005): Staatliche Aufsicht leichtgemacht, denaris 4/2005, Seiten 44–45.• Rasch, M. (2004): Hilfeschrei nach Überwachung,Neue Zürcher Zeitung, 28. September2004, Seite 32.• Roth, U. Ph. (2004): Regulierung der Nicht-Banken-Finanzintermediäre, Referat an derGeneralversammlung des Schweizer VerbandesUnabhängiger Effektenhändler.• Spälti, D. (1989): Die rechtliche Stellungder Bank als Vermögensverwalterin unterBerücksichtigung der Anlageberatung,Schulthess, Zürich.• Swiss Financial Center Watch (2005): Betriebszählungendes Bundes 2003.• Vontobel (2004): Schweizer Vermögensverwaltervor neuen Herausforderungen,Equity Research Switzerland.102 Entwicklung der Branche


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Les relations entre l’ASG et l’Autorité de contrôleHistoire d’une collaboration constructive■ Dina Beti et Thomas Maillard■ Dina Beti, née le 13 avril 1964, détient depuis1986 une licence en droit «bilingue» de l’Universitéde Fribourg et a obtenu en 1992 le brevet d’avocatà Genève. Après avoir travaillé au Service juridiquede la Commission fédérale des banques, elle occupedepuis le 15 octobre 2001 la fonction de cheffe del’Autorité de contrôle en matière de lutte contre leblanchiment d’argent.■ Thomas Maillard, né le 29 mai 1979, est collaborateurjuridique au sein de la section OAR del’Autorité de contrôle. Il a obtenu une licence endroit «bilingue et droit européen» à l’Université deFribourg en 2003, année durant laquelle il a rejointl’Autorité de contrôle.L’Autorité de contrôle en matière de luttecontre le blanchiment d’argent a étécréée par la loi sur le blanchiment d’argentet n’existe donc que depuis l’entrée envigueur de cette loi, le 1er avril 1998, soit depuishuit ans. Elle ne peut donc guère rivaliseren termes d’ancienneté avec l’AssociationSuisse des Gérants de Fortune (ASG) qui a lebonheur de fêter son vingtième anniversaire.Mais en examinant les relations entre lesdeux institutions, on s’aperçoit bien vite quec’est principalement, sinon exclusivement,par le biais de son organisme d’autorégulation(OAR) que l’ASG est en contact régulieravec l’Autorité de contrôle. Et dans ce domaine,l’expérience de l’une n’est guère plus ancienneque celle de l’autre puisque l’OAR del’ASG a été reconnue en mai 1999. C’est doncun chemin parallèle dans la durée qui réunitl’Autorité de contrôle et l’ASG.L’ASG prend l’initiativeEn matière de lutte contre le blanchimentd’argent, et dès lors que la loi adoptée par leparlement est régie par le principe de l’autorégulation,l’ASG a très rapidement, soit audébut de l’année 1998 déjà, décidé de créerun organisme d’autorégulation pour ses membres.C’est suite à cette décision de l’ASG defonder son propre OAR qu’ont débuté les relationsentre cette association et l’Autorité decontrôle, sur l’initiative de l’ASG.L’Autorité de contrôle a ainsi participé pourla première fois à l’Assemblée générale del’ASG le 15 mai 1998. Toujours sur l’invitationde l’ASG, l’Autorité de contrôle se rendit égalementau séminaire tenu à Zurich au mois deseptembre de la même année. Elle y traita notammentde ses ordonnances alors à paraître –l’une relative à la protection des données, l’autreaux obligations des intermédiaires financiersdirectement soumis à sa surveillance – etrépondit aux nombreuses questions reçues aucours des mois précédents quant à sa visiondu système d’autorégulation.Nos partenaires 105


Reconnaissance officiellede l’OAR ASGAprès avoir remis un premier dossier en décembre1998 et pris en compte les adaptationsproposées par l’Autorité de contrôle,c’est par courrier du 31 mars 1999 que l’ASGa déposé sa demande formelle de reconnaissanceen tant qu’OAR. Bien que les exigencesà remplir pour l’obtention de cette autorisationde police fussent nombreuses et variées,la reconnaissance de l’OAR ASG fut relativementrapide: la décision, assortie de charges,date en effet du 25 mai 1999. L’OAR ASG estainsi le septième de douze organismes d’autorégulationà avoir été reconnu par l’Autoritéde contrôle.Mais avant d’en arriver à cette reconnaissance,le chemin a été semé de difficultés. Laloi sur le blanchiment laisse en effet une relativeautonomie aux autorités et organismesd’application et, hormis les grands principes,ne contient que peu d’indications sur la façonde remplir les obligations de diligence ou lesconditions à remplir pour acquérir la qualitéd’organisme d’autorégulation reconnu. Pourassurer une bonne mise en place et un démarrageharmonieux du système, il appartenaitdonc à l’Autorité de contrôle de fixer certainesexigences et de clarifier les incertitudes.Dans ce cadre, l’Autorité de contrôle élaborades règlements-types à l’attention des organismesd’autorégulation. Ce procédé a certesnui à la créativité dont auraient pu fairepreuve ceux-ci. En une période difficile, où ilimportait en premier lieu de reconnaître rapidementun maximum d’organismes d’autorégulationpour leur permettre, à leur tour,d’affilier un maximum d’intermédiaires financiers,ce dirigisme a néanmoins eu le méritede montrer la voie ainsi que de faciliter etd’accélérer les procédures d’autorisation.L’OAR ASG n’a pas échappé à cette règle etson premier règlement ne divergeait guère durèglement-type.Une fois tous les organismes d’autorégulationreconnus par l’Autorité de contrôle – ledernier l’ayant été par décision du 27 mars2000 –, tout restait encore à faire pour que lavolonté du législateur se réalise: les OAR devaientêtre aptes à effectuer l’ensemble deleurs tâches de manière autonome sous lasurveillance de l’Autorité de contrôle et cettedernière devait être à même d’exercer cettesurveillance ainsi que celle sur les intermédiairesfinanciers directement soumis.L’OAR ASG prend un rôle actifEt si les débuts de l’activité de surveillance del’Autorité de contrôle furent difficiles, le systèmeput néanmoins se mettre en place sanstrop de heurts grâce au travail acharné desorganismes d’autorégulation reconnus. Dansce contexte, l’OAR ASG a joué un rôle essentielauprès de gérants de fortune, amenantdes centaines de sociétés actives dans ce domaine,et non des moindres, à respecter la loisur le blanchiment, mettre à jour leur documentationet former leurs employés. Il s’agissaitd’un travail de titan, effectué sous la surveillancede l’Autorité de contrôle certes,mais possible seulement grâce à la bonne volontéet à l’énergie des représentants de tousles organismes d’autorégulation.C’est au cours de cette période, dans deuxdécisions rendues en août 1999 et en février2000, que l’Autorité de contrôle a pu constaterque les charges mentionnées dans sa décisionde reconnaissance du 25 mai 1999 étaient remplies.Le respect de ces charges, qui ne mettaitpas en cause la reconnaissance de l’OAR ASG,faisait partie intégrante du processus d’amélioration.Une page pouvait être tournée et les effortsportés vers d’autres tâches.Bien que les visites de l’Autorité de contrôleauprès des organismes d’autorégulationétaient de nature à favoriser une meilleurecollaboration, le manque de ressources enpersonnel de l’Autorité de contrôle ne lui amalheureusement pas toujours permis d’en106 Nos partenaires


effectuer le nombre souhaité. Néanmoins, le14 septembre 1999, eut lieu le premier contactentre le réviseur de l’Autorité de contrôleet l’OAR ASG. Les résultats de la révision donnèrentune image d’ensemble positive de lasituation de cet organisme qui, à ce momentdéjà, avait su tirer profit des longues annéesd’expérience de l’ASG.Ce résultat fut plusieurs fois confirmé,comme en mai 2000 où l’Autorité de contrôleeut l’occasion de saluer l’efficacité et le professionnalismede l’OAR ASG quant à la tenuedes dossiers et au traitement des informationsconcernant les affiliés effectué par la directionde cet organisme d’autorégulation.Depuis septembre 2001, de nouveaux contactsentre l’OAR ASG et l’Autorité de contrôleont aussi été créés à l’occasion de la remisedu rapport annuel de cet organisme.Comme cela fut l’usage en 2002 pour l’analysedes rapports annuels de l’ensemble desorganismes d’autorégulation, celle du rapport2000–2001 de l’OAR ASG fit l’objet d’unediscussion entre cet organisme et l’Autoritéde contrôle.Le dialogue s’installePar ailleurs, cette phase de démarrage a vu lanaissance de deux plates-formes propices audialogue entre les organismes d’autorégulationet l’Autorité de contrôle: la conférence decoordination qui a eu lieu pour la premièrefois le 19 juin 2000 et le Forum des OAR, le 9novembre de la même année. Ces rencontresse sont depuis déroulées chaque année.La première, organisée par l’Autorité decontrôle, a été mise sur pied afin de renforcerla communication entre organismes d’autorégulationet Autorité de contrôle. Elle se dérouleune fois par an et voit les représentantsde chaque organisme ainsi que certains collaborateursde l’Autorité de contrôle se réunirpour aborder des thèmes définis à l’avance.Quant au Forum des OAR, il est organiséplusieurs fois par année par et pour les OAR.Néanmoins, l’Autorité de contrôle a jusqu’àprésent toujours été invitée à participer àune partie de cette rencontre et elle a régulièrementutilisé cette plate-forme pourinformer les organismes d’autorégulation surles derniers développements intervenus dansson activité.La fin de la phase de démarrage du systèmed’autorégulation ne peut être délimitéedans le temps avec précision. Il est néanmoinscommunément admis qu’elle se situeen été 2001. Cette année a en effet été certainementla plus difficile et la plus turbulentede l’histoire de l’Autorité de contrôle, ce quine pouvait laisser indifférent les organismesd’autorégulation. Ces difficultés éveillèrent l’intérêtdes autorités politiques. Après un rapportd’enquête de la Commission de gestiondu Conseil national très critique, un changements’imposait. Suivit une période d’intérimqui permit de calmer le jeu puis l’instaurationd’une nouvelle direction au sein de l’Autoritéde contrôle, accompagnée d’une augmentationmassive du personnel.La nouvelle direction s’employa donc àaméliorer les relations entre l’Autorité de contrôleet les OAR. Le temps et l’expérience aidant,les mécanismes qui caractérisent la relationde surveillance entre les organismes etl’Autorité se mirent ainsi en place à la satisfactionde tous.Intégration des OARdans la stratégie de lutteAvec le temps, des entités auparavant en formationse sont vues, par le fait de leur expérienceet savoir-faire grandissants, toujoursmieux à même de faire face à leurs devoirs.L’aspect bilatéral des relations entre les organismesd’autorégulation et l’Autorité de contrôle– quoique limité par la différence de niveauhiérarchique puisque l’une est autoritéde surveillance sur les autres – devint toujoursplus marqué. Ainsi, plus qu’avant, cesorganismes sont intégrés dans la stratégie delutte contre le blanchiment d’argent.En 2002, la conférence de coordination anotamment été l’occasion pour l’Autorité decontrôle de présenter aux organismes d’autorégulationsa nouvelle responsable. Celles de2003, 2004 et 2005 ont, quant à elles, offertaux participants la possibilité, outre l’acquisitionde savoir et la prise de connaissanceNos partenaires 107


de certaines informations, de mieux encorenouer des contacts entre eux. En effet, le nombrede représentants des OAR, mais surtoutle nombre de collaborateurs de l’Autorité decontrôle participant à cette rencontre, a étéclairement augmenté, ce qui donne l’occasionnon seulement aux instances dirigeantes,mais également aux collaborateurs dediscuter avec leurs homologues. En outre,ces conférences de coordination se sont toutestrois étendues sur une journée entière aulieu de l’heure et demie qui y était consacréepréalablement.L’Autorité de contrôle s’est en outre renduerégulièrement aux forums organisés parles organismes d’autorégulation. Considéréeau départ d’un œil très critique, ce forum réguliers’avère un instrument précieux pourles organismes sans doute, mais égalementpour l’Autorité de contrôle. Son rythme relativementfréquent propose en effet une plateformerégulière d’information et d’échange.De nouveaux développements peuvent ainsiêtre annoncés rapidement et des difficultéspotentielles discutées dans un cadre compétentet une ambiance de qualité.Rencontres régulières et personnellesCe renforcement des contacts entre l’Autoritéde contrôle et les organismes d’autorégulationen général a aussi été perceptible dansles relations avec l’OAR ASG. Les meilleuresressources en personnel de l’Autorité de contrôleaidant, les membres de la direction del’OAR ASG purent ainsi rencontrer personnellementet régulièrement les collaborateurs ousupérieurs hiérarchiques de l’Autorité de contrôledès 2002 et ce non seulement à l’occasionde contacts informels (conférences decoordination, forums des OAR, différents séminairesou assemblées) mais aussi dans lecadre des révisions annuelles de l’OAR ASG.De plus, ces contacts ont été largement complétéspar des appels téléphoniques nombreuxou des échanges de courriers et decourriels nourris.Les sujets alors abordés ont notammentporté sur les thèmes suivants: demandes demutations personnelles, réglementaires oustatutaires; analyse des rapports annuels – laquelle,depuis 2002, n’engendre plus nécessairementune rencontre avec les membresde l’OAR; pratique de l’Autorité de contrôleen particulier en ce qui concerne le champd’application de la loi sur le blanchiment –qui furent particulièrement nombreuses en2003; informations ponctuelles relatives àcertains candidats à l’affiliation; simple prisede température.La publication en 2003 de l’ordonnance del’Autorité de contrôle concernant les obligationsdes intermédiaires financiers qui luisont directement soumis engendra, elle aussi,plusieurs contacts entre l’OAR ASG et l’Autoritéde contrôle. Ainsi l’OAR ASG a saisi l’opportunitéofferte aux organismes et personnesintéressées, de donner son avis sur ceprojet au cours de la procédure de consultation.Plus tard, l’OAR ASG décida de réviserson propre règlement d’autorégulation dansle but, notamment, d’une adaptation à certainspoints de cette ordonnance.A ce jour, cette modification du règlementest la dernière survenue et a été approuvéepar décision du 29 juillet 2005 de l’Autorité decontrôle. Et même si l’Autorité de contrôle etl’OAR ASG ont des opinions divergentes surla portée de la notion d’intermédiaire financierétranger au sens de l’article 2 alinéa 2 dela loi sur le blanchiment d’argent soumis àune surveillance équivalente, ces divergencesn’ont pas entamé la bonne coopération entreles deux institutions sur d’autres points.Par ailleurs, à fin mars 2002, à l’occasion dela réorganisation du bureau régional de Genève,l’OAR ASG a requis l’approbation del’Autorité de contrôle quant à l’admission d’unnouveau membre au sein de la direction del’OAR. Cette personne devait par ailleurs re-108 Nos partenaires


prendre la tête du bureau régional en question.L’Autorité de contrôle a accepté cette demandepar décision du 13 mai 2002. Du fait dela nouvelle répartition des tâches entre le siègezurichois et le bureau régional de Genève – cedernier se voyait en effet conférer des activitésopérationnelles en sus de celles purement administrativeseffectuées jusqu’alors – l’Autoritéde contrôle décida toutefois d’assortir sa décisionde certaines charges.Ce cas met bien en valeur deux élémentsqui jouent un rôle important dans la relationentre l’ASG et l’Autorité de contrôle: la nominationdes membres de la direction de l’OARASG et celui du caractère supra-régional decet organisme.Constance garantie par un noyau durJusqu’à présent, la gestion de l’OAR ASG aété caractérisée par une grande homogénéité,due à la stabilité du noyau dur de sa direction,mais également par de réguliers changementsau sein de cette même directionpuisqu’en sept ans, cinq personnes se succédèrentà un poste. Cette difficulté de l’OARASG de trouver un responsable des affairescourantes qui demeure à la tête de la directionpour une période relativement longue apréoccupé l’Autorité de contrôle.Néanmoins, le rôle stabilisateur joué par laprésence de l’association et du noyau dur dela direction derrière son OAR est important.L’ASG a en effet pour but la défense des intérêtsde la branche des gérants de fortune indépendantset est consciente qu’un tel rôlepasse par la lutte contre toutes manœuvresdéloyales voire criminelles. Elle a ainsi acquisune expérience utile également à son organismed’autorégulation.L’Autorité de contrôle constate que ce facteurest de plus renforcé par l’existence, ausein même de la direction de l’OAR ASG, depersonnes présentes depuis longtemps danscet organe et qui assurent ainsi le maintiend’un certain savoir-faire. Dans ces conditions,l’Autorité de contrôle, si elle a observéces nombreux changements avec inquiétude,n’a pourtant jamais été amenée à intervenir,le noyau dur de la direction assurant la permanenced’une même culture et d’un mêmesouci de bonne application de la loi sur leblanchiment.Plurilinguisme positifLe caractère supra-régional de l’ASG et le plurilinguismequi en découle est un autre facteurimportant dans les relations entre l’Autoritéde contrôle et l’ASG. En tant qu’autoritéfédérale, l’Autorité de contrôle – tenant ellemêmeà son caractère plurilingue – saluecette possibilité offerte aux gérants de fortunede s’affilier dans leur langue maternelle à unorganisme d’autorégulation spécialisé. Celadit, ce plurilinguisme comporte égalementdes difficultés et requiert des ressources supplémentaires,non seulement au sein del’OAR ASG mais également auprès de l’Autoritéde contrôle. Celle-ci a ainsi accepté que,pour la première fois dans l’histoire de l’autorégulationdu secteur parabancaire, un règlementd’autorégulation soit, pour partie, rédigédans les trois langues nationales etprésenté comme un seul et unique document– le Règlement d’autorégulation de l’OARASG adopté et approuvé en 2005.Le système d’autorégulationconvainc aussi les experts étrangersAu cours de l’année 2005 enfin, le système del’autorégulation a été soumis, comme l’ensemblede la lutte contre le blanchiment en Suisse,à une évaluation mutuelle effectuée par leGroupe d’action financière de lutte contre leblanchiment de capitaux (GAFI). Ainsi qu’on apu le lire dans le rapport rendu par les experts,le système de l’autorégulation a passécet examen haut la main puisque les expertslui attestent une efficacité certaine, même s’ilsponctuent leur rapport également de quelquescritiques et conseils. Or, ce n’est que grâce autravail extraordinaire fourni par tous les organismesd’autorégulation qu’il a pu convaincreces experts étrangers, peu familiarisés et apriori méfiants envers toute autorégulation.L’OAR ASG,un acteur important dans la brancheLes gérants de fortune représentent près de laNos partenaires 109


moitié des intermédiaires financiers actifs enSuisse. Et l’OAR ASG réunit en son sein 30pour cent de ces gérants, et non des moindres.Il a donc un poids certain dans la brancheet peut y intervenir de manière à la foispertinente et ciblée. C’est pourquoi il a toujoursété essentiel aux yeux de l’Autorité decontrôle de s’assurer que le travail accomplipar cet organisme d’autorégulation, autant sinonplus encore que celui des autres, respectaitcertains standards de qualité.Ce standard est particulièrement fondamentalen ce qui concerne la surveillanceconcrète des intermédiaires financiers dans lecadre des contrôles sur place et, corollaire indispensable,l’adéquation des sanctions prononcéesà leur encontre en cas de non-respectdes dispositions applicables.Dans ce sens, une bonne coopération etune bonne entente entre l’OAR ASG et l’Autoritéde contrôle seront fondamentales dans lefutur également. C’est avec plaisir que nousconstatons aujourd’hui que ces relations n’ontcessé d’être bonnes et constructives et que laprise de contact a toujours été activement recherchéede part et d’autre. Rien n’indiquequ’il pourrait en aller autrement dans le futur,même si de grands changements s’annoncent.Approche globalegrâce à la FINMA dès 2008Selon la volonté du Conseil fédéral, et pourautant que son initiative soit suivie par le Parlement,l’Autorité de contrôle, aujourd’hui unedivision très autonome de l’Administration fédéraledes finances, sera intégrée avec la Commissionfédérale des banques et l’Office fédéraldes assurances privées au sein de la FINMA(Eidgenössische Finanzmarktaufsicht), Autoritéfédérale de surveillance des marchés financiersdès 2008. Cette intégration ne changeracertes rien au système de l’autorégulationen matière de lutte contre le blanchiment tellequ’elle est pratiquée dans le secteur parabancaire,mais elle ne sera pas sans influence surla coopération entre l’autorité de surveillanceet les organismes d’autorégulation.En effet, la nouvelle autorité assumera lasurveillance en matière de lutte contre leblanchiment sur l’ensemble de la place financièresuisse, et pas seulement sur le secteurparabancaire. Une approche globale et plusuniforme sera ainsi possible, mettant fin à desinterprétations divergentes de la même loipar plusieurs autorités. Il devrait en résulterune harmonisation des standards et des pratiquesqui ne pourra que simplifier un peuplus la collaboration entre les gérants de fortuneet les banques. En outre, l’aura internationaledont disposera cette nouvelle autoritépourrait également bénéficier aux organismesd’autorégulation dont le travail, surveillé etaccompagné par la FINMA, se verra égalementmieux apprécié à l’étranger.Créer ensemble les futures structuresEn chemin vers la création de la FINMA, ledialogue entre l’Autorité de contrôle et les organismesd’autorégulation sera plus importantque jamais afin de prévenir les malentenduset de créer ensemble les futures structures.Tout ce qui est propre à augmenter la qualitéde la relation liant l’OAR ASG à l’Autorité decontrôle peut ainsi n’être que bénéfique.Bien que les possibilités d’action des OARen général et de celui de l’OAR ASG en particuliersoient limitées par le cadre fixé dansla loi sur le blanchiment, une certaine autonomiedemeure, octroyée par la loi ellemême.Cette autonomie est loin d’avoir ététotalement épuisée. Elle demeure par exemplepresque entière en matière de transpositiondes obligations de diligence par branche– celle de la gestion de fortune enl’occurrence. De même, l’échange d’informationsentre l’Autorité de contrôle et lesorganismes d’autorégulation pourrait êtreintensifié afin de favoriser un meilleur accomplissementde leurs tâches réciproques mais ilne tient qu’aux instances concernées de travaillerdans ce sens.En attendant ces changements, l’heure està la réjouissance et aux félicitations. Bon anniversairedonc à l’ASG et remerciementssincères à l’association et à son organismed’autorégulation pour l’ensemble du travailaccompli dans le cadre de la lutte contre leblanchiment en Suisse.110 Nos partenaires


Eine solide Basis für die ZukunftÜber die Zusammenarbeit zwischen Profis■ Raymond J. Bär und Walter WichertAuf 20 Jahre erfolgreiche Geschäftstätigkeitzurückblicken zu können,ist in der von Schnelllebigkeit geprägtenFinanzindustrie bemerkenswert undein Grund zum Feiern. Mit zwei Jahrzehntenim Dienste unabhängiger Vermögensverwalterist denn auch jenes Mass an Kontinuitäterreicht, das jede partnerschaftliche Beziehungauszeichnet. Wir gratulieren dem VerbandSchweizerischer Vermögensverwalterzu seinem 20-jährigen Bestehen, verbundenmit unserem Dank für seinen wertvollen Beitragzur Weiterentwicklung dieses für denFinanzplatz Schweiz und die Schweizer Bankenwichtigen Geschäftsbereichs.Stärke durch VielfaltTatsächlich lässt sich die Branche der unabhängigenVermögensverwalter nur schwer fassenund die meisten Zahlenangaben basierenauf Schätzungen. Mit rund zehn Prozent der inder Schweiz verwalteten Kundenvermögenund einer dank Berufsverbänden wie dem<strong>VSV</strong> professionellen Selbstregulation ist diesehr heterogene Marktstruktur Ausdruck einer■ Raymond J. Bär ist Präsident des Verwaltungsratsder Julius Bär Holding AG.■ Walter Wichert ist Fachverantwortlicher PrivateBanking Intermediaries der Bank Julius Bär & Co.AG und Leiter der Standorte Zürich, Basel und Bern.grossen Angebotsvielfalt. Dass sich diese inden vergangenen Jahren bedeutend akzentuierthat, erstaunt angesichts der zunehmendenKomplexität der Finanzmärkte und -produkte,der Dichte des rechtlich-regulatorischen Umfeldssowie der gestiegenen Ansprüche derEndkundschaft nicht. So existiert eine Vielzahlklassischer Einpersonenunternehmenneben straff betriebswirtschaftlich organisiertenGesellschaften mit Dutzenden von Mitarbeitenden.Ebenso breit präsentiert sich dieGeschäftsausrichtung. Der erfahrene Generalist,immer noch Inbegriff des unabhängigenVermögensverwalters, ist ebenso anzutreffenwie die auf einzelne Fachgebiete spezialisiertenBoutiquen oder Partnerschaften mit demCharakter eines Family Offices.Diese Entwicklung blieb nicht ohne Auswirkungauf das Angebot und die Strukturder Banken als Geschäftspartner in diesemBereich. Seit den Tagen, als der <strong>VSV</strong> seinePionierrolle als erste Berufsvereinigung derBranche übernahm, hat sich die Beratungunabhängiger Vermögensverwalter stark gewandelt.Oft als eigentliche Konkurrenz umdie Betreuung vermögender Privatkundenwahrgenommen, haben viele Banken bisAnfang der 1990er-Jahre eine ambivalenteHaltung an den Tag gelegt. Die häufig wechselndeBedeutung als Geschäftsbereich gingeinher mit einem meist ebenso halbherzigenBetreuungsangebot. Es ist kein Zufall, dassUnsere Partner 111


die in den letzten Jahren eingetretene Professionalisierungzeitlich mit der Stagnation desHeimmarktes Schweiz zusammenfiel: Die Betreuungunabhängiger Vermögensverwalterwurde als attraktive Geschäftstätigkeit erschlossen,mit der nicht zuletzt bestehendeKapazitäten in einer Vielzahl von Fachbereichenbesser ausgelastet werden konnten.Das opportunistische Verhalten hat seithereiner massgeschneiderten AngebotspalettePlatz gemacht. Trotz der faktisch immer nochbestehenden Konkurrenzsituation steht heutedas kollaborative Miteinander im Vordergrund.Anstelle von Gegensätzen werden richtigerweisedie Gemeinsamkeiten der Geschäftspartnerbetont und liegt der Fokus auf demVerwirklichen einer grösstmöglichen Kundenzufriedenheit.Julius Bär darf für sich in Anspruchnehmen, dem Kundensegment der unabhängigenVermögensverwalter nicht nur seitmittlerweile 16 Jahren dauerhaft und mit einemspezifischen Leistungsspektrum verbunden zusein, sondern als eines der ersten Betreuungsteamsder Schweiz aktiv zur Entwicklung derBranche beigetragen zu haben.Die Schaffung der neuen Julius Bär Gruppedurch den Zusammenschluss von vierrenommierten Privatbanken und dem spezialisiertenAsset Manager GAM unter dervereinigenden Marke Julius Bär hat das Geschäftsmodellzur Betreuung unabhängigerVermögensverwalter nicht grundlegend beeinflusst,seine Ausrichtung jedoch um einigeattraktive Facetten erweitert. So wurdedie Präsenz des E-Desks in der Schweiz umden fünften Standort in Bern ausgeweitet.Die Produktpalette hat durch die Kompetenzvon GAM bei alternativen sowie Absolute-Return-orientierten Anlagen eine deutlicheErweiterung erfahren. Dank der Bankenlizenzin Singapur wurden zusätzliche Freiheitsgradebei der Wahl des Buchungszentrumsgeschaffen – ein Aspekt, derangesichts des sich global intensivierendenWettbewerbs um die attraktivsten regulatorischenRahmenbedingungen in Zukunft nochan Bedeutung gewinnen wird. Und wir sindmit verwalteten Kundenvermögen von rund30 Milliarden Schweizer Franken hinter denbeiden Grossbanken zur unangefochtenenNummer drei im schweizerischen Intermediaries-Geschäftavanciert.Zwei Geschäftspartner...Obwohl sich das Volumen der betreutenKundenvermögen als einfacher und entsprechendhäufig verwendeter Massstab etablierthat, greift es für verlässliche Vergleiche zukurz. Der Finanzplatz Schweiz belegt nichtzuletzt deshalb international immer noch einenSpitzenplatz in der Betreuung vermögenderPrivatkunden, weil die Ansprücheder Kunden so umfassend und individuellwie möglich abgedeckt werden. Dies erfordertfachliche und organisatorische Flexibilitätund ist in gewissem Mass unvereinbar mithohen Vermögensvolumina. Der technologischeFortschritt ermöglichte jedoch auch imPrivate Banking Effizienzgewinne durch dieSegmentierung der Kundenbasis und die Skalierbarkeitdes Angebots. So heterogen sichdie Nachfrage auf den ersten Blick auch präsentiert,so spezifisch können die Ansprüchein gewissen Segmenten sein, denen ein ebensospezialisiertes Angebot mit hoher Wertschöpfunggegenübersteht. Entsprechend istdie Grösse der Vermögensbasis kein Indikatorfür den Umfang und die Vielfalt des Geschäftsmodells– eine Aussage, die sowohl fürdie unabhängigen Vermögensverwalter alsauch für die sie betreuenden Banken gilt undbereits auf die einzigartige Qualität der jeweiligenKundenbeziehungen hindeutet.Das Geschäftsmodell von unabhängigenVermögensverwaltern entspricht im Wesentlichenden Kernkompetenzen sowohl auf persönlicherals auch auf fachlicher Ebene. Diedurch sie betreute Kundschaft schätzt in ersterLinie den individuellen Umgang und diemassgeschneiderte Betreuung. Das so entstandeneRenommee ist durchaus vergleichbarmit jenem des klassischen Privatbankiers, derals Trusted Advisor Ansprechpartner und vertrauterFreund in einer Person ist. Währenddie Beratung aus diesem Grund ein inhaltlichfast beliebig weites Spektrum abdeckt undmassgeblich auf die Vermögensstruktur derKunden einwirkt, erfolgt die detaillierte Aus-112 Unsere Partner


Seit 1999 ist der <strong>VSV</strong> auch im Internet präsent. Die stetig verbesserte, übersichtlich aufgemachte Website stelltden Verband und seine Leistungen Kunden und Interessenten vor und leistet den Mitgliedern wertvolle Dienste.Unsere Partner 113


arbeitung von konkreten Lösungen und dietechnische Seite der Umsetzung oftmals inKooperation mit externer Hilfe. Denn woraufes ankommt, sind die erzielten Resultate undderen optimale Abstimmung auf die Wünschedes Kunden.Mit dieser bewussten Begrenzung auf jeneAspekte mit der grössten Wertschöpfung fürden Kunden geht ein hohes Mass an Delegationder übrigen Funktionen einer zeitgemässenVermögensverwaltung einher. Es ist eineder zentralen Aufgaben des unabhängigenVermögensverwalters, im Sinne seiner Kundschaftden von ihm erbrachten Mehrwertdurch bestmögliche Anknüpfung an die dafürbenötigten im Markt verfügbaren Produkteund Dienstleistungen und der dazugehörigenBeratungsleistung zu maximieren und somitfür seine Kundschaft mithin die optimale Wertschöpfungsketteaufzubauen. Wie jeder hochentwickelte Markt ist auch die Betreuung unabhängigerVermögensverwalter durch dieVielzahl aktiver Banken ein kompetitives Geschäftsfeldund damit grundsätzlich zum Käufermarktgeworden.... und ein gemeinsames ZielDies widerspiegelt sich in den jeweiligenGeschäftsmodellen der Anbieter. Obwohl essich im eigentlichen Sinn um Geschäftsbeziehungenzwischen Profis handelt, ist die Betreuungunabhängiger Vermögensverwalterbei den meisten Banken eine Organisationseinheitdes Private Bankings geblieben. Darinkommt einerseits das Anliegen der Endkundenzum Ausdruck, auch im Kontakt mit derDepot führenden Bank in den Genuss sämtlicherVorteile einer professionellen Privatkundenbetreuungzu kommen. Trotz desgeschäftlich nur indirekten Bezuges ist diesesElement wichtiger, als es auf den ersten Blickscheint. So ist es vielen Endkunden unsererunabhängigen Vermögensverwalter ein Anliegen,das eigene Depot bei einer Privatbank«aus Fleisch und Blut» betreut zu wissen unddies auch zu spüren. Die Möglichkeit, durcheinen Vertreter der Familie Bär oder des Managementspersönlich begrüsst zu werdenund die damit verbundene Gewissheit, nichtnur Höflichkeiten, sondern reale Interessenausgetauscht zu haben, sind prägend. DieserFaktor hat trotz Aufgabe der Kontrollmehrheitdurch die Familie Bär nichts an Attraktivitäteingebüsst.Andererseits legt es die Anspruchsvielfaltder unabhängigen Vermögensverwalter nahe,in ihrer Vermittlungsfunktion Unterstützungaus einem möglichst vergleichbaren Geschäftsbereichzu erhalten. Der Servicegedanke,wie er über Generationen im PrivateBanking gepflegt wird, und die damit verbundeneGrundhaltung, als Dienstleister demKunden dienen zu wollen, liegt dem Geschäftsmodellder meisten unabhängigen Vermögensverwalternäher als die Angliederungim institutionellen Bereich oder gar in derHandelsabteilung. Noch nicht durchgesetzthaben sich speziell errichtete Serviceplattformen,die sich als zusätzliche Vermittlerzwischen Banken und unabhängigen Vermögensverwalternin der Funktion eines One-Stop-Shops für die Abwicklung sämtlicherBankgeschäfte sehen. Das Konzept versprichtanalog dem Allfinanzgedanken vergangenerJahre auf den ersten Blick Vorteile. Zum einensind es jedoch die Banken selbst, die mitihrer dezidiert offenen Produktearchitekturein fachübergreifendes Angebot bereithalten.Zum anderen entspricht die fixe und damiteinschränkende Basis zu wenig der heterogenenMarktstruktur und dem von Eigenständigkeitgeprägten Unternehmertum. Davonauf die grundsätzliche Ablehnung einer umfassenderenAnbindung gerade im EDV-Bereich zu schliessen, wäre jedoch falsch. Esgehört mittlerweile zum Standard, Internetbasierte Tools zur Verfügung zu stellen unddie Datenanbindung durch sichere Schnittstellenbis zur direkten Ausführung von Handelsaufträgenzu gewährleisten.Wird der optimale Fall der Zusammenarbeitbetrachtet, fügen sich die Geschäftsmodellevon Bank und unabhängigem Vermögensverwalterauf individueller Ebene zueinem sich ergänzenden, harmonischen Ganzenzusammen. Die Kooperation auf den verschiedenenfachlichen Ebenen ist in der Regelsehr eng. Es erstaunt deshalb wenig, dass114 Unsere Partner


der tägliche Umgang direkt, partnerschaftlichund sehr oft von einer freundschaftlichenVerbundenheit geprägt ist. Das Bild von dergemeinsamen Fahrt im selben Boot ist ebensozutreffend wie jenes vom berühmtenStrick, an dessen einem Ende gleichzeitig gezogenwerden soll. Denn schliesslich geht esum eine doppelte Kundenzufriedenheit: jenedes unabhängigen Vermögensverwalters undjene von dessen Kunden.Facetten der BeratungTrotz der gleichen Richtung der Interessenhaben sich angesichts der heterogenen Strukturder Branche je nach Anbieter unterschiedlicheGeschäftsstrategien herausgebildet. Auchhier gilt, dass nicht von der Grösse auf dasGeschäftsmodell geschlossen werden kann.So hat wie erwähnt die neue Julius Bär Gruppein Bezug auf das Volumen der im BereichPrivate Banking Intermediaries betreuten Kundenvermögenzwar zu den beiden Grossbankenaufgeschlossen. Bezüglich Mitarbeiterzahlist der Geschäftsbereich aber immernoch deutlich kleiner und flexibler. Dassunser Leistungsspektrum für unabhängigeVermögensverwalter dennoch den Vergleichnicht zu scheuen braucht, ist kein Paradoxon– im Gegenteil. Analog zum Geschäftsmodelldes unabhängigen Vermögensverwalterssind nur jene Kompetenzen im Frontbereichangesiedelt, für die der unmittelbareZugriff gewährleistet sein muss.Dies hat entscheidende Vorteile. Dankder singulären Schnittstelle des persönlichenBeraterteams wird ein Höchstmass anKontinuität und Individualität in der Betreuungerreicht. Die speziellen Facetten des Tätigkeitsgebietsdes Partners, seine individuellenAnsprüche und Wünsche sind bei jederKontaktaufnahme sofort bekannt. Auf dieserBasis kann die Beratung unmittelbar einsetzen,sei es für Belange des Tagesgeschäfts,eine erste Einschätzung bei komplexen Aufgabenstellungenoder die Unterstützung beiProblemfällen. Die dadurch mögliche, oftlangjährige Zusammenarbeit resultiert in einerVertrauensbasis, bei der ein Grossteil dermöglichen Reibungsverluste eliminiert ist.Die vielfach bewiesene Tragfähigkeit der Beziehungund der erzielte Grad an Selbstverständlichkeitim Umgang tragen wesentlichzu einer nachhaltigen Entlastung des unabhängigenVermögensverwalters bei. Dazu gehörtauch die Hilfsbereitschaft und Unterstützungüber direkte Anfragen hinaus.Von Leistung und PreisWird die zeitgemässe Betreuung von unabhängigenVermögensverwaltern umfassend definiert,beinhaltet sie sowohl das vordergründige,mehr oder minder strukturierte Angebotvon Produkten und Dienstleistungen als auchjene wichtigen Zusatzleistungen, die allenfallsqualitativ umschrieben werden können.Diese Leistungspalette in ihrer Gesamtheitbetrachtet lässt einen Anbieter erst fassbarwerden, bringt Unterschiede zum Vorscheinund bricht den homogenen Markt auf indurchaus differenzierbare Angebote. DieseTransparenz zu erzielen ist jedoch nicht einfach.Sie wird erschwert durch die Anbieterselbst, die sich trotz aller Kunst des Marketingsund der Jagd nach dem USP – dem singulärattraktiven Verkaufsargument beziehungsweiseder Unique Selling Proposition –primär am Konkurrenzuniversum orientieren.Entsprechend sind nur als marktgängig eingestufteLeistungen mit einem Preisschild versehen;die übrigen direkten Kosten werdenquersubventioniert oder durch sonstige Gebührenabgegolten.Dadurch wird ein Konkurrenzvergleichüber den Preis fast unmöglich, das dahinterstehende Leistungsspektrum undurchsichtig.Die Folgen sind ständige Pricing-Diskussionenund der viel beklagte Margendruck. DieReaktion der unabhängigen Vermögensverwalterist so vorhersehbar wie verständlich:Viele betreiben Shopping Around und nehmenIneffizienzen durch die Aufteilung desKundenstammes auf übermässig viele Anbieterin Kauf. Als Resultat kann vielfach von einereigentlichen Arbitrage zwischen Anbieternund Angeboten gesprochen werden.Durch die eingeschränkte Optik auf den Preisbesteht die Gefahr, dass die Qualität leidetund damit die Zufriedenheit der Endkunden.Unsere Partner 115


Golfturnier 2005, Golfclub du Domaine Impérial, Gland.Golfturnier 2004, Golfclub Schloss Goldenberg in Dorf: Die Anfänger üben den Schlag aus dem Bunker.116 Unsere Partner


Und das darf nicht sein. Die Banken wissensehr wohl um den Volumencharakter vielerihrer Dienstleistungen wie zum Beispiel diereine Auftragsausführung und zeigen Bereitschaft,diese zu einem tiefen Preis zugänglichzu machen. Werden dagegen Zusatzdienstleistungenin Anspruch genommen, sollteanalog die Bereitschaft zu einer möglichstaufwand- beziehungsweise verursachergerechtenEntschädigung bestehen. Es wäredeshalb wünschenswert, wenn parallel zuden Geschäftsmodellen auch das Verständnisfür Preis, faire Leistung und transparente Berechnungkonvergieren würde. Qualität hatihren Preis, dies ist ein Grundpfeiler von PrivateBanking made in Switzerland. DieserSelbstverständlichkeit muss auch im Intermediaries-Bereicheine ebenso nachvollziehbareUmsetzung folgen.Die Branche ist gut beraten, die Transparenzaus eigenen Stücken und zügig in Richtungeines grundsätzlich leistungsbezogenenEntschädigungsmodells zu erhöhen. Die unabhängigenVermögensverwalter sollen damitin die Lage versetzt werden, sich vom Leistungsspektrumeines Anbieters ein unverbindliches,objektives und auf die eigenenAnsprüche bezogen aussagekräftiges Bild zumachen. Für die Anbieter bedeutet dies, daseigene Geschäftsmodell detaillierter aufzuschlüsseln,um die notwendige Kostenwahrheitherzustellen. Diffuse oder gar unspezifiziertePauschalgebühren sollten von einerklaren Segmentierung abgelöst werden, derenStruktur vom Geschäftsmodell des unabhängigenVermögensverwalters und nichtvon jenem der Bank bestimmt ist.Dabei muss Flexibilität oberstes Gebotbleiben. Das Ausmass der Delegation und damitdas Spektrum der abzudeckenden Produkteund Dienstleistungen ist gross undwird tendenziell weiter steigen. Im Bestreben,für die eigenen Kunden das bestmöglicheAngebot zugänglich zu machen, wirdkaum je für einen unabhängigen Vermögensverwalterdas Argument «billig» entscheidendsein. Vielmehr wird die erhöhte Transparenzzu einem Verschmelzen von Qualität, Leistungund dem erkennbaren Mehrwert führen,das für den Anbieter die Möglichkeit einerverstärkten Differenzierung bietet – geeigneteUmsetzung vorausgesetzt.Durch die erhöhte Vergleichbarkeit derAngebote würden zudem andere Faktoren alsEntscheidungskriterium hervorgehoben. Ganzzuoberst wäre dies die persönliche Ebeneund damit der wohl wichtigste Geschäftsaspektim Private Banking.Intakte ZukunftsaussichtenEs ist sehr schwer, Vorhersagen zu machen, besondersüber die Zukunft. Diese zwar abgegriffeneRedewendung, verbunden mit den Erfahrungenaus der «dot.com»-Euphorie, lässt denzurückhaltenden Beobachter auf weit schweifendeProjektionen verzichten. Doch auch nurschon mit jenen Einflussfaktoren argumentiert,die unser Geschäft am stärksten bestimmen,lassen sich einige zukunftsgerichtete Szenarienentwerfen. So wird es die ungebrochene Innovationskraftauch künftig nicht verhindern,dass Finanzdienstleistungen ein zyklisches Geschäftsfeldbleiben werden. Die Stagnation desVermögensverwaltungsgeschäfts in den europäischenKernmärkten erfordert geeigneteStrategien, um an der Expansion der so genanntenWachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas,des Nahen und Mittleren Ostens,Asiens und Lateinamerikas zu partizipieren.Die Komplexität von Produkten und Dienstleistungenwird weiter zunehmen, verstärktdurch die erforderliche Abstimmung auf gesetzlicheund regulatorische Vorgaben. Davonabgeleitet kann erwartet werden, dass die Tendenzhin zur Spezialisierung anhalten wird, mitbedeutenden Auswirkungen sowohl auf dieBranche der unabhängigen Vermögensverwalterals auch auf jene der Partnerbanken.Expertenwissen über eine Vielzahl vonFachgebieten sowohl mit nationaler als auchinternationaler Ausrichtung gebündelt anzubietenist kostspielig und verlangt nach einerbreiten Nutzung, sei es in der Form direktentschädigter Beratungsleistung oder übereine entsprechend grosse Vermögensbasis.Die für eine effiziente Bereitstellung erforderlichenGrösseneffekte sind von den Partnerbankeneinfacher zu erschliessen undUnsere Partner 117


werden den Trend zur Delegation durch unabhängigeVermögensverwalter beschleunigen.Nebst Bereichen des Wealth Engineeringwie Trust und Estate Planning, SteuerundFinanzplanung werden auch zunehmendtraditionellere operative Tätigkeitenwie professionelles Risiko- und Portfoliomanagementausgelagert, einschliesslich derdazu nötigen Prozesse von der Marktanalysebis zur Asset Allocation. So sollte es auchnicht mehr befremden, dass Anbieter wie JuliusBär eigene Family-Office-Dienstleistungenunter dem Dach zeitgemässen WealthEngineerings anbieten. Die vermutete direkteKonkurrenz zur umfassenden Betreuungdes unabhängigen Vermögensverwalters isttatsächlich eine Erweiterung des Dienstleistungsangebotsmit dem Ziel, komplexe Fragestellungendank interdisziplinären Teamsnoch effektiver zu lösen.Wie eingangs erwähnt, ist die Tendenz zurSpezialisierung keineswegs mit einer Existenzbedrohungder unabhängigen Vermögensverwaltergleichzusetzen. Die Brancheselbst kann als Vorreiter für die Konzentrationauf das Wesentliche angesehen werden – diedarin erlangte Meisterschaft hat massgeblichzu ihrem Erfolg beigetragen. Die zunehmendeSpezialisierung wird die viel diskutierteKonsolidierung der Branche zwar beeinflussen,aber nicht grundsätzlich prägen. Strukturveränderungensind seit längerem zu beobachtenund die Impulse gehen primär vonder Branche selbst aus. Getrieben von derNotwendigkeit vieler der typischen Einpersonenunternehmenfür eine Nachfolgeregelungist es wiederholt zu Zusammenschlüssen gekommen.Selbstverständlich lockt die Möglichkeitzur Übernahme von Kundenvermögenauch andere Interessenten an, namentlichBanken und grössere Partnerschaften. Die Implementierungeiner solchen Expansion istallerdings nicht unproblematisch. Mit zunehmenderGrösse besteht die Gefahr, dass derBankencharakter überproportional zunimmtund dadurch droht ein wichtiger Differenzierungsfaktorder unabhängigen Vermögensverwalterverloren zu gehen. Allerdings existierenBeispiele einer erfolgreichen Umsetzungvon Zusammenschlüssen.Als Fazit und ohne die berühmte Kristallkugelübermässig zu beanspruchen, wird dieVielfalt ein bestimmendes Merkmal der Brancheunabhängiger Vermögensverwalter bleiben.Deren traditionellerweise hochgehalteneEigenständigkeit wird durch vermehrte Partnerschaftennicht unterlaufen und lässt auchdem typischen Nischen-Player Raum für Entwicklung.Die Kooperation mit den Partnerbankenwird dem sich verändernden Umfeldfolgend noch an Breite und Intensität gewinnen.Die faktische Konkurrenzsituation wirdso lange ausgeblendet bleiben, wie es allenBeteiligten gelingt, die Anziehungskraft desFinanzplatzes Schweiz aufrechtzuerhalten, diepositiven Seiten von Swissness im Banking zufördern und die Gefahren einer selbstzerstörerischenÜberregulation abzuwenden.Damit schliesst sich der Kreis zum Jubiläumdes <strong>VSV</strong>. Aller Voraussicht nach werden dienächsten zwanzig Jahre noch mehr Veränderungenbringen als die vergangenen. Dank dersoliden Basis der Zusammenarbeit zwischenden unabhängigen Vermögensverwaltern undBerufsverbänden einerseits, zwischen diesenund den Partnerbanken andererseits, solltendie künftigen Herausforderungen auch weiterhinerfolgreich bewältigt werden können.118 Unsere Partner


Lombard Odier Darier Hentsch et les gérants de fortune indépendantsDes partenaires à part entière■ Patrick Odier et Olivier CollombinLa majeure partie des gérants indépendantsest apparue il y a une vingtained’années en Suisse. A l’émergence deces structures de gestion d’un genre nouveau,Lombard Odier Darier Hentsch s’est rapidementpositionnée. Avions-nous affaire à denouveaux concurrents ou à de futurs partenaires?Nous nous sommes posé la question etavons réalisé que ces indépendants avaientbesoin d’appui pour développer leurs affaires,mais aussi d’un soutien logistique de premierordre. Nous avons choisi depuis le début de■ Né à Genève en 1955, Patrick Odier est titulaired’une licence en sciences économiques de l’Universitéde Genève et d’un MBA en finance de l’Universitéde Chicago. Il entre chez Lombard OdierDarier Hentsch en 1982 et complète sa formation àZurich, New York et Montréal, avant de devenirAssocié-gérant en 1986. Il assume aujourd’hui laresponsabilité stratégique de l’unité IC/FI (Clientsinstitutionnels et Intermédiaires financiers), du Développementcommercial et de la Communication.■ Né en 1962, Olivier Collombin est titulaire d’unematurité commerciale de l’Ecole Supérieure de Commercede Genève. Il a travaillé cinq ans au CréditSuisse, dans le domaine des crédits puis, après diversstages à l’étranger, au sein du Département Institutionnel.Il a rejoint Darier Hentsch & Cie en 1987pour y créer le service destiné aux gérants de fortuneindépendants. Il est aujourd’hui Directeur et Responsabledes Gérants Indépendants auprès de LombardOdier Darier Hentsch.les soutenir. En lieu et place d’être nos concurrents,nous pouvons affirmer aujourd’huinon sans fierté que les gérants indépendantssont devenus des partenaires privilégiés.Les liens tissés entre notre Maison et les gérantsexternes se sont renforcés avec les années.Et c’est une relation tripartite qui a prisforme, impliquant un troisième acteur, aucentre de nos relations, le client. Nous avonsconstamment à l’esprit cet intérêt convergentet nous y sommes très sensibles. Depuis le début,nous nous faisons un devoir de travaillermain dans la main avec le gérant indépendantpour satisfaire les demandes d’une clientèleexigeante, aux besoins variés et au patrimoineintégrant parfois des paramètres complexes.Interlocuteur uniquePour y parvenir, un de nos collaborateurs estchargé de gérer chaque relation engagéeavec notre Maison. Cette personne représentele point d’entrée du gérant auprès de LombardOdier Darier Hentsch. Elle sera appeléeà coordonner à travers nos différents servicestoutes les demandes. Qu’il s’agisse de lavente de titres, de l’achat de parts d’un fondsparticulier ou d’une opération de changescomplexe, cet interlocuteur unique assureune qualité de service irréprochable et proposedes outils ainsi que des solutions adaptésaux besoins des gérants indépendants etde leur clientèle. Car cette clientèle chercheNos partenaires 119


certes une proximité, un soin particulier auprèsdes gérants externes. Mais sa demandene s’arrête pas là. Face à un monde de la financeen constante évolution, elle exige enplus d’outils de gestion modernes, une ingénieriefinancière innovante. C’est là que nousintervenons, que nous apportons notre expérienceet notre expertise.Nous mettons d’abord à la disposition desgérants et de leur clientèle le savoir-faire quenous avons acquis au niveau informatique.Pionnier dans ce domaine, nous avons trèstôt commencé à développer des outils technologiquesde pointe pour répondre aux besoinscroissants des tâches liées à la gestion.Nous avons mis au point à l’interne un systèmeadapté spécifiquement aux gérants indépendantsen prenant en compte le caractèresophistiqué et professionnel de leurdemande. Ce système permet la réalisationd’estimations, de résumés et d’analyses. Rapidité,performance et confidentialité sont lestermes qui reviennent le plus souvent à sonévocation. Exécutions en direct de tout typed’ordres destinés aussi bien à la bourse qu’aumarché des changes ou à la consultation descomptes et de leur historique: ces fonctionnalitésse réalisent en toute sécurité. Mais notreoffre va au-delà de cet appui transactionnel,nous proposons également un outil d’archivageélectronique, aide utile pour le gérantindépendant qui peut ainsi à n’importe quelmoment faire un point de situation des avoirsde son client. Lors d’une visite impromptuede celui-ci, par exemple, il est en mesure delui présenter un dossier mis à jour.Tout en étant novatrice, notre plateformetechnologique garantit une entière confidentialitéà ses utilisateurs. Nos analystes et noséconomistes viennent renforcer cette forcelogistique. Résolument tournée vers l’avenir,nous avons acquis, en plus de deux sièclesd’activité, une expertise reconnue dans lagestion de patrimoine. Cette réputation s’appuieentre autre sur une recherche financièreinnovante. Notre indépendance prend làtoute son importance. Elle garantit que nosconseils sont guidés par les seuls intérêts desclients. Elle est l’assurance d’une réflexion libreet autonome.Ainsi, nos idées sont proposées chaque jourpar le biais de rapports aux gérants indépendants.Ces derniers accèdent en effet aux analysesréalisées par nos spécialistes sur lesmarchés des actions, des obligations, deschanges, des produits dérivés ou encore desfonds de placements. Ils disposent aussi denotre recherche institutionnelle sur les titressuisses et ont l’occasion tout au long de l’annéede rencontrer nos spécialistes lors deconférences et de séminaires conçus à leurintention. Ils accèdent enfin à notre stratégied’investissement. L’ensemble de ces informationsdoit soutenir les gérants externes à lafois dans leurs prises de décisions au quotidienet dans leurs choix à long terme en matièred’investissement.Professionnalisme et éthiqueProposer les bons outils et apporter nos réflexionsen matière d’investissement, est-cesuffisant? Notre Maison entend offrir encoreplus dans le cadre de cette relation tripartite.Nous avons de ce fait la même considérationà son égard que s’il s’agissait de notre propreclientèle. D’où l’importance que nous portonsau choix des gérants indépendants avec lesquelsnous collaborerons. Nous nous assuronsqu’ils défendent une philosophie de gestionproche de la nôtre, qu’ils s’attachent avec professionnalismeet éthique à une gestion sainedes risques et qu’ils fassent preuve d’une totaletransparence dans les tarifs pratiqués afinde rendre optimale la sécurité du client.Sur le plan juridique, les rôles et les compétencesse sont définis au fil du temps. Alorsque les avoirs sont déposés dans notre Maison,leur gestion relève des gérants externesà qui le client a conféré l’exclusivité des pouvoirs.Soumis en grande partie aux mêmes règles,à l’exemple de la Loi sur le blanchimentet l’ordonnance de la Commission fédérale120 Nos partenaires


Tournoi de golf 2005 au Domaine Impérial à Gland: le sourire des vainqueurs.Nos partenaires 121


des banques sur le blanchiment d’argent, lesgérants indépendants et Lombard Odier DarierHentsch travaillent dans un esprit de collaborationrenforcée.Attentive à ce partenariat, nous estimonsque la préservation du patrimoine représenteune priorité. Pour mener à bien cet objectif,nous accompagnons la consolidation du secteuren appuyant les cabinets de conseil indépendants.L’accroissement des exigencesréglementaires, l’augmentation des coûts enmatière de contrôle de risques ou tout simplementla perspective d’une succession conduiten effet de plus en plus de gérants à envisagerun rapprochement avec d’autres entités.Dans cette perspective, notre profonde connaissancede cette branche de la gestion defortune et notre vaste réseau relationnel s’avèrentun atout. Ils permettent de créer descontacts et de nouer des liens susceptibles deréunir des forces complémentaires.La satisfaction du client représente la partieémergée du partenariat développé parLombard Odier Darier Hentsch et les gérantsindépendants. Ce lien implique égalementl’engagement d’un vrai dialogue entre professionnelset notre longue connaissance de cesegment fait de notre Maison un interlocuteurde premier ordre. Preuve des liens particuliersque nous entretenons, nous avons créé,il y a une dizaine d’années déjà, la Fondationde prévoyance en faveur des membres de laprofession des gérants indépendants et deleur personnel afin de permettre la mise enplace d’outils de prévoyance pour les acteursde cette branche.qualité de la demande. Notre expertise nouspermet dans ces cas particuliers de proposerdes solutions d’investissement créatives et tailléessur mesure. Ce dialogue constructifs’avère un véritable enrichissement aussi bienpour les gérants indépendants que pour nous.Vingt ans après, cette relation tripartite aabouti à la satisfaction de tous. Le client, toutd’abord, puisqu’il bénéficie des efforts conjuguésde deux professionnels. Le gérantexterne, ensuite, qui peut s’appuyer sur un interlocuteurreconnu dans le monde de la finance.Notre Maison, enfin, qui apprécie cedialogue engagé entre experts. Plus largement,la place financière suisse dans son ensemblebénéficie de ces efforts communs. Son imagevis-à-vis de la clientèle en sort renforcée.A l’heure où l’Association Suisse des Gérantsde Fortune (ASG) célèbre son 20 e anniversaire,nous envisageons donc l’avenir avecconfiance et sérénité. Les défis à venir quesont la consolidation du segment et l’émergenced’une demande toujours plus techniquenourrissent notre réflexion et nous poussentà améliorer sans cesse notre offre. Noussommes heureux de partager la passion denotre métier de banquier privé avec les gérantsde fortune indépendants. Et nous comptonsbien aborder les prochaines années avecle même élan, en continuant d’accompagnerde notre expérience et de notre expertise lesgérants indépendants.Confrontation des idéesL’échange, engagé avec les gérants indépendants,s’est élargi depuis. Au-delà de l’importantepalette de fonds proposée par notreMaison, des besoins particuliers émergent parfois.Ceux-ci réclament une discussion approfondie.Il nous encourage à la confrontationdes idées, à chercher ensemble des solutions.Mieux, il nous amène à nous interroger surnos prestations. Car nous n’oublions jamaisque la qualité de l’offre pour une Maisoncomme la nôtre est d’abord fonction de la122 Nos partenaires


Unabhängige Vermögensverwalter – Vermittler zwischen Kunden und PartnerbankGemeinsam wachsen und reüssieren■ Alain Robert und Adriano B. LucatelliDas Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäftist eine der Stärkender Schweizer Finanzdienstleisterund damit auch des Finanzplatzes Schweiz.Dank Kontinuität und standortbezogener Rahmenbedingungengelang es der Schweiz, indiesem Bereich weltweit eine Spitzenstellungzu erlangen. Durch hohe Fachkompetenz undServiceorientierung sowie durch langjährigeErfahrung, verbunden mit einer als selbstverständlicherscheinenden Tradition, die Privatsphäreder Menschen zu achten, konnten dieSchweizer Banken diese Führungsrolle behauptenund kontinuierlich ausbauen.Die wirtschaftliche Bedeutung dieses ertragreichenGeschäftszweigs für die Schweizist offensichtlich. Gemäss den Zahlen derSchweizer Nationalbank lagen Ende 2005Wertschriften von über 4,3 Billionen Franken■ Alain Robert ist Generaldirektor und LeiterWealth Management Schweiz bei der UBS AG.■ Bevor Dr. Adriano B. Lucatelli ( * 1966) zur UBSstiess, besetzte er verschiedene Positionen bei derCredit Suisse Group in Zürich und London. Heute ister Managing Director und Mitglied des ManagementCommittee UBS Wealth Management Schweiz undals Intermediaries Market Manager zuständig fürdas Segment der externen Vermögensverwalter.Ausserdem ist er verantwortlich für in der Schweizansässige Kunden, die im Ausland betreut werden(Jersey, London, Luxemburg, Monaco, Singapur).in den Kundendepots der Schweizer Banken.Die Jahresgewinne 2005 lagen auf Rekordniveauund die Aussichten für 2006 sind ebenfallsviel versprechend. Nach schwierigenBörsenjahren ist es den Schweizer Wealth-Management-Anbietern erneut gelungen, ihreWettbewerbsfähigkeit zu festigen und diehohe Anziehungskraft für Vermögensanlagenaus dem In- und Ausland zu vergrössern.UBS als grösste Vermögensverwalterinweltweit hat höchstes Interesse an einem starkenund wettbewerbsfähigen FinanzplatzSchweiz. Nur so lassen sich Weiterentwicklungenund Prosperität garantieren. Neben einemstarken und tief verankerten Heimmarkt verfügtUBS zudem über eine globale Präsenz.Durch diese starke Position können die unabhängigenVermögensverwalter profitieren. Soermöglicht das integrierte Geschäftsmodell –das heisst die Verzahnung der verschiedenenGeschäftsbereiche wie Wealth Management,Investment Bank und Global Asset Management– den Finanzintermediären der Zugangzu weltweiten Produktspezialisten sowie zuglobaler Expertise und Know-how.Die aktuellen HerausforderungenmeisternDie unabhängigen Vermögensverwalter spielenim Schweizer Markt eine wichtige Rolle.Sie haben seit den 1980er-Jahren ihre Marktpositionsukzessive ausgebaut und sind zu ei-Unsere Partner 123


nem beachtenswerten Mitbewerber herangewachsen.Wir schätzen, dass rund zehnProzent der in der Schweiz verwalteten Vermögenheute von unabhängigen Vermögensverwalternbetreut werden. Während sich einigeder Finanzintermediäre auf SchweizerKunden konzentrieren, kümmern sich die anderenvorwiegend um Kunden aus dem angrenzendenAusland und mit steigender Zahlauch um Kunden aus Lateinamerika, Asienund Osteuropa. Mehr als 2200 dieser eigenständigenUnternehmen bieten ihre Dienstehierzulande an. Die meisten dieser Firmensind noch jung: Sie wurden erst nach 1997gegründet. Insgesamt beschäftigt die Brancherund 9600 Personen. Über ein Drittel der Unternehmenbesteht aus nur einer Person, beirund der Hälfte sind weniger als drei Mitarbeitertätig.Diese Zahlen zeigen deutlich, wie fragmentiertdiese Branche ist. Gleichzeitigweisen sie auch auf die verschiedenen Herausforderungenhin, denen sich die unabhängigenVermögensverwalter zu stellen haben.So kann davon ausgegangen werden, dassdie grosse Mehrheit der Kleinbetriebe wenigerals 250 Millionen Franken Vermögen verwalten,und somit längerfristig die kritischeGrösse nicht erreichen werden, um die hohenKosten decken zu können. Dies zeigtsich besonders im Hinblick auf die Kosten,die in den Bereichen Risikokontrolle und-management sowie Legal und Complianceanfallen. Um reibungslos funktionieren zukönnen, müssen die unabhängigen Vermögensverwalterden erhöhten rechtlichen Anforderungennachkommen. Dazu sind teilweisebedeutende Investitionen zu tätigen.Aufgrund der steigenden Kundenbedürfnissesowie des zunehmenden Kostendrucksist eine beschleunigte Konsolidierung derBranche zu erwarten. Unabhängige Vermögensverwalterwerden sich mit Konkurrentenzusammenschliessen oder Allianzen eingehen,um voneinander zu profitieren. Dabeisind nicht nur reduzierte Investitions- undAdministrationskosten ein Thema. Kooperationenermöglichen auch eine Zentralisierungder Geschäftsprozesse, eine Verbesserungder Qualität und den Ausbau des Angebots.Zudem lassen sich Nachfolgeprobleme, mitdenen sich viele Vermögensverwalter konfrontiertsehen, besser lösen. Ein Zusammenschlusskann von einer vollständigen Integrationüber eine partielle Zusammenarbeit bishin zu einem Zusammenschluss innerhalb loserNetzwerke gehen.Eine der grössten Herausforderungen, denensich die Branche in der Zukunft wirdstellen müssen, ist das Fehlen der prudentiellenAufsicht, denn der Zugang zu ausländischenMärkten wird dadurch erschwert odergar verhindert. Unabhängige Vermögensverwalterbedürfen in der Schweiz keiner Bewilligung.Sie sind zudem aufsichtsrechtlichnicht erfasst. Die Branche reguliert sichselbst. Vor diesem Hintergrund ist es vongrösster Bedeutung, dass die Finanzintermediäreihre Selbstverantwortung wahrnehmenund damit helfen, die Integrität des FinanzplatzesSchweiz zu wahren. Dabei spielt derVerband Schweizerischer Vermögensverwalter(<strong>VSV</strong>) eine zentrale Rolle, indem er sicherstellt,dass eine hohe Professionalität gelebtwird. So hat der <strong>VSV</strong> unter anderem Standesregelnaufgestellt, an denen sich die unabhängigenVermögensverwalter orientieren.Künftig werden jedoch weitere Anstrengungenzum Beispiel bei der Identifizierung derKunden und der Analyse bestimmter Transaktionennotwendig sein.Fruchtbare ZusammenarbeitSeit knapp 20 Jahren kümmern sich bei UBSspezialisierte Einheiten um die Betreuungvon unabhängigen Vermögensverwaltern. DieseDienstleistung ist beinahe gleich alt wieder <strong>VSV</strong>! Dank einer starken regionalen Verankerungsteht den Finanzintermediären mit124 Unsere Partner


UBS ein verlässlicher und auf langfristigeKundenbeziehungen ausgerichteter Partnervor Ort zur Verfügung. Für UBS und insbesondereWealth Management Schweiz sinddie unabhängigen Vermögensverwalter einwichtiges Kundensegment. Die Bank positioniertsich als Marktleaderin in der Schweizund bekennt sich klar zum Geschäft mit denunabhängigen Vermögensverwaltern.UBS unterstützt das Geschäft der Vermögensverwalterauf mannigfache Art. Hinsichtlicheiner Zusammenarbeit steht für UBS diePartnerschaft im Vordergrund. Damit dieseoptimal funktionieren kann, sollten sowohldie Rollenverteilung als auch die gegenseitigenErwartungen und die Verantwortlichkeitenklar sein. Unabhängige Vermögensverwalterkönnen in der Wertschöpfungskettedie verschiedensten Funktionen wahrnehmen.Der Bogen lässt sich vom voll umfassendenWealth-Management-Service bis hinzur reinen Akquisition von neuen Kundenbeziehungenspannen. Je nachdem, welche Leistungenein Vermögensverwalter selber wahrnimmtund welche er an UBS oder andereDienstleister delegiert, ändert sich das Zusammenspiel.Hier hat der Finanzintermediärdie Wahl, die Intensität der Zusammenarbeitzu bestimmen.Ein unabhängiger Vermögensverwalter kannviel von UBS profitieren und zur nachhaltigenEntwicklung seines Geschäfts beitragen. Dabeisoll die Komplementarität zwischen derUBS mit ihrer Infrastruktur und der spezifischenAnlagekompetenz des Finanzintermediärszum Tragen kommen. Auf diese Weisekann spezifischen Kundenerwartungen optimalentsprochen werden. Zudem richtet sichdie Bank auf die sich ändernden Bedürfnisseder unabhängigen Vermögensverwalter wieauch auf deren Kunden aus. Wurden früherhauptsächlich Custody- und Execution-Dienstleistungennachgefragt, benötigen die unabhängigenVermögensverwalter heute vermehrtkomplexe Dienstleistungen und Produkte.UBS bringt hier ihre Expertise als weltweitgrösste Vermögensverwalterin ein und bietetunabhängigen Vermögensverwaltern einenZugang zu Spezialisten der verschiedenstenEinheiten und Finanzmärkten. UBS unterstütztdie Finanzintermediäre auch hinsichtlichStrategie und operativer Probleme. Zusammenmit ihren Partnern stellt sich dieBank zudem dem Prozess, den die Anpassungenim regulatorischen Umfeld und demtechnologischen Wandel nach sich ziehen.Das Wichtigste in der Zusammenarbeit fürUBS ist, die Bedürfnisse des Partners genauzu verstehen. Erst dann können geeigneteLösungen gesucht und umgesetzt werden.Ebenso wichtig ist eine kontinuierliche Erfolgskontrolle.Überschneidungen könnensich in der Funktion der Kundenbetreuungergeben. Dabei ist der gegenseitige Respektfür die jeweiligen Kernkompetenzen und dieunterschiedliche Kundenberatung wesentlich.Entscheidend ist daher, den Nutzen für beidein der Komplementarität zu sehen, so dasssowohl der Finanzintermediär als auch dieBank davon profitieren. Das Resultat ist einefruchtbare Partnerschaft.Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischenden unabhängigen Vermögensverwaltern undder Bank ist auch in Zukunft für UBS vonstrategischer Bedeutung. UBS ist bereit, dienotwendigen Investitionen zu tätigen, damitdie unabhängigen Vermögensverwalter unddie Bank gemeinsam im Schweizer Marktwachsen und reüssieren können.Unsere Partner 125


Golfturnier 2004, Golfclub Schloss Goldenberg in Dorf: Hans Kaufmann, Alexander Rabian und Nicholas Brockin Diskussionen vertieft.126 Unsere Partner


SelbstregulierungAutorégulationAutoregolamentazione


Autoréglementer «à la Suisse» – un mode de prévention originalL’autoréglementation est-elle crédible?■ Didier de MontmollinLorsque la loi sur le blanchiment d’argent(LBA) traite de la contribution dusecteur privé à sa mise en œuvre, elleutilise les termes «autorégulation», «Selbstregulierung»et «autodisciplina». Une telle terminologielaisse penser qu’il s’agit de la régulationou plutôt de la réglementation quecertaines branches de l’économie privée décidentde se donner librement, sans aucunepossibilité d’intervention de l’Etat. Le corollairede la liberté de s’autoréglementer devraitêtre en toute logique la liberté de mettrefin en tout temps à la réglementation instauréeou, à tout le moins, de l’alléger parcequ’elle serait devenue trop contraignante.A la recherched’une appellation adéquateMais nous savons que cette liberté n’est pasde mise ici: les délégués de l’économie privéequi assument les fonctions d’organes dirigeantsdes organismes dits d’«autorégulation»■ Didier de Montmollin ( * 1957) est avocat, associéde l’Etude Secretan Troyanov à Genève, chargéd’enquête de l’Association suisse des banquiers(Convention relative à l’obligation de diligence desbanques), membre du bureau du conseil de l’organismed’autorégulation (OAR) de la Fédérationsuisse des avocats et de la Fédération suisse desnotaires, ainsi que membre du comité du ForumOAR-LBA.(OAR) sont tenus d’appliquer les normes dedroit administratif prescrites par la LBA et leurmarge de manœuvre dans le cadre de la misesur pied de règlements et directives prenanten compte les spécificités de l’activité deleurs affiliés respectifs est, quoi qu’on endise, relativement limitée.Si l’autorité de surveillance compétenteconsidère, à un moment donné, que l’autoréglementationpratiquée est trop laxiste pourêtre encore compatible avec les exigences légales,cette autoréglementation ne peut alorsplus prétendre concrétiser les obligationsprescrites de manière générale par la LBA, etelle perd donc toute légitimité et utilité, dumoins à ce titre.Force est de constater que le terme «autorégulation»ou «autoréglementation» est malheureuxpuisqu’il amène l’observateur notammentà l’étranger à considérer que lesystème suisse n’est pas sérieux car facultatifet à géométrie excessivement variable.Bien que souvent utilisé, le terme d’«autorégulationdirigée» n’est pas très convaincant.En effet le nom et l’adjectif ne sont guèrecompatibles. Si l’on veut rester dans le mêmeregistre on pourrait éventuellement définir lesystème que nous avons comme étant celuide l’«autoréglementation sous surveillance»,ce qui serait déjà plus adéquat.Mais ne serait-il pas plus opportun de parlerplutôt de «partenariat entre l’Etat et l’éco-Autorégulation 129


nomie privée aux fins de prévenir le blanchimentd’argent»?Faute d’être totalement convaincu de cestentatives de substitution, je laisse cette questionde définition en suspens.Venons-en à quelques réflexions au sujetde ce qui, à mes yeux, fait la force du systèmesuisse, quelle qu’en soit sa définition. Il s’agiten premier lieu du champ d’application personnelde la LBA, c’est-à-dire du cercle depersonnes physiques et morales visé par laLBA. Nous verrons qu’en comparaison internationale,ce champ est exceptionnellementcohérent et étendu et qu’il est donc un atoutde premier ordre du mode suisse de préventiondu blanchiment.En second lieu et avant de conclure, nousrappellerons la contribution décisive apportéepar l’économie privée à la mise en œuvreeffective de la LBA, ce qui constitue égalementun atout important du système suisse.Le champ d’application personnel –un atout de premier ordreEn 1997, les Chambres fédérales, suivant ainsile Conseil fédéral, ont bâti la LBA sur leconcept d’«intermédiaire financier». L’article2, alinéa 1 LBA est particulièrement expliciteà ce sujet.On rappellera qu’aux termes de l’article 2,alinéa 2 LBA, les intermédiaires financierssont tout d’abord les entreprises dont l’activitétypiquement financière est soumise à ladélivrance d’une autorisation de la part del’Etat, en vertu d’une loi qualifiée généralementde «spéciale». Il s’agit des banques, desnégociants en valeurs mobilières tels que définispar la loi sur les bourses, des directionsde fonds de placement, des établissementsassujettis à la loi sur la surveillance des assuranceset enfin, des maisons de jeu.Mais le champ d’application personnel dela LBA ne s’arrête pas là puisqu’il comprendencore toutes les autres personnes physiqueset morales qui exercent une activité d’intermédiairefinancier. Or, selon la LBA en sonarticle 2, alinéa 3, première phrase, les intermédiairesfinanciers sont toutes «les personnesqui, à titre professionnel, acceptent, gardenten dépôt ou aident à placer ou à transférerdes valeurs patrimoniales appartenant àdes tiers».Le choix de mettre l’accent sur l’intermédiationfinancière est convaincant. Il permetd’apporter une contribution crédible à la luttecontre le recyclage des fonds d’origine criminelledans l’économie privée, que ce soit enSuisse ou à partir de la Suisse.Bien évidemment, d’autres systèmes auraientété concevables, tels que par exemplecelui consistant à mettre l’accent non pas,comme nous le faisons en Suisse, sur l’activitéd’intermédiaire financier, mais plutôt sur uncertain nombre de professions ciblées.La Suisse va plus loinque les autres paysToujours est-il que le rattachement de la LBAà l’activité d’intermédiaire financier a permisde faire en sorte qu’en plus des instituts bancaireset financiers soumis à une loi spéciale,des milliers de personnes morales et individus– de toutes tailles et provenant d’un nombreindéterminé de professions – soientassujettis à des obligations d’identification,d’organisation, de formation, de contrôle etde communication particulièrement étendus.C’est dire que tant par le nombre de personneset d’entreprises, que par la densitédes obligations, la Suisse est allée très sensiblementplus loin que tout autre pays.Dans ce contexte, il saute aux yeux quecette conception très large de l’intermédiationfinancière en tant que «point d’ancrage» de laLBA n’est possible que si l’économie privéeest mise très fortement à contribution. Or, telest indéniablement le cas ainsi que nous leverrons plus bas.Un modèle crédiblequi met l’activité au centreFace à ce constat, la Suisse ne doit pas fairepreuve d’arrogance, mais elle ne doit pas nonplus être embarrassée, se sentir «en faute»dans ses relations extérieures, et tout particulièrementdans le cadre de sa participationaux travaux du Groupe d’action financièresur le blanchiment de capitaux (GAFI).130 Autorégulation


Il convient de répéter inlassablement et avecconviction à nos interlocuteurs étrangers quele choix suisse de considérer l’activité d’intermédiairefinancier comme étant le pivot de lalutte contre le blanchiment est à la fois crédibleet légitime.C’est bien ce message que les représentantsdes OAR ont délivré à l’occasion de lavisite en Suisse d’une délégation du GAFI aumois d’avril 2005, dans le cadre du programmed’évaluation mutuelle convenu entreles membres de cette organisation.Le point d’ancrage de la LBA tel que nousvenons de le rappeler, l’impact de ce pointd’ancrage sur le nombre et la diversité des personnesphysiques et morales soumises à la LBAet enfin la densité des obligations actuellementà la charge des intermédiaires financiers actifsen Suisse, doivent conduire notre gouvernementet notre parlement à faire preuve d’uneextrême retenue avant de procéder à la miseen œuvre de prescriptions supplémentairesdans le domaine qui nous occupe.A défaut, la cohérence du système risque dedisparaître – ce qui aurait pour conséquenceun «indice de protection» affaibli en matière deprévention contre le blanchiment – et doncirait à l’encontre de l’objectif poursuivi.Quant à la compétitivité de l’économiesuisse, elle serait elle aussi affaiblie par denouvelles normes déstabilisantes et alourdissantle système actuel sans réelle nécessité.Evitons ce genre d’autogoal, qui ne manqueraitpas de réjouir les places financièresconcurrentes.Le titre de l’avant-projet:un signal erronéOr, l’avant-projet de janvier 2005 rédigé parune commission d’experts, comportait précisémentet malheureusement de nombreusesnormes de ce type.Le titre même de l’avant-projet était révélateurà cet égard puisqu’il indiquait explicitementque l’objectif premier était «la miseen œuvre des recommandations révisées duGroupe d’action financière sur le blanchimentde capitaux». Un tel libellé était regrettablecar il donnait ainsi l’impression erronéeque, d’une manière générale, la LBA ne répondaitpas suffisamment aux attentes duGAFI, notamment quant à son champ d’applicationpersonnel.La recommandation révisée numéro 12 duGAFI a pour objet de recommander aux Etatsmembres concernés une extension du cercledes professions astreintes au devoir de vigilanceet au devoir de conservation des documentspertinents.Or si l’on admet que le critère décisif estet doit rester l’activité d’intermédiaire financier– c’est-à-dire le fait pour une personne àtitre professionnel de s’entremettre dans uneactivité de garde, de gestion ou de transfertde valeurs patrimoniales – le libellé actuel del’article 2, alinéa 3, première phrase LBA permetd’ores et déjà l’application des normes dediligence prévues par la LBA dans l’ensembledes secteurs professionnels visés par la recommandationprécitée.Le seul domaine où la pleine conformitéavec cette recommandation nécessiterait unajout dans la LBA est celui de l’assujettissementdes négociants en métaux précieux ouen pierres précieuses lorsqu’ils acceptent despaiements en espèces pour des montants importantsde la part de leur clientèle. En effet,une fois n’est pas coutume, le critère de l’intermédiationfinancière ne suffirait pas enl’occurrence pour couvrir ce cas de figure,dès lors que la recommandation numéro 12vise ici l’activité du négociant pour comptepropre, et non pas seulement au titre d’intermédiairepour un tiers.En revanche, toutes les autres professionsconcernées par ladite recommandation, c’està-direl’exploitant d’un casino, l’agent immobilier,l’avocat, le notaire et les «autres professionsjuridiques indépendantes et comptables»sont d’ores et déjà assujetties à la LBA dès l’instantoù une activité d’intermédiaire financierau sens de l’article 2, alinéa 3 LBA est conduite.Il convient ici d’ouvrir une parenthèseen rappelant que le secret professionnel del’avocat et du notaire est essentiel pour le bonfonctionnement de toute société démocratique.Il conviendra donc à l’avenir de maintenirintégralement la pratique actuelle selonAutorégulation 131


laquelle les avocats et les notaires qui acceptent,gardent en dépôt ou transfèrent des valeurspatrimoniales dans l’exercice de leur activitétraditionnelle couverte par le secretprofessionnel ne conduisent pas une activitéd’intermédiaire financier au sens de la LBA. 1)En revanche, dès le moment où l’avocat ou lenotaire détient, gère ou déplace des valeurspatrimoniales d’un tiers, sans que ces dernièresne soient intrinsèquement liées à l’exercicede son activité professionnelle typique,il agit alors bien en qualité d’intermédiairefinancier tel que défini par la LBA.On aura donc compris qu’au moins sousl’angle du champ d’application personnel, iln’y a pas de raison d’intituler un quelconqueprojet de modification législative comme étantdestiné – prioritairement – à «mettre en œuvreles recommandations révisées du GAFI».Extension de l’application –ni demandée, ni nécessairePar ailleurs, la commission d’experts avait crubien faire en proposant d’étendre l’applicationde la LBA au commerce d’œuvres debeaux arts, que ce soit pour des tiers ou pourpropre compte, ainsi qu’au commerce d’immeublespour propre compte, ceci alorsmême que les recommandations du GAFI neportent pas sur une telle extension.On rappellera à ce sujet que les opérationspour des tiers, que ce soit dans le domainedes œuvres de beaux arts ou des immeublesou dans tout autre domaine, sontdéjà susceptibles d’être des activités d’intermédiairefinancier au sens de l’article 2, alinéa3 LBA, de sorte qu’aucune nouvelle dispositionne se justifie. 2)Quant aux opérations pour propre compte,elles devraient rester hors du champ d’applicationde la LBA, éventuellement sous réserved’exceptions conçues particulièrementrestrictivement. Pourquoi la profession d’antiquaireagissant pour son propre compte serait-ellevisée et pas celle de commerçant envoitures de luxe, en chevaux de course ou end’autres produits de luxe tels que le caviar oules truffes blanches?Un tel «cherry picking», comme aiment lequalifier les anglo-saxons, ne serait pas seulementarbitraire, mais aussi et surtout incompatibleavec la structure de la LBA, dont lepoint d’ancrage n’est, encore une fois, pasune profession spécifique, mais l’activité d’intermédiairefinancier.En tout état de cause, le fait que seuls les intermédiairesfinanciers soient soumis à la LBAne signifie aucunement l’impunité des autres:toute personne, qu’elle soit ou non soumise àla LBA, est susceptible d’encourir la sanctionpénale prévue à l’article 305 bis du Code pénal,qui réprime le blanchiment d’argent.Enfin, il convient de mentionner encorebrièvement ici que les modifications quiétaient envisagées dans l’avant-projet introduisaientdes inégalités de traitement inadmissiblesentre les personnes et entreprisesvisées. Certaines étaient mises au bénéficed’un régime allégé, alors que d’autres restaientastreintes à un régime beaucoup pluslourd, et ceci sans égard à la taille et au risqueconcret de blanchiment qui caractérisentles personnes concernées.Une nouvelle approchegouvernementaleDepuis le fameux «Marschhalt» lancé par leConseiller fédéral Hans-Rudolf Merz à l’occasiondu congrès LBA de juin 2005, l’avantprojeta perdu de son actualité. En effet, toutemodification de la LBA, en particulier relativeà son champ d’application, n’interviendra1) Le formulaire R de la Convention de diligence vise ce type d’opérations.2) S’agissant des immeubles, dès lors que tant l’achat que la vente sont visés par la recommandation du GAFI,l’Autorité de contrôle pourrait être amenée à revoir, au moins partiellement, sa pratique actuelle consistant àconsidérer que l’intermédiaire agissant pour le vendeur, c’est-à-dire celui qui recouvre une créance, n’est passoumis à la LBA, alors que l’intermédiaire agissant pour l’acheteur, c’est-à-dire celui qui paie une dette, est luisoumis à la LBA. En effet, tant l’achat que la vente sont visés par la recommandation du GAFI.132 Autorégulation


qu’après une évaluation concrète de sa réellenécessité au plan interne et en comparaisoninternationale, ainsi que des charges nouvellesqu’une telle modification engendreraitpour le secteur économique.La Conseillère fédérale Micheline Calmy-Rey a défini ainsi l’approche dorénavant suiviepar nos autorités fédérales en la matière,lors de son discours à l’occasion du 150 e anniversairedu Credit Suisse, en mars 2006: «Depuisplus de dix ans, la Suisse est à la pointeen matière de lutte contre le blanchiment d’argent.Elle a ainsi acquis une crédibilité importante.En octobre 2005, le Groupe d’actionfinancière sur le blanchiment de capitaux(GAFI) a rendu publique son évaluation dusystème anti-blanchiment de la Suisse. Cetteévaluation, déjà la troisième, a confirmé quenous disposons, en comparaison internationale,d’un régime anti-blanchiment efficace.Cependant, le rapport du GAFI a mis le doigtsur quelques faiblesses. Or, si la Suisse veutéviter de se retrouver à nouveau en posturedélicate, elle devra répondre aux critiques etadapter sa législation dans les deux années àvenir. Cette révision se fera en étroite collaborationavec l’industrie financière et le gouvernementveillera à ce que des solutions aussipeu intrusives et peu bureaucratiques quepossible pour le marché soient trouvées.» 3)On notera enfin à ce propos que les modificationsde la LBA proposées dans le cadredu message du 1 er février 2006 concernant leprojet de loi fédérale sur l’Autorité fédéralede surveillance des marchés financiers(LFINMA) n’ont pas trait au champ d’applicationde la LBA.Le rôle de l’économie privéeAu cours de ces quinze dernières années, laCommission fédérale des banques (CFB) abien sûr développé son implication dans lecadre de la lutte contre le blanchiment d’argent.En effet, nous savons que l’autorité desurveillance bancaire a émis en 1991 et 1998des directives relatives au blanchiment de capitaux,remplacées depuis le 1 er juillet 2003par l’Ordonnance en matière de lutte contrele blanchiment d’argent, du 18 décembre2002 (OBA-CFB).Toutefois, malgré cette implication toujoursplus grande de la CFB, la «Conventionrelative à l’obligation de diligence des banques»(CDB) – dont l’origine remonte à 1977 –a été régulièrement reconduite avec quelquesprécisions et adaptations, notamment en 1998(CDB 98) et en 2003 (CDB 03), soit alorsmême que la LBA était entrée en vigueur.Contribution remarquablede l’Association suisse des banquiersOn rappellera que la CDB est d’abord uneconvention entre l’Association suisse des banquiers(ASB) et la quasi totalité des banquessuisses et étrangères établies en Suisse. Mais laCFB considère la CDB comme étant un standardminimum dans le domaine de la vérificationde l’identité du cocontractant et l’identificationde l’ayant droit économique, nonseulement pour les banques, mais encore pourl’ensemble des intermédiaires financiers soumisà sa surveillance, soit aussi certaines directionsde fonds au sens de la Loi sur les fondsde placement ainsi que les négociants en valeursmobilières au sens de la Loi sur les bourseset les négociants en valeurs mobilières.Ainsi, la contribution de l’ASB à la préventiondu blanchiment d’argent est-elleremarquable.Depuis près de 30 ans, les cadres et employésdu secteur bancaire – actuellementplus de 100 000 personnes – sont sensibilisésà l’importance des Know your Customers3) Extrait du journal «Le Temps» du 23 mars 2006.Autorégulation 133


Principles les plus fondamentaux c’est-à-direceux permettant aux enquêtes pénales nationaleset aux commissions rogatoires internationalespénales de disposer des bases nécessairesdans les établissements bancaires pourassurer la collecte d’informations et de documentsainsi que le blocage éventuel de fonds.Les règles de la CDB ont inspiré très largementcelles contenues dans la LBA, dans l’Ordonnancede l’Autorité de contrôle en matièrede lutte contre le blanchiment d’argentconcernant les obligations des intermédiairesfinanciers qui lui sont directement soumis(versions de 1998 et de 2003 OBA-AdC), ainsique tous les règlements édictés par les OAR.Pour sa part, l’Association Suisse des Gérantsde Fortune a fait œuvre de pionnier dans lesecteur parabancaire. En effet, dès la version1989 de son Code de Conduite, elle exigeaitexpressément de ses membres le respect desrègles de la CDB. En outre la CDB a fait officede modèle pour nombre de réglementationsétrangères et de cercles internationauxdont le GAFI.Enfin, les Global Anti-Money-LaunderingGuidelines for Private Banking émanent ellesaussi d’une initiative clairement privée, soitcelle du Wolfsberg Group, composé de banquessuisses et étrangères majeures. Il s’agitindéniablement d’une remarquable démonstrationtransfrontalière de la capacité et de lavolonté contributive de l’économie privée àla prévention du blanchiment d’argent, mêmesi l’objectif – parfaitement légitime d’ailleurs– était aussi de lutter contre les distorsionsde concurrence.Et le secteur des assurances?A l’image de la CFB pour ce qui relève de lacompétence de cette dernière, l’Office fédéraldes assurances privées (OFAP) exerce la surveillancesur les institutions d’assurances précitées.Toutefois, cette surveillance est souventindirecte dans la mesure où la majoritédes compagnies d’assurance vie dont le siègeest en Suisse sont rattachées à l’organismed’autorégulation OAR-ASA, créé par l’Associationsuisse d’assurances.Enfin, toujours dans les domaines soumisà une loi spéciale, il convient de mentionnerl’OAR de la Fédération suisse des casinosOAR FSC.La Commission fédérale des maisons dejeu (CFMJ) exerce une surveillance directesur l’ensemble des casinos. Toutefois, la CFMJconsidère le règlement de l’OAR FSC commeétant «un standard minimal dans le cadre desa surveillance directe».Force est donc de constater que mêmedans les domaines régis par une loi spéciale –donc a priori les moins sujets à bénéficierd’une contribution du secteur privé – l’économiejoue un rôle non négligeable dans lamise en œuvre de la lutte contre le blanchimentd’argent.Domaines d’activiténon régis par une loi spécialeAu 31 décembre 2005 4) , 6426 intermédiairesfinanciers non soumis à une loi spécialeétaient enregistrés. C’est sans doute ici que lacontribution du secteur privé est la plus déterminantedans la mesure où à fin 2005,seuls 381 intermédiaires financiers avaientchoisi d’être assujettis directement à l’Autoritéde contrôle alors que 6045 étaient affiliés àl’un des onze organismes d’autorégulationreconnus par l’Autorité de contrôle. 5)Or, les OAR dans les domaines non soumisà une législation spéciale doivent satisfaire àdes exigences strictes pour être reconnuscomme tels par l’Autorité de contrôle, ce quiimplique à la charge de l’économie la mise enœuvre de moyens très conséquents, que cesoit sous l’angle financier ou sous celui desdisponibilités et des compétences.Les OAR remplissentdes tâches multiples bien définiesOn rappellera à cet égard que les OAR doivent:• disposer d’un règlement précisant à l’attentionde leurs affiliés les obligations de4) Rapport annuel 2005 de l’Autorité de contrôle, du 30 mars 2006.134 Autorégulation


diligence et les modalités d’application deces dernières, définissant les conditionsd’affiliation et d’exclusion, le mode decontrôle et les sanctions en cas de violationde la LBA ou du règlement;• veiller à ce que leurs affiliés respectent effectivementles obligations de diligenceet, en particulier, disposent d’une formationadéquate;• garantir que les personnes chargées descontrôles ou révisions (contrôles périodiqueset enquêtes particulières) disposentdes connaissances professionnelles requises,présentent toutes les garanties quant àune activité de contrôle irréprochable etsont indépendantes de la direction et del’administration des intermédiaires financiersqu’elles doivent contrôler.En outre, les OAR doivent fournir un certainnombre d’informations à l’Autorité de contrôledont un rapport annuel détaillé et il leurincombe de communiquer au Bureau decommunication tout cas de soupçon fondé ausens de l’article 9 LBA porté à leur connaissanceet qu’un affilié aurait omis de communiquerlui-même.Enfin, si les conditions légales ne sont plusremplies par un OAR, l’Autorité de contrôle ala compétence de lui retirer sa reconnaissance.C’est dire que le rôle d’un OAR n’est pascelui d’une organisation purement privée,facultative et accessoire mais bien d’un organismeauquel est dévolu la tâche de mettre enœuvre pleinement la lutte contre le blanchimentd’argent telle que définie dans la LBA.Il s’agit d’une mission didactique, préventive,mais aussi répressive, qui est exercéepar l’économie privée alors même que cettetâche, de droit public, est manifestement duressort naturel de l’Etat.Efficacité attestéepar l’Autorité de contrôleDe cette manière, l’Autorité de contrôle peutse limiter à vérifier le fonctionnement desonze OAR existant à ce jour, sans avoir à sesoucier elle-même d’assurer les procéduresd’admission, de formation, de révision et desanctions relatives à des milliers d’intermédiairesfinanciers.L’Autorité de contrôle est apparemment satisfaitedu travail des OAR et aucun OAR n’a,à notre connaissance, été menacé d’un retraitde reconnaissance. Dans son rapport concernantle bilan de l’autorégulation du 31 mars2005, l’Autorité de contrôle est même extrêmementélogieuse puisqu’elle indique entreautres motifs de satisfaction notamment que:• «les OAR assument leurs tâches de surveillancedans le domaine de la lutte contre le5) Les onze OAR actuellement reconnus sont:– VQF Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdientstleistungen, Zoug (1680 affiliés au 31 décembre 2005);– La Poste Suisse – OAR Poste, Berne (1);– Chemins de fer fédéraux suisses – OAR CFF, Berne (11);– Association Suisse des Gérants de Fortune (ASG), Zurich (780);– Organismo di Autodisciplina dei Fiduciari del Cantone Ticino (OAD FCT), Lugano (517);– OAR Fédération Suisse des avocats et Fédération Suisse des notaires (OAR FSA/FSN), Berne (1072);– Association romande des intermédiaires financiers (ARIF), Genève (473);– Association Suisse des Sociétés de Leasing (ASSL), Zurich (46);– PolyReg Allg. Selbstregulierungs-Verein, Zurich (619);– Organisme d’Autorégulation du Groupement Suisse des Conseils en Gestion Indépendants (GSCGI) et duGroupement Patronal Corporatif des Gérants de Fortune de Genève (GPCGFG) (OAR-G), Genève (244):– Union Suisse des fiduciaires SRO-STV/USF, Lucerne (602).Autorégulation 135


lanchiment d’argent avec diligence et garantissentune surveillance de qualité équivalenteà celle d’une autorité publique desurveillance»;• «la création, en Suisse, d’une surveillanceen matière de lutte contre le blanchimentcouvrant l’ensemble des secteurs concernésaurait pris beaucoup plus de tempssans l’autorégulation et [qu’]elle ne seraitpeut être pas achevée à ce jour».OAR – un vrai soutien,aussi pour l’EtatLes onze OAR revêtent donc une importanceprimordiale dans la mesure où ils déchargentl’Etat de tâches considérables. Par ailleurs,leur proximité du terrain est précieuse.Qu’ils soient rattachés à une profession spécifiqueou qu’ils soient «généralistes», lesOAR disposent en effet de connaissancespratiques qui les rendent particulièrement àmême d’assurer la mise en œuvre concrètede la LBA dans les professions exercées parleurs affiliés respectifs.Quant au forum OAR-LBA qui réunit lesonze OAR, il fournit lui aussi une contributionutile dans ce domaine. En effet, à l’occasionde ses quatre réunions annuelles, il permetd’utiles échanges d’expériences entre lesOAR, mais également avec des représentantsde l’Autorité de contrôle, du Bureau de communication,de l’ASB ainsi que de l’OAR ASAet de l’OAR FSC.Par ailleurs, le forum permet de dégagerune position commune dans un certain nombrede cas, en complément aux initiativesindividuelles de chaque OAR, que ce soit àl’égard de divers projets émanant de l’Autoritéde contrôle ou de développements législatifs.En outre, le Comité du forum etl’Autorité de contrôle se rencontrent périodiquementdans le cadre d’«entretiens de coordination».Enfin, le forum s’efforce de mieuxfaire connaître et comprendre le systèmed’autoréglementation «à la Suisse», que ce soitdans les cercles politiques, les médias ou àl’occasion de manifestations telles que leCongrès LBA tenu à Berne en juin 2005.La contribution du secteur privéest généreuse ...On peut donc retenir, en toute modestie, quela contribution du secteur privé à la luttecontre le blanchiment d’argent, déjà non négligeabledans les domaines d’activité régispar une loi spéciale, est tout simplement primordialedans les domaines de compétencedes onze OAR et du forum OAR-LBA.Une conséquence importante de cettecontribution est l’économie substantielle ainsifaite par la caisse de la Confédération.Comme l’indique fort justement l’Autorité decontrôle dans son rapport du 31 mars 2005,«s’il revenait à l’Etat d’exercer seul la fonctionde surveillance, les ressources en personnelet les moyens financiers actuellement à la dispositionde l’Autorité de contrôle ne lui permettraitpas d’assumer cette tâche. On peutdonc affirmer que la Confédération a réalisédes économies majeures, dans la mesure oùce sont avant tout les OAR qui se sont chargésde la mise en application de la loi sur leblanchiment d’argent et de la surveillance enla matière dans le secteur non bancaire».... mais non sans limitesToutefois, la générosité du secteur privé a deslimites. C’est ainsi que le forum et les OARn’apprécient pas la nouvelle ordonnance surla taxe de surveillance et les émoluments del’Autorité de contrôle, entrée en vigueur le 1 erjanvier 2006. En particulier, ils estiment qu’ilsn’ont pas à participer aux frais engendrés parla police des marchés (traques des intermédiairesfinanciers pratiquant sans autorisation)et par la coopération internationale (parexemple GAFI), dans la mesure où de tellestâches relèvent manifestement de l’Etat.136 Autorégulation


En définitive, il est légitime que les OARpaient seulement des émoluments et taxes enstrict rapport de causalité avec les frais qu’ilsoccasionnent (décisions et surveillance lesconcernant) et non pas pour des frais sansrelation directe avec leur activité, au titred’impôts déguisés.Conclusion: une crédibilité réelle ...En comparaison internationale, les mesuresde droit administratif prises par la Suisse dansle cadre de la lutte contre le blanchiment d’argentsont ambitieuses au moins à trois titres.Premièrement, aucun autre pays n’a jusqu’icivisé réellement, c’est-à-dire concrètement,un aussi large cercle de personnes etd’entreprises. Les initiatives prises en vue del’extension de ce cercle également dans d’autrespays ne sont que très récentes et leur portéepratique est encore souvent bien aléatoire.En deuxième lieu, aucun autre pays n’ajusqu’ici eu une conception aussi extensivede l’objet de la diligence nécessaire. Les Etatsétrangers ont encore trop souvent une tendanceà focaliser la nécessité de diligence surl’obligation d’annoncer les soupçons de blanchiment,alors que le système suisse attache,pour sa part, une importance en tout caséquivalente à la mise en œuvre d’autres obligationstelles que l’identification du cocontractantet de l’ayant droit économique, laprise en compte du risque concret dans certainesrelations d’affaires ou transactions présentantun risque accru, la formation et, demanière générale, la nécessité pour chaqueintermédiaire financier, de faire preuve d’uneorganisation adaptée au volume et au genred’activités conduites.Enfin, le système suisse se distingue en cesens qu’il ne se contente pas d’énoncer desobligations mais qu’il fait en sorte que leurrespect soit vérifié périodiquement, et cecimême en l’absence de tout indice de blanchimentd’argent.contre le blanchiment d’argent, et il ne le prétendd’ailleurs pas. Bien au contraire, dansson message précité du 1 er février 2006(LFINMA), le Conseil fédéral prévoit de maintenirà l’avenir le système d’autoréglementationtel que nous le connaissons aujourd’hui.Le fait que l’Autorité de contrôle sera fonduedans l’Autorité fédérale de surveillance(FINMA) ne devrait pas amener de changementquant à la répartition des compétencesentre les OAR et l’autorité fédérale. Il importeratoutefois que le Conseil d’administrationde la FINMA comprenne une représentationadéquate des OAR, c’est-à-dire à la mesure deleurs 6000 affiliés et de leur contribution à lamise en œuvre de la LBA.Compte tenu des quelques réflexions quiprécèdent, on aura compris qu’une réponserésolument affirmative peut être apportée àla question posée en guise de titre, l’autoréglementation«à la Suisse» ayant manifestementréussi son test de crédibilité au plan nationalet international. Toutefois rien n’estjamais acquis. Tôt au tard, la Suisse devrasans doute faire face à de nouvelles attaquesde la part de places financières étrangères,tant son succès est envié. Heureusement,notre pays ne sera alors pas dépourvu d’argumentspour y répondre.... que le Conseil fédéral reconnaîtDans de telles circonstances, il n’est guèrepensable que l’Etat puisse avoir seul lemoyen de ses ambitions en matière de lutteAutorégulation 137


Concorso sciistico a Gstaad 2005: I raggianti vincitori del concorso sciistico organizzato da ASG nel 2005a Gstaad.138 Autoregolamentazione


Una collaborazione esemplare fra il settore privato e le AutoritàL’autovigilanza in azione■ Morys Cavadini 1)Autovigilanza, autoregolamentazione,autocontrollo, autodisciplina, sono vocabolicon cui si descrivono dei concettisimili, per certi versi tra loro equivalenti 2) .Nel settore parabancario il concetto dell’autoregolamentazioneha assunto un ruolo assaiimportante con l’avvento, alla fine degli anninovanta del secolo appena trascorso, della Leggefederale sul riciclaggio di denaro 3) (LRD).La precitata legge poggia, infatti, sul cosiddettoprincipio dell’autocontrollo, secondo ilquale, sostanzialmente, tutti gli intermediarifinanziari hanno la possibilità di istituire organismidi autodisciplina in seno ai diversi ramidel settore finanziario e di emanare regolamentiche riprendono e concretizzano gli obblighisanciti nella LRD.■ Morys Cavadini ( * 1973) ha conseguito la Laureain giurisprudenza presso l’Università di Basilea.Dopo alcuni anni di esperienza maturati presso unoStudio legale e notarile del Canton Ticino e pressola Pretura di Mendrisio-sud, ha ottenuto il brevettodi avvocato; in seguito ha approfondito gli studi inambito tributario, seguendo un corso di specializzazionepresso il Centro di Studi Bancari, Vezia. Dal2002 lavora presso l’Associazione Svizzera diGestori di Patrimoni (ASG), dapprima quale responsabiledell’Ufficio regionale di Lugano e, dalla finedel 2005, quale direttore. Morys Cavadini è altresìmembro della Direzione dell’Organismo di Autodisciplinadi ASG (Direzione OAD).Questo sistema di autoregolamentazione consentedunque di disciplinare in modo autonomola prevenzione e la lotta al riciclaggioin considerazione delle esigenze specifichedelle singole branche del settore finanziario,avvalendosi del sostegno, e sotto il controllo(per quanto concerne la legalità delle misurecautelari), delle autorità di vigilanza istituite 4) .I provvedimenti volti a prevenire il riciclaggiodi denaro nel settore finanziario sonodunque attuati in Svizzera in primo luogoattraverso la cosiddetta autodisciplina 5) .Nel presente articolo, dopo una breve e generaleintroduzione in merito al concettodi autoregolamentazione, ci si soffermeràsull’autocontrollo svolto in capo ai gestori patrimonialiindipendenti dalla primaria associazionedi categoria professionale, segnatamentel’Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni(ASG), per poi esporre alcune considerazionisui risultati sin qui ottenuti dall’autovigilanza e,infine, terminare con alcune riflessioni in meritoalla cosiddetta sorveglianza prudenziale.1. Autoregolamentazione e leggi quadroConsiderazioni preliminariIl fenomeno dell’autoregolamentazione, bendefinito nella lingua tedesca con il vocabolo«Selbstregulierung», ha una lunga tradizionenel settore bancario.Negli ultimi anni l’autoregolamentazione èstata ripresa in differenti leggi federali rego-Autoregolamentazione 139


lanti il settore finanziario, consolidandosicome un sistema essenzialmente positivo, capacedi realizzare la cultura della cooperazionetra Autorità chiamate ad espletare compitidi vigilanza ed i soggetti giuridici interessati.Come espresso dalla Commissione di espertiincaricata dal Consiglio federale nel1998 di analizzare l’attuale vigilanza sui mercatifinanziari e di valutare la necessità dicreare un’autorità di vigilanza integrata, meglioconosciuta come Commissione Zufferey,rinunciare all’autoregolamentazione oppure limitarla,sarebbe un errore 6) .L’autoregolamentazioneL’autoregolamentazione può essere definita,in maniera assai semplice, come la creazionedi regole da e per un certo numero di personeoppure imprese.Un esempio pratico in tal senso, è costituitodalle associazioni sportive.In termini giuridici, si parla di autoregolamentazionequando dei privati creano, volontariamenteoppure sulla scorta di una delegastatale, in un settore che li concerne e per ilquale v’è un bisogno di adottare una regolamentazione,attraverso contratti, regolamentioppure per mezzo di soluzioni non giuridicamentevincolanti, un ordinamento a tuteladell’interesse pubblico 7) .Si possono pertanto identificare due tipi diautoregolamentazione: quella derivante dauna delega di competenze da parte dello Statoe quella, cosiddetta, volontaria.Quest’ultima è sicuramente la forma originariae più diffusa di autocontrollo. Anch’essapresuppone però, alla stessa stregua dell’autoregolamentazionesu delega statale, unbisogno normativo. Infatti, ordinamenti privatichiamati a svolgere una funzione, utilizzandoun termine improprio, legislativa, possononascere ed implementarsi nella misurain cui lo Stato non ha legiferato in un determinatoambito. Ma non solo. Le soluzioni privatedi autoregolamentazione, spesso si sviluppanocon lo scopo di anticipare unaregolamentazione statale.1) L’autore esprime in questo articolo la sua opinione personale, che non corrisponde necessariamentea quella di ASG.2) L’equivalenza di questi termini nel settore parabancario traspare incontrovertibilmente dal messaggioconcernente la legge federale relativa alla lotta contro il riciclaggio di denaro nel settore finanziario del17 giugno 1996, dove, nella versione tedesca ed italiana si parla in generale di Selbstregulierung risp. diautocontrollo allorquando si definisce il concetto posto a fondamento di questa legge, mentre nella versioneitaliana del testo di legge vero e proprio, per riferirsi agli Organismi privati che sono chiamatiad espletare questo autocontrollo, si parla di «Organismi di autodisciplina».3) Legge federale del 10 ottobre 1997, relativa alla lotta contro il riciclaggio di denaro nel settore finanziario(Legge sul riciclaggio di denaro, LRD).4) Le autorità cosiddette istituite da leggi specifiche sono la Commissione federale delle Banche, l’Ufficiofederale delle Assicurazioni private oppure la Commissione federale delle Case da gioco; l’Autorità divigilanza del cosiddetto settore parabancario, astretta a vigilare direttamente oppure indirettamente, peril tramite degli Organismi di autovigilanza, sugli intermediari finanziari nel settore parabancario è invecel’Autorità di controllo.5) Christoph Graber, Das Schweizerische Geldwäschereigesetz, 2. edizione, Zurigo 2003, nr. 2 ad art. 1.6) Urs Emch, Hugo Renz, Reto Arpagaus, Das Schweizerische Bankgeschäft, 6. edizione, Zurigo 2004, nr. 311;Rapporto Zufferey, Finanzmarktregulierung und -aufsicht in der Schweiz, raccomandazione nr. 13, pag. 24,(scaricabile da internet all’indirizzo seguentehttp://www.efd.admin.ch/dokumentation/zahlen/00578/00854/index.html?lang=de).140 Autoregolamentazione


In quest’ultimo senso, l’esempio più noto ècostituito dalla Convenzione di diligenzaBancaria (CDB), la quale fu creata per «legiferare»in quegli ambiti per i quali, alla finedegli anni ’70, v’era necessità di adottare unaregolamentazione specifica, al fine di salvaguardarela buona reputazione del sistemabancario svizzero 8) .L’autoregolamentazione, sia essa volontariaoppure in virtù di una delega statale,presuppone in ogni caso la creazione di organizzazioniprofessionali chiamate ad implementarlaed avviene nelle modalità offerte daldiritto privato, cioè attraverso la stipula dicontratti, di condizioni generali oppure l’adozionedi direttive. Forme, queste ultime, chesi potrebbero definire come un «diritto professionalecodificato» (kodifiziertes Standesrecht)9) . L’autoregolamentazione così istituitaè dunque di natura privata e non assurge a dirittopubblico, nemmeno se istituita sullascorta di una delega statale 10) .L’autoregolamentazione rappresenta unesempio perfetto di attuazione del principio,vieppiù utilizzato nel diritto amministrativo,della cosiddetta sussidiarietà.Secondo questo postulato, lo Stato intervienesolo nella misura in cui i privati non sonoidonei a regolamentare le proprie faccende 11) .In questo senso l’autoregolamentazionenon viola il principio della competenza legislativadello Stato, ma, al contrario, rappresental’espressione di una suddivisione liberaledi compiti volti al perseguimento di un determinatoscopo comune.Il concetto di autoregolamentazione è relativizzatoallorquando lo Stato permette ad organismiprivati di adottare determinate direttive,ma nel contempo si riserva il diritto dicontrollare risp. di riconoscere tali normative.In questi casi si parla di autoregolamentazioneguidata («gesteuerte Selbstregulierung»).L’esempio più noto di una simile autovigilanzanel settore parabancario è costituito dallagià citata LRD.I vantaggi dell’autoregolamentazione, perrapporto alla legislazione statale, sono numerosied importanti: essa permette la creazionedi norme che disciplinano al meglio le peculiaritàdi determinate branche professionali,garantisce la necessaria flessibilità per rispondererapidamente ai mutati bisogni della società,favorisce una migliore accettazione dellenormative da parte dei destinatari, permettela valorizzazione e la realizzazione di concettietici e, non da ultimo, rappresenta, per loStato, uno sgravio amministrativo e finanziarionon indifferente.Tuttavia, l’autoregolamentazione conosceanche degli svantaggi, quali ad esempio il pericolodi collisione degli interessi deontologicicon quelli pubblici, oppure il fatto che essaha una valenza ben più limitata rispetto alleLeggi od alle Ordinanze, le quali, in quantoatti normativi contenenti regole di diritto generalied astratte, si rivolgono ad un numeroindeterminato di persone e valgono per unnumero illimitato di casi 12) .7) Albrecht Langhart, Rahmengesetz und Selbstregulierung, tesi di dottorato, Zurigo 1993, pag. 97;Ulrich Häfelin, Walter Haller, Schweizerisches Bundesstaatsrecht, 6. edizione, Zurigo 2005, nr. 1888–1890.8) A quel tempo, a seguito della proliferazione e dell’abuso delle cosiddette società di sede, v’era, infatti,la necessità di istituire degli obblighi di identificazione del cliente, come pure di vietare di prestare assistenzaattiva alla fuga di capitali.9) Werner de Capitani in: Schmid (Hrsg.), Kommentar Einziehung, organisiertes Verbrechen undGeldwäscherei, Tomo II, Zurigo 2002, nr. 11 ad GwG AT.10) Ulrich Häfelin, Walter Haller, op. cit., nr. 1889.11) Werner de Capitani, op.cit., Nr. 6; Urs Emch, Hugo Renz, Reto Arpagaus, op. cit., nr. 311; cfr. anche art.103 Costituzione federale Svizzera.12) In questo senso, anche Monika Roth, Die Standesregeln der Schweizer Banken, tesi di dottorato, Basilea2004, pag. 35.Autoregolamentazione 141


A causa del ruolo ricoperto dalle – ormai nonpiù in vigore – Convenzioni («Konventionen»)dell’Associazione svizzera dei Banchieri,abrogate nel corso degli anni novanta13) a seguito delle raccomandazioni emanatedall’allora Commissione dei cartelli (oggiCommissione della concorrenza) che ne rilevaronoil carattere lesivo dal profilo dellaconcorrenza, l’autoregolamentazione in ambitobancario/finanziario fu giudicata in modoassai critico in passato.Oggigiorno, però, la funzione dell’autoregolamentazione,con l’adozione nel corso deglianni novanta del secolo appena trascorsodi alcune fondamentali leggi quadro in ambitofinanziario, è ben diversa.La legge quadroCome detto, il concetto di autoregolamentazioneha una lunga tradizione nel diritto bancarioelvetico e, con l’entrata in vigore, negliultimi anni, di alcune basilari leggi federali inambito finanziario, quali la Legge federalesulle borse e il commercio di valori mobiliari(LBVM) 14) e la già citata LRD, questo fenomenoha assunto un ruolo ancor più importante.Infatti, in occasione del confronto politicoprecedente l’entrata in vigore della LBVM,volto a definire l’aspetto legislativo che questanuova legge avrebbe dovuto assumere, si ritornòsul concetto di «autoregolamentazione»e si decise che la legislazione borsistica dovevaessere strutturata come una cosiddetta leggequadro, che disciplinasse le condizioni perla creazione e l’esercizio delle borse, nonchéper il commercio professionale di valori mobiliari,lasciando nel contempo un ampio spazioalla concretizzazione delle stesse attraversola cosiddetta autoregolamentazione 15) .Il medesimo pensiero, come detto, è statopoi ripreso in occasione della promulgazionedella LRD.Da un punto di vista tecnico, la leggequadro è dunque una legge nella quale lacompetenza legislativa è conferita a due opiù «legislatori».Originariamente, nel senso più utilizzatodal legislatore svizzero, con legge quadro siintendeva la cosiddetta ripartizione di competenzetra Confederazione e Cantoni 16) .Oggi però, si tende a parlare di legge quadroanche quando lo Stato assegna delle competenzelegislative (Rechtssetzungskompetenzen)ad organizzazioni private, proprio comenel caso delle precitate normative federali.Nel settore finanziario, dunque, il principiodell’autoregolamentazione è – oggigiorno –strettamente legato alle cosiddette leggi quadro,poiché queste ultime, per loro natura, silimitano a regolamentare i principi base risp. iconcetti fondamentali, lasciando ad un altro«legislatore», di regola organizzazioni private,la competenza di concretizzarne i contenuti.Nel panorama dell’autoregolamentazioneelvetica sono da citare, a titolo d’esempio, laConvenzione di diligenza bancaria (CDB), leDirettive emesse dall’Associazione Svizzera deiBanchieri (ASB) 17) , i vari regolamenti editi incampo borsistico 18) , i codici di condotta dellaSwiss Funds Association (SFA) 19) , come pure iregolamenti e gli Statuti adottati dagli attuali undiciOrganismi di autodisciplina (OAD) incaricatidi concretizzare la cosiddetta customer duediligence nell’ambito della lotta al riciclaggio 20) .13) L’ultima Convenzione (la nr. V) sull’imposta di bollo, fu abrogata nel settembre del 2001.14) Legge federale del 24 marzo 1995 sulle borse e il commercio di valori mobiliari (Legge sulle borse, LBVM).15) Rolf Watter in «Kommentar zum Schweizerischen Kapitalmarktrecht», Basel, Genf, München, Helbingund Liechtenhahn, 1999, nr. 15 ad art. 1 LBVM; Max Boemle, Max Gsell, Jean-Pierre Jetzer, Paul Nyffeler,Christian Thalmann, Geld-, Bank- und Finanzmarkt-Lexikon der Schweiz, Zurigo 2002, pag. 952.16) René Rhinow, Gerhard Schmid, Giovanni Biaggini, Öffentliches Wirtschaftsrecht, Basilea 1998, § 36 nr. 26.17) Cfr. www.swissbanking.org.18) L’art. 4 LBVM, dal titolo marginale «Autodisciplina», sancisce che le borse sottopongono perapprovazione i propri regolamenti alla Commissione federale delle Banche. Un esempio, ma non l’unico,di regolamento è il Kotierungsreglement della Swiss Exchange. Per maggiori informazioni cfr. www.swx.com.142 Autoregolamentazione


In questo contesto è giusto anche ricordare lalegge sull’esercizio delle professioni di fiduciario(LFid) in vigore nel Cantone Ticino dal1984, che ha istituito, a livello cantonale, ilregime dell’autorizzazione per le tre professionidi fiduciario, ovverosia il fiduciariocommercialista, il fiduciario finanziario ed ilfiduciario immobiliare.A ben vedere, la legge dianzi citata, costituisce,nell’ambito diritto amministrativo cantonale,un caso di applicazione del concettodi autoregolamentazione, poiché il fiduciarioche vuole essere attivo sul suolo ticinesedeve esercitare la professione in modo coscienzioso,nella piena osservanza degli usicommerciali e delle regole stabilite da partedi associazioni professionali 21) .2. Autoregolamentazione e vigilanzain capo ai gestori patrimonialiindipendentiIl codice d’onore del 1989e le direttive del Consiglio del 1995L’Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni(ASG) ha adottato nel 1989 un primo Codicedi Condotta regolante, in 14 articoli, iprincipi professionali per l’esercizio dellagestione indipendente di patrimoni.Questa prima «edizione» delle odierne Regoledeontologiche conteneva delle disposizioni,imperative per gli associati ASG, inmerito alla formazione professionale del personale,al perfezionamento continuo in tuttigli ambiti dell’attività di gestore patrimoniale,all’indipendenza, al segreto professionale edalle modalità di gestione (che doveva avvenire,allora come oggi, sulla base di una procurabancaria limitata agli atti amministrativi e diun contratto di gestione sottoscritto con ilcliente, il cui contenuto minimo era enucleatoin un apposito annesso al Codice di condotta).Assai interessante, nell’ambito del cosiddettoautocontrollo descritto in precedenza, èconstatare che, già nel 1989, gli associati ASGavevano deciso, motu proprio, di sottoporsiad un’ispezione annuale effettuata da un organodi revisione da loro scelto e riconosciutoda ASG, al fine di verificare l’osservanzadei principi appena esposti.I soci ASG avevano dunque deciso di attuareil regime della cosiddetta «vigilanza indiretta»vigente in ambito bancario, in virtù dellaquale la Commissione Federale delle Banche(CFB) è chiamata ad esaminare i rapporti di revisioneallestiti da organi di revisione esternida essa accreditati, che le Banche devono inoltrareannualmente a comprova dell’avvenutorispetto delle normative bancarie 22) .In tal modo, i soci ASG hanno adottato,con largo anticipo sui tempi, quello che poisarebbe divenuto uno standard a livello federaleanche per il settore parabancario conl’istituzione dell’autocontrollo in ambito diprevenzione del riciclaggio.Con particolare riferimento a quest’ultimoaspetto, giova ricordare che il Consiglio diASG adottò già nel 1995, dunque ben cinqueanni prima dell’entrata in vigore del sistemadi autovigilanza testé citato, una direttiva sulriciclaggio di denaro, l’ottemperanza dellaquale era anch’essa oggetto di controllo daparte degli organi di revisione degli associati.Tale direttiva prevedeva da parte di ognisocio 1) l’identificazione preliminare del propriocliente al momento dell’avviamento diqualsiasi relazione di affari, 2) il controllodi ogni operazione complessa, insolita oparticolarmente importante, apparentemente19) Il fulcro dell’autoregolamentazione della SFA è costituito dalle Regole di condotta per l’industria svizzeradei fondi. A fianco, esistono altre direttive complementari per differenti funzioni chiaramente delimitate.Per maggiori informazioni cfr. www.sfa.ch.20) Per maggiori informazioni cfr. www.gwg.admin.ch.21) Cfr. art. 14 cpv. 1 LFid in relazione all’art. 10 del regolamento di applicazione della LFid.22) In merito al sistema della sorveglianza dualistica cfr. Alois Rimle, Recht des Schweizerischen Finanzmarktes,Zurigo 2004, Capitolo 1 nr. 56; Rolf Watter, Basler Kommentar zum Bankengesetz, Basilea 2005,nr. 1 e segg ad art. 18.Autoregolamentazione 143


sprovvista di un interesse economico o lecito,3) la comunicazione alla banca depositaria diogni relazione d’affari per la quale si era inpresenza di un sospettato di riciclaggio, comepure, da ultimo, 4) l’obbligo di conservazionedei documenti raccolti in seguito all’applicazionedelle precitate norme.Le attuali Regole deontologicheIl codice d’onore del 1989 fu interamente rivistonel 1999, a seguito dell’entrata in vigoredella LRD.Infatti ASG, a far tempo da questa data, èstata riconosciuta dall’Autorità di controllo 23) ,quale Organismo di autodisciplina (OAD) di categoriaper i gestori patrimoniali indipendenti.Nacquero dunque le Regole deontologichedel 12 marzo 1999, poi rivisitate nel 2005.Esse sono sostanzialmente strutturate in 4capitoli regolanti 1) gli Obblighi per la lottacontro il riciclaggio di denaro, 2) i Principiprofessionali per l’esercizio della gestione indipendentedi patrimoni, 3) il Controllo delrispetto delle Regole deontologiche e 4) leProcedure sanzionatorie applicabili in caso diviolazione delle stesse.Rispetto al vecchio Codice d’onore sonostati introdotti diversi articoli base, accompagnatida conseguenti normative di applicazione(commentari), volti a concretizzare gli obblighidi diligenza specifici sanciti nella LRD,la vigilanza ed il controllo degli associati.Le Regole deontologiche presentano altresìtre annessi contenenti 1) una lista di indizi diriciclaggio di denaro, 2) aspetti minimi da regolamentareper iscritto nel mandato di gestionepatrimoniale e 3) strumenti di investimentoda adottare nel caso di gestione discrezionale.Il concetto di vigilanza dualistica, presentenel vecchio Codice di onore, è stato ripresoed ampliato al controllo delle precitate normededicate alla prevenzione del riciclaggio.In questo contesto, è bene ricordare che leRegole deontologiche, in quanto norme editeda un’associazione di categoria che in primisè nata quale camera professionale, si differenzianoda tutti i regolamenti degli altri OADattivi sul suolo elvetico, in quanto essesanciscono, com’era peraltro già il caso con ilCodice d’onore del 1989, tutta una serie diprincipi professionali relativi all’esercizio dellagestione indipendente di patrimoni. Con laconseguenza, voluta dagli associati 24) , che igestori patrimoniali affiliati ad ASG sottostannoin tal modo ad una quasi «sorveglianzaprudenziale» espletata attraverso un regime diautodisciplina, dunque non statale (cfr. quantoesposto infra ad «Sorveglianza prudenzialein capo ai gestori patrimoniali indipendenti»).Per agevolare questa particolare funzionesvolta da ASG, e dunque permettere alla DirezioneOAD di ASG di meglio espletare il ruolodi autocontrollo ch’essa è chiamata a svolgere,tutti gli affiliati inoltrano a quest’ultima, oltre alrapporto di revisione annuale comunementedefinito «LRD/Regole deontologiche», anche iconti annuali risp. i conti profitti e perdite.Come accennato, la versione attuale delleRegole deontologiche è il risultato di una revisioneavvenuta in occasione dell’assembleaordinaria degli associati tenutasi nel maggio2005, attraverso la quale sono stati, da unlato, recepiti ed attuati 25) , secondo il concetto«same business same risks same rules», gli at-23) www.admin.ch L’Autorità di controllo vigila indirettamente sugli intermediari finanziari attraverso gliorganismi di autodisciplina (OAD) e direttamente sugli altri intermediari finanziari che non sono né sottopostialle autorità di vigilanza designate da leggi specifiche né affiliati a un OAD, vale a dire su coloro che operanonel settore parabancario (ad es. gestori di patrimoni, fiduciari, uffici di cambio, cfr. art. 2 cpv. 3 LRD).L’Autorità di controllo è una divisione dell’Amministrazione federale delle finanze (AFF). Essa svolge uncompito di carattere preventivo, vale a dire, quello di lottare contro il riciclaggio di denaro assicurando ilrispetto degli obblighi di diligenza nel settore parabancario.24) Infatti, lo scopo di ASG è quello di salvaguardare ed accrescere, in Svizzera come all’estero, la eputazionedella categoria professionale dei gestori indipendenti svizzeri di patrimoni, di offrire un contributo efficace allatutela degli investitori, di contribuire in modo efficiente alla lotta contro il riciclaggio di denaro.144 Autoregolamentazione


tuali standards in ambito di prevenzione elotta al riciclaggio, e, dall’altro lato, ampliati iprincipi professionali regolanti la professionedi gestore indipendente.Al contrario di quanto si può pensare diprimo acchito, non sono stati introdotti solamentenuovi obblighi di diligenza, bensì,laddove ciò era possibile, anche diverse facilitazioninel campo della customer due diligence,alcune delle quali, per ragioni nondipendenti da ASG, al momento della redazionedel presente articolo, non sono ancoraentrate in vigore 26/27) .La portata giuridicadelle Regole deontologicheExcursus circa la responsabilità civiledel mandatarioLa relazione di affari che intercorre tra il gestorepatrimoniale esterno ed il proprio clienteè regolata dalle norme sul mandato 28) .In applicazione dell’art. 398 cpv. 2 CO (Codicedelle obbligazioni) il gestore rispondedella buona e fedele esecuzione del mandato.Il termine «gestione» è interpretato dalla giurisprudenza29) in modo generoso e concernetutti gli atti per i quali il gestore (indipendenteo bancario) ha promesso la sua diligenzae che costituiscono l’oggetto del mandatocui egli è astretto («obligation de moyens») 30) .La gestione ingloba, essenzialmente, l’obbligodi rendere il servizio promesso, l’obbligo d’informaree consigliare il cliente.Promettere la propria diligenza significaimpegnarsi ad adottare tutte le misure necessarieche si possono ragionevolmente attendere,al fine di ottenere un certo risultato 31) .Nei contratti di servizio la diligenza si traducein obblighi comportamentali ed esigenzein materia di qualifiche personali. Il gestoreindipendente deve pertanto gestire ilpatrimonio del cliente rispettando determinatiprincipi e facendo prova dell’attenzionerichiesta, applicando, dunque, le conoscenzee la cura degli affari che il cliente può attendersida uno specialista 32) .La misura della diligenza che il mandantedeve aspettarsi è determinata secondo criterioggettivi riconoscibili per quest’ultimo: ilcomportamento del gestore indipendente ècomparato a quello di un gestore diligenteposto nella medesima situazione. Lo standard25) Le nuove Regole deontologiche sono entrate in vigore il 1° gennaio 2006. Per l’applicazione di alcuninuovi disposti, fra i quali anche la cosiddetta classificazione delle relazioni di affari in base a criteri di rischiopredefiniti, è stato previsto un termine transitorio scadente al 31.12.2006.26) Attualmente è pendente presso il Dipartimento federale delle finanze, un ricorso inoltrato da ASGavverso la decisione con cui l’Autorità di controllo ha deciso di non riconoscere alcuni disposti contenuti nellanuova versione delle Regole deontologiche tendenti a facilitare l’accertamento dell’avente diritto economicoagli affiliati ASG.27) Si veda a questo proposito il mangement summary edito da ASG e partecipato a tutti gli associati.28) DTF 115 II 62, DTF 119 II 333; Claude Bretton-Chevallier, Le gérant de fortune indépendant, tesi didottorato, Ginevra 2002, pag. 75.29) Decisione del Tribunale federale 29 ottobre 1997, in SJ 1998, 198.30) Il gestore, in qualità di mandatario, si obbliga a compiere, a norma di contratto, gli affari o servigi di cuiviene incaricato, dunque a garantire una fedele e diligente esecuzione del mandato. Questa attività è svolta invista del conseguimento di un risultato, ma senza garantirlo. Le regole del mandato richiedono, infatti, che ilmandatario svolga diligentemente gli affari affidatigli nell’interesse del mandante, al fine di conseguire un certoesito, senza però assicurarlo (cosiddetta «obligation de moyens» del mandatario, in contrapposizione, peresempio, alla «obligation de résultat» nell’ambito del contratto di appalto, dove l’appaltatore si obbliga acompiere, per il committente, una determinata opera).31) Rolf H. Weber, Basler Kommentar zum schweizerischen Obligationenrecht, tomo nr. I, Basilea 2003, nr.24 ad art. 398; cfr. anche quanto esposto alla nota a piè di pagina nr. 30.32) Rolf H. Weber, op. cit., nr. 24 ad art. 398.Autoregolamentazione 145


di diligenza richiesto dal mandatario puòessere determinato sulla base di regole o usigeneralmente seguiti in una determinata professioneoppure in un settore economico 33) .Un medesimo discorso s’impone altresìnell’ambito della valutazione di un’eventualeresponsabilità penale del gestore esterno peril reato di amministrazione infedele ex art.158 nr. 1 CP (Codice penale svizzero) 34) .Regole deontologichequali usi commerciali (Verkehrssitte)?Gli usi commerciali o professionali sono definiticome l’effettiva, dominante, pratica indeterminate circostanze della vita d’affari, oppure,con altre parole, come il comportamentonormalmente seguito in determinate situazioni(Verkehrssitte). 35)Gli usi commerciali sono da distingueredagli usi locali previsti all’art. 5 cpv. 2 Codicecivile Svizzero (CC), poiché questi ultimi, aiquali la legge può far espressamente riferimento,assurgono in tal modo a diritto federalesuppletivo 36) .Gli usi commerciali, per contro, non hannoalcuna valenza particolare (essi possonotutt’al più venir utilizzati per interpretare lavolontà delle parti oppure per emendare uncontratto) se non quando la legge oppure leparti medesime vi rimandano espressamente.In una tale evenienza, dette usanze commercialidiventano parte del contratto 37) .Tuttavia, come esposto al punto precedente,gli usi commerciali costituiscono un mezzoper concretizzare le obbligazioni a contenutogiuridico indeterminato, come i doveridi diligenza e di fedeltà che il mandatario èastretto ad adempiere 38) .Ciò posto, possono le Regole deontologicheessere considerate quali usanze commercialirisp. professionali?La valenza giuridica delle Regole deontologicheASG è stata valutata nel passato, piùo meno recente, da diversi illustri giuristi 39) .Secondo una parte della dottrina 40) , almenoper ciò che concerne la delimitazione delleoperazioni autorizzate nel quadro di unmandato discrezionale, la risposta dovrebbeessere affermativa, poiché le definizioni dateda ASG e dall’Associazione svizzera dei banchieri(nelle direttive ASB concernenti il mandatodi gestione) 41) , eccezione fatta per la terminologiautilizzata (ASG parla di operazioninell’ambito di una gestione discrezionale,l’ASB, per contro, di operazioni ordinarie),coincidono sotto molti punti di vista. Pertanto,ritenuto come le seconde sono considerate,da diverso tempo, come usanze in ambito33) DTF 115 II 62; DTF del 29 ottobre 1997, in SJ 1998 198.34) Cfr. Giovan Maria Tattarletti, La responsabilità penale nell’ambito della gestione patrimoniale, in:«Rechtliche Verantwortlichkeiten bei der Vermögensverwaltung», Seminario ticinese di diritto bancario,Volume 6, Bellinzona 2001, pag. 72-73; Paolo Bernasconi, Die strafrechtliche Verantwortlichkeit im Rahmender Vermögensverwaltung und der Anlageberatung, Edizione speciale tratta da «Wirtschaft und Strafrecht,Festschrift für Niklaus Schmid zum 65. Geburstag», Zurigo 2001, pag. 270.35) Walter Schluep, Marc Amstutz, Basler Kommentar zum schweizerischen Obligationenrecht, tomo nr. I,Basilea 2003, nr. 53 ad introduzione all’art. 184.36) Hans Schmid, Basler Kommentar zum schweizerischen Zivilgesetzbuch, tomo nr. I, Basilea 2002, nr. 33 adart. 5.37) Hans Schmid, op. cit., nr. 35 ad art. 5.38) Cfr. DTF 115 II 62.39) P. Christoph Gutzwiller, Der Vermögensverwaltungsvertrag, Zurigo 1989, pag. 63 e segg.; Dieter Spälti,Die rechtliche Stellung der Bank als Vermögensverwalterin, unter Berücksichtigung der Anlageberatung, tesi didottorato, Zurigo 1989, pag. 79; Claude Bretton-Chevallier, op. cit., pagg. 78 e segg.40) Claude Bretton-Chevallier, op. cit., pag 79.41) Tali direttive furono adottate per la prima volta nel 1979 e poi riviste diverse volte, da ultimo proprio ilmese di dicembre 2005.146 Autoregolamentazione


ancario e parabancario, le prime, in virtùdella loro similitudine con queste ultime, dovrebberoesserlo altrettanto 42) .Per quanto attiene alle disposizioni contenutenel capitolo relativo ai «Principi professionaliin ambito di gestione patrimoniale»(indipendenza, segreto professionale, formazionecontinua, organizzazione e controllodell’attività), va rilevato ch’esse rappresentanodegli standards professionali e devono,a questo titolo, servire da riferimento perconcretizzare gli obblighi, di carattere giuridicoindeterminato, di diligenza e di fedeltàdel gestore patrimoniale indipendente.In sintesi, si può dunque asserire che sidovrebbe ricorrere alle normative contenutenelle Regole deontologiche a titolo d’usanzeper quanto concerne la definizione delle operazioniautorizzate. Si ricorrerà, invece, alledirettive ASB concernenti il mandato di gestioneper concretizzare certi aspetti di diligenzalegati alla gestione che non sono trattatinelle Regole deontologiche ASG 43) .Per contro, le altre disposizioni contenutein queste normative di carattere privato,dovrebbero essere quantomeno consideratecome la concretizzazione degli obblighi didiligenza e di fedeltà di qualsiasi buon gestoreindipendente.In quest’ultimo senso, giova ricordare cheil Tribunale amministrativo (TRAM) del CantoneTicino, in una sentenza prolata nell’ottobredel 1995, ha già avuto modo di riferirsialle disposizioni del vecchio Codice d’onoreASG, al fine di valutare l’agire di un fiduciariodal profilo normativo della Legge Cantonalesulle professioni di fiduciario (LFid). Infatti,giusta la precitata LFid (e conseguenteregolamento di applicazione), l’esercizio coscienziosodella professione di fiduciario presuppone,in particolare, l’osservanza degli usicommerciali e delle regole stabilite da partedelle associazioni professionali. In questocontesto, il TRAM ebbe modo di considerareil Codice d’onore ASG come normativa professionaledi autoregolamentazione pertinentea concretizzare l’esercizio coscienziosodelle professione di fiduciario 44) .Quanto sinora esposto, vale ancor più oggigiorno,se si considera che, con l’avventodegli OAD, le Regole deontologiche hannoassunto un valore importante, anche nel campodella lotta al riciclaggio di denaro.In effetti, da quando ASG è divenuta unOAD ai sensi della LRD, il numero di associatiè incremento quasi esponenzialmente, conla conseguenza che, ad oggi, la Regole deontologichecostituiscono delle normative di carattereprivato imperative per circa 750 societàdi gestione patrimoniale indipendente,ovverosia per un numero considerevole diprofessionisti attivi in questo ambito a livellosvizzero 45/46) .Non è dunque da escludere che, in unprossimo futuro, le suesposte correnti di pensiero,come pure le argomentazioni adottatedai Tribunali, possano mutare ed arrivare aconsiderare le Regole deontologiche allastessa stregua delle Direttive edite dall’ASB inambito di mandato di gestione, ovverosiadelle espressioni d’uso.Tuttavia, la questione a sapere se le Regoledeontologiche in toto potranno mai essereconsiderate come delle usanze commerciali èinvece più controversa, soprattutto per rapportoal requisito dell’indipendenza esplicitatoin tali «direttive», ritenuto come l’indipendenzasia un concetto etico, e, come tale, difficilmen-42) La questione dell’equivalenza è, per un certo punto di vista, liminare, poiché la dottrina e la giurisprudenzahanno già avuto modo di stabilire che le direttive ASB concernenti il mandato di gestione si applicano a tutti icontratti di gestione patrimoniale sottoscritti con un gestore professionale, bancario o non (cfr. al riguardoDaniel Guggenheim, Les contrats de la pratique bancaire suisse, 4. ed., Ginevra 2000, pag. 229).43) In questo senso anche Claude Bretton-Chevallier, op.cit., pag 81.44) Sentenza del TRAM del 25 ottobre 1995, nr. 52.95.00367, pubblicata nella Rivista di diritto amministrativoTicinese (RDAT) I-1996, nr. 55, pagg. 155 e segg., commentata in Mauro Mini, Legge sull’esercizio delleprofessioni di fiduciario, tesi di dottorato, Lugano 2002, pagg. 85 e segg.Autoregolamentazione 147


te qualificabile a livello giuridico, i due piani,quello giuridico e quello etico, apparendo addiritturaopponibili sul piano formale. Infatti,la frequenza e la diffusione di una pratica o diun’opinione non la rende necessariamentecompatibile con i principi etici. Ciò vale inparticolare per le norme deontologiche, chenon si dovrebbero confondere con l’etica, pervia del carattere universale di quest’ultima 47) .3. I risultati dell’autovigilanzaSi è già detto come l’autoregolamentazioneabbia una lunga e positiva tradizione a livellobancario svizzero e come questo concettosia stato ripreso in alcune normative federaliregolanti il settore bancario negli ultimi anni.Interessante, in questo frangente, e conparticolare riferimento al settore parabancario,è la valutazione effettuata dall’Autorità dicontrollo sull’autovigilanza sinora svolta incampo di prevenzione del riciclaggio dagliOAD da essa riconosciti e controllati 48) .Infatti, com’è già stato ricordato in precedenza,i provvedimenti relativi alla lotta controil riciclaggio di denaro nel settore nonbancario sono attuati in Svizzera in primoluogo attraverso l’autodisciplina. Gli organismidi autocontrollo privati sono dunque, fral’altro responsabili della concretizzazione degliobblighi di diligenza specifici all’ambitodel riciclaggio di denaro nonché della vigilanzae del controllo degli intermediari finanziariaffiliati.In questo compito, gli OAD non sono soli,bensì sono soggetti ad una vigilanza statale,svolta dall’Autorità di controllo, la quale èchiamata a riconoscere questi organismi, adapprovarne i regolamenti ed a controllare regolarmente,sul posto, il corretto adempimentoda parte di questi ultimi.Ciò posto, dall’analisi di cui sopra, emergeche il confronto tra l’attività di vigilanza svoltadegli OAD e quella dell’Autorità di controllonon ha evidenziato differenze sostanziali eche pertanto gli OAD svolgono con diligenzai compiti di sorveglianza attribuitigli, garantendola stessa qualità di vigilanza fornita daun’autorità di sorveglianza statale.Dopo sei anni dall’entrata in vigore dellaLRD lo Stato ha potuto pertanto constatareche l’applicazione della legge è ben riuscita.Grazie agli OAD, è stato possibile sottoporretempestivamente ad una vigilanza gli intermediarifinanziari del settore non bancario. Ilgrande impegno profuso dagli OAD nella formazionedegli intermediari finanziari e laprossimità degli OAD a questi ultimi, hannoinoltre favorito la rapida accettazione dellaLRD da parte dei diretti interessati 49) .45) Cfr. anche www.vsv-asg.ch. Considerando una media dei valori riscontrati negli ultimi 10 anni, si calcolache tra l’8% e il 10% del volume complessivo dei valori patrimoniali gestiti sulla piazza finanziaria svizzera,pari a circa 4000 miliardi di franchi, sono affidati a gestori patrimoniali indipendenti, il che significa un volumedi circa 350–400 miliardi di franchi. In base alla registrazione degli intermediari finanziari avvenuta a partire dal1999 con l’avvento del controllo statale legato alla prevenzione del riciclaggio di denaro, si è potuto calcolareche in Svizzera sono attivi circa 2200/ 2500 gestori patrimoniali. La variazione del 10% tiene conto dellepossibili oscillazioni delle aziende in un orizzonte temporale di 5 anni. Tali dati, sono stati recentementeconfermati da uno studio svolto dall’Università di Zurigo, cfr. articolo apparso sulla NZZ il 21.02.2006:Etablierte unabhängige Vermögensverwalter, a cura del Prof. Hans Geiger e del dottorando di ricercaChristian Bührer.46) ASG si è sviluppata negli ultimi 20 anni partendo da un’organizzazione di milizia composta inizialmenteda circa 30 soci, divenendo, negli anni, un’istituzione professionale raggruppante, ad oggi, circa 750 soci attivi.47) Cfr. al proposito Marco Borghi, Aspetti etico-giuridici del diritto bancario, in: «Sulla Gestione patrimoniale»,raccolta di atti della prima edizione degli incontri Bancari internazionali di Villa Negroni, Bellinzona 1997.48) Rapporto del 31 marzo 2005, dell’Autorità di controllo sul bilancio dell’autodisciplina, scaricabile dainternet al seguente indirizzo: http://www.gwg.admin.ch/i/publika/pdf/35949.pdf148 Autoregolamentazione


Oltre a ciò, giova ricordare che il sistema elveticodi autoregolamentazione guidata è stato,di recente, positivamente valutato e riconosciutoanche a livello internazionale.Infatti, l’ultimo rapporto di valutazione effettuatodal GAFI (Groupe d’action financière)50) , intitolato «3 e Rapport d’évaluation mutuellede la lutte anti-blanchiment de capitauxet contre le financement du terrorisme» 51) , hapermesso di evidenziare la validità del sistemaantiriciclaggio messo in atto dalla Svizzera.Ai fini del presente articolo, si può dunqueasserire che l’autovigilanza risp. l’autoregolamentazionesvolta da organismi privatinell’ambito finanziario è una positiva realtà,non solo per quanto attiene all’applicazionedella precitata LRD.4. Sorveglianza prudenziale in capo aigestori patrimoniali indipendenti?Osservazioni preliminariAbbiamo avuto modo di vedere come l’apparatodegli OAD, e dunque il conseguenteconcetto di autovigilanza che ciò comporta,sia internazionalmente riconosciuto.Di converso, soprattutto nel settore parabancario,la Svizzera non è, come si sul dire inquesti casi per rapporto alle Nazioni a noicontermini, «eurocompatibile».Infatti, in Europa, a far tempo dalla fine del1995, anno in cui la Direttiva comunitaria relativaai servizi di investimento nel settore deivalori mobiliari è entrata in vigore 52) (Direttiva93/22/CEE), le imprese di investimentoeuropee sottostanno al sistema dell’autorizzazionestatale, o, oggigiorno comunementedefinito, di «vigilanza prudenziale».Fino ad alcuni anni or sono, non esistevaalcuna definizione riconosciuta dell’espressione«vigilanza prudenziale» (in inglese «prudentialsupervision»). Si tratta di un’espressionegenerale volta a descrivere lo strumentariodi un sistema di vigilanza che deve garantirela solvibilità degli istituti vigilati, nonché lastabilità del sistema finanziario. Questo esaustivocontrollo ha le sue fondamenta nell’obbligodi autorizzazione per svolgere una determinataattività nonché nella continuasorveglianza dei presupposti d’autorizzazionee di altre fattispecie regolamentate 53) .La citata normativa comunitaria era intesaa stabilire le condizioni alle quali le impresedi investimento e le banche autorizzate potevanoprestare determinati servizi o stabilire49) Pag. 8 del rapporto dell’Autorità di controllo (cfr. supra ad nr. 48)50) La Svizzera è un Paese membro della FATF, Financial action task force on money laundering (in franceseGAFI, Groupe d’action financière sur le blanchiment de capitaux). La FATF è un ente intergovernativo, il cuiscopo è di elaborare e promuovere misure per la lotta contro il riciclaggio di denaro e (dall’autunno 2001) ilfinanziamento del terrorismo. Alla FATF aderiscono 31 Paesi e due organizzazioni internazionali(Commissione europea, Gulf Cooperation Council). Nel 1990 la FATF ha emanato 40 raccomandazioni percombattere il riciclaggio di denaro. Dopo una prima rielaborazione effettuata nel 1996 le raccomandazionisono state sottoposte nel 2002/2003 a una profonda revisione e il 20 giugno 2003 sono state approvate inuna versione ampliata e inasprita. Le rivedute raccomandazioni concernono la lotta contro il riciclaggio didenaro e il finanziamento del terrorismo. Esse riguardano le misure che dovrebbero essere adottate a livellonazionale nel campo della giustizia penale e della vigilanza, le misure e gli obblighi di diligenza chedovrebbero essere adottati da istituti finanziari e da determinate altre branche e professioni, nonché lacooperazione internazionale. Il 31 ottobre 2001, le 40 raccomandazioni sono state completate con ottoraccomandazioni speciali, relative al finanziamento del terrorismo. Il 22 ottobre 2004, è stata adottata unanona raccomandazione speciale relativa al finanziamento del terrorismo (Special Recommendations of theFinancial Action Task Force on Terrorist Financing).51) Sia la versione completa sia la sintesi del rapporto in parola, sono scaricabili dal sito internet della FATFhttp://www.fatf-gafi.org/pages/0,2966,en_32250379_32235720_1_1_1_1_1,00.html.52) Art. 31 Direttiva 93/22/CEE, meglio nota come Investment services directive (ISD).Autoregolamentazione 149


succursali in altri Stati membri sulla basedell’autorizzazione e della vigilanza delloStato membro di origine. A tal fine la direttivamirava ad armonizzare i requisiti di autorizzazioneiniziale e di esercizio per le impresedi investimento, comprese le norme dicomportamento. Essa prevedeva inoltre l’armonizzazionedi alcune condizioni riguardantila gestione dei mercati regolamentati 54) .La direttiva 93/22/CEE è stata sostituita dalladirettiva 2004/39/CE meglio conosciutacome direttiva Mifid («Market in financial instrumentsdirective») che, approvata dal Parlamentoeuropeo il 21 aprile 2004, mira a disciplinarel’attività degli intermediari ed i servizidi investimento. Gli Stati membri dovrannoadottare le disposizioni legislative, regolamentarie amministrative necessarie per conformarsia questa direttiva entro il 30 aprile 2006 55) .Senza addentrarsi nel dettaglio delle normativein questione, giova comunque rilevare,che già il campo di applicazione delladirettiva 93/22/CEE andava oltre quello previstodalla legislazione elvetica sulla base dellaLegge federale sulle borse e il commerciodi valori mobiliari (LBVM), poiché la direttivain parola era applicabile anche ai gestori patrimoniali56) , i quali, come risaputo, non sonoconsiderati dei commercianti in valori mobiliari57) e pertanto non sottostanno ad una vigilanza– prudenziale – statale.Questo trend è stato ripreso anche dalla nuovanormativa Mifid, la quale, e questa è unanovità, si applica altresì alle società attivenell’ambito della mera consulenza 58) .Il terzo rapporto Zimmerli (estensionedella sorveglianza prudenziale)Il 30 novembre 2001 il Consiglio federale haistituito una commissione di esperti, denominataCommissione Zimmerli in onore al suoPresidente, prof. Ulrich Zimmerli, allo scopodi approntare i lavori legislativi che si imponevanosulla base del rapporto Zufferey (cfr.supra ad «Autoregolamentazione e leggi quadro.Considerazioni preliminari») e di sottoporreal Dipartimento federale delle finanzeun disegno di legge unitamente a un rapportoesplicativo 59) . Oltre a ciò, la CommissioneZimmerli è stata chiamata ad esprimersi inmerito alla necessità ed alla fattibilità di ampliarela vigilanza prudenziale in capo agli introducingbroker, ai commercianti di diviseed ai gestori patrimoniali indipendenti.Nel mese di febbraio del 2005, la Commissionedi esperti Zimmerli ha pubblicato il suoterzo e ultimo rapporto parziale concernenteproprio quest’ultimo aspetto.La Commissione ha proposto di adottaremisure urgenti per i gestori di investimenticollettivi di capitale estero, per contro, in meritoagli «altri» intermediari finanziari, essa si èpronunciata a favore di una procedura a tappein funzione dei bisogni e ha raccomandatodi agire solo in caso di necessità 60) .53) Cfr. in questo senso, I. Rapporto parziale della Commissione Zimmerli, pag. 19(http://www.efd.admin.ch/dokumentation/zahlen/00578/00941/index.html?lang=it ); Max Boemle, Max Gsell,Jean-Pierre Jetzer, Paul Nyffeler, Christian Thalmann, op. cit., pag. 84.54) § 1 Direttiva 2004/39/CE.55) Cfr. http://europa.eu.int/scadplus/leg/it/lvb/l24036c.htm , art. 70 Direttiva 2004/39/CE.56) Cfr. Art. 3 § 1 Direttiva 93/22/CEE.57) Cfr. Circolare CFB 98/2 «commentario al termine commerciante in valori mobiliari», nr. 50 e 52,scaricabile al seguente indirizzo internet http://www.ebk.admin.ch/f/regulier/rundsch/pdf/98-2.pdf.58) Il pensiero posto a fondamento di questa estensione è riportato alla considerazione nr. 3 della Direttiva2004/39/CE. Per via della sempre maggiore dipendenza degli investitori dalle raccomandazioni personalizzate,è opportuno includere la consulenza in materia di investimenti tra i servizi di investimento cherichiedono un’autorizzazione.59) Cfr. I. Rapporto parziale Zimmerli, pag. 9.150 Autoregolamentazione


In un comunicato stampa datato 19 ottobre2005 il Consiglio Federale, riferendosi al prefatoterzo rapporto, ha annunciato di rinunciare,almeno per il momento, ad adottaremisure di vigilanza prudenziale in capo aigestori patrimoniali indipendenti, poiché idispostivi attualmente regolanti la professione(sostanzialmente le regole sul mandato 61)e sulla rappresentanza 62) ) sarebbero sufficientia garantire la protezione dell’investitore/cliente.Inoltre, gli averi gestiti dai gestoripatrimoniali indipendenti sono depositatipresso istituti di credito già sottoposti ad unasorveglianza prudenziale, per il che, l’estensionedi quest’ultima in capo a questi operatoriindipendenti, risulterebbe essere, per ilmomento, superflua 63) .Le risultanze del terzo rapporto parzialehanno portato alla luce diversi aspetti rilevanti,il più importante dei quali, ai fini del presentearticolo, è quello del concetto di sorveglianzaprudenziale, precedentemente esposto.Or bene, al fine di permettere ai gestoripatrimoniali indipendenti elvetici, almenosulla carta, di essere concorrenziali con i lorocugini viciniori (attivi in campo europeo), inSvizzera dovrebbe essere istituita una sorveglianzasimile a quella attualmente in vigorein capo ai commercianti in valori mobiliari,ovverosia una sorveglianza statale diretta.Infatti, l’istituzione di una sorveglianza statalesvolta per il tramite di Organismi privatidi autoregolamentazione, come avvienenell’ambito della lotta al riciclaggio, sarebbein contrasto con quanto prevede la direttivacomunitaria Mifid, la quale solo a titolo eccezionalepermette una «vigilanza privata» (adesempio nel caso della consulenza agli investimentioppure della distribuzione di quotedi fondi di investimento) 64) .Un medesimo discorso si impone altresì inrelazione al mercato statunitense 65) .Soluzioni giusta il diritto svizzero?Il diritto svizzero mette a disposizione deigestori patrimoniali indipendenti, nell’ambitodella legge sul commercio di valori mobiliari(LBVM), legge quadro regolante sia i servizidi investimento nel settore dei valori mobiliarisia la gestione patrimoniale, solo l’istitutodel commerciante che opera per conto diclienti. La regolamentazione di questa categoriadi operatori finanziari è però fortementeimprontata sulla vigilanza di tipo bancario.L’attuale regolamentazione del commerciodi valori mobiliari è, infatti, volta a tutelare itemi più importanti in materia di vigilanzabancaria, quali la messa a disposizione di fondipropri, nonché garantire la sicurezza degliinvestimenti effettuati dal commerciante.Per quei gestori indipendenti di patrimoniattivi in Svizzera che vorrebbero affacciarsi almercato europeo – e quindi necessiterebberodi una regolamentazione equipollente aglistandards di vigilanza internazionali – il dirittosvizzero non mette a disposizione nessunasoluzione adeguata. Nemmeno la recenteprassi adottata dalla Commissione federaledelle banche, stante la quale essa rilascia aigestori indipendenti di patrimoni che ne fannorichiesta, l’autorizzazione ad esercitarequali commercianti in valori mobiliari a’ sensidella LBVM 66) , può essere considerata tale,poiché una siffatta concessione è subordinataall’adempimento di tutte le condizioni postenella LBVM (e nella relativa Ordinanza,60) Cfr. III. Rapporto parziale Zimmerli, compulsabile al seguente indirizzo internet:http://www.efd.admin.ch/dokumentation/zahlen/00578/00891/index.html?lang=it61) Artt. 394 e segg. CO.62) Artt. 32 e segg. CO.63) Cfr. anche III. Rapporto parziale Zimmerli, pag. 14.64) Art. 48 cpv. 2 Direttiva 2004/39/CE; III. Rapporto parziale Zimmerli, pag. 12.65) III. Rapporto parziale Zimmerli, pag. 12–13.66) Cfr. Comunicato Stampa 11 marzo 2005 della CFB, «Une solution pragmatique pour la place financièresuisse», compulsabile via intenet, http://www.ebk.admin.ch/f/archiv/2005/20050311/050311_01_f.pdfAutoregolamentazione 151


OBVM) che un commerciante in valori mobiliarinormalmente deve soddisfare.Tuttavia, il contesto legislativo vigente conferiscela possibilità al Consiglio federale diadottare delle ordinanze esecutive che permettonodi regolamentare non solo i dettaglidella vigilanza, ma anche la cerchia degli operatorifinanziari definiti nella legge federale.Sarebbe dunque possibile estendere laregolamentazione ai gestori indipendenti dipatrimoni attraverso la modifica della citataOBVM 67) .Adottando una legge quadro che può essereprecisata a livello di ordinanze esecutive,il legislatore elvetico ha, infatti, voluto assicurarela necessaria flessibilità alla legge federaleper prontamente reagire alle esigenzedettate dallo sviluppo internazionale in materiadi vigilanza sui mercati finanziari.Nell’ambito di un’eventuale revisionedell’OBVM, il Consiglio federale potrebbe edovrebbe volgere uno sguardo alle soluzioniadottate in altri Stati, come ad esempio ilPrincipato del Liechtenstein che in questomomento ha recepito nel suo diritto internola citata direttiva comunitaria relativa ai servizidi investimento nel settore dei valori mobiliari(Mifid).Infatti, con effetto al 1 gennaio 2006, nelPrincipato è entrata in vigore una legge confezionataad hoc per regolamentare l’attivitàdei gestori patrimoniali indipendenti, laquale, per effetto dell’appartenenza delLiechtenstein allo spazio economico europeo,permette agli operatori attivi nel Principato difruire del cosiddetto «passaporto europeo» 68) .5. Considerazioni finaliNel presente articolo abbiamo avuto modo divedere come l’autoregolamentazione, rispettivamente,in tedesco, la Selbtregulierung, siauna realtà con una lunga e positiva tradizionenel settore bancario-finanziario elvetico.Ad essa dev’essere riconosciuto l’indiscussopregio di aver saputo realizzare la culturadella cooperazione tra Autorità chiamatead espletare compiti di vigilanza ed i soggettigiuridici interessati.Sebbene l’autocontrollo effettuato in Svizzerain ambito di prevenzione e lotta al riciclaggiodi denaro in capo ai gestori patrimonialiindipendenti per il tramite degli OAD siainternazionalmente riconosciuto, la situazioneattualmente vigente nel campo dei servizi diinvestimento non è altrettanto soddisfacente,poiché a tali operatori non è data la possibilitàdi affacciarsi attivamente al mercato europeo 69) .Le direttive comunitarie regolano in manieraesaustiva l’attività in ambito dei servizifinanziari. Esse prevedono per le diverseprestazioni di servizio una vigilanza «progressiva»basata sui pericoli generati dai diversioperatori e su misure di limitazione/prevenzionedel rischio. Per contro il diritto svizzeroin materia di vigilanza dei mercati deriva dallaregolamentazione bancaria e prevede, conl’attuale ordinamento relativo al commerciodi valori mobiliari, soltanto una vigilanza dicarattere bancario più o meno alleggerita, chediscrimina notevolmente le piccole azienderispetto ai grossi operatori di mercato, ancorchéentrambi offrano servizi simili.In un’ottica pro futuro, sarebbe pertantoauspicabile la creazione di una regolamentazionefacoltativa, statale, in capo a quei gestoripatrimoniali indipendenti che sono interessatia svolgere la propria attività oltre iconfini elvetici 70) .67) Cfr. anche Peter Nobel, Schweizerisches Finanzmarktrecht, 2. edizione, Berna 2004, § 10 nr. 55.68) Cfr. informative pubblicate sul portale internet del Principato del Liechtenstein,http://www.liechtenstein.li/fl-portal-aktuell?newsid=1233769) Senza ricorrere alle vie già attualmente percorribili, quali ad esempio l’acquisizione di una partecipazione,di norma minoritaria, in un soggetto giuridico già attivo nello Stato europeo interessato, oppure l’utilizzazionedi polizze unit-linked.70) In questo senso anche il Comunicato Stampa ASG del 19 ottobre 2005.152 Autoregolamentazione


Rechtsfragen der VermögensverwaltungLe droit et la gestion de fortuneAspetti giuridici della gestione patrimoniale


PHOTO: PIERRE FREIMÜLLER, WWW.APPUNTO.CHBeaucoup considèrent l’économie ou l’Etat comme une vache à lait et sont peu disposés à faire de l’épargne.Plus d’une fortune a commencé par une cagnotte – les petits ruisseaux font les grandes rivières. Les fortunesaccumulées et gérées sont investies dans l’économie, lui donnant les moyens de se développer à frais raisonnables.La création et la gestion de patrimoine créent ainsi un bénéfice social indéniable.154 Le droit et la gestion de fortune


Questions de droit dans le domaine de la gestion de fortuneQuelques récents arrêts du Tribunal fédéral■ Carlo LombardiniLe Tribunal fédéral a, dans les deuxdernières années, rendu quelquesarrêts importants dans le domaine dela gestion de fortune. Il semble opportund’évoquer brièvement ces arrêts et les enseignementsque l’on peut en tirer. Ceux-ciont trait à la diligence dont doit faire preuvele gérant, les preuves d’un changement radicalde stratégie de gestion, l’obligation duclient de surveiller l’activité du gérant, l’obligationdu gérant de renseigner le client surles risques encourus dans la gestion envisagéeet diverses questions relatives au calculdu préjudice subi par le client. 1)■ Carlo Lombardini est avocat au barreau deGenève depuis 1984 et associé de l’Etude Poncet,Turrettini, Amaudruz & Neyroud depuis 1990. Ilexerce son activité dans le domaine du droit bancaireen représentant et en conseillant des banques,des négociants en valeurs mobilières et des gérantsde fortune. Il est membre du Tribunal d’honneur del’Association Suisse des Gérants de Fortune (ASG). Ilest l’auteur de divers articles dans le domaine dudroit bancaire ainsi que de trois livres.D’une position rigoureuseenvers les gérants de fortune ...Dans un arrêt du 3 décembre 2004 (4C.18/2004), le Tribunal fédéral devait juger d’uncas souvent rencontré en pratique. Une personnephysique détenait ses avoirs par l’intermédiaired’une fondation du Liechtenstein.Un mandat de gestion était octroyé à une sociétéde gestion de fortune; jusqu’en 1999, lepatrimoine de la fondation était principalementinvesti en obligations. A partir de mai1999, suite à des rencontres entre le bénéficiairede la fondation et la société de gestion,des achats d’actions de plus en plus importantsavaient lieu. Certains de ces achats (àconcurrence de 500 000 francs suisses) étaientfinancés par un crédit. Les actions représentaientune part très importante du portefeuilledont la valeur s’effondrait entre 1999 et 2001passant de 1,3 millions de marks allemands(l’arrêt se réfère encore aux marks) à 227 652marks. La fondation agissait en dommages intérêtsdevant les tribunaux zurichois qui accueillaientson action. La banque recourait auTribunal fédéral qui confirmait la condamnationde la société.Le Tribunal fédéral confirmait d’abord quela diligence du gérant de fortune doit être mesuréede façon objective. En d’autres termes,le gérant est responsable de façon généraledes conséquences de son activité et non pasuniquement en cas de grave violation de sondevoir de diligence (considérant 1.1). Le tribunalrelevait ensuite que, dans les investissementseffectués en actions, le principe de larépartition des risques n’avait pas été respecté;les titres achetés étaient surtout des actionsde start-up actives dans le secteur deLe droit et la gestion de fortune 155


l’internet. 2) Dès lors, l’instance fédérale confirmaitles conclusions des juridictions cantonaless’agissant de l’absence de diligence dontavait fait preuve la société de gestion.Le Tribunal fédéral était à l’évidence surprispar le changement très marqué dans lapolitique de gestion du compte. La société degestion essayait de se défendre en soutenantque le client était à l’origine du changementde stratégie intervenu en 1999 (considérant1.4). Malheureusement, elle n’était pas àmême de rapporter la preuve de ses affirmations;or, le fardeau de la preuve lui incombaitpuisque la stratégie convenue au débutdes rapports était clairement conservatrice etavait été suivie pendant longtemps. 3) Seuls lebénéficiaire de la fondation et le gérantavaient assisté à l’entretien au cours duquel lechangement de stratégie avait été décidé. Ilsemble bien, à la lecture de l’arrêt, qu’aucunenote interne n’avait été rédigée. On ne rappellerajamais suffisamment la nécessité delaisser des traces écrites des entretiens avec leclient en général et, en particulier, lorsquedes changements de stratégie interviennent. 4)L’argument selon lequel le client devaitcomprendre ce qui se passait sur son compteet l’avait accepté pour avoir eu connaissancede la nouvelle composition du portefeuille netrouvait pas grâce aux yeux du Tribunal fédéral.Ce dernier, tranchant pour la premièrefois cette question en droit suisse, estimaitque le client n’a pas l’obligation de surveillerle gérant et de vérifier que celui-ci s’en tienneà la politique convenue (considérant 1.8). Leclient peut partir de l’idée que le gérant respectela politique qui lui a été indiquée.Le tribunal soulignait par la même occasionl’obligation du gérant de renseigner clairementle client sur les diverses possibilités degestion et les risques qu’elles comportent (considérant1.8 également); pour l’instance fédérale,cette obligation va au-delà du simplerenseignement, relevant de la reddition decomptes, lié à la composition du portefeuilleet à sa structure.Enfin, l’arrêt contient des considérationsintéressantes sur le calcul du préjudice sur lequelnous nous attarderons de façon plusétendue ci-dessous. Relevons que le Tribunalfédéral ne tient pas du tout compte de l’argumentde la société de gestion selon lequel(considérant 3.3 in fine) une partie du préjudiceavait été causée par le client lui-mêmequi avait résilié le mandat et vendu les actionsau moment où les cours étaient au plus bas.... à une attitude plus réalisteAlors que dans l’arrêt 4C.18/2004, le Tribunalfédéral prenait une position assez rigoureusepour les gérants de fortune, une attitude plusréaliste était adoptée dans un arrêt du 8 avril2005 (4C.342/2003). Dans cette affaire, le tri-1) Nous nous limiterons aux cas de figure où le client avait octroyé un mandat de gestion à l’exception d’uncas relatif à l’activité execution only qui a une portée générale. Pour garder une approche destinée auxpraticiens du secteur, c’est volontairement que nous ne ferons pas référence aux nombreuses contributionsdoctrinales qui ont été publiées et qui traitent de certaines des questions que nous discuterons.2) «Hingegen hat die Vorinstanz festgehalten, dass die Beklagte aufgrund der vereinbarten Anlagestrategienicht dazu befugt gewesen wäre, praktisch das gesamte Vermögen der Klägerin in hochspekulative Aktien vonüberwiegend im Internetbereich tätigen Jungunternehmen anzulegen, ohne risikovermindernd nach Branchenzu diversifizieren.» (considérant 1.6)3) «Nachdem zwischen den Parteien ursprünglich unbestrittenermassen eine konservative, auf Vermögenserhaltungausgerichtete Anlagestrategie vereinbart worden war und die Beklagte davon abgewichen ist, liegt dieBeweislast für die zu ihrer Entlastung vorgebrachte Behauptung, die Strategie sei nachträglich geändertworden, klarerweise bei der Beklagten.» (considérant 1.5)4) Voir sur ce sujet plus loin.156 Le droit et la gestion de fortune


unal admettait que la clause selon laquellele client doit présenter ses objections auxopérations effectuées sur son compte ou estréputé les accepter, est opposable au clientdans le cadre de l’exécution du mandat degestion qu’il a pu confier.Dans le cas d’espèce, le mandat de gestionprévoyait des investissements uniquement envaleurs cotées en bourse sans opérations spéculatives.Or, des actions d’une société noncotée avaient été achetées. L’action en indemnisationdu client a été rejetée au motifque le client avait ratifié les transactionseffectuées et ne pouvait plus invalider sa ratification,compte tenu du passage du temps. 5)On rappellera que la ratification par leclient peut avoir lieu par actes concluants duseul fait de son absence de réaction à la notificationdes opérations – celle-ci peut d’ailleursvalablement avoir lieu banque restante6) – et que le client peut certes remettreen question la ratification; il doit le faire auplus tard dans le délai d’un an de l’article 31du code des obligations (CO) à partir du momentoù il s’aperçoit qu’il a été victime d’unvice de la volonté. Il ne peut simplement resterpassif. Bien évidemment, le client doitétablir que les conditions d’un vice de la volontésont réalisées.La solution peut apparaître rigoureuse;elle se justifiait dans le cas jugé par le Tribunalfédéral compte tenu de la qualité d’investisseurclairement averti du client. Ce dernieravait, à un certain moment, très clairementcompris ce qui s’était passé et n’avait formuléaucun grief. La banque gérante était en droitde se fier à sa passivité.Le tribunal a néanmoins pris soin de préciserque la solution donnée au litige ne modifiaitpas le principe selon lequel le client n’étaitpas tenu d’analyser la gestion pratiquée par labanque pour rechercher activement des violationsdu mandat. 7)Le devoir d’information est soulignéDans un arrêt du 5 juillet 2005 (4C.51/2005),le Tribunal fédéral a souligné l’importance dudevoir d’information du gérant de fortune visà-visdu client avant l’octroi d’un mandat degestion, ce pour s’assurer que la gestion quisera pratiquée corresponde bien au profil duclient. 8) Cet arrêt mérite d’être souligné puisquependant longtemps la jurisprudence aévoqué le devoir d’information uniquementdans le cadre de l’activité execution only. 9) Ilest vraisemblable que, peu à peu, les gérantsde fortune devront assumer des obligationsd’informations préalables vis-à-vis de leursclients identiques à celles à la charge du médecindans les rapports avec les patients.Le Tribunal fédéral a, à nouveau, soulignédans cet arrêt la nécessité pour la banque depouvoir démontrer l’existence et le contenudes indications qu’elle a pu fournir au clientet ce de manière convaincante. 10) La banquea indiscutablement intérêt à ce que les gestionnairesrédigent des notes dans lesquellesils relatent le contenu de leurs conversationsavec les clients.Préjudice ou non?Toute action en indemnisation du client contresa banque présuppose que le client aitsubi un préjudice. Le préjudice doit représen-5) «Da der Kläger nicht innerhalb eines Jahres nach Kenntnis des Vertragsverstosses gegen den Kauf der Z.-Aktien remonstrierte, kann er sich gemäss Art. 31 OR nicht mehr auf einen Irrtum bezüglich derGenehmigung berufen.» (considérant 2)6) Voir, même si l’arrêt concerne l’exécution d’ordres de virement, 30 mai 2005, 4C.378/2004.7) «Zu berücksichtigen ist jedoch, dass ein in Anlagegeschäften unerfahrener Bankkunde nicht gehalten ist,Investitionen des Vermögensverwalters selber auf ihr Risiko hin zu analysieren, da er – mangels andererInformation – darauf vertrauen darf, dass der Vermögensverwalter sich an die vereinbarte Anlagestrategie hältund Anlagen mit einem entsprechenden Risikopotenzial tätig.» (considérant 2.3; voir aussi 3 décembre 2004,4C.18/2004, considérant 1.8)8) Voir également 2 mai 2005, 4C.459/2004, considérant 2.1 et 3 décembre 2004, 4C.18/2004, considérant 1.8.Le droit et la gestion de fortune 157


ter une atteinte réelle au patrimoine du client.L’atteinte doit avoir été subie. Si cette affirmationpeut sembler être extrêmement banale,souvent les clients oublient d’en tenir compteavec des conséquences désastreuses pourleurs procédures en indemnisation.Même si le cas n’est pas un cas de gestionde fortune classique (le client donnait les ordresd’exécution des transactions), l’état defait à l’origine d’un arrêt du 23 février 2005(4C.412/2004) est particulièrement révélateur.Un client désire acheter un produit dénommétax sale certificate; il achète en réalité, àcause d’un acte frauduleux commis par songérant, des parts d’un fonds investissant entax sales certificates. Le fonds entre en liquidation;il paiera un dividende, mais on ignorequand. Le client agit en dommages intérêtscontre la banque. Il est convaincu d’avoir unbon dossier puisque son gérant a même étécondamné pénalement pour ses agissementset que les faits essentiels justifiant sa prétentionne sont pas contestés. Il réclame à labanque, à titre d’indemnisation, le montantdu prix d’achat payé pour les parts du fondsentré en liquidation. Le client est débouté.Dans un raisonnement approuvé par leTribunal fédéral, les instances cantonales ontrelevé qu’un des motifs justifiant le rejet del’action était que le calcul final du préjudicedépendait du dividende de liquidation dufonds. Or, aucun renseignement n’était fournipar le client à ce sujet.Dans le cadre d’une activité de gestion defortune, subir le préjudice signifie vendre lesactifs acquis par le gérant lors de l’exécutiondu mandat. Le client ne peut à la fois conserverses actifs et réclamer une indemnisation.Sinon, eu égard à l’évolution future possiblede leur valeur, le client pourrait même êtreenrichi. Par ailleurs, le client ne peut à la foiscritiquer la politique de gestion suivie par legérant et conserver les actifs acquis.Par ailleurs, le Tribunal fédéral a confirméque l’article 42 alinéa 2 CO (qui permet enthéorie aux tribunaux d’apprécier de façonéquitable tant l’existence que la quotité dupréjudice subi par le client) n’a qu’une portéelimitée dans le domaine de la gestion de fortune.11) Le juge ne peut recourir à l’évaluationéquitable du dommage que si la partie quisupporte le fardeau de la preuve lui a fournitous les éléments de fait nécessaires à cetteappréciation. 12) Le client n’est pas dispensé deson fardeau probatoire. 13) En d’autres termes,le client doit faire tout son possible pour convaincrele tribunal de l’existence d’un dommageet l’aider dans son calcul. Le client ne9) «En vertu de l’art. 398 al. 2 CO, le mandataire qui se charge à titre professionnel de gérer la fortuned’autrui est soumis à un devoir de conseil et de mise en garde. Il lui incombe de renseigner son client quantau risque des investissements envisagés et de le mettre en garde contre des décisions hâtives. L’étendue de cedevoir est en fonction des connaissances du client et du type d’investissement à entreprendre. Le mandatairedoit s’informer complètement sur l’état des connaissances du client et sur sa disposition à prendre desrisques. Ce devoir de mise en garde est particulièrement marqué lorsque le mandataire propose desopérations qui, d’expérience, sont hautement spéculatives et risquées. Le client inexpérimenté dans ce typed’affaires doit être clairement renseigné sur le risque de perte et, en particulier, sur le danger de perdre lasomme investie en peu de temps. Il ne suffit pas que le mandataire mentionne simplement le risque de perteet qu’il recueille formellement, sur cette base, le consentement du client, si des perspectives de gainirréalistes sont en même temps présentées à ce dernier.» (considérant 3.2)10) «Néanmoins, il est indispensable de connaître concrètement quelles sont les informations reçues desdemandeurs, quant à leur situation personnelle, et quelles sont les informations à eux données, quant aurisque encouru, afin que l’on puisse évaluer si le devoir de conseil et de mise en garde a été observé.»(considérant 4)11) Voir également 2 mai 2005, 4C.459/2004 considérant 3.1 in fine et 4P. 277/2004, considérant 5.3.12) Recueil officiel des arrêts du Tribunal fédéral (ATF) 120 II 296 ss, 300, ATF 105 II 87 ss, 90.13) Tribunal fédéral, 6 septembre 2002, 4C.374/2001, considérant 4.158 Le droit et la gestion de fortune


peut invoquer l’article 42 alinéa 2 CO poursuppléer à une mauvaise préparation des mesuresprobatoires.On relèvera néanmoins que ledit article aété appliqué par le Tribunal fédéral sans êtrecité dans le premier arrêt évoqué ci-dessus(4C.18/2004). Les instances cantonales sontarrivées à la conclusion qu’un investissementmaximum de 53 pour cent en actions auraitété admissible pour un client tel que la demanderesse.14) Il n’est malheureusement paspossible, en lisant l’arrêt du Tribunal fédéral,de comprendre comment ce pourcentage apu être fixé devant les instances cantonales.A la recherche de certitudes absolues ...Les divers arrêts mentionnés ci-dessus permettentd’éclaircir certaines questions; ils n’offrentnéanmoins pas de certitudes absolues.D’abord parce qu’à certains égards, les positionsprises par le Tribunal fédéral peuventapparaître contradictoires et, dès lors, sucseptiblesde générer d’avantage de litiges. Ainsi,il est difficile de concevoir que l’on puisse simultanémentsoutenir qu’un client• n’a pas l’obligation de vérifier la gestionpratiquée par le gérant, mais peut quandmême se voir opposer une ratification destransactions effectuées ou• doit effectivement subir un préjudice avantde demander à pouvoir être indemnisé, etde refuser au gérant la possibilité de se défendreen se prévalant du fait que le clientest responsable d’une partie de son dommagepour avoir procédé à des ventes parfoisà un moment inopportun.Par ailleurs, certaines conséquences des décisionsrendues peuvent néanmoins surprendre.Par le jeu de la fiction de la ratification etde l’impossibilité de l’invalider, le délai deprescription permettant au client de réclamerune indemnisation à la banque mandataire(127 CO) est considérablement raccourci. Estcebien possible par le biais de clauses contenuesdans des conditions générales qui,d’ailleurs, ne traitent pas directement et clairementde cette question?Notes internes et informationconcernant les risquesEnfin, le Tribunal fédéral a souligné à diversesreprises l’importance des notes internesdes gestionnaires en charge des rapports avecles clients. Souvent des litiges opposent lesclients mécontents à leurs gérants pour obtenirde telles notes avant les procédures aufond. La possibilité pour les clients mécontentsd’obtenir de telles notes ne fait pas encorel’objet, à notre connaissance, d’arrêts duTribunal fédéral et les juridictions cantonalesne semblent pas toutes appliquer la mêmepolitique dans le domaine.Last but not least, le Tribunal fédéral soulignela nécessité de fournir une informationau client quant aux risques qu’il peut courir.Il est vraisemblable que bientôt se posera laquestion de savoir dans quelle mesure cetteinformation peut être fournie de façon standardiséeou si le gérant n’a plutôt l’obligationde la fournir de façon à pouvoir l’individualiseren tenant compte des expériences et desbesoins de chaque client.En réalité, ces apparentes contradictionss’expliquent par l’innombrable richesse dessituations factuelles soumises aux tribunaux.Compte tenu des particularités liées aux recoursen réforme au Tribunal fédéral, il n’estpas forcément possible de les faire ressortirde façon suffisamment marquée dans les arrêtsrendus par notre juridiction suprême.14) Considérant 1.6 ligne 3.Le droit et la gestion de fortune 159


Les clauses limitatives ou exclusives de responsabilité dans un mandat de gestionUne protection efficace?■ Claude Bretton-ChevallierLe client décharge d’ores et déjà le gérantde toute responsabilité pour les opérationsqu’il effectuera en exécution duprésent mandat.» «Le client approuve et ratifiepar avance tout acte de gestion et d’administrationaccompli par le gérant.» «Le gérant nerépond ni du choix des investissements ni demauvaises performances ou de pertes, sauf encas de faute grave.» – Si l’on retrouve ce typede clauses, exclusives ou limitatives de responsabilité,dans tous les contrats de gestion,leur efficacité, en droit, demeure incertaine.■ Claude Bretton-Chevallier ( * 1963) est docteureen droit et avocate au Barreau de Genève. Elle apratiqué la profession d’avocat pendant une dizained’années avant de rejoindre en 1996 le départementde droit bancaire et financier du Centred’études juridiques européennes. Après la rédactionde sa thèse intitulée «Le gérant de fortune indépendant»,elle a regagné le Barreau au sein del’étude Notter Mégevand et Associés. L’essentiel deson activité d’avocate, tout comme ses publications,porte sur le droit bancaire et financier.Deux raisons au moins expliquent cette incertitude.La première et principale – qui seradiscutée dans la présente contribution – tientà l’absence de distinction claire entre les notionsde manquement à la diligence due et defaute, en droit suisse de la responsabilité.Une jurisprudence fédérale récente l’illustre1) : A teneur expresse du contrat, un gérantn’est autorisé à recourir aux options que dansun but de couverture. Il achète 80 000 dérivés,sur lesquels le client subit une perte(prime comprise) d’environ neuf pour centde la valeur de son portefeuille. Une expertisejudiciaire établit que seuls 43 pour centdes options achetées étaient nécessaires à lacouverture du portefeuille. Les juges cantonauxpuis fédéraux ont retenu qu’un gérantprofessionnel devait être à même de calculerle nombre d’options nécessaire à la couvertured’un portefeuille. Un calcul erroné correspondaitainsi à une violation de l’obligationde diligence du gérant. A cela s’ajoutait quele contrat était parfaitement clair sur l’usageautorisé des dérivés. Au regard de l’écartentre les options nécessaires et acquises (57pour cent), cette violation de l’obligation dediligence était grave, ce qui excluait touteexonération de responsabilité. 2)La seconde raison – qui n’est pas encore aucentre des débats sur la portée des clausesexclusives de responsabilité – découle del’objet même du contrat de gestion de fortune.Le droit et la gestion de fortune 161


Le gérant offre ses services en tant que professionnel,il promet sa diligence. Peut-il simultanémentlimiter ou exclure sa responsabilité?3) N’est-ce pas un peu reprendre d’unemain ce que l’on a donné de l’autre? 4) Plus juridiquement,cela reviendrait à porter atteinteà l’essence même du contrat. C’est une positionqui a été admise par des tribunaux français5) , certains de nos tribunaux cantonaux 6) etde nos auteurs 7) . A ce jour le Tribunal fédérala posé la question, sans la trancher. 8)Le contrat de gestion: un pur mandatLe Tribunal fédéral définit le contrat de gestionde fortune – qui n’est pas réglé commetel par notre Code des Obligations (CO) –comme le contrat par lequel le gérant«s’oblige à gérer, dans les termes de la convention,tout ou partie de la fortune du mandant.Le gérant détermine lui-même les opérationsà effectuer, dans les limites fixées parle client. Il doit déployer la diligence requisedans le choix des opérations, la surveillancedu marché et l’administration du portefeuille.Le gérant assume alors un devoirétendu d’informer son client, en particuliersur les chances et les risques liés aux placementsopérés.» 9)Dans une jurisprudence bien établie, notreHaute Cour a eu l’occasion de répéter que cecontrat relevait du mandat, «en tout cas en cequi concerne les devoirs et la responsabilitédu gérant». 10)Il est permis, avec la doctrine 11) , d’être plusaffirmatif et de considérer le contrat de gestionde fortune, dans son ensemble, comme1) Tribunal fédéral (TF) du 15 septembre 2004, Cause 4C.124/2004, n.p.2) Le contrat prévoyait que le gérant ne répondait que pour une faute grave liée à la gestion.3) Cette promesse de diligence fait parfois l’objet d’une clause explicite dans le contrat, ce qui devraitconduire à admettre encore plus sévèrement la validité d’une clause restrictive de responsabilité. Dans cesens: A. Bizzozero Le contrat de gestion de fortune, Thèse, Fribourg (Imprimeries Saint Paul) 1992, p. 191.4) Pour un aperçu des positions: A. Bizzozero (n. 3), p. 190 et références sous n. 111, même page.5) Cf. not. Arrêt du 22 septembre 1993 de la Cour d’appel de Paris, SA Matignon c. Clamigirard, rés. in Revuede droit bancaire et de la bourse No 42 1994 p. 79.6) Arrêt du Tribunal fédéral ATF 124 III 155/SJ 1998 689: (SJ = Semaine Judiciaire, revue où lesjurisprudences sont publiées). Le Tribunal cantonal a dénié tout effet aux clauses exclusives de responsabilitécontenues dans un contrat (qualifié de mandat) entre un intermédiaire financier et son client au motifqu’elles contredisaient la responsabilité du mandataire instaurée par la loi.7) Cf. not. BeK-G. Gautschi, N. 25ss ad art. 398 CO.8) ATF 124 III 155/SJ 1998 689: le Tribunal fédéral a laissé la question ouverte, dès lors qu’il avait fautegrave de l’intermédiaire.9) Arrêt du Tribunal fédéral du 6 décembre 2000, n. p., Cause 4C.171/2000.10) Idem, voir aussi arrêt du Tribunal fédéral du 23 octobre 2001, n. p., Cause 4C.151/2001.11) P. Gutzwiller Der Vermögensverwaltungsvertrag, Zurich, 1989 p. 14; idem «Unsorgfältige Vermögensverwaltung,Beweislast, Haftungsausschluss und Schadensberechnung» in PJA 2000 p. 57 et références sousnote 1; J. Hofstetter «Der Auftrag und die Geschäftsführung ohne Auftrag» in Schweizerisches Privatrecht,7. Band, 6. Teilband, Bâle, Genève, Munich (Helbing & Liechtenhahn) 2000, ch. 3 p. 6–7; M. Genoni, p. 19;BeK-G. Gautschi, N. 35 ad art. 394 CO, K. J. Hopt, «Rechtsprobleme der Anlageberatung und der Vermögensverwaltungder Schweizer Banken» in Beiträge zum Schweizerischen Bankenrecht, Berne (Staempfli) 1987,p. 141; A. Bizzozero op. cit (n. 3); p. 55; D. Guggenheim Les contrats de la pratique bancaire suisse, 4 ème éd.Genève (Georg) 2000 p. 214, U. Bertschinger Sorgfaltspflichten der Bank bei Anlageberatung und Verwaltungsaufträgen,Zurich (Schulthess) 1991, p. 16; D. Zobl «Der Vermögensverwaltungsauftrag der Banken unterbesonderer Berücksichtigung von Interessenkonflikten» in Festschrift zum 60. Geburtstag von Walter R.Schluep, Zurich (Schulthess) 1988, p. 323; D. Spälti, Die rechtliche Stellung der Bank als Vermögensverwalterin,unter Berücksichtung der Anlageberatung, Thèse, Zurich (Schulthess) 1989, p. 34.162 Le droit et la gestion de fortune


un mandat. 12) Défini à l’article 394 alinéa 1CO, le mandat est le «contrat par lequel lemandataire s’oblige, dans les termes de laconvention, à gérer l’affaire dont il s’estchargé ou à rendre les services qu’il a promis».En tant que mandataire, le gérant de fortunepromet un service: la gestion. C’est uneobligation de faire qui tend vers un résultat –atteindre les objectifs convenus avec le client –sans pour autant le garantir. Reprenant unedistinction du droit français, on parle d’obligationde moyens, par opposition à une obligationde résultat. 13) Débiteur d’une obligation demoyens, le gérant de fortune est tenu de fournirun effort de diligence, en vue d’atteindre unrésultat, sans que celui-ci soit dû. Très concrètement,cela signifie qu’une performanceinférieure à celle attendue, voire même uneperte, n’établit pas à elle seule la mauvaiseexécution du mandat. Il appartient donc auclient de démontrer que la sous-performanceou la perte est la conséquence d’un manquementdu gérant à la diligence promise. 14)La diligence: une obligation déterminéeau moyen de critères objectifsDe façon synthétique on peut affirmer que lemandataire promet sa diligence, c’est là sonobligation principale. 15) Concrètement quepromet le gérant lorsqu’il s’engage – mêmeimplicitement par la seule acceptation d’unmandat – à se comporter de façon diligente?Les articles 394 ss CO n’apportent guère deprécisions. Le législateur a conçu le mandantcomme un contrat cadre, réglant toutes sortesde prestations de services. Ces dispositionss’appliquent à des situations aussi diversesque les rapports entre un client et son avocat,un patient et son médecin, un artiste et sonimprésario et, bien sûr, un gérant et son client.Dans une jurisprudence abondante, le Tribunalfédéral a eu l’occasion de répéter quela diligence requise se détermine au moyende critères objectifs par référence à celleque montrerait un mandataire consciencieuxplacé dans la même situation. 16) Les exigencessont plus élevées à l’égard de celui quiexerce son mandat à titre professionnel 17) etrémunéré 18) . Pour fixer le standard de diligencerequis, le juge recourt aux règles généralementsuivies dans la profession, enl’occurrence aux directives de l’Associationsuisse des banquiers concernant le mandatde gestion de fortune (ci-après «directivesASB mandat de gestion»). 19)Les principes posés dans ces directives,plus particulièrement aux articles 3, 4, 7, 9 et11 viennent préciser les contours de l’obligationde diligence du gérant. En écho à l’article3 de ces directives, le Tribunal fédéral arécemment précisé que le mandataire diligentest tout d’abord celui qui a les compétences12) Dans son arrêt du 15 septembre 2004 (n. 1) le Tribunal fédéral semble se rallier à cette thèse.13) CR-CO F. Werro N. 5–7 ad art. 394 CO et N. 13 ad art. 398 CO; BeK-W. Fellmann, N. 102 à 104 ad art.394 CO qui considère cette distinction terminologique inutile, tout en admettant que le mandataire s’engageà déployer une activité en vue d’un résultat. Distinction adoptée par le Tribunal fédéral: TF du 5 mai 1994 inSJ 1994 729.14) ATF 115 II 62/JdT 1989 I 539; TF du 14 décembre 1993 in SJ 1994 284.15) L’art. 398 al. 2 CO rappelle que le mandataire répond de la bonne et fidèle exécution du mandat.16) Cf. not. ATF 120 II 248; ATF 115 II 62/JdT 1989 I 539. Dans un contexte particulier – mandat de gestion àtitre gratuit exécuté par un «crieur en bourse», le TF n’a pas objectivé le standard de diligence (ATF du 31octobre 1997 in SJ 1998 379).17) ATF 124 III 155/SJ 1998 689: le devoir de fidélité du gérant de fortune professionnel est également plusétendu.18) Cf. not. TF du 5 mai 1994 in SJ 1994 729. On retrouve le même critère à l’art. 99 al. 2 CO, qui contrairementà ce que laisserait penser sa note marginale «Etendue de la réparation» se rapporte à la diligence due.19) Le Tribunal fédéral applique ces directives à tout gérant professionnel, qu’il s’agisse d’une banque ou d’ungérant indépendant cf. ATF du 31 octobre 1997 in SJ 1998 379, TF du 28 juillet 1995, Cause 4C.467/1994, n. p.Le droit et la gestion de fortune 163


nécessaires à la bonne exécution de son mandat.A défaut, accepter un mandat constitueune «Übernahmeverschulden», soit une «fautedans l’acceptation du contrat» que notre Coursuprême assimile à une violation de l’obligationde diligence. 20) Dans le cas rappelé entête du présent article, les juges ont considéréqu’il appartenait aux compétences professionnellesdu gérant d’être à même de calculerla quantité de dérivés nécessaire à couvrirle portefeuille. 21)Des règles professionnelles et des principesposés par la jurisprudence il apparaît queles facettes de l’obligation de diligence sontmultiples. Ainsi, le gérant diligent disposerades qualifications et de l’organisation que requiertl’exercice de son activité et s’assureraqu’il en est de même pour ses collaborateurs.Il commencera par analyser la situation deson client sous l’angle personnel, professionnel,patrimonial, familial, fiscal, etc., ses objectifs,ses besoins et son aptitude à supporterdes risques, afin d’établir une stratégied’investissement qui corresponde au profil duclient. Il se tiendra aux opérations autoriséespar le contrat. Il suivra l’évolution des investissementsentrepris, en particulier, et duportefeuille, en général. Il appuiera ses choixsur des informations sûres et une analyseapprofondie, recourant si nécessaire au conseilde spécialistes. Il diversifiera les placementsqu’il choisira aisément négociables. Ilne rendra pas le compte de son client (potentiellement)débiteur. 22)Les conditionsde la responsabilité du mandataireLa doctrine majoritaire 23) et la jurisprudenceconsidèrent que le client qui veut mettre enœuvre la responsabilité contractuelle de songérant doit établir cumulativement que le géranta violé l’une de ses obligations contractuelles,qu’il en est résulté un dommage etenfin que ce dommage est en relation de causalitéavec la violation établie. La seule existenced’une perte ou d’une mauvaise performancene suffit pas, le gérant ne répondantpas du résultat. Il faut que la perte soit laconséquence de la violation d’une obligationcontractuelle, qui sera souvent l’obligation dediligence concrétisée sous l’une des formesrappelées précédemment.Le client n’a pas à apporter la preuved’une faute, dont l’existence est présumée(présomption légale). Le gérant a cependantla possibilité de renverser cette présomptionen démontrant qu’il n’a commis aucune faute.Ces conditions résultent de l’applicationde l’article 97 alinéa 1 CO, régime général dela responsabilité contractuelle, applicable parle renvoi des articles 398 alinéa 2 CO et 321eCO. L’article 97 alinéa 1 CO prévoit: «Lorsque20) TF du 15 septembre 2004 (n. 1). Dans un arrêt antérieur (ATF 124 III 155/SJ 1998 689), le TF avait laisséouverte la question de savoir si la faute dans l’acceptation du contrat était relevante seulement sous l’angle dela faute ou si elle constituait en outre une violation du devoir de diligence.21) La question tranchée par le Tribunal fédéral n’est pas marginale. A teneur de la jurisprudence, lesopérations autorisées dans le cadre d’un mandat de gestion discrétionnaire sont les opérations bancairesordinaires telles que définies par les directives ASB mandat de gestion. Or, la définition de l’ASB inclut desopérations sur dérivés, pour autant qu’elles soient couvertes (art. 8, 13 et 14).22) C. Bretton-Chevallier, Le gérant de fortune indépendant, Schulthess, Genève, Bâle, Zurich 2002, p. 91ss.23) Cf. not. P. Tercier, Les contrats spéciaux, 3 ème éd. Schulthess, N. 4722.164 Le droit et la gestion de fortune


Nicola Bravetti, Jean-Pierre Zuber et Marco Baggiolini 2002 à Lugano: l’ASG signe un accord de partenariat avecl’Université de Lugano.Forum décembre 2005 à Zurich: l’équipe de direction de l’ASG accueille ses membres lors du concert de Noël(Maurice Baudet, Philipp Stamm, Morys Cavadini).Le droit et la gestion de fortune 165


le créancier ne peut obtenir l’exécution ou nepeut l’obtenir qu’imparfaitement, le débiteurest tenu de réparer le dommage en résultant,à moins qu’il ne prouve qu’aucune faute nelui est imputable.» 24)La faute: une notion objectivéeLa loi ne définit pas la notion de faute. 25) Ellese limite, à l’article 99 alinéa 1, à poser leprincipe selon lequel «en général, le débiteurrépond de toute faute».Afin d’éviter que celui qui a violé une obligationpuisse se disculper en invoquant desfaits personnels (manque de temps, formationinsuffisante, etc.), doctrine et jurisprudenceont objectivé la notion de faute. 26)Dans cette conception, la faute est «le manquementde la volonté à un devoir imposépar l’ordre juridique» ou «l’abus ou l’emploiinsuffisant des facultés physiques, psychiquesou intellectuelles réprouvé par l’ordre juridique».27) En matière contractuelle, «l’ordre juridique»qui règle les relations entre les partiesest le contrat, il s’agit donc d’un «ordrejuridique relatif», applicable entre un débiteurparticulier et un créancier particulier. 28)La faute résulte d’un comportement inadéquatet c’est le contrat qui détermine le comportementattendu ou, à tout le moins, entrace les contours. Dès lors que la faute est unmanquement de l’intelligence ou de la volontéà la diligence dont devait faire preuvele débiteur dans des circonstances données,l’évaluation du comportement, la mesure dela diligence, variera en fonction du rapportcontractuel dans lequel elle s’inscrit.Les parties au contrat peuvent théoriquementlibrement fixer le niveau de diligenceattendue. 29) En pratique, c’est rarement le cas,à tout le moins de façon expresse. En cas desilence du contrat, on recourra aux principesapplicables en matière d’interprétation et notammentau principe de la confiance, qui permetune interprétation normative de la volontédes parties. C’est à nouveau une forme24) Selon une conception minoritaire, l’art. 398 al. 2 CO instituerait un régime de responsabilité spécial, quipermettrait de sanctionner de façon propre la violation de l’obligation de diligence, en application du régimeprévu par la loi pour la responsabilité extra-contractuelle (art. 41 CO). Dans ce régime, la faute n’est pasprésumée, ce qui conviendrait mieux à la responsabilité du mandataire qui est tenu d’une obligation demoyens et non de résultat. En d’autres termes, sauf preuve du contraire, l’absence du résultat peut êtreimputée à faute au mandataire. Dans le mandat où la prestation principale est une promesse de diligence, laviolation du contrat et la faute se confondent. Soumettre la responsabilité du mandataire à l’art. 97 al. 1 COrevient donc, selon cet auteur, à rendre impossible toute preuve d’absence de faute, toute preuve libératoire,CR-CO F. Werro, N. 38 ad art. 398 CO.25) Cf. art. 41 et 97 CO.26) Le seul aspect subjectif de la faute consiste dans la capacité de discernement au sens de l’art. 16 CC. Seulpeut être fautif celui qui dispose de la capacité de discernement cf. not. BeK-R. Brehm. N. 169 ad 41 CO.27) CR-CO L. Thévenoz, N. 51 ad 97 CO et références sous n. 89. Cette définition est commune à la notionde faute en responsabilité contractuelle et extra-contractuelle (art. 41 CO).28) En matière extra-contractuelle, l’ordre juridique est constitué des devoirs généraux que tous et chacundoit respecter envers le titulaire du bien juridique protégé CR-CO L. Thévenoz, N. 51 ad 97 CO.29) Cf. art. 19 al. 1 CO; cette disposition prévoit que «l’objet d’un contrat peut être librement déterminédans les limites de la loi».166 Le droit et la gestion de fortune


d’objectivation – l’objectivation résultant icide l’application des règles de la bonne foi –dans un contexte donné: l’objet du contrat.Ainsi, dans l’examen de la faute, le comportementattendu du professionnel ou du spécialistesera jugé plus sévèrement que celuide l’amateur ou du généraliste.Une constatation s’impose: le comportementdiligent du mandataire est aussi bien aucœur de l’objet du mandat que de la notionde faute.Exclusion de responsabilité:le système légalL’article 99 alinéa 1 CO pose le principe selonlequel celui qui a violé une obligationcontractuelle répond de toute faute, peu importele type – intention ou négligence – et ledegré – légère ou grave – de la faute. Lesexceptions à ce principe sont nombreuses.Elles résultent soit directement de la loi 30) , soitde dérogations conventionnelles. Ces dernièressont licites, en application du principede la liberté contractuelle (article 19 alinéa 1CO), pour autant qu’elles respectent les normeslégales impératives (article 19 alinéa 2CO). Parmi celles-ci figurent notamment lesarticles 100 et 101 alinéa 2 et 3 CO.A teneur de l’article 100 alinéa 1 CO estnulle toute exclusion de responsabilité pourdol ou faute grave du débiteur personnellementou d’un organe s’il s’agit d’une personnemorale. L’alinéa 2 de cette même dispositionpermet au juge de tenir pour nulleune clause qui exclurait la faute légère du débiteurou de l’un de ses organes, pour autantque la responsabilité résulte de «l’exerciced’une industrie concédée par l’autorité». LeTribunal fédéral considère que l’exploitationd’une banque, dès lors qu’elle est soumise àl’obtention d’une autorisation délivrée par laCommission fédérale des banques (autorisationde police) doit être assimilée à l’exerciced’une industrie concédée par l’autorité. 31) Ceraisonnement devrait s’appliquer à l’activitéde négociant, dont l’exercice est soumis aumême type d’autorisation et de surveillanceque l’activité bancaire. 32) La jurisprudence n’a,à ce jour, pas eu l’occasion de le confirmer.En dérogation au principe posé à l’alinéaprécédent, l’alinéa 2 de l’article 101 CO permetau débiteur de se libérer par avance desa responsabilité dérivant du fait de ses auxiliaires,que ceux-ci aient commis une fautegrave ou légère. Cependant, si la responsabilitédécoule de «l’exercice d’une industrieconcédée par l’autorité», seule l’exclusion deresponsabilité pour faute légère de l’auxiliaireest licite.Ainsi, le mandat de gestion de fortuneexercé par une banque – ou un négociantne pourra valablement exclure que la responsabilitépour faute légère d’un auxiliaire. Encas de faute légère d’un organe de la banque,une pareille exclusion pourrait être tenuepour nulle par le juge.Si le mandat est confié à un gérant indépendant,il pourra – pour autant qu’il ne soitpas négociant 33) – exclure sa responsabilitépour sa faute légère ou pour la faute légèrede l’un de ses organes. Il pourra égalementexclure sa responsabilité pour toute faute deses auxiliaires.30) Cf. not. art. 248 al. 1 CO; art. 538 al. 1 CO.31) ATF 112 II 450/JdT 1987 I 91.32) Dans le même sens CR-CO L. Thévenoz, N. 27 ad art. 100 CO, qui conditionne l’application de 100 al. 2CO à l’impossibilité pour les clients de négocier la teneur des clauses exclusives de responsabilité.Le droit et la gestion de fortune 167


PHOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSDepuis 2001, l’ASG organise régulièrement des «forums», rencontres réunissant les gérants de fortune,leurs clients et amis ainsi que d’autres intéressés pour maintenir et développer les contacts dans le cadre dediscussions fructueuses, tout en goûtant aux plaisirs musicaux et gastronomiques.168 Le droit et la gestion de fortune


Faute légère, faute grave:comment tracer la limite?Les conditions légales d’admission des clausesd’exclusion de responsabilité amènenttout naturellement à se demander commentdistinguer une faute légère d’une faute graveou du dol. Ce sont à nouveau des notionsque la loi utilise, mais qu’elle ne définit pas.C’est ainsi dans la jurisprudence qu’il faut rechercherune précision de ces notions.La faute intentionnelle est en principe toujoursgrave. 34) Constitue une négligencegravement fautive «la violation de règles élémentairesqui devraient s’imposer à toutepersonne prudente dans la même situation;[seront prises] en considération les circonstancesobjectives de l’acte et les circonstancespropres à son auteur». 35) La négligence peutêtre qualifiée de légère si le comportement,sans être acceptable, n’est pas particulièrementrépréhensible. 36) La négligence légèreest, en d’autres termes, la faute que mêmequelqu’un de raisonnable pourrait, une fois,dans une situation identique, commettre. 37)L’article 100 alinéa 1 CO parle de dol. Doctrineet jurisprudence s’accordent à dire quele dol, au sens de cette disposition, vise lafaute intentionnelle. 38) Il ne s’agit donc pasd’un troisième type de faute.La distinction entre faute grave et légèreest donc graduelle, elle est également floue.Elle dépendra en grande partie des circonstancesdu cas d’espèce, ce qui réduit la théorisationau profit de la casuistique 39) et ne favoriseguère la sécurité juridique.Dès lors que l’évaluation de la faute prenden compte les circonstances propres à sonauteur, le comportement d’un professionnelsera jugé plus sévèrement.Exclusion conventionnellede responsabilité: quelle efficacité?Même sans suivre la conception – non dénuéede fondement – selon laquelle une clause restrictivede responsabilité est contraire à l’essencemême du mandat, on peut sérieusements’interroger sur l’efficacité de ces clauses dansle cadre d’un mandat de gestion notamment.Le gérant de fortune promet sa diligence,il s’engage à gérer le patrimoine de son clienten vue d’objectifs convenus avec lui. Du faitde sa qualité de professionnel offrant ses servicesdans le domaine de la finance, le clientest en droit d’attendre de lui un niveau de di-33) Un gérant indépendant qui gère les fonds de ses clients déposés au nom des clients, auprès d’une banquetierce à l’égard de laquelle il se légitime au moyen d’une procuration conférée par le client, n’est pas unnégociant et n’est soumis à aucune surveillance administrative, hormis sous l’angle restreint de la Loi fédéraleconcernant la lutte contre le blanchiment d’argent dans le secteur financier, du 10 octobre 1997 (LBA, RS955.0). Par contre le gérant qui est dépositaire ou propriétaire fiduciaire des avoirs sous gestion ou quiachète et vend des valeurs mobilières à ses clients par le biais de son compte ou de son dépôt rentre dans lacatégorie de négociant pour compte de clients au sens de la Loi fédérale sur les bourses et le commerce desvaleurs mobilières du 24 mars 1995 (LBVM, RS 954.1). Cf. art. 2 d LBVM et 3 al. 5 OBVM et la circulaire 98/2de la CFB du 1 er juillet 1998 «Commentaires du terme de négociant en valeurs mobilières».34) CR-CO F. Werro, N. 98 ad 42 CO.35) ATF 115 II 283, 287; TF du 13 juillet 2000 in SJ 2001 I 110; Cf. BeK-R. H. Weber N. 72 ad art. 99 CO. Enmatière de gestion de fortune, A. Bizzozero, (n.3) considère que toute violation des principes posés dans lesdirectives ASB mandat de gestion constitue une faute grave.36) CR-CO F. Werro, N. 98 ad art. 41 CO.37) Dans le même sens, CR-CO L. Thévenoz N. 15 ad art. 100 CO; BeK-W. Fellmann, N. 521 ad. Art. 398 CO.38) CR-CO L. Thévenoz, N. 15 ad art. 100 CO.39) Pour une casuistique: BeK-R. H. Weber, N. 13 (faute grave) et N. 77 (faute légère) ad art. 99 CO.Le droit et la gestion de fortune 169


ligence accru. La tendance jurisprudentielleva très clairement dans ce sens: «Les personnesou entreprises qui s’occupent professionnellementd’opérations d’investissement, sontsoumises à un devoir d’information particulierlors de l’élaboration et de l’exécution decontrats de gestion de fortune. [...] Unconseiller ou intermédiaire en investissement,qui exerce son activité en vue ou dans le cadrede la gestion de fortune, est soumis à côtédu devoir d’information sus mentionné à undevoir de conseil et de mise en garde, dont lasource commune se trouve dans le devoir dediligence et de fidélité tiré des règles du mandat(article 398 alinéa 2 CO).» 40)Plus récemment, le Tribunal fédéral aexpressément reconnu qu’accepter un mandatde gestion de fortune alors que l’on nedispose pas des compétences et de l’organisationnécessaires pour l’assumer, constitue déjàune violation de l’obligation de diligence. 41)Le client qui veut mettre en cause la responsabilitéde son gérant doit établir la violationpar celui-ci de l’une de ses obligations, leplus souvent de son obligation de diligence.42) Le client doit établir que son gérant n’apas eu le comportement adéquat, celui quetout client est en droit d’attendre d’un gérantde fortune professionnel, dans une situationsimilaire. Cette démonstration faite, le gérantpeut-il encore se libérer en prouvant qu’il n’acommis aucune faute, pas même une négligence,comme le lui permet l’article 97 alinéa1 CO?L’examen des décisions du Tribunal fédéraldémontre que, dans les obligations demoyens, une fois que la violation de l’obligationde diligence est établie, la preuve libératoirede l’absence de toute faute est pratiquementsystématiquement vouée à l’échec. 43) Encela on peut suivre les auteurs qui soutiennentque chaque fois que le gérant viole sondevoir de diligence ou de fidélité, il remplitl’aspect objectif de la faute. 44)Peut-être le gérant de fortune pourra-t-ilcependant démontrer que sa faute n’est quelégère et se prévaloir ainsi d’une clause deresponsabilité limitée à la faute grave? On avu que le seuil minimal de diligence attendued’un gérant de fortune était concrétisé par lesstandards de la profession. Adopter un comportementqui ne répond pas à ce seuil, êtreen dessous des standards professionnels,n’est-ce pas grave par définition?C’est la position soutenue par certains auteurs.45) Dans son arrêt du 15 septembre 2004,le Tribunal fédéral répond, in abstracto, parla négative. La simple violation du contrat, del’obligation de diligence sous l’une de sesformes, ne permet pas de conclure automatiquementà l’existence d’une faute, mêmemoyenne. Le principe semble clair. Cependantsi, en pure théorie, violation du contratet faute sont deux conditions distinctes de laresponsabilité du mandataire, de la réalisationde la première les tribunaux déduisent leplus souvent l’existence et le degré de la seconde.Le raisonnement du Tribunal fédéral,dans son arrêt du 15 septembre 2004 illustrecet enchaînement. 46)Ainsi, l’évolution jurisprudentielle tendantà augmenter le niveau de diligence attendud’un gérant professionnel a pour conséquencede baisser le seuil de la faute grave etdonc de diminuer l’efficacité des clauses restrictivesde responsabilité. Cette conséquence40) ATF 124 III 15 cité dans sa traduction in SJ 1998 689.41) ATF du 15 septembre 2004 (n. 1).42) Ainsi que cela ressort du passage cité supra de l’ATF 124 III 155 (n. 41) la distinction entre les devoirsdécoulant de l’obligation de diligence et ceux découlant de l’obligation de fidélité n’est pas claire.43) ATF 117 II 563, 567, voir aussi TF in SJ 2002 I 209.44) On rappellera que l’aspect subjectif de la faute est la capacité de discernement au sens de l’art. 16 CCS.Dans les cas qui se présentent en matière de gestion de fortune, elle n’est jamais discutée.45) A. Bizzozero, op. cit. (n. 3) p. 179.46) TF du 15 septembre 2004 (n.1), consid. 2.4.170 Le droit et la gestion de fortune


est-elle réellement voulue par nos tribunaux?Est-ce la réponse pragmatique et délibérée duTribunal fédéral à un débat doctrinal délicat?Est-ce plus le hasard d’une casuistique que lefruit d’une réflexion de fond? La questionreste ouverte.Ces constats ne devraient cependant pasinquiéter les professionnels. Pratiquer la gestionde fortune n’est pas plus dangereux aujourd’huiqu’il y a vingt ans. D’une part, ilreste difficile pour le client de mettre encause la responsabilité de son gérant. Etablirque la perte ou la mauvaise performancedont il se plaint est la conséquence d’une violationpar son gérant de l’obligation de diligencen’est pas aisé. C’est d’autant moins aisédans un univers financier où les produits sontplus diversifiés et plus complexes.D’autre part, appliquer à la gestion de fortunedes standards de diligence élevés, c’estreconnaître – au moins implicitement – la crédibilitéet le professionnalisme de ses acteurs.Dans un contexte où certains semblent mettreen cause cette crédibilité du fait de l’absencede surveillance administrative des gérants defortune indépendants, cette reconnaissanceest particulièrement bienvenue.Le droit et la gestion de fortune 171


Zukunft der BrancheL’avenirIl futuro


De nouveaux défis dans un monde en profonde transformationQuel avenir pour les gérants de fortune?■ Xavier ComtessePenser à l’avenir, c’est vouloir anticiperson futur, mais le futur trouve par natureses origines dans le présent.Donc, penser demain, c’est regarder aujourd’huiles tensions, les forces en mouvement,les tendances émergentes qui toutes,d’une manière ou d’une autre, vont définirl’avenir. Un rapide tour d’horizon montrequ’au moins cinq évolutions vont transformerradicalement le monde économique et financieret par effet de ricochet, la profession degérant de fortune: la démographie, la surréglementation,la globalisation, la digitalisationet le consomma(c)teur.1. La démographieAvec l’allongement de l’espérance de vie, nossociétés connaissent un double mouvement,à savoir une population âgée en forte croissanceet une population jeune et active en■ Xavier Comtesse, né à St-Imier (BE), est Licenciéen mathématiques, docteur en informatique de l’Universitéde Genève. Il est Créateur de trois start-up àGenève et a exercé un travail de pionnier dansl’édition, la communication (première radio localeentièrement automatisée) et les télécommunications.Il a été le premier consul scientifique à la tête de laSwiss House à Boston. Il est en charge depuis 2002,de l’antenne romande du Think Tank «Avenir Suisse»principalement sur les questions d’innovation.nette diminution, du moins proportionnellement.Ce changement de structure de la pyramidedes âges a une conséquence prévisible,celle d’un profond déséquilibre entre le nombred’actifs et celui de retraités. Ce déséquilibreva entraîner une charge considérable surles actifs et notamment sur leur capacitéd’épargne. En effet, comment imaginer unesituation où ils pourront, d’une part, supporterles charges de l’Etat Providence telle quenous le connaissons aujourd’hui et, d’autrepart, payer pour les baby boomers devenuspapy boomers? L’équation semble sans solution,à moins qu’entre-temps, une gigantesquerévolution de la productivité ait lieu.A ceci va s’ajouter un autre phénomène,toujours lié à l’allongement de la vie, celuide l’apparition d’une quatrième générationpermanente dans la composition des familles,celle des arrière-grands-parents. Commel’espérance de vie gagne deux ans tous lesdix ans, on assiste à l’installation quasi définitivede cette quatrième génération dansl’espace social.La société vieillissantepose de nombreux problèmes ...Nous devrons ainsi faire face à plusieurs problèmes.En premier lieu, comment gérer deuxgénérations à la retraite sans perdre la croissancequi est à la base de notre système économiqueet social?L’avenir 175


Ensuite, autre problème, l’héritage qui dansles époques précédentes jouait un rôle déterminantdans la répartition de la richesse ausein de la société mais également dans la relanceéconomique. En effet, la fortune familialeétait en quelque sorte redistribuée à la générationmontante au moment où celle-ci étaitla plus productive. Aujourd’hui, on assiste àune sorte d’aberration économique puisque laquestion de l’héritage est l’affaire de deux générationsà la retraite. Cette situation va devoirtrouver rapidement une issue favorable sinonl’argent de l’épargne risquera de rester très àl’écart des circuits de production.Enfin, la génération du «grand âge» (au-delàde 85 ans) va nécessiter des soins particuliersnotamment en présences humaines et en soinsthérapeutiques. Elle va ainsi occuper un personnelimportant qui, lui aussi, fera défautdans le fonctionnement sociétal classique.... et formule de nouveaux défispour la gestion de fortuneAprès ce rapide tour d’horizon sur la nouvellerépartition démographique, on saisit bien l’importancedu décalage entre ce que l’économietraditionnelle connaissait et ce champtotalement nouveau, ouvert par la sociétévieillissante.En termes de gestion de fortune, la créativitédes professionnels devra apporter dessolutions personnalisées sans négliger l’objectifglobal de toute société: la croissance etla création de richesse. L’objectif particuliersera d’innover dans la capacité de choisir, ausein de chaque famille, une solution spécifiquevers le plus productif des héritiers touten équilibrant la situation des autres membresde la famille. En ce sens, l’héritage du savoir-fairedes grandes familles protestantesgenevoises et de la banque privée pourraitservir de modèle à ces nouvelles formes de lagestion du patrimoine familiale.Pour être complet, il faut aussi voirqu’avec le changement de la structure des générations,il se passe un autre phénomènequi est celui du comportement insolite desjeunes générations moins fidèles qui «zappent»plus volontiers. Elles cherchent avanttout la performance et prennent davantage derisques. De plus, elles raffolent des nouvellestechnologies et donc vont agir de manièreplus autonome et individuelle. Ces pratiquesvont être analysées plus loin (cf. point cinq).2. La sur-régulationLe législatif et les administrations ne chômentpas: la régulation ne cesse de s’amplifier. Lasource première de ce phénomène n’est pasdue à une quelconque insuffisance du législatifmais bien dans le processus lui-mêmequi est aujourd’hui en auto-allumage. Régulerpour réguler semble être le leitmotiv dumonde politique.Tout cela pourrait être acceptable si les loisou les nouveaux règlements se substituaientou remplaçaient les anciens, mais c’est loind’être le cas. Tout au contraire, nous assistonsà une accumulation pléthorique. Ainsi, leprincipe d’adopter une nouvelle loi ou réglementationtout en supprimant l’ancienne devraità l’avenir se concrétiser pour endiguerune bureaucratie toujours trop envahissante.Réduire les règlementsà un niveau raisonnable ...Au sommet de cette réalité déjà encombrantese greffe une autre tendance très actuelle,celle de la multiplication des centres de productiondu législatif. Après les pays, voici quel’Europe de Bruxelles se met à émettre des directivessans parler de Washington et du fiscaméricain, l’Internal Revenue Service (IRS).Avec ce changement des lieux de productionde la régulation, il s’avère que de plus en plusles organismes gouvernementaux ou nongouvernementauxcomme la Banque desrèglements internationaux (BRI) ou InternationalMonetary Fund (IMF) se mettent àémettre des règlements et ceci hors du cadrehabituel du législatif international. Bref, lapaperasserie est en train d’envahir le mondede la finance.Cela a des conséquences et un coût. Sibien que d’un côté, il s’opère une sorte deprofessionnalisation de la réponse à la régulationnotamment à travers le Qualified IntermediaryRegulatory et, de l’autre, un surcoût176 L’avenir


dont les clients vont devoir s’acquitter. Dansune période de grande compétition sur lesmarges, ceci n’est évidemment pas une bonnenouvelle.... afin de rester compétitifLe lobbying des milieux professionnels de lagérance de fortune devrait, s’il avait lesmoyens, faire marcher le balancier de la réglementationdans l’autre sens pour obtenirun allègement de ces contraintes trop souventrestrictives et revenir à des conditionsplus acceptables. En d’autres termes, les professionnelsde la gestion de fortune doiventreprendre l’initiative pour une réduction etune simplification massives des règlements.Il en va non seulement du futur de la professionmais également du bien-être de laclientèle qui tôt ou tard rejoindra des placesfinancières plus accommodantes dans ce domaine.La compétition a déjà commencé et laSuisse a perdu ainsi l’un de ses avantagescompétitifs notoires qui était issu d’un environnementfavorable à la finance. Un réveiltardif signifierait en l’occurrence une mortcertaine.3. La globalisationLa globalisation des marchés atteint celle descomportements comme Thomas Friedman l’asi bien montré dans son récent livre «Theworld is flat». Cette nouvelle réalité a desconséquences pour les places financièresnationales car plus rien n’y est chasse gardéeet tout y est transparent. Tout se sait, tout sedivulgue. La circulation ainsi accélérée del’information l’a rendue en quelque sorte gratuite.Tout le monde dispose simultanémentde toutes les informations disponibles.Par la globalisation, l’information qui est àla base même du métier de financier a ainsiperdu de sa valeur intrinsèque. On peut dèslors se poser la question: par quoi est-elleremplacée pour créer de la valeur? La réponseest simple: par la connaissance qui apris le relais.En effet, il y existe une grande différenceentre les notions de données, d’informationset de connaissances. Prenons un exemplepour illustrer ces différences. «Un mètresoixante» est une donnée, «Jean mesure unmètre soixante» devient une information etsi je précise «Jean est petit», il s’agit d’uneconnaissance.Regardons-les en détail. En premier lieu,j’ai fait une mesure quantitative (donnée),puis dans un deuxième temps, j’ai identifiécette mesure à quelqu’un et j’ai créé ainsi uneinformation. Mais pour dire «Jean est petit»,j’ai dû effectuer (dans une certaine région)une analyse comparative d’informations (enl’occurrence la mesure des autres habitantsde la même région), car si j’avais effectué lamême évaluation chez les pigmés, je seraisarrivé à la conclusion inverse: «Jean est ungéant.» En conséquence, la connaissance esttoujours liée à un traitement de l’informationet à son interprétation, si possible sur unegrande échelle. Mais pour effectuer ce traitement,il faut une conception, un modèle, desalgorithmes.De la simple informationà la connaissance vers une conceptionLa connaissance est une dualité qui allie uneinformation à un concept théorique. Dès lorsque l’information initiale disparaît au profitde la connaissance, le métier de gérant defortune change complètement. Il ne s’agitplus de choisir en fonction des informationstel ou tel produit financier adapté au client,mais bien d’être capable de manipuler l’ensembledes informations dans un conceptclient. A savoir que ce n’est plus seulement letype de profil risque du client qui compte,mais bien une conception, une philosophied’investissement qui sont élaborées avec leclient en fonction de l’évolution du marché.Prenons encore un exemple: si un clientrefuse d’investir dans le private equity maiss’intéresse aux start-up et à toutes les nouvellestechnologies, il est alors possible dedéfinir un concept reposant sur le businessmodèle d’un investissement à la baisse desentreprises cotées qui ne se transforment pas,par exemple investir sur Apple contre l’industriede la musique ou encore sur Skype/Google contre les entreprises de télécom. CeL’avenir 177


modèle simple montre qu’une connaissanceconceptualisée dans des algorithmes permetde résoudre un problème jadis insurmontablecar basée uniquement sur l’information. Laglobalisation de l’information pousse vers laconnaissance et elle-même vers la conceptualisationde cette dernière.4. La digitalisationPeter Schwartz écrivait dans un livre remarquable:«Le monde a passé jusqu’ici à traversdeux grandes transformations: de la cueilletteà l’agriculture, une transition de deux à troismillénaires, et de l’artisanat à l’industrie, undéveloppement de 200 à 300 ans. Nous sommesà la veille de la troisième transformationqui pourrait prendre entre 20 à 30 ans.» 1)Même si cette vision peut apparaître à premièrevue provocatrice, il n’en est rien. Eneffet, la digitalisation des activités humainesnotamment économiques, informationnelleset du savoir vont créer un monde qui n’a jamaiseu d’équivalence. Nous sommes entrésdans cette troisième grande transformation etnous allons tenter d’y voir plus clair.Une révolution fondamentale ...D’abord, la révolution digitale concerneavant tout le secteur des services qui est, parexcellence, celui qui traite les informations etles savoirs. Ensuite, la digitalisation est le faitde transformer des procédures humaines enalgorithmes automatisées. Enfin, en s’attaquantaux savoirs, la métamorphose sociétaleporte en elle un changement profond d’autantplus qu’elle s’est donné un nouvel outil:l’Internet.Ce moyen de communication, qui a connuun développement fulgurant, a mis en réseaules intelligences planétaires au service d’uneaction collective, souvent désintéressée, et quitransforme la manière même de concevoir letravail, le commerce, la relation au client etles business modèles.Evoquer le Web, c’est parler de la révolutiondigitale, car cette dernière est indissociabledu formidable élan d’un renouveau économique.Si nous songeons un instant à l’absencede distance, au temps réel des transactions,à l’effondrement des coûts, à l’évictiondes intermédiaires, à la montée en charge duconsommateur (consumer empowerment), àla diffusion du travail, à la recomposition dela chaîne de la valeur, aux start-up qui rivalisentavec les grandes entreprises, nous comprenonsque quelque chose d’énorme est entrain de transformer notre monde.... touchant aussi la gestion de fortuneLe citizen empowerment dans la gouvernancemonde en est un autre exemple au mêmetitre d’ailleurs que la révolution des savoirsou de l’enseignement. Il est aujourd’hui encoredifficile d’anticiper tous ces changements,mais lorsque l’on remarque commentle iPod et le MP3 ont ébranlé l’industrie de lamusique et de quelle manière Easyjet a dynamiséle secteur des transports aériens ou encorela révolution amenée par Skype dans lesecteur des télécommunications, nous sommesen droit de penser que les changementsradicaux sont à peine engagés.Les grands acteurs d’hier ont un avenir incertainface aux nouveaux entrants qui, eux,exploseront dans le futur. Il ne s’agit pas d’uneffet de mode comme la «nouvelle économie»,mais bien d’une phase de cette profonderévolution avec l’avènement de la productivité.En effet, en observant dans le détailla transformation économique actuelle, il estperceptible que d’ores et déjà les modèleshautement productifs remplacent les anciens,les rendant souvent obsolètes. Aldi, Easyjet,Swissquote ne sont en aucun cas des entrepriseslow cost mais plutôt des sociétés highproductivity.C’est l’ultime enjeu, il ne faut pas s’y tromper.En ce sens, il y aura des conséquencesimportantes sur la profession de gérant defortune avec l’apparition de plus en plus massivede services online qui, un jour, prendrontla forme de véritable family office. La1) Peter Schwartz, Inevitable Surprise: Thinking ahead in a time of turbulence, Gotham Books, New-York, 2003.178 L’avenir


menace est bien réelle et réinventer sanscesse les bases de la profession est une nécessitéabsolue.5. Le consomma(c)teurUne des grandes particularités de la transitionéconomique actuelle réside dans le rôle actifpris par le consommateur.Que ce soit au niveau de la configurationdes ordinateurs lors des achats online àl’exemple de Dell ou dans la réservation etl’organisation des voyages, des transactionspostales ou bancaires par le e-banking ouencore dans l’achat de musique par iTune ouiPod et de livre par le biais d’Amazon: leconsommateur se retrouve dans une situationd’agir, il ne fait plus simplement desachats clé en mains comme dans les années60–70 aux supermarchés. Désormais, leconsommateur intervient dans le processusd’achat en y ajoutant de la valeur. Ce changementest fondamental.Les consommateurs sont plus actifset plus indépendantsEn effet, lorsque l’on examine dans le détail,le processus de la chaîne de valeur dans lesentreprises «transformées», il apparaît que lebusiness modèle a changé en favorisant uneproductivité accrue par l’intervention desconsommateurs eux-mêmes. Des exemplescomme eBay ou Wikipedia montrent jusqu’oùce processus d’intégration des consommateurspeut aboutir. eBay offre une plateformeInternet de vente aux enchèresd’objets familiaux superflus, inspirée de lalongue tradition américaine du yard sale ouautrement dit la vente dans le garage. En définitive,cette entreprise californienne a crééle plus grand magasin du monde online.Le constat immédiat résultant de cettetransformation est l’émergence de nombreuxamateurs qui deviennent de vrais professionnelssans avoir aucune expérience au préalabledans la vente d’objets marchands ou dansun négoce de ce type-là. Les «mam’s & pap’s»business ont littéralement explosé Outre-Atlantique.Cette activité longtemps considéréecomme accessoire (second job) s’est avéréeêtre un emploi à plein temps. L’ensemble dusystème eBay est tourné sur le customer empowerment.Aujourd’hui, les répercussions sont nombreuseset parmi celles-ci, il faut retenir unmarché évalué à des dizaines de millions deconsommateurs qui perçoivent le mondeéconomique autrement. Ceux qui sont devenusdes acteurs-entrepreneurs refusent formellementl’étiquette de consommateurs passifs.C’est une réalité journalière qui couvrel’ensemble de leurs activités et tout particulièrementcelle de la gestion de leur patrimoineet de leur finance. Une sorte de frontière a étéfranchie avec un point de non-retour qui impliqueaussi la gestion du marché des capitaux.Une personne qui sait se prendre encharge aura tendance à gérer son e-bankinget ses biens de façon indépendante.Un autre exemple tout aussi fondamentalest le cas de Wikipedia. Cette encyclopédieInternet, réalisée par des gens ordinaires, estdevenue, en quelques années, la plus grandeencyclopédie au monde. Après des débutschaotiques notamment en ce qui concernaitla qualité des textes et des définitions, le systèmea atteint sa maturité. C’est aujourd’huil’encyclopédie la plus consultée de la planètedans une centaine de langues et avec une caractéristiquede taille: elle est gratuite.Créativité, partage en temps réelet gratuitéLe monde Internet impose ainsi trois conceptsrévolutionnaires que le monde économiqueclassique a de la peine à intégrer: la créativitédes gens ordinaires, le partage en temps réelsur le «territoire-monde» et la gratuité.Ces trois nouvelles représentations misesensemble changent désormais la donne dansle domaine des relations commerciales. En effet,comment capitaliser si tous les autres partenairesdans le monde créent, donnent etéchangent des services pour rien? La réponseà cette énigme est à rechercher chez lesconsomma(c)teurs eux-mêmes, ces nouveauxpionniers de l’économie.En ce sens, l’exemple de l’industrie de lamusique peut nous éclairer. Depuis la créa-L’avenir 179


tion de la norme MP3, la musique est devenuedigitale, partagée, recréée et quasi gratuite.Effectivement, les jeunes gens se sontemparés de cette musique facilement manipulablepar ordinateur. Ils ont amélioré lesmorceaux musicaux avec pour preuve le succèsdes DJ et les ont redistribués immédiatementet quasi gratuitement. Lorsque Appleavec son iPod et iTune offre à ces mêmesjeunes les outils nécessaires, immédiatement,Sony (une des entreprises leader sur le marché)est obligée de licencier 25 000 employés.La réécriture de l’histoire du secteur économiquede la musique a commencé.Conséquencespour la gestion de fortuneIl ne faut pas s’y tromper, le nouveau modèleéconomique va toucher toutes les industrieset spécialement les services. Les conséquencesà venir pour la gestion de fortune sontmultiples. Voici quelques facteurs spécifiquesqui auront des répercussions dans le futur surle métier de gérant de fortune:• une concurrence accrue,• une pression sur les marges,• un zapping de la clientèle,• une offre extraordinaire et abondante deproduits financiers,• une multiplication de la réglementation,• une gratuité de l’information,• une réelle difficulté à inventer desconcepts de savoir financier,• une globalisation de la concurrence,• des consommateurs actifs et dynamiques,• une tension sur les performances,• une définition du nouveau rôle des intermédiaireset• des réseaux planétaires plus complexes. 2)Esquisse d’une piste positiveJe vais donc tenter d’amorcer ci-dessous unepiste positive pour le renouveau de la profession.L’idée clé de cette esquisse est d’anticiperle cheminement de la transformation desattitudes et aptitudes du client et de créer unevision pour la profession.En effet, la profession de gérants de fortuneest, et le deviendra encore davantage, baséesur une relation professionnelle de confianceet de proximité avec la clientèle. C’est le corpsbusiness, ne nous y trompons pas. Donc, s’ilest admis que le client devient de plus en plusproactif et entre en action, s’informe et agit,alors il est bien clair que la valeur ajoutée àcréer sera d’un ordre nouveau.D’un côté, il exigera un back office à uncoût minimum et, de l’autre, un front officeavec une performance maximale. Cela aurapour effet que le back office doit être automatiséde façon optimale et regroupé ausein de plateformes communes. Ce pointsemble évident.Avec un total front office, il va falloirconcevoir une approche plus proactive avecle client. Si ce dernier adhère pleinement àcette nouvelle démarche, il fera partie prenantede la création de richesse, car il ne fautpas oublier que son réseau de connaissancesest au moins aussi important que celui desprofessionnels. Par conséquent, une démarcheconjointe participera à cette création derichesse. Pour se faire, des logiciels informatiquesutilisant Internet pourraient être à ladisposition des clients qui leur viendraient enaide indépendamment de tout autre relation.Ce serait l’avènement d’un family office virtuelà grande échelle.Tout en sachant que cette liste n’est pasexhaustive, il apparaît que plus que jamaisl’avenir de la profession est menacé si ellen’est pas capable de relever ces défis.2) J’ai volontairement passé sous silence un facteur de risque important qui est le maintien ou non du secretbancaire en Suisse.180 L’avenir


Actuellement, ce type d’outil est testé par lee-banking. En effet, plusieurs spécialistes dubanking online offrent des aides à la décisiontout à fait intéressantes. Il s’agit de définirbien sûr ces relations humaines qui accompagneraientces dispositifs et c’est là qu’interviendraitle savoir-faire des professionnelsde gestion de fortune.Concevoir des modèlesbasés sur des processus-clientsAinsi la nouvelle valeur ajoutée portera sur laconception de modèles intégrés gérantsclientsen fonction des connaissances partagées.En d’autres termes, les stratégies d’investissementsne seront plus basées sur des«profils-clients» mais sur des «processusclients».En intégrant les notions de temps,d’espace et d’accompagnement global, il serapossible d’échapper à la surabondance d’informationset de produits pour arriver à unespécification appropriée et individualiséedans la stratégie d’intelligence de gestion dupatrimoine. Les attitudes, les comportements,les évolutions seront modélisés dans ce typede processus. C’est finalement ce qui comptecar bien réussir, c’est durer.L’avenir 181


Mitgliederversammlung 2004 in Lausanne: Mitglieder unter sich.182 Zukunft der Branche


Das Vertrauen der Kunden ist die schönste BelohnungDie Zukunft beginnt heute■ Jean-Pierre ZuberEs kommt nicht darauf an, die Zukunftvorauszusagen, sondern darauf, aufdie Zukunft vorbereitet zu sein.» Derdies sagte, war kein geringerer als Perikles,der grosse athenische Politiker und Feldherr.Und er sagte es vor rund 2500 Jahren. Wenn’sum die Zukunft geht, machen viele zwei gegensätzlicheFehler. Die einen gehen unbewusstdavon aus, alles werde so bleiben wiein jüngster Zeit oder gerade jetzt. Die andernsehen grandiose Veränderungen rasant aufuns einstürzen, so dass schon morgen nichtsmehr sein wird wie gestern. Beide liegen, wiedie Erfahrung zeigt, absolut falsch.Veränderungen finden statt, ob wir’s wollenoder nicht. Meist gesteuert durch technologischeEntwicklungen, aber auch durch kulturelleTrends und Zeitgeist oder durch politischeEntwicklungen. Wer sich auf einer Insel derGlückseligen wähnt und auf seinen Lorbeerenausruht, erlebt früher oder später ein böses Erwachen.Denken Sie nur an die zahlreichenStrukturänderungen der vergangenen Jahre in■ Jean-Pierre Zuber ( * 1947) ist seit 1997 Präsidentdes <strong>VSV</strong>. Seit 1988 führt er die GFA, Gesellschaft fürAnlageberatung AG in Zürich. Vor dieser Zeit war erzwanzig Jahre in verschiedenen Funktionen der internationalenWertschriftenindustrie in einer Grossbanktätig. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenenKindern. In seiner Freizeit ist er einpassionierter Golfspieler.den verschiedensten Zweigen der Industrie.Wer anderseits in jedem neuen Modetrendgleich die Umkehr aller bisherigen Werte, Bedürfnisseund Lösungen sieht, ist ebenso aufdem Holzweg. Die Illusionen des Internet-Bubble mögen da als probates Beispiel dienen.Sich Gedanken zur Zukunft zu machen bedeutetalso mehr als momentane Feststellungenlinear in die Zukunft zu projizieren. Esheisst vor allem beobachten, analysieren, interpretierenund Schlüsse ziehen. Und zwarbezüglich des eigenen Geschäfts und der eigenenVisionen, aber auch des wirtschaftlichen,politischen und rechtlichen Umfelds sowie vorallem natürlich der Bedürfnisse der Kunden.Ein markantes WachstumVom Balkon des Beobachters aus können wirunabhängige Vermögensverwalter eigentlichrecht zufrieden sein: Unsere Branche hat sichin den vergangenen zwanzig Jahren solide etabliert.Verwalteten 1988 erst rund 500 unabhängigeVermögensverwalter etwas zwischen180 und 240 Milliarden Franken an Vermögen,betreuten Ende 2004 bereits 2600 unabhängigeVermögensverwalter geschätzte Werte umdie 500 Milliarden Franken. Etwa 9600 Menschenwaren in unserer Branche beschäftigt. 1)Die meisten Unternehmen der Branchewurden nach dem Jahr 1997 gegründet. Dieunabhängige Vermögensverwaltung ist alsoein vergleichsweise ausgesprochen jungerZukunft der Branche 183


Wirtschaftszweig. Fragt man nach den Ursachendieser rasanten Entwicklung, so stösstman unweigerlich auf die massiven Strukturänderungender Banken Ende des 20. Jahrhunderts,sicher aber auch auf veränderteKundenbedürfnisse. Bei den Banken machtesich ein Trend zur Auslagerung einzelnerDienstleistungen, gleichsam zu einer Desintegrationder Wertschöpfungskette bemerkbar.Zudem wurden im Zug der Sparpolitik rechtmassiv Stellen abgebaut, beziehungsweiseentschlossen sich von Reorganisationen betroffeneMitarbeitende, ihr Glück lieber alsSelbständige zu versuchen. Und die Kundenverlangten zunehmend nach einer persönlicherenBetreuung, als die, welche sie da unddort bekamen.Steigendes Bedürfnisnach unabhängiger BeratungDer Horizont im Westen – zum Sonnenuntergang– ist also klar und rosa. Doch wie sieht’sgegen Osten – auf der Seite der Zukunft – aus?Die Auslagerung der Beziehung zum Kundenist zweifelsohne eine Chance für unsere Branche,aber auch für die Banken selbst. Ein ausserordentlicharbeitsintensiver, sehr persönlicherTeil des Geschäfts, der zudem eineintensive Präsenz in der Fläche erfordert, wirdan einen Berufsstand delegiert, der die damitverbundenen Aufgaben besser als eine nochso regionalisierte, im Grundsatz aber zentralistischeOrganisation wahrnehmen kann.Prof. Dr. Hans Geiger, Leiter des Swiss BankingInstitute der Universität Zürich, erwartet,dass die Nachfrage nach Unabhängigkeit inder Beratung in den kommenden Jahren nochzunehmen wird. 2) Während institutionelle Anlegerbereits heute oft mit unabhängigen Vermögensverwalternzusammenarbeiteten, seidieses Modell bei Privatkunden noch relativwenig verbreitet. Hier tun sich also in Zukunftsicher Geschäftschancen auf.Diese Chancen gilt es zu packen. Dafür istes jedoch wichtig, die Bedürfnisse der aktuellenund potentiellen Kunden deutlich wahrzunehmenund effektiv zu berücksichtigen:• Das soeben genannte Bedürfnis nach Unabhängigkeitin der Beratung, der AssetAllocation, der Wahl des Produktelieferantenoder der Depotbank sowie der Performance-Messungbekommt mit Gewissheitsteigende Bedeutung. Es ist auf der Kundenseitedas Korrelat des Wachstums dergrossen Finanzinstitute, deren hervorragendeDienstleistungen und Produkte derKunde zwar gerne benutzt, denen er sichaber nur ungern mit Haut und Haar «ausliefert».Der unabhängige Vermögensverwalterwirkt hier als Vertrauensmittler undspornt somit auch einen gesunden Wettbewerbzwischen den grossen Anbietern an,die mit der besseren Leistung im jeweiligenAngebotsfeld überzeugen müssen.• Das Angebot an Finanzdienstleistungen und-produkten wächst rasant und wird damitimmer unübersichtlicher. Zudem werdendie Anleger risikobewusster und streuen ausdiesem Grund ihre Anlagen geografisch,branchen-, produkte- und anlagestilmässigdeutlich breiter als noch vor zehn Jahren.Da der Laie in dieser Vielfalt schnell denÜberblick verliert, wird er für die globaleAsset Allocation zunehmend auf unabhängigeund kompetente Beratung angewiesensein, die ihn auch dabei unterstützt, realistischeZiele anzustreben.• Die Forderung nach Transparenz ist indieser Beziehung ebenfalls von grosserBedeutung. Die Kunden erwarten, dass ihnendie immer komplexeren Finanzprodukte,die für Laien schwer abzuschätzendenRisiken, aber auch immer zahlreicherebehördliche Vorschriften genau erklärt wer-1) Untersuchung des Swiss Banking Institute der Universität Zürich in den Jahren 2004–2005.2) Neue Zürcher Zeitung, 21.2.2006.184 Zukunft der Branche


den. Einem unabhängigen Berater wirdeher zugemutet, dass er diese Transparenzschaffen kann, als einer grossen, per seschon relativ untransparenten Institution.Gewiss wird es in dieser Beziehung auchdarauf ankommen, wie sich der Vermögensverwalterselbst in Sachen Honorar,Kosten und Retrozessionen seinem Kundengegenüber verhält.• Ebenso wird das Bedürfnis der Kundennach umfassender Beratung zunehmen.Die Generation der Babyboomer kommtdemnächst ins Rentenalter. Da stellen sichFragen der Nachfolgeregelung sowie derErbschaftsplanung. Viele Kunden werdenerwarten, dass wir als Vermögensverwalterauch da solide Hilfe anbieten können.• Der Trend zur Privatisierung, die zunehmendenProbleme staatlicher Vorsorgeeinrichtungen– etwa der AHV – sowie dasFehlen solcher in vielen der neuen Wachstumsländerlassen einen steigenden Bedarfnach privater Alters- und Gesundheitsvorsorgeerwarten. Daraus ergebensich erweiterte Bedürfnisse an die Vermögensverwaltungsowie zahlreiche zusätzlicheSchnittstellen.• Da die Volatilität der Wirtschaft sichernicht abnehmen wird, ist auch in Zukunftmit einer hohen Zahl an Firmengründungenzu rechnen. Menschen, die ihren Lebensunterhaltselbständig verdienen oderauf eigene Verantwortung ein Unternehmengründen, wollen auch in dieser Beziehungkompetent unterstützt werden.• Last, but not least sei der Trend zur Internationalisierungerwähnt, der zu einermassiv steigenden Mobilität führt. Jemand,der im Lauf seiner Berufskarriere in vierbis fünf Ländern tätig ist, hat andere, spezifischeBedürfnisse an die Verwaltungseiner Vermögenswerte als der lebenslangam gleichen Ort Sesshafte.Die Schweiz wird als Finanzplatz auch in Zukunftattraktiv bleiben. Vorteile wie die politischeStabilität, die Rechtssicherheit, die Garantiedes Eigentums, die Qualität und dasbreite Angebot der Finanzdienstleistungen,unsere Demokratie, die Neutralität, der solideFranken und das stabile, relativ tiefe Zinsniveau,die vernünftige Steuerbelastung, diehohe Arbeitsmoral und die anerkannte Zuverlässigkeitder Schweizer, die Spitzentechnologieoder die bestens ausgebaute Infrastrukturwerden viele Wohlhabende dazu bewegen,ihr Vermögen ganz oder teilweise von einemSchweizer Unternehmen verwalten zu lassen.Die Aussage eines Kunden aus dem nahenOsten ist dafür bezeichnend: «Ich will dochmein Geld nur dort anlegen, wo ich auchsicher bin, dass ich es in ein paar Jahren wiederabheben kann.» Nicht grundlos etablierenja auch regelmässig Unternehmen ihren Geschäfts-oder Europasitz in der Schweiz.«There is no free lunch»Bei der Betrachtung und Abwägung dieserChancen werden auch gleich einige derSchlüssel-Herausforderungen sichtbar, die inden nächsten Jahren auf die unabhängigenVermögensverwalter zukommen dürften:• Sich diesen Bedürfnissen stellen und dieseMarktchancen nutzen heisst à jour bleiben.Es wird unter anderem von zentraler Bedeutungsein, wie gut aus- und weitergebildetdie unabhängigen Vermögensverwaltersind, um die steigende Komplexitätder Anforderungen des Marktes meisternzu können.• Da kleine Unternehmen die umfassendenDienste, welche die Kunden erwarten, invielen Fällen nicht alleine werden bietenkönnen, wird es zu Kooperationen undAllianzen kommen müssen. Einzelkämpfertumhat wohl keine Zukunft. Das heisstnicht, dass kleine Unternehmen in derBranche keine Chance haben. Sie könntendas Ziel erreichen, indem sie sich gezieltmit Spezialisten benachbarter Disziplinen(zum Beispiel Anwälten, Treuhändern,Steuerberatern, Immobilienverwaltungen)vernetzen und zusammentun, um demKunden das One-stop-Shopping zu bieten,das er erwartet.• Die Zeiten, in denen Vermögen sozusagenautomatisch in die Schweiz als «sicherenHafen» flossen, sind gewiss vorüber. Eu-Zukunft der Branche 185


FOTO: PIERRE FREIMÜLLER, APPUNTO COMMUNICATIONSWas sagt uns die Kristallkugel? Die Zukunft vorherzusagen, ist heikel. Besser analysiert man das Umfeld, setztsich klare Ziele und gestaltet sie gleich selbst aktiv mit.186 Zukunft der Branche


opa einigt sich, unmittelbar um uns herumwüten keine Kriege mehr. Und Geld ausKonfliktherden auf anderen Kontinentennimmt in der Schweiz aus ethischen undregulatorischen Gründen keiner mehr an –zu gross der Ärger danach, falls sich erweisensollte, dass man dem «falschen Lager»gedient hat. Das heisst nichts anderes, alsdass wir allein mit der besseren Leistungwerden überzeugen müssen.Dies sind jedoch bei weitem nicht die einzigenChallenges, denen sich die unabhängigen Vermögensverwalterin Zukunft werden stellenmüssen. Im Inland werben die Banken – diegrossen, die mittleren und die Privatbanken –intensiv darum, Privatkunden direkt zu betreuen.Sie haben das Steuer wieder umgeworfenund bemühen sich, die in der Vergangenheitausgelagerte Schnittstelle zum Kundenwieder zu integrieren. Für uns unabhängigeVermögensverwalter sind sie starke Herausforderer.Sicher wird uns nichts «geschenkt».Neue Auslandmärktesind zu erschliessenAuch wenn im Inland noch Marktanteilsgewinnefür die unabhängigen Vermögensverwalteranzustreben und wohl auch zu gewinnensind, befinden wir uns doch schonnur aus demografischen Gründen und wegendes relativ geringen Wirtschaftswachstums ineinem weitgehend gesättigten Markt. NeueVermögen werden zurzeit vor allem im Ausland,in Osteuropa, Asien, Südamerika, Südafrika,den USA oder Kanada gebildet. DerenEigentümer haben sicher schon vom exzellentenRuf des Finanzplatzes Schweiz und desSwiss Banking gehört, sind aber wohl mit denLeistungen der unabhängigen Vermögensverwalterhier zu Lande wenig bis gar nicht vertraut.Es stellt sich die Frage, wie ein Teil dieserKundschaft zu gewinnen ist – ein Muss,wenn die unabhängigen Vermögensverwalterihren Marktanteil halten oder ausbauen wollen.Für ein kleineres Unternehmen unsererBranche ist sicher eine intensive Bearbeitungdieser Märkte – etwa in Form einer Niederlassungoder von Werbung – ausser Reichweite.Anderseits liegen im direkten persönlichenKontakt auch dort reelle Chancen.Es besteht auch ein gewisses Risiko, dass zumBeispiel im Zuge des Übergangs an eine neueGeneration Erbschaften, oder aus anderenGründen Vermögen aus der Schweiz ins Landder Eigentümer repatriiert werden. Festzustellenist so oder so, dass die Anleger in anderenLändern zunehmend eine Präsenz ihres Vermögensverwaltersonshore, also im eigenenLand erwarten. Diese ist allerdings nur möglich,wenn dem schweizerischen Vermögensverwalterdas Ausüben seines Berufes im entsprechendenLand erlaubt ist. Doch punktofreien Verkehrs der Dienstleistungen liegtvieles noch im Argen. Die Konkurrenz derSchweizer ist manchen Finanzanbietern in anderenLändern ein Dorn im Auge, weshalbeine stetige protektionistische Abwehr gegenden freien Marktzutritt spürbar ist und auchzu einem gewissen Grad die Politik andererLänder bestimmt. Mitunter werden sogar unterdem Deckmantel der Kriminalitäts- oderTerrorismusbekämpfung handfeste fiskalischeInteressen vertreten. Die Probleme einigerLänder, ihren Staatshaushalt in Ordnung zubringen, lassen bezüglich des Drucks auf dieSchweiz keine Morgenröte erahnen.Schmerzhafte HindernisseDer Verzicht auf eine prudentielle Aufsichtüber die Branche – vom Bundesrat 2005 beschlossen– mag zwar national seine Berechtigunghaben. Er verhindert jedoch, da nichtmit den Anforderungen der EU kompatibel,Verhandlungen mit den ausländischen Aufsichtsbehördenüber den Zugang zu denwichtigsten ausländischen Märkten. Der Auswegzu einer internationalen Anerkennungüber die freiwillige Unterstellung unter dasgeltende Börsengesetz und damit unter dieAufsicht der EBK ist für die meisten der relativkleinen Unternehmen deutlich zu aufwändig.Der Marktzutritt – für exportorientierteSchweizer Finanzdienstleister vital – wird er-Zukunft der Branche 187


kämpft werden müssen. Wir werden nach fürunsere Mitglieder annehmbaren Lösungsvariantensuchen müssen. Der <strong>VSV</strong> arbeitetunter anderem an Lösungen mit, die einfacheinternationale Kooperationen erlauben, wiezum Beispiel mit Vermögensverwaltern imFürstentum Liechtenstein. Auch das für den1. Januar 2007 geplante neue Gesetz über dieKollektivanlagen wird einigen unabhängigenVermögensverwaltern in der Schweiz Chancenbieten, über EU-zugelassene Fondsprodukteden aktiven Markzutritt zu wagen.Doch machen wir uns nichts vor: Auchwenn der Zutritt zu ausländischen Märkteneinmal erreicht ist, wird deren Bearbeitungkein Sonntagsspaziergang, sind doch die lokalenAnbieter auch ständig besser gewordenund als starke Mitbewerber ernst zu nehmen.Regulierung muss massvoll bleibenAnderseits ist die Gefahr einer Überregulierungnoch nicht gebannt und muss der durchdie regulatorischen Anforderungen ausgelösteAufwand unter Kontrolle behalten werden.Durch den zunehmenden Regulierungsdruck,– der vor allem aus dem Ausland auf den FinanzplatzSchweiz ausgeübt wird, – entstehenadministrative und finanzielle Umtriebe, diespeziell für kleinere Unternehmen zu einemschwer tragbaren Kostenfaktor geworden sind.Zum intern entstehenden Aufwand geselltsich noch jener aus der Überwälzung der Kostender staatlichen Finanzaufsicht auf diebeaufsichtigten Anbieter. Der <strong>VSV</strong> wird sichenergisch dafür einsetzen, dass die unabhängigeVermögensverwaltung weder mit einemzu engen Korsett erstickt, noch mit einer untragbarenKostenbürde erdrückt wird.Der Regulierungsdruck wird sicher in Zukunftnicht abnehmen. Zu hoffen ist, dass unsereBehörden Mass halten werden und nichtzu Massnahmen greifen, bei denen der Aufwandfür alle Beteiligten – nicht zuletzt fürden Staat – den Nutzen um ein Mehrfachesübersteigt. In vergangenen Jahren war hin undwieder eine zu Besorgnis Anlass gebende Tendenzfestzustellen, dass unser Land voreiligzum Vollzugsgehilfen ausländischer Mächtewurde, deren Motive nicht immer über jedenVerdacht erhaben schienen. Standhaftigkeitund eine gesunde Dosis Neutralität werdensicher auch Zukunft gefragt sein.Kein Minenfeld,aber ein anspruchsvolles RallyeWeiter müssen unabhängige Vermögensverwalteru.a. folgende Problemfelder im Augebehalten:• Der Titel «unabhängiger Vermögensverwalter»ist nicht geschützt. Und die Hürden fürden Einstieg sind in der Schweiz niedrig,zumal weder eine eigentliche Berufsbewilligungerforderlich ist, noch, wie erwähnt,eine prudentielle Aufsicht besteht. Dies hatin den vergangenen Jahren hin und wiederdazu geführt, dass dubiose Finanzberateroder Firmen den Ruf des ganzen Berufsstandesschädigen konnten. Umso wichtigerist es, mit einer klaren, verbindlichenSelbstregulierung für Ordnung in unsererBranche zu sorgen. Der <strong>VSV</strong> hat diesbezüglichmit seinen strengen Standesregeln undseiner von den Behörden verschiedentlichgelobten Selbstregulierungsorganisation(SRO) eigentliche Pionierdienste geleistet.• Zwischen Kunde, unabhängigem Vermögensverwalterund der Depotbank bestehtein Dreiecksverhältnis, und solche sind bekanntlichnicht unproblematisch. Wenn vonden beiden letzteren jeder seine spezifischenStärken ausspielt, kann daraus jedocheine echt starke Partnerschaft werden.Dem Vermögensverwalter kommt in dieserZusammenarbeit die Präsenz beim Kundenin der Fläche, die Verfügbarkeit, das Eingehenauf persönliche Bedürfnisse, die kontinuierlicheBeratung sowie die Pflege derBeziehung zu. Die Bank ihrerseits übernimmtdie Konten- und Depotführung sowiedie Ausführung der Aufträge. Zudemstellt sie die erforderliche Grossinfrastruktur,etwa im Bereich Informatik, zur Verfügung,betreibt die Finanzanalyse und bietetdie ganze Palette der Finanzprodukte an.Trotzdem ist immer zu berücksichtigen,dass anderseits Bank und unabhängigerVermögensverwalter immer auch Konkurrentenbleiben. Die Pflege dieser Bezie-188 Zukunft der Branche


hung ist deshalb besonders anspruchsvoll.• Das Internet wird – auch wenn der Bubbleder übertriebenen Erwartungen geplatztist – mit Sicherheit weitere einschneidendeVeränderungen auch in der Finanzbrancheauslösen. Diese werden vielleicht nichtganz in der Art und langsamer eintreten alserwartet, doch eintreten werden sie. Aufder Seite der Chancen eröffnet das WorldWide Web gerade kleinen, flexiblen Unternehmenden Zugriff auf eine Unmenge Informationenin kürzester Zeit. Zudem kanneine gut gemachte Website als globales«Schaufenster» gerade für unabhängige Vermögensverwaltereinen gewissen Zugangzu Kunden im Ausland eröffnen. Anderseitsermöglicht das Internet den Kunden,mehr zu vergleichen und versetzt sie in dieLage, viele Geschäfte ohne Inanspruchnahmeder Hilfe eines Dritten zu erledigen.Man hat im Buchhandel oder in der Reisebranche(Städteflüge, einfache Einzelangeboteoder Arrangements) schon drastischeAuswirkungen daraus feststellen können.• Schliesslich ist die Vermögensverwaltungsystemischen Risiken wie zum Beispiel einemWirtschaftszusammenbruch wegenTerrorismus, Rohstoffverknappung infolgekriegerischer Ereignisse oder Naturkatastrophenausgesetzt, die dramatische Einflüsseauf das Geschehen an den Finanzmärktenhaben und in kurzer Zeit enormeWerte vernichten könnten. Doch diesesRisiko teilen wir mit mehr oder wenigerallen andern Akteuren der Wirtschaft.Zusammenfassend komme ich zum Schluss,dass die unabhängige Vermögensverwaltungerst am Anfang einer viel versprechenden Entwicklungsteht. Zentrale Werte sind dabei dieUnabhängigkeit, die Integrität und die persönlicheBetreuung. Es gilt, mit der schnellenEntwicklung in der Finanzwelt Schritt zu haltenund die Möglichkeiten, die sich aus neuenMärkten und leistungsfähigen Technologienergeben, gezielt zu nutzen. Und vorallem flexibel und innovativ zu bleiben. Dennunsere Chance ist die der Schnellboote zwischenden Ozeandampfern. Die meisten vonuns sind ja im Vergleich zu den grossen Anbieternim Bankensektor klein. Deshalb solltenihnen Anpassungen an Veränderungen imAngebots- oder im Kundenmarkt leichterfallen und schneller möglich sein als denBanken. In dem Sinn sehe ich eine Zukunftfür Vermögensverwalter der verschiedenstenGrössen und mit den verschiedenstenStrukturen und will nicht in die schon seit Jahrenkursierende Litanei der «unumgänglichenFusionitis» einstimmen. Zu Vernetzungen, Kooperationen,Allianzen und einzelnen Zusammenschlüssenwird es hingegen sicher kommen.Den wichtigsten Wert der unabhängigenVermögensverwaltung dürfen wir dabei allerdingsnie aus den Augen verlieren: die Nähezu unseren Kunden, die ihr volles Vertrauenin uns setzen. Denn dieses Vertrauen ist unsereschönste Belohnung.Gemeinsam stärker werdenWie kann der Verband schweizerischer Vormögensverwalterseine Mitglieder beim Wahrnehmendieser Chancen wirksam unterstützen?Gewiss wird der <strong>VSV</strong> als bedeutendsterVerband unabhängiger Vermögensverwalterdie Folgerungen aus dieser Beurteilung derzukünftigen Entwicklung ziehen. Ich fassehier die aus meiner Sicht zentralen siebenstrategischen Stossrichtungen für unserenVerband zusammen:1. Der <strong>VSV</strong> wird sich vom Branchenverbandzum Verbund der führenden SchweizerVermögensverwalter entwickeln.2. Der <strong>VSV</strong> wird seine Mitgliederzahl weitererhöhen und sein politisches Gewichtverstärken.3. Der <strong>VSV</strong> wird das Modell der unabhängigenVermögensverwaltung dezidiert fördernund zur Interessenvertretung und Marketingplattformfür vertrauenswürdige unabhängigeVermögensverwaltung werden.4. Der <strong>VSV</strong> wird seine beispielhafte Tätigkeitals Selbstregulierungsorganisationweiter führen.5. Der <strong>VSV</strong> wird seine Tätigkeit auch aufsAusland ausweiten.6. Der <strong>VSV</strong> wird sein Leistungsangebot fürseine Mitglieder weiter ausbauen.Zukunft der Branche 189


7. Die Standesregeln des <strong>VSV</strong> werden zumgemeinsamen «Credo» der unabhängigenVermögensverwalter und zum eigentlichenGoldstandard der Branche.Der Weg zum Verbundder führenden VermögensverwalterDer <strong>VSV</strong> wird sich mit seinem Dienstleistungsangebotund durch seine engagierteund wirksame Interessenvertretung als derVerband etablieren, dem sich die führenden,qualitativ hoch stehenden Vermögensverwalteranschliessen werden. Für die Kundenwird er zum Ausweis dafür werden, dass derangeschlossene Vermögensverwalter vertrauenswürdigist.Gesundes WachstumDer <strong>VSV</strong> wird weiter wachsen. Er wird einedeutliche Mehrheit der aktiven unabhängigenVermögensverwalter umfassen, die sichzudem durch einen überdurchschnittlichenMarktanteil an der unabhängigen Vermögensverwaltungauszeichnen. Er wird jedoch nichtein Wachstum um jeden Preis anstreben, sonderndie besten Anbieter der Branche vereinigen.Er wird sich auf der politischen Bühneenergisch für günstige Bedingungen für dieunabhängige Vermögensverwaltung und einenerfolgreichen, gesunden und vertrauenswürdigenFinanzplatz Schweiz einsetzen.Durch den Beitritt zum Schweizerischen Gewerbeverband,wo er nebst dem Treuhänder-Verband(STV) der einzige Vertreter derFinanzdienstleister ist, verleiht er seinen Positionenmehr Durchschlagskraft.Der <strong>VSV</strong> als MarketingplattformDas Signet <strong>VSV</strong>-ASG wird sich als Vertrauensmarkeetablieren, die gegenüber den Kundenfür die Qualität und Seriosität des angeschlossenenMitglieds steht. Das Signet wird so zurKollektivmarke, zum Label der führendenunabhängigen Vermögensverwalter in derSchweiz. Dies bildet die Basis dafür, dass der<strong>VSV</strong> für seine Mitglieder zur Unterstützungsplattformbei Akquisitionsbemühungen werdenkann. Die verhältnismässig kleinen <strong>VSV</strong>-Mitglieder werden nur unter Ausnützung ihrerkollektiven Stärke im Rahmen ihres Verbandesgegen die aggressiven Expansionsstrategiender Grossen antreten können.Beispielhafte SRODer <strong>VSV</strong> wird weiterhin seine beispielhafteSelbstregulierungsorganisation betreiben. Erleistet damit einen aktiven Beitrag zur Eigenkontrolleder Branche und gegen Exzesse inder Finanzmarktaufsicht. Die SRO <strong>VSV</strong> wirdsich auszeichnen durch höchste Zuverlässigkeit,Qualität und Effektivität. Damit stellt der<strong>VSV</strong> sicher, dass einerseits die Vertrauensbasisfür die unabhängige Vermögensverwaltungweiter gestärkt wird, anderseits die Kosten derKontrolle im Verhältnis zum Nutzen und fürdie Mitglieder tragbar bleiben. Der <strong>VSV</strong> wirdsich weiterhin energisch dafür einsetzen, dassdie Finanzmarktaufsicht über die unabhängigenVermögensverwalter effektiv ausgestaltetwird und wirtschaftlich tragbar bleibt.Der Schritt ins AuslandDa der Schweizer Finanzmarkt seit jeher starkexportorientiert ist, sind viele Mitglieder des<strong>VSV</strong> darauf angewiesen, ihre Tätigkeit imAusland gleichberechtigt mit lokalen Anbieternausüben zu können. Der <strong>VSV</strong> wird dafürkämpfen, dass der freie Dienstleistungsverkehrin diesem Bereich möglich wird. EinWeg dazu könne über eine europakompatibleAufsichtsregelung für jene Vermögensverwalter,die im Ausland tätig sein wollen, führen.Der <strong>VSV</strong> wird seine Mitglieder auch beiAkquisitionsbemühungen im Ausland unterstützenkönnen, zum Beispiel mit der Präsenzan wichtigen Messen.Attraktives LeistungsangebotVermögensverwaltung wird immer komplexerund ist auf immer komplexere Systemeund Verfahren angewiesen. Der <strong>VSV</strong> wird seinenMitgliedern ein erweitertes attraktivesund zielgerichtetes Aus- und Weiterbildungs-190 Zukunft der Branche


angebot zur Verfügung stellen. Er wird ihnenim Bereich Beschaffung (zum Beispiel vonInformatiklösungen) Synergieeffekte anbieten,die sich für die Mitglieder Kosten senkendauswirken. Und er wird sein gezieltesBeratungsangebot weiter ausbauen.Das gemeinsame CredoUnabhängige Vermögensverwaltung als verhältnismässigjunge Branche ist im öffentlichenBewusstsein noch zu wenig verankert.Verschiedene Marktteilnehmer definierenihre Tätigkeit unterschiedlich. Der <strong>VSV</strong> etabliertdie unabhängige Vermögensverwaltungals eigenständige, spezifische Tätigkeit in derFinanzbranche. Er definiert verbindliche Standesregeln,welche die beste Geschäftspraxisfesthalten und in der Branche als «Goldstandard»gelten werden. Dieses gemeinsame«Credo» wird auch die Basis dafür sein, dasModell der unabhängigen Vermögensverwalternational und international bei potentiellenKunden weiter zu promoten.Sicher werden wir bei unserem nächstensymbolischen «Geburtstag», dem 25., bereitsdeutliche Erfolge dieser Strategie ausweisenkönnen. So oder so werden wir eng am Pulsder Veränderungen in unserer Branche bleibenund diese im Interesse unserer Kunden unddes Finanzplatzes Schweiz aktiv mitgestalten.«Zukunft ist die Ausrede all jener, die inder Gegenwart nichts tun wollen», warnt derenglische Literatur-Nobelpreisträger HaroldPinter. Unsere dynamische Branche und unserebenso dynamischer Verband packen dieZukunft an. Jetzt.Zukunft der Branche 191

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