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ARTICLES and NOTES - Notarius International

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248 R. Süß, Compendio: Maggiore età e capacità di testare <strong>Notarius</strong> <strong>International</strong> 3-4/2002<br />

Deutschlehrer. Nachdem die beiden ein Kind gezeugt haben, entschließen<br />

sie sich zu heiraten. Der zur Beurkundung eines Ehevertrags<br />

aufgesuchte Notar versucht festzustellen, ob die Braut die<br />

zum Abschluss des Ehevertrages erforderliche Geschäftsfähigkeit<br />

besitzt oder aber der Zustimmung ihrer Eltern bedarf und ist ratlos:<br />

Art. 7 Abs. 1 EGBGB verweist ihn zur Bestimmung des auf die<br />

Geschäftsfähigkeit anwendbaren Rechts auf das argentinische Heimatrecht<br />

der Braut. Gem. Art. 126 des argentinischen Código Civil<br />

tritt die Geschäftsfähigkeit erst mit Vollendung des 21. Lebensjahres<br />

ein.<br />

Allerdings hätte der Notar gem. Art. 4 Abs. 1 S. 2 EGBGB eine<br />

Rückverweisung durch das argentinische Heimatrecht auf das<br />

deutsche Recht zu beachten. Art. 7 des argentinischen Código Civil<br />

spricht für die H<strong>and</strong>lungsfähigkeit der außerhalb Argentiniens<br />

lebenden Personen eine Verweisung auf das Wohnsitzrecht aus.<br />

Der Wohnsitz Minderjähriger liegt gemäß Art. 90 Nr. 6 des argentinischen<br />

Código Civil am Wohnsitz ihrer Eltern. Hierbei ergibt<br />

sich ein circulus viciosus: Geht man von einem Wohnsitz in<br />

Deutschl<strong>and</strong> aus, ist die Tochter gem. § 2 BGB mit Vollendung des<br />

18. Lebensjahres volljährig geworden, so dass sie auch unter Zugrundelegung<br />

argentinischen Rechts einen wirksamen Wohnsitz<br />

begründen konnte. Geht man hingegen davon aus, dass sie nach argentinischem<br />

Recht minderjährig ist, hat sie keinen eigenen Wohnsitz<br />

begründet, sondern ihren Wohnsitz bei den Eltern behalten und<br />

wäre damit nicht geschäftsfähig. Richtigerweise wird der Notar darauf<br />

abzustellen haben, dass schon die Verlegung des Wohnsitzes<br />

nach argentinischem Recht das Bestehen der Geschäftsfähigkeit<br />

voraussetzt 2 , so dass es hier mangels eines Erwerbs der Geschäftsfähigkeit<br />

vor Begründung eines eigenen Wohnsitzes in Deutschl<strong>and</strong><br />

beim argentinischen Wohnsitz geblieben ist.<br />

2. Testierfähigkeitsalter<br />

2.1. Testierfähigkeit häufig bereits vor Volljährigkeit<br />

Auch die Testierfähigkeit tritt in den meisten Rechtsordnungen<br />

mit 18 Jahren ein, kann aber (<strong>and</strong>ers als die<br />

Volljährigkeit) auch darunter liegen. Als Faustregel läßt<br />

sich sagen, daß die Testierfähigkeit häufig früher als<br />

die Volljährigkeit eintritt, nie später. In der nachfolgenden<br />

Tabelle ist das Testierfähigkeitsalter nur erwähnt,<br />

wenn es vom Volljährigkeitsalter abweicht.<br />

In manchen Staaten können Minderjährige (ab einem<br />

bestimmten Alter) zumindest entweder durch notarielles<br />

Testament (z.B. Deutschl<strong>and</strong>, Spanien) oder über einen<br />

Teil ihres Vermögens verfügen (z.B. Frankreich, Belgien,<br />

Luxemburg). In der Tabelle sind diese Sonderregelungen<br />

nur teilweise aufgeführt.<br />

2.2. Anknüpfung an Wohnsitz oder Staatsangehörigkeit<br />

– lex rei sitae für Immobilien<br />

Das Testierfähigkeitsalter wird überwiegend im<br />

Gleichlauf mit dem Erbstatut angeknüpft.<br />

Meist entspricht dies im Ergebnis jedoch der Anknüpfung<br />

des Volljährigkeitsalters. Abweichungen ergeben<br />

sich insbesondere in Staaten mit Nachlaßspaltung<br />

(Common Law Staaten, GUS-Staaten sowie China);<br />

hier wird auch die Testierfähigkeit für Immobilien teilweise<br />

an das Belegenheitsrecht angeknüpft. In der nachfolgenden<br />

Tabelle ist die Anknüpfung nur angegeben, soweit<br />

sie im Ergebnis von der Anknüpfung des Volljährigkeitsalters<br />

abweicht.<br />

2 Vgl. Boggiano, Curso de derecho internacional privado, Buenos Aires<br />

1993, S. 298.<br />

Compendio: Maggiore età e capacità di<br />

testare in diversi paesi<br />

1. Maggiore età<br />

1.1. Regola generale: Chi ha meno dei 18 anni è minorenne.<br />

Chi ha più di 21 anni è maggiorenne.<br />

La maggiore età, cioè la illimitata capacità di agire, nella<br />

maggior parte degli ordinamenti giuridici inizia con il<br />

18° anno. In nessun ordinamento giuridico è sotto i 18<br />

anni, in nessuno oltre i 21 anni.<br />

- La maggiore età a 20 anni vale specialmente nel<br />

Giappone, in Corea e in Taiwan.<br />

- Specialmente in diversi Stati africani, arabi e latinoamericani<br />

si diventa maggiorenne solo a 21 anni.<br />

1.2. Rapporto con la residenza o cittadinanza<br />

La legge applicabile alla maggiore età si determina diversamente<br />

nei diversi paesi. Nei paesi il cui sistema giuridico<br />

si basa sulla tradizione romanistica, dipende dallo<br />

statuto personale ed è regolata o dalla legge nazionale o<br />

dalla legge dello Stato del domicilio o della residenza<br />

abituale.<br />

- In Francia, dove vige il principio di nazionalità, la<br />

maggiore età dipende p.e. dalla legge nazionale a norma<br />

dell‘articolo 3 al. 3 Codice Civile francese.<br />

- L’art. 35 della legge federale sul diritto internazionale<br />

privato in Svizzera collega invece la maggiore età alla<br />

legge dello Stato del domicilio (principio del domicilio).<br />

Gli Stati di Common Law ne fanno pertanto eccezione.<br />

Non disciplinano autonomamente la maggiore età;<br />

non esiste dunque una legge che regoli soltanto la maggiore<br />

età. Essa è regolata generalmente dalla legge che<br />

disciplina l’efficacia materiale in generale, visto che si<br />

tratta di una condizione d’efficacia dell’atto giuridico.<br />

Per questa ragione, in Inghilterra e negli Stati Uniti, la<br />

legge applicabile al contratto si applica anche alla capacità<br />

di agire e alla maggiore età delle parti contraenti. 1<br />

Esempio 1: Un cittadino americano diciottenne anni ha ereditato<br />

un immobile situato in Francia dai sui nonni insieme ai fratelli e<br />

alle sorelle. Ipotizziamo che ora vogliano vendere questo immobile.<br />

Il cittadino americano studia all’università di New York, i genitori<br />

vivono sempre nello Stato del Colorado. Sarebbe capace di<br />

agire a norma della legge di New York, ma non a norma di quella<br />

del Colorado. Il notaio francese che roga l’atto non è tenuto a dom<strong>and</strong>arsi<br />

se l’erede americano abbia un domicilio a New York o se<br />

viva ancora coi suoi genitori, visto che la legge degli Stati americani<br />

in questione opera un rinvio alla legge francese se e nella misura<br />

in cui quest’ultima si applica al contratto di compravendita.<br />

La determinazione del domicilio crea dei problemi in<br />

quanto la capacità di agire è una condizione indispensabile<br />

per la scelta di un proprio domicilio in molti paesi.<br />

Gli incapaci hanno lo stesso domicilio dei loro genitori.<br />

1 Per Inghilterra vedi Bodley Head Ltd. v. Flegon [1972] I WMR 680;<br />

North/Fawcett, Cheshire <strong>and</strong> North on Private <strong>International</strong> Law, 13a<br />

edizione 1990, p. 583; per gli Stati Uniti vedi Scoles/Hay, Conflict of<br />

Laws, terza edizione St. Paul, Minessota, 2000, § 18.37 nota 11.

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