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info Nr. 124 - Schweizerische Polyarthritiker Vereinigung

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S c h w e i z e r i s c h e P o l y a r t h r i t i k e r-Ve r e i n i g u n g<br />

A s s o c i a t i o n S u i s s e d e s P o l y a r t h r i t i q u e s<br />

A s s o c i a z i o n e S v i z z e r a d e i P o l i a r t r i t i c i<br />

Betroffene für Betroffene<br />

Ensemble, l’un pour l’autre<br />

U n i t i, l’ u n o p e r l’ a l t r o<br />

SPV / ASP-<strong>info</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>124</strong>, Juli / Juillet / Luglio 2012<br />

• Rheuma und Sexualität<br />

• Rhumatisme et sexualité<br />

• Malattie reumatiche e sessualità<br />

• Herausforderung für die Liebe<br />

• Un défi à l’amour<br />

• Tagung: Liebesleben trotz<br />

chronischen Schmerzen


Vorstand SPV / Comité central ASP<br />

Comitato centrale ASP<br />

Co-Präsidium/Coprésidence/Copresidenza<br />

Priska Fritschi, Telefon 041 240 93 37<br />

priska.fritschi@bluewin.ch<br />

Cornelia Gerber, Telefon 032 384 27 72<br />

cornelia.gerber@besonet.ch<br />

Ruth Müller, Telefon 056 426 08 01<br />

ruth.e.mueller@hispeed.ch<br />

Quästorin/Questeuse/Questora<br />

Marlies Voser, Telefon 062 823 22 13<br />

marlies.voser@gmx.ch<br />

Gruppenleitertreffen, Patientenschulung<br />

Rencontres des responsables de groupes,<br />

formation des patients/Incontro dei responsabili<br />

dei gruppi, Formazione dei pazienti<br />

Ruth Müller, Telefon 056 426 08 01<br />

ruth.e.mueller@hispeed.ch<br />

Betreuung Gruppen deutsche Schweiz<br />

Assistance des groupes Suisse allemande<br />

Assistenza gruppi Svizzera tedesca<br />

Cornelia Gerber, Telefon 032 384 27 72<br />

cornelia.gerber@besonet.ch<br />

Vertretung Romandie/Représentation de la<br />

Romandie/Rappresentanza Svizzera francese<br />

Nathalie Schüller-Rieben, tél. 024 499 23 17<br />

nathalie.rieben@graepix.de<br />

Vertretung Junge/Représentation de la<br />

jeunesse/Rappresentanza dei giovani<br />

Priska Fritschi, Telefon 041 240 93 37<br />

priska.fritschi@bluewin.ch<br />

Medizinischer Beirat/Consultant médical<br />

Consulenti medici<br />

Dr. med. A. Forster, Klinikdirektor,<br />

Chefarzt, Thurgauer Klinik St.Katharinental<br />

Ehrenmitglieder/Membres d’hon neur<br />

Membri onorari<br />

Dr. Elisabeth Surbeck, Ehrenpräsidentin<br />

Gisela Dalvit, Oberrieden<br />

Prof. Dr. Norbert Gschwend, Zürich<br />

Dr. med. Thomas Langenegger<br />

Redaktion/Rédaction/Redazione<br />

Dr. med. Miguel Caravatti, Wetzikon<br />

Beatrix Mandl, Thalwil<br />

Priska Fritschi, Luzern<br />

Redaktionsschluss/Clôture de rédaction<br />

Chiusura redazionale: 13. August 2012<br />

Mitgliederbeitrag/Cotisation/Tassa sociale<br />

Der Mitgliederbeitrag wird mit separatem<br />

Brief erhoben. Er beträgt Fr. 40.– pro Jahr (inkl. Jahresabonnement).<br />

Le montant annuel de la cotisation est de<br />

fr. 40.– (abonnement inclus) et sera facturé<br />

séparément.<br />

Il bollettino per il versamento della tassa<br />

sociale è inviato con posta separata. La tassa sociale<br />

annua ammonta a Fr. 40.– e comprende l'abbonamento<br />

alla rivista d'<strong>info</strong>rmazione.<br />

Impressum SPV/ASP-<strong>info</strong><br />

Ausgabe/Edition/Edizione: <strong>Nr</strong>. <strong>124</strong>, 33, 7/2012<br />

Herausgeber/Editeur/Editore: SPV/ASP, Zürich<br />

Lektorat (deutsch): Sylvia Bluntschli, Zürich<br />

Traduction : p. 8–10 : UGZ, Zürich ;<br />

p. 16–17 : Cosette Jubert, Bienne ;<br />

p. 3, 23 : Marika Delaloye, Bülach<br />

Traduzione: p. 3, 11–13: UGZ, Zürich<br />

Konzeption/Gestaltung: Kaspar Schäubli, Zürich<br />

Titelfotos: Foto/Bildagenturen<br />

Druck: gdz AG, Zürich; Versand: gdz und Espas<br />

Erscheint/Parution/Pubblicazione: 4 x Jahr/An/Anno<br />

Auflage/Tirage/Tiratura: 4000 Ex./Ess.<br />

Geschäftsstelle SPV<br />

Secrétariat ASP<br />

Segretariato ASP<br />

Geschäftsstellenleiterin<br />

Secrétaire générale / Segretaria<br />

Ursula Brunner<br />

Feldeggstrasse 69<br />

Postfach 1332, 8032 Zürich<br />

Telefon 044 422 35 00, Mo–Fr 9–16 Uhr<br />

Fax 044 422 03 27<br />

spv@arthritis.ch, www.arthritis.ch<br />

Postkonto: 80-37316-1<br />

IBAN: CH69 0900 0000 8003 7316 1<br />

Bankverbindung:<br />

Raiffeisenbank, 9001 St. Gallen<br />

IBAN: CH92 8000 5000 0113 1989 2<br />

Medizinische Berater<br />

deutsche Schweiz<br />

Dr. med. Thomas Langenegger<br />

Telefon 041 399 41 90<br />

thomas.langenegger@zgks.ch<br />

Zuger Kantonsspital<br />

Landhausstrasse 11, 6340 Baar<br />

Dr. med. Peter Wiedersheim<br />

Telefon 071 245 02 02<br />

peter.wiedersheim@hin.ch<br />

Rheumatologie im Silberturm<br />

Rorschacherstrasse 150, 9006 St.Gallen<br />

Dr. med. Miguel Caravatti<br />

Telefon 044 930 75 16<br />

miguel.caravatti@bluewin.ch<br />

Hinwilerstrasse 6, 8623 Wetzikon<br />

Consultant médical<br />

Suisse romande<br />

Dr Anne-Marie Chamot<br />

téléphone 021 802 15 10<br />

Rue Centrale 9, 1110 Morges<br />

Dr Brigitte Leuba Manueddu<br />

téléphone 032 729 89 19<br />

fax 032 729 89 10<br />

bleubamanueddu@hin.ch<br />

Rue du Musée 9, 2000 Neuchâtel<br />

Consulenti medici<br />

Svizzera italiana<br />

Dott. med. Giancarlo Ambrosini<br />

Telefono 091 826 27 28<br />

Viale Portone 1, 6500 Bellinzona<br />

Dott. med. Boris Christen<br />

Telefono 091 923 66 56<br />

Fax 091 922 84 71<br />

bchristen@swissonline.ch<br />

Via Nassa 27, 6900 Lugano<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Sommaire<br />

Indice<br />

4–13<br />

• Rheuma und Sexualität oder<br />

«Mit Rheuma l(i)eben»<br />

• Rhumatisme et sexualité ou «Concilier<br />

rhumatisme et vie amoureuse»<br />

• Malattie reumatiche e sessualità oppure<br />

«Sessualità e malattie reumatiche:<br />

un rebus da risolvere»<br />

14–17<br />

• Chronische Schmerzen – Herausforderung<br />

auch für die Liebe<br />

• Les douleurs chroniques – un défi pénible<br />

pour tout le monde, et aussi à l’amour<br />

18–19<br />

• Liebesleben trotz chronischen Schmerzen<br />

21<br />

• Frühjahrssymposium in der<br />

Schmerzklinik Basel<br />

22<br />

• Rundgang in der RehaClinic Zollikerberg<br />

23–25<br />

• Im Gespräch mit Sonia Staub<br />

Entretien avec Sonia Staub<br />

A colloquio con Sonia Staub<br />

26–27<br />

• SPV-Gruppen -Veranstaltungen<br />

• Programmes des groupes ASP<br />

• Programmi regionali ASP<br />

2 <strong>info</strong>


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Wer die Diagnose Rheumatoide Arthritis<br />

(RA) erhält, fühlt sich im ersten Moment<br />

vielleicht allein und auch allein gelassen.<br />

Dies mag daran liegen, dass es im Umfeld<br />

neu Erkrankter keine Betroffenen gibt,<br />

mit denen man sich austauschen könnte.<br />

Zum anderen mag es auch am Umstand<br />

liegen, dass es noch viele Ärzte gibt, die<br />

mit den Besonderheiten dieser Erkrankung<br />

und ihrer Behandlung zu wenig vertraut<br />

sind und es deswegen manchen Patienten<br />

noch immer an professioneller Unterstützung<br />

fehlt. Menschen mit RA nicht<br />

nur in dieser schwierigen Anfangsphase,<br />

sondern auch im weiteren Krankheitsverlauf<br />

ein Unterstützungsangebot zu bieten,<br />

ist eines der zentralen Anliegen unserer<br />

Zeitschrift <strong>info</strong>.<br />

Die Erfahrung lehrt, wie wichtig es ist, sich<br />

als Betroffener so gut es geht auf die<br />

Krankheit einzulassen, den «Gegner» zu<br />

verstehen, um schliesslich die Angst vor<br />

ihm möglichst zu überwinden. Unser <strong>info</strong><br />

wird von Betroffenen für Betroffene<br />

gemacht, greift Fragen und Themen rund<br />

um die Rheumatoide Arthritis auf. Die<br />

Antworten und Inhalte kommen dabei<br />

nicht nur von Ärzten und Ärztinnen sowie<br />

weiteren Spezialisten aus dem medizinischen<br />

Bereich, sondern vielfach von den<br />

Betroffenen selber, müssen sie doch mit<br />

dieser Krankheit leben und sich täglich<br />

mit ihr auseinandersetzen. Und gerade in<br />

diesen Beiträgen liegt aus meiner Sicht<br />

der besondere Wert dieses Heftes und<br />

macht es auch für mich als betreuenden<br />

Arzt von RA-Patientinnen und -Patienten<br />

so wertvoll und unentbehrlich.<br />

Nun wünsche ich Ihnen eine spannende<br />

Lektüre der aktuellen Ausgabe mit dem<br />

Hauptartikel von Dr. med. Mona Riebe<br />

über «Rheuma und Sexualität» sowie den<br />

Erfahrungen des Paar- und Familientherapeuten<br />

Paul Mathys mit einem wichtigen,<br />

öffentlich wenig diskutierten Thema<br />

«Chronische Schmerzen – Herausforderung<br />

auch für die Liebe». Beide Beiträge<br />

waren als Referat an der Tagung «Liebesleben<br />

– trotz chronische Schmerzen» in<br />

Baden zu hören.<br />

Herzlich grüsst<br />

Chère lectrice,<br />

cher lecteur<br />

La personne qui reçoit le diagnostic de<br />

polyarthrite rhumatoïde (PR) se sent<br />

peut-être dans un premier temps seule et<br />

livrée à elle-même. Ce sentiment peut<br />

provenir du fait que personne d‘autre ne<br />

souffrant de cette maladie dans son<br />

entourage, des échanges ne peuvent avoir<br />

lieu mais peut-être aussi du fait qu’il<br />

existe des lacunes dans la connaissance<br />

des particularités et du traitement de la<br />

PR chez de nombreux médecins, si bien<br />

que certains patients ne peuvent compter<br />

sur un soutien professionnel. Une des<br />

préoccupations principales de notre revue<br />

<strong>info</strong> est de proposer aux personnes touchées<br />

par la PR un éventail d’offres de<br />

soutien, non seulement au cours de la<br />

phase initiale si difficile de la maladie,<br />

mais aussi durant son évolution.<br />

L’expérience montre combien il est<br />

important pour les patients de s’adapter<br />

tant que possible à leur maladie et de<br />

bien connaître « l’ennemi » afin de vaincre<br />

la peur qu’il peut provoquer. Notre journal<br />

<strong>info</strong> est conçu par des patients pour<br />

des patients et traite des thèmes et questions<br />

concernant la polyarthrite rhumatoïde.<br />

Les réponses et le contenu du journal<br />

proviennent de ce fait non seulement<br />

de médecins ou autres spécialistes du<br />

domaine de la santé mais aussi de personnes<br />

atteintes qui vivent avec cette<br />

maladie et y sont confrontées au quotidien.<br />

De mon point de vue de médecin<br />

traitant des patients souffrant de PR,<br />

la valeur particulière de cette revue réside<br />

dans leurs contributions qui la rendent<br />

précieuse et indispensable pour moi.<br />

Il me reste à vous souhaiter une lecture<br />

passionnante de ce numéro avec l’article<br />

principal du Dr Mona Riebe sur le thème<br />

« rhumatisme et sexualité » ainsi qu’avec<br />

les expériences du thérapeute de couple<br />

et de famille Paul Mathys sur un thème<br />

encore peu souvent abordé dans les discussions<br />

« Les douleurs chroniques – un<br />

défi pénible pour tout le monde, et aussi<br />

à l’amour ». Ces deux contributions ont<br />

fait l’objet de présentations dans le cadre<br />

de la conférence «Liebesleben – trotz<br />

chronischer Schmerzen» (Vie amoureuse<br />

malgré les douleurs chroniques) à Baden.<br />

Cordiales salutations<br />

Cara lettrice,<br />

caro lettore<br />

Chi riceve una diagnosi di artrite reumatoide<br />

(AR) si sente forse solo e abbandonato<br />

in un primo momento. Ciò può<br />

dipendere dal fatto che nella cerchia delle<br />

sue conoscenze non ci sono altri malati<br />

con i quali confrontarsi. E forse anche dal<br />

fatto che molti medici non hanno ancora<br />

sufficiente familiarità con le peculiarità di<br />

questa malattia e con il suo trattamento,<br />

così che alcuni pazienti non possono sempre<br />

contare su un supporto professionale.<br />

Offrire alle persone affette da AR una<br />

varietà di servizi di sostegno - non solo in<br />

questa difficile fase iniziale, ma anche<br />

durante il decorso della malattia - è uno<br />

dei compiti principali che si prefigge la<br />

nostra rivista <strong>info</strong>.<br />

L’esperienza insegna l’importanza per gli<br />

interessati di addentrarsi per quanto possibile<br />

nella malattia, conoscere l’«avversario»<br />

per sconfiggere infine il timore che<br />

questo può incutere. <strong>info</strong> è il frutto dell’esperienza<br />

dei malati stessi e affronta una<br />

varietà di interrogativi e tematiche riguardanti<br />

l’artrite reumatoide. Le risposte e i<br />

contenuti non provengono solamente da<br />

medici e altri specialisti del settore sanitario,<br />

ma anche e in gran parte dai diretti<br />

interessati che devono convivere con la<br />

malattia e affrontarla giorno per giorno.<br />

Ed è proprio in questi contributi che risiede<br />

a mio parere lo straordinario valore di<br />

questa rivista, che diventa così uno strumento<br />

prezioso e indispensabile anche<br />

per chi, come me, si occupa dei pazienti<br />

affetti da AR.<br />

Desidero quindi augurarvi una stimolante<br />

lettura dell’attuale edizione, con l’articolo<br />

principale della Dott.ssa med. Mona Riebe<br />

sul tema «Reumatismo e sessualità» e<br />

con le esperienze del terapeuta di coppia<br />

e della famiglia Paul Mathys, che nell’articolo<br />

intitolato «Chronische Schmerzen –<br />

Herausforderung auch für die Liebe»<br />

(«Dolori cronici – una sfida anche per<br />

l’amore») tratta un argomento importante<br />

ma spesso poco discusso. Entrambi i<br />

contributi sono stati oggetto di una relazione<br />

in occasione del simposio «Liebesleben<br />

– trotz chronischer Schmerzen»<br />

(Vita di coppia – malgrado i dolori cronici)<br />

tenutosi a Baden.<br />

Cordiali saluti<br />

Dr. med. Miguel Caravatti<br />

Rheumatologe und Redaktionsmitglied / Rhumatologue et membre du comité de rédaction / Reumatologo e membro della redazione<br />

<strong>info</strong> 3


Rheuma und Sexualität oder<br />

«Mit Rheuma l(i)eben»<br />

Dr. med. Mona Riebe, FMH Innere<br />

Medizin und Rheumatologie,<br />

Arztpraxis Albula, Chur<br />

Die Diagnose Rheumatoide Arthritis<br />

(RA) kann eine grosse Herausforderung<br />

für eine Partnerschaft sein. Beide<br />

müssen lernen, sich auf die Krankheit<br />

mit ihren Symptomen, wie eingeschränkte<br />

Mobilität, Schmerzen und<br />

Ermüdungszustände, einzustellen.<br />

Oft erfordert das eine Umstellung<br />

der täglichen Routine und ein neues<br />

Miteinander. Auch Singles können<br />

eingeschränkt sein: Manchen erscheint<br />

die Rheumatoide Arthritis wie eine<br />

Hürde bei der Partnersuche.<br />

«Kein Arzt hat mich darüber aufgeklärt,<br />

dass sowohl die Krankheit als auch die<br />

Medikamente mein Sexualleben beeinflussen<br />

könnten.» Das Thema Sexualität<br />

ist in Arztpraxen leider immer noch tabu.<br />

Schamgefühl, Unsicherheit und Angst<br />

vor Verletzung der Privatsphäre sind häufig<br />

Gründe, warum nicht darüber geredet<br />

wird. Auch in der Literatur sind kaum<br />

gute Studien zu finden. Dies zeigt auch<br />

eine Umfrage zu diesem Thema. 97 Prozent<br />

der befragten Ärzte würden ihre<br />

Patienten mit chronischen Erkrankungen<br />

(Herzinfarkt, Diabetes, Krebs) nicht nach<br />

ihrem Sexualleben befragen. Aber 73<br />

Prozent der betroffenen Patienten würden<br />

gerne Informationen erhalten, inwieweit<br />

sich ihre Krankheit und Therapie<br />

hinsichtlich ihrer Sexualität auswirken<br />

könnte, und zwar vor Beginn der Behandlung.<br />

Leider würden aber 91 Prozent der<br />

Patienten selbst dieses Thema von sich<br />

aus nicht ansprechen. Zeit also, es endlich<br />

aufzugreifen!<br />

Gerade Patienten mit Rheuma haben<br />

aus verschiedenen Gründen häufig Probleme,<br />

ein erfülltes Liebesleben auszuleben.<br />

Doch nicht nur bei chronisch Kranken<br />

sind sexuelle Funktionsstörungen häufig.<br />

Auch in der «gesunden» Bevölkerung<br />

kommen sexuelle Probleme gar nicht so<br />

selten vor. Doch nicht immer handelt es<br />

sich gleich um eine krankhafte Störung.<br />

Wenn beide Partner glücklich sind,<br />

obwohl es vielleicht nur alle drei Monate<br />

zum Geschlechtsverkehr kommt, sie<br />

sonst aber liebevoll Zärtlichkeiten austauschen,<br />

handelt es sich nicht um eine<br />

sexuelle Funktionsstörung. Wenn aber<br />

ein Partner ein Problem mit dem Lustempfinden<br />

hat oder Paare sich aus verschiedenen<br />

Gründen vielleicht gar nicht mehr<br />

zusammenfinden, dann besteht unter<br />

Umständen eine Funktionsstörung, die<br />

eventuell sogar ärztlicher Hilfe bedarf.<br />

Sexuelle Funktionsstörungen bei.<br />

der Frau.<br />

Rund 40 Prozent aller Frauen zwischen<br />

20 und 65 Jahren beklagen sexuelle Probleme.<br />

Die häufigste Ursache hierfür ist<br />

eine Verminderung des sexuellen Verlangens.<br />

Stress im Job, Kinder, Haushalt und<br />

Alltagsprobleme können die Lust auf den<br />

Nullpunkt sinken lassen. Sexuelle Gedan-<br />

pixelio.de_by_Maren Beßler<br />

1 2<br />

Organische Ursachen für sexuelle Probleme<br />

Sexuelle Probleme durch Medikamente<br />

● Krankheiten des Unterleibes<br />

● Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)<br />

● Nierenkrankheiten, Gefäss- und Herzkrankheiten<br />

● Hormonelle Faktoren (Wechseljahre)<br />

● Narben und Verwachsungen im Genitalbereich<br />

● Infektionen der Vagina<br />

● allergische Reaktionen auf Verhütungsmittel<br />

● Geschwülste und Zysten im Genitaltrakt<br />

● Operationen im Genitaltrakt<br />

● Blasen- und Darmerkrankungen<br />

● Neurologische Erkrankungen<br />

● Krebserkrankungen<br />

● Herz- und Blutdruckmedikamente (Verapamil,<br />

Betablocker, Digitalis)<br />

● Cholesterinsenker<br />

● Magendarmmittel (Ranitidin)<br />

● Antiepileptika (Carbamazepin)<br />

● entzündungshemmende Medikamente (Cortison)<br />

● Haarwuchsmittel<br />

● Antidepressiva<br />

● Antibaby-Pille<br />

4 <strong>info</strong>


ken oder Fantasien kommen gar nicht<br />

mehr auf, die Motivation zur sexuellen<br />

Erregung fehlt. Aber auch subjektive oder<br />

genitale Erregungsstörungen können<br />

für sexuelle Probleme verantwortlich sein.<br />

Dabei kann frau kaum durch äussere<br />

Stimuli oder nur durch nicht-genitale Stimuli<br />

erregt werden. Seltener sind persistierende<br />

(dauerhafte) Erregungsstörungen,<br />

bei denen eine spontane, ungewollte<br />

und unangenehme sexuelle Erregung<br />

auftritt, die auch durch das Erreichen des<br />

Höhepunktes nicht verschwindet. Reine<br />

Orgasmusstörungen, das heisst, dass<br />

trotz subjektiv hoher Erregung kein Orgasmus<br />

erreicht werden kann, kommen<br />

mit 4 bis 7 Prozent eher selten vor. Häufiger<br />

sind dagegen Schmerzen beim<br />

Geschlechtsverkehr (Dyspareunie), Scheidenkrampf<br />

(Vaginismus), die etwa 3<br />

bis 20 Prozent der sexuellen Funktionsstörungen<br />

ausmachen.<br />

Sexuelle Funktionsstörungen.<br />

beim Mann.<br />

Bei Männern ist dagegen das Lustempfinden<br />

in der Regel kaum beeinträchtigt.<br />

Im Vordergrund stehen vielmehr die sogenannten<br />

Erektionsstörungen (erektile<br />

Dysfunktion), bei denen eine ausreichend<br />

lange Erektion des Penis nicht möglich<br />

ist. Eine Erektion bedingt ein komplexes<br />

Zusammenspiel von Nerven, Gefässen,<br />

Hormonen und psychischen Faktoren.<br />

Ursache sind oft Durchblutungsstörungen,<br />

die durch Krankheiten, wie Diabetes<br />

mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck<br />

und Übergewicht, bedingt<br />

sind. Die Häufigkeit solcher Erektionsstörungen<br />

nimmt deshalb mit dem Alter klar<br />

zu (bei < 30-Jährigen =


Schwierigkeiten, überhaupt erregt zu<br />

werden. Vor allem Männer litten an Versagensängsten<br />

oder geringem Selbstvertrauen.<br />

Häufig war auch die Angst vor<br />

der Schmerzverstärkung. Zu einem ähnlichen<br />

Resultat kam auch eine Forschergruppe<br />

um Prof. Ash Monga in den USA.<br />

Nur 20 Prozent der Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen waren zufrieden mit<br />

ihrem Liebesleben. Interessanterweise<br />

war das Ausmass der sexuellen Störung<br />

weder von der Schmerzstärke oder Dauer<br />

noch von der Häufigkeit der Schmerzen<br />

abhängig. Frauen hatten vor allem<br />

Angst vor Schmerzen, während bei Männern<br />

die Angst zu versagen am häufigsten<br />

war.<br />

Sex hat allerdings auch schmerzstillende<br />

Effekte. Während des Geschlechtsverkehrs<br />

werden eine ganze Reihe von Hormonen<br />

und Botenstoffen ausgeschüttet,<br />

wie zum Beispiel das körpereigene Opiat<br />

Endorphin, das Schmerzen lindert.<br />

Bewegungseinschränkungen bei.<br />

Rheuma.<br />

Nicht nur Schmerzen können zu Bewegungseinschränkungen<br />

führen, bekannt<br />

sind auch Einschränkungen durch Operationen,<br />

Narben oder Versteifungen.<br />

Diese Bewegungseinschränkungen verhindern,<br />

dass bestimmte Sexpositionen überhaupt<br />

eingenommen werden können.<br />

Andererseits können gewisse Stellungen<br />

Schmerzen verursachen oder insbesondere<br />

nach Operationen sogar Schäden<br />

anrichten. So ist es zum Beispiel nach<br />

Bandscheiben-Operationen wichtig, dass<br />

der/die Operierte keine starke Beugung<br />

oder Drehung der Wirbelsäule durchführt,<br />

weshalb sich Positionen anbieten,<br />

bei denen der Rücken gerade gehalten<br />

wird (siehe Illustrationen). Nach Gelenk-<br />

Operationen und bei Gelenkentzündungen<br />

sollten die betroffenen Gelenke<br />

möglichst entlastet werden. Dabei sind<br />

der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile<br />

haben einige Kliniken Hinweise<br />

zur Wiederaufnahme der sexuellen Aktivität<br />

und zu geeigneten Stellungen nach<br />

Operationen in ihre Merkblätter aufgenommen.<br />

Allgemein ist es hilfreich, für sexuelle<br />

Aktivitäten möglichst die schmerzarme<br />

Tageszeit zu wählen. Das heisst auch,<br />

dass sie durchaus geplant werden müssen.<br />

Schmerzmedikamente sollten möglichst<br />

vorher eingenommen werden, damit sie<br />

bis zur geplanten Aktivität ihre maximale<br />

Wirkung entfalten können. Eventuell<br />

kann es nützlich sein, bei Schmerzen kleine<br />

Geheimzeichen zu vereinbaren, um<br />

dem Partner zu signalisieren, wenn eine<br />

Stellung unangenehm ist. Sex bedeutet<br />

ausserdem nicht gleich Geschlechtsverkehr.<br />

Auch körperliche Nähe, das Austauschen<br />

von Zärtlichkeiten oder ein warmes<br />

Bad zu zweit bei Kerzenschein können<br />

zu einem erfüllten Liebesleben beitragen.<br />

Rheuma und Medikamente.<br />

Leider können viele Rheuma-Medikamente<br />

die Lust an der Lust verderben. Nicht<br />

nur Schmerzmittel wie Morphin, sondern<br />

Bewegungseinschränkungen<br />

bei Rheuma: Sexpositionen<br />

nach Bandscheibenoperationen<br />

Mobilité réduite en cas de<br />

rhumatisme: positions<br />

après une opération des<br />

disques intervertébraux<br />

Mann postoperativ (passiv)<br />

Homme ayant subi une opération (rôle passif)<br />

Uomo che ha subito l'intervento (passivo)<br />

Mann postoperativ (aktiv)<br />

Homme ayant subi une opération (rôle actif)<br />

Uomo che ha subito l'intervento (attivo)<br />

Malattie reumatiche e<br />

mobilità ridotta: posizioni<br />

sessuali post-intervento ai<br />

dischi intervertebrali<br />

Pos. 1 Pos. 6<br />

Frau postoperativ (passiv)<br />

Femme ayant subi une opération (rôle passif)<br />

Donna che ha subito l'intervento (passiva)<br />

Pos. 2 Pos. 3 Pos. 4 Pos. 5<br />

6 <strong>info</strong>


auch die sogenannten Basistherapeutika,<br />

wie Methotrexat, Leflunomid (Arava)<br />

oder Hydroxychloroquin (Plaquenil), können<br />

zu Antriebslosigkeit, Müdigkeit und<br />

Libidostörungen (Störungen des sexuellen<br />

Verlangens) führen. Dabei ist es nicht<br />

immer leicht zu unterscheiden, ob es<br />

sich hier um eine Nebenwirkung eines<br />

Medikamentes handelt oder ein Ausdruck<br />

der Grundkrankheit ist. Praktisch alle<br />

TNF-Hemmer wie Etanercept, Adalimumab,<br />

Golimumab, Tocilizumab etc. können<br />

Stimmungsschwankungen, erektile<br />

Dysfunktionen und Schlafstörungen<br />

verursachen. Ein Absetzen dieser Medikamente<br />

ist jedoch oft nicht möglich oder<br />

sinnvoll, und so wird in der ärztlichen<br />

Praxis auf die Möglichkeit des Auftretens<br />

solcher Probleme meist gar nicht erst<br />

hingewiesen.<br />

Rheuma und Müdigkeit.<br />

Chronischer Schlafmangel beeinflusst<br />

das Liebesleben nicht nur bei Rheumakranken.<br />

Bei fast allen entzündlichen<br />

Erkrankungen (beispielsweise Rheumatoide<br />

Arthritis (RA) oder Morbus Bechterew)<br />

bestehen oft <strong>info</strong>lge der Grunderkrankung<br />

Allgemeinsymptome wie<br />

Müdigkeit und subjektives Krankheitsgefühl.<br />

Manchmal ist eine begleitende<br />

Depression vorhanden, oder es führen<br />

Medikamente zu Schlaflosigkeit und<br />

Müdigkeit.<br />

Rheuma und Partner-.<br />

schaft.<br />

Gerade Rheumapatienten<br />

haben oft auch Schwierigkeiten,<br />

ihren Körper so<br />

anzunehmen, wie er ist.<br />

Körperliche Veränderungen,<br />

wie Deformitäten<br />

und Narben, können zu<br />

einem Attraktivitätsverlust<br />

führen. Partner können<br />

Betroffene unter Druck<br />

setzen oder sind selbst<br />

mit der Situation überfordert.<br />

Isolation und Rückzug<br />

sind oft die Folge.<br />

Es ist deshalb auch nicht<br />

verwunderlich, dass gerade<br />

Singles mit Rheuma<br />

sich schwer tun, einen<br />

neuen Partner zu finden.<br />

Von 2000 befragten<br />

Patientinnen mit RA gaben 55 Prozent<br />

an, sich in ihrem Sexualleben weniger<br />

selbstsicher zu fühlen. 21 Prozent der<br />

Frauen fanden Intimitäten mit dem Partner<br />

schwieriger, schmerzhafter oder hatten<br />

ganz damit aufgehört. 40 Prozent<br />

der alleinstehenden Frauen mit RA sagten,<br />

dass es schwerer sei, einen Partner<br />

zu finden. Die Erkrankung stellt oft eine<br />

grosse Belastung für eine Partnerschaft<br />

dar, kann aber auch als grosse Herausforderung<br />

oder sogar Bereicherung<br />

erlebt werden. Viele Paare berichten,<br />

durch die Erkrankung einander näher<br />

gerückt zu sein.<br />

Die Sprachlosigkeit überwinden.<br />

Doch wie soll ein Problem gelöst werden,<br />

wenn man nicht darüber redet? Wenn<br />

jeder seine eigenen Vorstellungen von<br />

einem erfüllten Liebesleben hat? Sowohl<br />

Ärzte und Patienten, aber auch Paare<br />

untereinander, sollten sich nicht scheuen,<br />

miteinander zu reden. Nur so können<br />

Ängste abgebaut und Lösungen gefunden<br />

werden. Tauschen Sie sich über Ihre<br />

Vorstellungen von einer erfüllten Sexualität<br />

und wie sie diese erreichen können<br />

aus. Wählen Sie andere Formen der<br />

Sexualität – Zärtlichkeit, Entspannung,<br />

gegenseitige Massagen. Sprechen Sie<br />

Ihren Arzt an, möglicherweise können<br />

«lustkillende» Medikamente reduziert<br />

oder gestoppt werden. Auch Erektionshilfen<br />

oder Gleit-/Pflegemittel können<br />

das Liebesleben verbessern.<br />

Und vergessen Sie den Humor nicht –<br />

Sex soll schliesslich Spass machen!<br />

Psychologische Aspekte sowie Belastungen durch Schmerzen und Medikamente<br />

können Paare vor grosse Herausforderungen stellen.<br />

pixelio.de_by_Marco Barnebeck<br />

<strong>info</strong> 7


Rhumatisme et sexualité ou «Concilier rhumatisme<br />

et vie amoureuse»<br />

Dr Mona Riebe, FMH en médecine<br />

interne et rhumatologie, Cabinet<br />

médical Albula, Coire<br />

Le diagnostic de la polyarthrite rhumatoïde<br />

(PR) peut constituer un véritable<br />

défi pour un couple. Les deux<br />

conjoints doivent en effet apprendre<br />

à s’adapter à la maladie et à ses symptômes<br />

tels que la mobilité réduite,<br />

les douleurs et les états de fatigue.<br />

Une telle nouvelle bouleverse souvent<br />

la routine quotidienne et redéfinit<br />

la vie de couple. Les personnes<br />

célibataires sont également touchées:<br />

pour nombre d’entre elles, la polyarthrite<br />

rhumatoïde apparaît comme<br />

un véritable obstacle lors de la recherche<br />

d’un partenaire.<br />

«Aucun médecin ne m’a jamais expliqué<br />

que la maladie, ainsi que les médicaments,<br />

pouvaient avoir des répercussions<br />

sur ma vie sexuelle.» Malheureusement,<br />

le sujet de la sexualité reste encore souvent<br />

tabou dans les cabinets médicaux.<br />

Pudeur, insécurité et peur de violer la<br />

sphère privée sont autant de motifs qui<br />

empêchent d’en parler. Et la littérature<br />

n’abonde pas en études sérieuses sur le<br />

thème. Un sondage l’a d’ailleurs confirmé:<br />

97 pour cent des médecins interrogés<br />

ne questionneraient pas leurs<br />

patients atteints de maladies chroniques<br />

(infarctus, diabète, cancer) sur leur vie<br />

sexuelle. Mais 73 pour cent des patients<br />

concernés aimeraient bien être <strong>info</strong>rmés<br />

des conséquences de la maladie et de la<br />

thérapie sur leur vie sexuelle, et ce avant<br />

le début du traitement. 91 pour cent des<br />

patients avoueraient cependant ne pas<br />

aborder d’eux-mêmes ce sujet. Il est donc<br />

grand temps de s’attaquer au problème!<br />

Ce sont justement les patients souffrant<br />

de rhumatisme qui, pour diverses raisons,<br />

peuvent éprouver des difficultés pour<br />

avoir une vie sexuelle épanouie. Mais les<br />

dysfonctionnements sexuels ne sont pas<br />

uniquement caractéristiques des malades<br />

chroniques. Ils peuvent aussi concerner<br />

les personnes ne souffrant d’aucun problème<br />

de santé, car ils ne sont pas toujours<br />

directement liés à la maladie. Par<br />

exemple, l’on ne peut pas parler de<br />

trouble fonctionnel sexuel si deux conjoints<br />

n’ayant peut-être des rapports sexuels<br />

que tous les trois mois sont parfaitement<br />

épanouis, car ils partagent également<br />

de nombreux moments de tendresse. Si,<br />

par contre, l’un des conjoints témoigne<br />

de difficultés à éprouver du plaisir ou si<br />

le couple, pour différentes raisons, ne<br />

réussit plus du tout à se retrouver, les circonstances<br />

peuvent comporter entre<br />

autres un trouble fonctionnel, qui peut<br />

même dans certains cas nécessiter une<br />

aide médicale.<br />

pixelio.de_Samy13<br />

1<br />

Causes organiques à l’origine des<br />

2<br />

problèmes sexuels<br />

● Maladies du bas-ventre<br />

● Diabète mellitus (diabète sucré)<br />

● Maladies des reins, maladies cardio-vasculaires<br />

● Facteurs hormonaux (ménopause)<br />

● Cicatrices et coalescences dans la zone génitale<br />

● Infections du vagin<br />

● Réactions allergiques à des moyens de contraception<br />

● Tumeurs et kystes dans le tractus génital<br />

● Opérations dans le tractus génital<br />

● Maladies de la vessie et maladie intestinales<br />

● Maladies neurologiques<br />

● Maladies cancéreuses<br />

Médicaments à l’origine des problèmes sexuels<br />

● Médicaments pour traiter les troubles cardio-vasculaires<br />

et l’hypertension (vérapamil, bêtabloquants,<br />

digitalis)<br />

● Médicaments anti-cholestérol<br />

● Médicaments gastro-intestinaux (ranitidine)<br />

● Antiépileptiques (carbamazépine)<br />

● Médicaments anti-inflammatoires (cortisone)<br />

● Produits favorisant la pousse des cheveux<br />

● Antidépresseurs<br />

● Pilules contraceptives<br />

8 <strong>info</strong>


Troubles fonctionnels sexuels chez la.<br />

femme.<br />

Près de 40 pour cent de l’ensemble des<br />

femmes entre 20 et 65 ans se plaignent<br />

de problèmes sexuels. La cause la plus<br />

fréquente en est une diminution de la<br />

libido. Stress au travail, enfants, entretien<br />

de la maison et petits problèmes quotidiens<br />

peuvent parfois limiter totalement<br />

le désir. On assiste alors à une perte de<br />

motivation et de fantasmes. Mais des<br />

troubles de l’excitation subjectifs ou génitaux<br />

peuvent également être responsables<br />

des problèmes sexuels. Certaines<br />

femmes peuvent ainsi afficher des difficultés,<br />

voire une absence totale d’excitation<br />

par des stimuli externes ou des stimuli<br />

non génitaux. Plus rares sont les cas<br />

de troubles de l’excitation persistants<br />

(durables), qui déclenchent une excitation<br />

sexuelle spontanée, involontaire et<br />

désagréable, et qui ne disparaît pas non<br />

plus après culmination. Peu courants,<br />

les troubles orgasmiques purs où aucun<br />

orgasme ne peut être atteint en dépit<br />

d’une forte excitation subjective ne<br />

représentent que 4 à 7 pour cent des cas.<br />

En revanche, les douleurs lors des rapports<br />

sexuels (dyspareunie) ou les contractions<br />

des muscles du plancher pelvien<br />

(vaginisme) sont plus fréquentes et constituent<br />

de 3 à 20 pour cent des troubles<br />

fonctionnels sexuels.<br />

Troubles fonctionnels sexuels chez.<br />

l’homme.<br />

Chez l’homme au contraire, la capacité à<br />

éprouver du plaisir n’est généralement<br />

guère touchée. Il s’agit davantage de<br />

troubles de l’érection (dysfonction érectile),<br />

caractérisée par l’impossibilité d’une<br />

érection suffisamment longue du pénis.<br />

Une érection nécessite le concours complexe<br />

de nerfs, de vaisseaux sanguins,<br />

d’hormones et de facteurs psychiques.<br />

Parmi les causes, l’on compte souvent<br />

des problèmes de circulation sanguine<br />

provoqués par des maladies comme le<br />

diabète mellitus, les maladies cardio-vasculaires,<br />

l’hypertension ou le surpoids.<br />

La fréquence de ces troubles de l’érection<br />

augmente de ce fait clairement avec<br />

l’âge (chez les hommes de moins de 30<br />

ans =


fesseur Ash Monga aux Etats-Unis est<br />

arrivé aux mêmes conclusions. Seuls 20<br />

pour cent des patients souffrant de douleurs<br />

chroniques se sont déclarés satisfaits<br />

de leur vie amoureuse. Il est intéressant<br />

de noter que l’ampleur des troubles<br />

sexuels n’est dépendante ni de l’intensité<br />

ou de la durée de la douleur, ni de la<br />

fréquence de celle-ci. Si les femmes ont<br />

indiqué principalement une crainte des<br />

douleurs, les hommes ont évoqué en premier<br />

lieu la peur de l’échec.<br />

Mais le sexe a également un effet calmant<br />

sur la douleur. Au cours de l’acte sexuel,<br />

toute une série d’hormones et de neurotransmetteurs<br />

sont libérés, comme l’endorphine<br />

(opiacé) qui atténue la douleur.<br />

Difficultés motrices dues au rhuma-.<br />

tisme.<br />

Les difficultés motrices peuvent provenir<br />

non seulement des douleurs, mais aussi<br />

des opérations, des cicatrices ou des<br />

raideurs. Elles empêchent parfois d’adopter<br />

des positions sexuelles précises.<br />

D’autre part, certaines postures peuvent<br />

être douloureuses ou, en particulier après<br />

des opérations, occasionner des blessures.<br />

Ainsi, après une chirurgie des disques<br />

intervertébraux, le patient doit veiller à<br />

ne pas effectuer de forte flexion ou rotation<br />

de la colonne vertébrale et, partant,<br />

privilégier des positions avec un dos droit<br />

(cf. illustrations, p. 6). Après une opération<br />

des articulations et en cas d’inflammations<br />

articulaires, il convient de soulager<br />

le plus possible les membres touchés.<br />

Les seules limites sont alors celles fixées<br />

par l’imagination. Aujourd’hui, certaines<br />

cliniques incluent dans leurs notices des<br />

conseils sur la reprise de l’activité sexuelle<br />

et sur les positions les mieux adaptées<br />

après différents types d’opérations.<br />

En règle générale, les moments de la<br />

journée où les douleurs se font le moins<br />

sentir sont les plus propices à une activité<br />

sexuelle. Autrement dit, il faut tout bien<br />

prévoir. Les antalgiques doivent, dans la<br />

mesure du possible, être pris avant l’acte<br />

pour pouvoir bien agir au moment clé.<br />

Eventuellement, il peut être utile de<br />

convenir de certains signes avec le partenaire<br />

en cas de douleur, afin de signaler<br />

à celui-ci une position inconfortable.<br />

Mais le sexe ne se limite pas uniquement<br />

à un acte physique. La proximité physique,<br />

l’échange de gestes de tendresse<br />

ou un bain chaud à deux à la lueur des<br />

bougies peuvent également contribuer<br />

à une vie amoureuse épanouie.<br />

Rhumatisme et médicaments.<br />

Malheureusement, de nombreux médicaments<br />

contre le rhumatisme peuvent<br />

gâcher «l’envie du plaisir». Non seulement<br />

des antidouleurs comme la morphine,<br />

mais également des traitements thérapeutiques<br />

de base comme le méthotrexate,<br />

le léflunomide (Arava) ou<br />

l’hydroxychloroquine (Plaquenil) peuvent<br />

provoquer apathie, fatigue et troubles<br />

de la libido (troubles du désir sexuel). Il<br />

n’est alors pas toujours aisé de distinguer<br />

s’il s’agit d’un effet secondaire d’un<br />

médicament ou d’une manifestation de<br />

la maladie elle-même. Pratiquement tous<br />

les inhibiteurs du TNF-alpha comme l’étanercept,<br />

l’adalimumab, le golimumab ou<br />

le tocilizumab peuvent être à l’origine de<br />

sautes d’humeur, de dysfonctionnements<br />

de l’érection et de troubles du sommeil.<br />

Il est cependant souvent impossible ou<br />

déconseillé d’arrêter le traitement. Ainsi,<br />

ces problèmes éventuels ne sont généralement<br />

pas évoqués dans les cabinets<br />

médicaux.<br />

Rhumatisme et fatigue.<br />

Le manque de sommeil chronique n’influe<br />

pas que sur la vie amoureuse des<br />

personnes atteintes de rhumatisme.<br />

Presque toutes les maladies inflammatoires<br />

(par exemple la polyarthrite rhumatoïde<br />

(PR) ou la spondylarthrite ankylosante)<br />

donnent souvent lieu à des<br />

symptômes généraux comme la fatigue<br />

et les malaises subjectifs du fait de la<br />

pathologie sous-jacente. S’y ajoute parfois<br />

une dépression, ou certains médicaments<br />

provoquent insomnie et fatigue.<br />

Rhumatisme et vie en couple.<br />

Les personnes souffrant de rhumatisme<br />

ont également parfois eux-mêmes des<br />

difficultés à accepter leur corps tel qu’il<br />

est. Les transformations physiques, comme<br />

les déformations ou les cicatrices,<br />

peuvent provoquer une perte d’attirance.<br />

Les partenaires peuvent faire ressentir<br />

une pression à la personne concernée ou<br />

sont eux-mêmes dépassés par la situation.<br />

L’isolement et le repli sur soi en sont<br />

souvent les conséquences. Il n’est donc<br />

pas non plus étonnant qu’il soit justement<br />

si difficile aux célibataires atteints<br />

de rhumatisme de trouver un nouveau<br />

partenaire. Sur 2000 patientes atteintes<br />

de PR interrogées, 55 pour cent avouent<br />

se sentir moins sûres d’elles dans leur<br />

vie sexuelle. 21 pour cent des femmes<br />

ont trouvé les relations intimes avec leur<br />

partenaire plus difficiles, plus douloureuses<br />

ou n’ont en tout simplement plus.<br />

40 pour cent des femmes célibataires<br />

atteintes de PR ont déclaré qu’il leur était<br />

moins facile de trouver un partenaire.<br />

La maladie constitue souvent une lourde<br />

charge pesant sur la vie de couple, mais<br />

elle peut également être vécue comme<br />

un véritable défi à relever, voire comme<br />

un enrichissement. De nombreux couples<br />

expliquent ainsi s’être même rapprochés<br />

du fait de la maladie.<br />

Briser le silence.<br />

Mais comment résoudre un problème si<br />

l’on ne l’évoque pas? Si chacun a ses<br />

propres idées sur une vie amoureuse épanouie?<br />

Les médecins ne doivent pas hésiter<br />

à en parler avec leurs patients. Les<br />

échanges avec d’autres couples sont également<br />

importants. Ce n’est qu’ainsi que<br />

les craintes peuvent être écartées et que<br />

des solutions peuvent être trouvées. Discutez<br />

de votre conception d’une vie<br />

sexuelle épanouie et de la façon d’y parvenir.<br />

Optez pour d’autres formes de<br />

sexualité – tendresse, détente, massages<br />

réciproques. Parlez à votre médecin et<br />

demandez-lui si certains médicaments<br />

«anti-plaisir» peuvent être diminués ou<br />

même arrêtés. Des aides à l’érection ou<br />

des lubrifiants/soins peuvent également<br />

contribuer à améliorer la vie amoureuse.<br />

Dans tous les cas, n’oubliez pas<br />

l’humour – car le sexe doit toujours<br />

rester un plaisir!<br />

10 <strong>info</strong>


Malattie reumatiche e sessualità oppure «Sessualità<br />

e malattie reumatiche: un rebus da risolvere»<br />

Dott.ssa med. Mona Riebe, Spec. FMH<br />

di medicina interna e reumatologia,<br />

Studio medico Albula, Coira<br />

Una diagnosi di artrite reumatoide<br />

(AR) può rappresentare una grossa<br />

sfida per una coppia, in cui entrambi<br />

devono imparare a fare i conti con<br />

la malattia e i suoi sintomi, come<br />

mobilità limitata, dolori e stati di affaticamento.<br />

Spesso tutto ciò richiede<br />

un profondo cambiamento della routine<br />

quotidiana e del modo di vivere<br />

insieme. Anche i single possono sentirsi<br />

limitati e vedere l'artrite reumatoide<br />

come un ostacolo nella ricerca<br />

del partner.<br />

«Nessun medico mi ha spiegato che<br />

sia la malattia che i farmaci potevano<br />

influenzare la mia vita sessuale.» Purtroppo<br />

la sessualità è ancora un tema tabù<br />

negli studi medici. Vergogna, insicurezza<br />

e paura di violare la sfera privata sono i<br />

motivi ricorrenti che spingono a non<br />

affrontare l'argomento. Neanche la letteratura<br />

offre molti studi e ricerche in<br />

materia. In un'inchiesta sul tema, il 97%<br />

dei medici intervistati ha affermato che<br />

con i pazienti affetti da malattie croniche<br />

(infarto, diabete, cancro) non parlerebbe<br />

della loro vita sessuale. Al contrario, il<br />

73% dei pazienti sarebbe ben lieto di<br />

ricevere <strong>info</strong>rmazioni sulle ripercussioni<br />

che la malattia e la terapia potrebbero<br />

avere sulla propria sessualità, naturalmente<br />

prima di iniziare la cura. Purtroppo, il<br />

91% dei pazienti non affronterebbe l'argomento<br />

di propria iniziativa. Insomma,<br />

è tempo di cambiare e affrontare una<br />

buona volta la questione!<br />

Per vari motivi, sono proprio i pazienti<br />

affetti da malattie reumatiche ad avere<br />

spesso problemi nel vivere una vita sessuale<br />

appagante, sebbene non siano solo<br />

i malati cronici a soffrire di frequenti<br />

disturbi della funzione sessuale. Infatti, i<br />

problemi sessuali non sono poi così rari<br />

neanche tra le persone «sane», ma non<br />

è detto che si tratti forzatamente di un<br />

disturbo patologico. Se una coppia sta<br />

bene insieme avendo rapporti solo ogni<br />

tre mesi, ma scambiandosi gesti teneri e<br />

pieni di affetto, ciò non equivale a un<br />

disturbo della funzione sessuale. Tuttavia,<br />

se un partner avverte un problema con il<br />

desiderio sessuale oppure la coppia non<br />

riesce più a ritrovarsi per vari motivi, è<br />

possibile che vi sia un disturbo funzionale,<br />

che magari richiede anche un consulto<br />

medico.<br />

I disturbi della funzione sessuale.<br />

nella donna.<br />

Circa il 40% delle donne tra i 20 e i 65<br />

anni lamenta problemi sessuali, derivati<br />

soprattutto da una diminuzione del desiderio<br />

sessuale. Lo stress del lavoro, i figli,<br />

la casa e i problemi quotidiani possono<br />

arrivare ad azzerare la libido: niente più<br />

pixelio.de_Samy13<br />

1 2<br />

Cause organiche dei problemi sessuali<br />

Problemi sessuali causati da farmaci<br />

● Malattie degli organi genitali<br />

● Diabete mellito<br />

● Patologie renali, malattie cardiovascolari<br />

● Fattori ormonali (menopausa)<br />

● Cicatrici e aderenze in corrispondenza dell'apparato<br />

genitale<br />

● Infezioni vaginali<br />

● Reazioni allergiche agli anticoncezionali<br />

● Tumori e cisti nel tratto genitale<br />

● Operazioni del tratto genitale<br />

● Patologie della vescica e dell'intestino<br />

● Malattie neurologiche<br />

● Patologie tumorali<br />

● Farmaci per il cuore e la pressione arteriosa<br />

(verapamil, betabloccanti, digossina)<br />

● Farmaci contro il colesterolo<br />

● Farmaci per i disturbi del tratto gastrointestinale<br />

(ranitidina)<br />

● Antiepilettici (carbamazepina)<br />

● Antinfiammatori (cortisone)<br />

● Prodotti per favorire la crescita dei capelli<br />

● Antidepressivi<br />

● Anticoncezionali<br />

<strong>info</strong> 11


pensieri o fantasie sessuali, nessuno stimolo<br />

all'eccitazione sessuale. Ma i problemi<br />

sessuali possono derivare anche da<br />

disturbi dell'eccitazione soggettivi o del<br />

proprio apparato genitale. In questi casi,<br />

la donna fa fatica a eccitarsi con stimolazioni<br />

esterne o che non interessino i<br />

genitali. Sono più rari i disturbi dell'eccitazione<br />

sessuale persistente, che provocano<br />

uno stato di eccitazione spontaneo,<br />

non voluto e sgradevole, che permane<br />

anche dopo aver raggiunto l'orgasmo.<br />

I disturbi dell'orgasmo, invece, ossia l'impossibilità<br />

di raggiungere l'orgasmo<br />

anche in presenza di una forte eccitazione,<br />

sono molto rari e hanno un'incidenza<br />

compresa tra il 4 e il 7%. Sono invece<br />

più frequenti le sensazioni di dolore durante<br />

il rapporto (dispareunia, vaginismo),<br />

che rappresentano dal 3 al 20% dei disturbi<br />

della funzione sessuale.<br />

I disturbi della funzione sessuale.<br />

nell'uomo.<br />

Il desiderio sessuale dell'uomo, invece,<br />

non subisce di solito grandi variazioni,<br />

mentre sono molto più frequenti i cosiddetti<br />

disturbi di erezione (disfunzione<br />

erettile), che impediscono di mantenere<br />

l'erezione del pene per un tempo adeguato.<br />

Un'erezione richiede una complessa<br />

interazione tra nervi, vasi sanguigni,<br />

ormoni e fattori psicologici. La causa va<br />

spesso ricercata nei disturbi dell'apparato<br />

circolatorio, provocati da patologie<br />

quali diabete mellito, malattie cardiovascolari,<br />

ipertensione e sovrappeso. La frequenza<br />

dei disturbi di erezione aumenta<br />

chiaramente con l'età (uomini < 30 anni<br />

=


il rapporto sessuale. D'altra parte, alcune<br />

posizioni possono causare dolore o addirittura<br />

danni, specie dopo un'operazione.<br />

Per esempio, a seguito di un intervento<br />

sui dischi intervertebrali, la/il paziente non<br />

può eseguire nessun piegamento o rotazione<br />

della colonna vertebrale, il che significa<br />

assumere posizioni in cui la schiena<br />

viene tenuta diritta (v. illustrazioni, p. 6).<br />

Dopo un intervento all'articolazione e in<br />

caso di articolazioni infiammate, tali articolazioni<br />

non possono assolutamente<br />

essere caricate. Ma non vi sono limiti alla<br />

fantasia! Nel frattempo, alcune cliniche<br />

hanno recepito nei loro bollettini indicazioni<br />

sulla ripresa dell'attività sessuale e<br />

sulle posizioni più adeguate da assumere<br />

dopo un intervento.<br />

In linea generale, per avere rapporti, è<br />

opportuno scegliere il momento della<br />

giornata in cui si hanno meno dolori, il<br />

che significa programmare la propria vita<br />

sessuale. Gli antidolorifici andrebbero<br />

assunti prima, in modo che facciano il<br />

massimo effetto per il tempo e l'attività<br />

necessari. Può essere eventualmente<br />

utile concordare piccoli segnali segreti<br />

per indicare che si sta provando dolore,<br />

in modo che il partner capisca se una<br />

posizione non è indicata. In ogni caso,<br />

sesso non vuol dire solo rapporto sessuale.<br />

Anche il contatto fisico, lo scambio<br />

di tenerezze o un bagno caldo in coppia<br />

a lume di candela possono contribuire<br />

a una vita sessuale appagante.<br />

Malattie reumatiche e farmaci.<br />

Purtroppo, molti antireumatici tolgono<br />

"voglia alla voglia". Non solo analgesici<br />

come la morfina, ma anche i cosiddetti<br />

farmaci di fondo, come il metotrexato,<br />

il leflunomide (Arava) o l'idrossiclorochina<br />

(Plaquenil) possono causare perdita dello<br />

stimolo, stanchezza e disturbi della libido<br />

(disturbi del desiderio sessuale). Non è<br />

sempre facile distinguere tra gli effetti<br />

collaterali di un farmaco o la manifestazione<br />

di una patologia di fondo. In pratica,<br />

tutti gli inibitori del TNF, come etanercept,<br />

adalimumab, golimumab, tocilizumab,<br />

ecc., possono provocare sbalzi di<br />

umore, disfunzioni erettili e disturbi del<br />

sonno. Ma interrompere l'assunzione<br />

di tali farmaci spesso non è possibile né<br />

opportuno, dunque il medico finisce<br />

per non parlare quasi mai dell'eventuale<br />

insorgenza di questi problemi.<br />

pixelio.de_Herbert Klopott<br />

Malattie reumatiche e stanchezza.<br />

La mancanza cronica di sonno influenza<br />

la vita sessuale non solo dei pazienti<br />

affetti da malattie reumatiche. In quasi<br />

tutte le patologie di tipo infiammatorio -<br />

come l'artrite reumatoide (AR) o il morbo<br />

di Bechterew - la malattia di base è<br />

accompagnata da sintomi generici quali<br />

stanchezza e sensazione soggettiva di<br />

stare male, talvolta da una depressione<br />

oppure i farmaci sono causa di affaticamento<br />

e mancanza di sonno.<br />

Malattie reumatiche e vita di coppia.<br />

Spesso i pazienti affetti da malattie reumatiche<br />

hanno difficoltà ad accettare il<br />

proprio corpo. Alterazioni fisiche quali<br />

deformità e cicatrici possono rendere<br />

meno attraenti, il partner sano può fare<br />

pressione su quello malato o addirittura<br />

non sentirsi in grado di gestire la situazione:<br />

chiusura e isolamento sono una delle<br />

conseguenze più ricorrenti. Non c'è da<br />

meravigliarsi, dunque, se proprio i single<br />

affetti da malattie reumatiche hanno difficoltà<br />

a trovare un nuovo partner. Di<br />

2000 pazienti con AR intervistate, il 55%<br />

di loro ha dichiarato di sentirsi meno<br />

sicure nella propria vita sessuale. Il 21%<br />

delle donne ha affermato che vivere l'intimità<br />

con il partner era più difficile, più<br />

doloroso o addirittura che non aveva più<br />

rapporti. Il 40% delle donne single affette<br />

da AR ha detto di avere maggiori difficoltà<br />

a trovare un partner. La malattia<br />

rappresenta spesso un grosso peso per<br />

una coppia, ma può anche essere vissuta<br />

come una grande sfida o addirittura un<br />

arricchimento. Molte coppie riferiscono<br />

infatti che la malattia li ha avvicinati.<br />

Superare l'assenza di dialogo.<br />

Ma come si fa a risolvere un problema<br />

se non se ne parla, se ognuno ha una sua<br />

idea di vita sessuale appagante? Sia i<br />

medici che i pazienti, ma anche le coppie<br />

non devono avere timore di parlare tra<br />

loro: solo così è possibile abbattere le<br />

paure e trovare le giuste soluzioni. Parlate<br />

tra voi di cosa significa vita sessuale<br />

appagante e di come arrivarci. Adottate<br />

altre forme di sessualità, fatte di tenerezze,<br />

rilassamento, massaggi reciproci.<br />

Confrontatevi con il vostro medico, magari<br />

è possibile ridurre o sospendere i farmaci<br />

«killer del desiderio». Anche eventuali<br />

rimedi per l'erezione o prodotti trattanti/lubrificanti<br />

possono migliorare la<br />

vita sessuale.<br />

E non dimenticate mai un po' di sano<br />

umorismo: alla fine, il sesso è divertimento!<br />

Aspetti psicologici e problemi fisici (dolore, medicamenti) possono mettere a dura<br />

prova la coppia.<br />

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