Revue Technique Luxembourgeoise

22 ARTICLES | REVUE TECHNIQUE LUXEMBOURGEOISE 2 | 2011
Die Verbindung von Esch-sur-Alzette nach Micheville in Frankreich ist bestrebt die Hauptverkehrsader bei der Urbanisierung
der Industriebrachen in Esch-Belval West zu werden. Das Projekt zieht sich über eine Länge von etwa 3.300 m
und wird die Eigenschaften einer Schnellstraße aufweisen, das bedeutet 2 Fahrbahnen mit jeweils 2 Fahrstreifen zu
3,50 m. Die Verbindung nach Micheville wird durch 3 neue Anschlussstellen an das bestehende Straßennetz angebunden
und durchquert dabei das neuentwickelte Gebiet planfrei, das heißt sich kreuzende Verkehrströme werden in
zwei Ebenen geführt so dass keine Kollisionspunkte unter Verkehrsteilnehmern auftreten.
TUNNEL CENTRAL GATE AUF DER VERBINDUNG VON ESCH-SUR-ALZETTE NACH MICHEVILLE
TUNNEL CENTRAL GATE_
Ing. dipl. Romain Spaus
Maître d’ouvrage
Ministère du Développement
durable et des Infrastructures
MDDI
Maître d’œuvre Administration
des ponts et chaussées
Bureau d’études
Luxplan, Simon & Christiansen,
Geoconseils
Bureau de contrôles
Secolux
Bureau sécurité
Argest
Bauleitung
Association momentanée
TR Engineering / Luxplan
Unternehmen
Association momentanée
Giorgetti / Tralux
Vorschubtechnik
Freyssinet
Das restliche Tunnelstück am
Nordportal (Abschnitt 3) befindet
sich momentan in der
öffentlichen Ausschreibung.
Das Hauptbauwerk auf der Verbindung nach Micheville ist
der Tunnel Central Gate mit einer Länge von 735 m. Der
Tunnel gestattet der geplanten Schnellstrasse die Unterquerung
der umzugestaltenden Industriebrachen und verläuft
nachher exakt unter dem geplantem Stadtboulevard „Central
Gate“. Nach der Überquerung der neugestaltenden Nationalstraße
N31 nach Belvaux mittels des Brückenbauwerks
OA03 mit einer Länge von 122 m taucht die Schnellstrasse
auf Höhe des Plateau Saint-Esprit unter und unterquert
nacheinander den zukünftigen Stadtboulevard „Central
Gate“, die Schienenstränge der ehemaligen ARBED und der
nationalen Eisenbahngesellschaft CFL sowie den CR168,
Regionalstraße entlang der Grenze zu Frankreich von Belvaux
nach Esch-sur-Alzette. Anschließend münden 2 Fahrstreifen
der Schnellstrasse als Ein- und Ausfahrt in einen
Kreisverkehr mit Anbindung an die genannte Regionalstraße
CR168. Die restlichen 2 Fahrstreifen führen weiter und
unterqueren den Kreisverkehr um Nahe der französischen
Grenze wieder an der Erdoberfläche aufzutauchen.
Allgemein einer Süd-Nord Achse folgend ausgerichtet, besitzt
der Streckenverlauf des Tunnels im Lageplan eine Gerade von
600 m auf der Seite von Micheville (Südseite) sowie einen Abschnitt
mit einem Kurvenradius von 300 m auf den restlichen
135 m auf der Seite von Esch-sur-Alzette (Nordseite).
Verkehrstechnisch gehört der Tunnel Central Gate zu den
Tunnels mit 2 Röhren und jeweils 2 Fahrstreifen.
Bau des Tunnels Central Gate
Den Bau des Tunnels Central Gate kann man grob in 3 Abschnitte
einteilen:
_Herstellung eines 500 m langen Tunnelabschnitts in der
herkömmlichen offenen Bauweise
_Methode des Taktvorschubs:
a) Autofonçage®
Nördlich des Schienenstrangs, Schieben von 2 Betonrahmen
von 38 m Länge unter den Gleisen der CFL Cargo
und ArcelorMittal einschließlich 28 m langem Verbindungsbauwerk
zum Tunnelabschnitt der vorherigen Phase 1,
b) Autoripage®
Nördlich des Schienenstrangs, Schieben eines 64 m langen
Doppelrahmens unter den Gleisen der Eisenbahngesellschaft
CFL beziehungsweise CFL Cargo.
_Resttunnel am Nordportal unter dem Plateau Saint-Esprit,
Ausführung des etwa 100 m langen Tunnels in der offenen
Bauweise.
Situation am Südportal nahe der französischen Grenze:
Der Tunnel Central Gate der Verbindung von Esch-sur-Alzette
nach Micheville verläuft unter den Schienensträngen
von ArcelorMittal und der nationalen Eisenbahngesellschaft
CFL sowie CFL Cargo.
An der Nordseite wurde die Methode des Autofonçage®,
an der Südseite die des Autoripage® angewendet.
Der erste Spatenstich zu den Arbeiten zur Nordzufahrt des
Belval Standortes sowie der Ausführung des Tunnel Central
Gate wurde durch Minister Claude Wiseler am 22. Mai
2006 getätigt.
Die 1. Phase des Tunnelbauwerks ist Bestandteil des Gesetzes
vom 3. August 2005. Die Abschnitte 2 und 3 sind
Bestandteile des 2. Gesetzes vom 3. September 2008.
_Methode der offenen Bauweise
Für den Bau des 500 m langen Tunnelabschnitts in der
offenen Bauweise wurde eine Baugrube ausgehoben, die
während der gesamten Bauzeit offen blieb. Nach Fertigstellung
des Tunnelbauwerks in der Baugrube wurde sie wieder
mit Erdreich verfüllt.