Information and liaison bulletin - Institut kurde de Paris

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FREITAG, 21. JULI 1989
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InAnwesenheit
Tausender
Kurden wurden am Donnerstag
auf dem Pariser Berühmtheiten-Friedhof
Père
Lachilise der wohl populärste
kurdische Partisanen-
'führer, Abdel Rahman Ghassemlou,
und sein Stellvertreter,
Abdullah Ghaderi, begraben.
Beide waren vor
einer Woche in Wien ermordet
worden. Französische
Persönlichkeiten waren im
Trauerzug: Wegen seiner liberalen
Gesinnung und seiner
Ablehnung des Terrorismus
wurde der Chef der
DKPI (die Kurdenpartei im
Iran) auch von westeuropäischen
Politikern geschätzt.
Zuvor hatte es erschütternde
Szenen im Pariser
Tausende Trauergäste und eine Mahnung an Österreich
Kurden begruben In paris
zweiihrer besten Führer
kurdischen Institut gegeben,
wo die Toten aufgebahrt
waren. Kriegsversehrte kurdische
Kämpfer in Volkstracht
brachen schluchzend
vor den Särgen zusammen.
Das winzige kurdische Institut
wirkte wohl auch wie ein
Symbol der Machtlosigkeit
dieses auf vier Nahoststaaten
verstreuten 25-Millio-
.nen-Volks: Ein unscheinbares
Gebäude in einem dunklen
Hinterhof.
Für die Morde machte die
DKPI neuerlich das irani-
Bild: Schaffer
Nannte Iran als Anstifter:
Helena N,asrin Cihassemlou
sche Regime verantwortlich:
Ghassemlou, der bekanntlich
in Wien mit Vertretern
des Irans über einen Waffenstillstand
und eine Teilautonomie
des Kurdengebietes
verhandelte, sei in eine Falle
getappt. Wobei die DKPI an
die österreichischen Behörden
appellierte, sich bei der
Aufklärung' des Anschlags
"nicht vom Iran unter Druck
setzen zu lassen".
Inoffiziell wird allerdings
nicht ausgeschlossen, daß
die Mörder nur einer Fraktion
des Teheraner Regimes
gehorchten, die den weit
fortgeschrittenen Einigungsprozeß
mit den Kurden torpedieren
wollte.
DANNY LEDER, PARIS.
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