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Information and liaison bulletin - Institut kurde de Paris

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MITTWOCH, 19.JULI 1989<br />

Polizei-Pannen<br />

Grund für das beharrliche Schwei~<br />

Haftbefehle gegen ..<br />

entwischte Iraner I:, :<br />

Nun dürfte klar sein, weshalb<br />

sich die Wiener Staats-<br />

'polizei nach <strong>de</strong>n Kur<strong>de</strong>n-<br />

, mor<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r vergangenen<br />

,Woche in Schweigen hüllt:<br />

Nicht wegen <strong>de</strong>r "Gefährdung<br />

,<strong>de</strong>s Ermittlungsergebnisses "<br />

o<strong>de</strong>r" weil <strong>de</strong>r Akt gerichtsanhängig<br />

i,st" (Hofrat Liebhart<br />

zum KURIER), son<strong>de</strong>rn eher<br />

.um Pannen bei <strong>de</strong>r eigenen<br />

Arbeit zu verheimlichen! Zwei<br />

:" Kronzeugen" <strong>de</strong>s Massakers,<br />

die <strong>de</strong>n Fahn<strong>de</strong>rn entwischt<br />

,sind, wer<strong>de</strong>n jetzt mittels<br />

Haftbefehlen gesucht.<br />

"Er ist nicht mehr in Polizei-<br />

:gewahrsam", hatte <strong>de</strong>r Leiter<br />

<strong>de</strong>r Ermittlungen, Hofrat Werner<br />

Liebhart, am Montag <strong>de</strong>,m<br />

,KURIER über <strong>de</strong>n 31jährigen<br />

'Amir Mansur Bosorgian, <strong>de</strong>m<br />

am "Sechser-Treffen" betei-<br />

Iigten iranischen Sicherheitsbeamten,<br />

erzählt. Weniger zutreffend<br />

als <strong>de</strong>r Kommentar<br />

<strong>de</strong>s Stapo-Chefs war hingegen<br />

seine Aussage, <strong>de</strong>r Agent wür<strong>de</strong><br />

"je<strong>de</strong>rzeit zu Gesprächen<br />

zur Vefügung" stehen:<br />

Bosorgian so/l es schon am<br />

Sonntag - nach seiner Einvernahme<br />

- vorgezogen haben,<br />

unterzutauchen, Er wird in <strong>de</strong>r<br />

iranischen Botschaft vermutet.<br />

Ebenso <strong>de</strong>r "sechste Mann",<br />

von <strong>de</strong>m die Polizei noch am<br />

Sonntag behauptet hatte, man<br />

wür<strong>de</strong> ihn gar nicht kennen.<br />

Bei ihm h<strong>and</strong>elt es sich um<br />

<strong>de</strong>n 32jährigen Mustafa Haji<br />

(alias Hajifadi), Besitzer eines<br />

Diplomatenpasses, <strong>de</strong>r angeblich<br />

bereits kurz nach <strong>de</strong>m<br />

Massaker namentlich bekannt<br />

war, Wahrscheinlic,h konnte<br />

er, mangels geeigneter Über- I<br />

wachung, in seiner Botschaft<br />

in <strong>de</strong>r Jaurèsgasse 3, Wien-<br />

L<strong>and</strong>straße, Zuflucht fin<strong>de</strong>n, I<br />

Die diplomatische Vertre-'<br />

tung wird <strong>de</strong>rz,eit nicht nur<br />

von uniformierten, son<strong>de</strong>rn:<br />

auch von Polizisten in Zivil:<br />

überwacht: Sie warten auf die:<br />

flüchtigen "Kronzeugen", die<br />

mittels Haftbefehlen gesucht,<br />

wer<strong>de</strong>n. Als Grund <strong>de</strong>r gerichtlichen<br />

Ausschreibung<br />

wird pikanterweise <strong>de</strong>r Paragraph<br />

95 <strong>de</strong>s Strafgesetzbuches<br />

(" Unterlassung <strong>de</strong>r<br />

Hilfeleistun!n angeführt .. '<br />

"Unsere Vermutung; daß<br />

<strong>de</strong>r Iran hinter <strong>de</strong>m Anschlag<br />

steckt, wird durch die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Lage noch verstärkt", meint.<br />

man in Staatspolizeikreisen, .<br />

,,' ,.,._, ,PETER GI!QJ.~9.'<br />

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