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Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

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Revue <strong>de</strong> Presse-Press Review-Berhevoka Çapê-Rivista Stampa-Dentro <strong>de</strong> la Prensa-Basm Öz<strong>et</strong>i<br />

Exiliran?r <strong>de</strong>monstrieren vor <strong>de</strong>m GerichtsKebäu<strong>de</strong> gêpe'/J das ReKime.in' T~heran. (Bild Reuter)<br />

befehl erlassen hatte, wur<strong>de</strong> mit Namengemlnnt.<br />

:Präsi<strong>de</strong>nt Rafsanjani, Aussenminister Velayati<br />

und <strong>de</strong>r religiöse Führer Khamenei hingegen wur<strong>de</strong>n<br />

lediglich mit ihren Funktionen als Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s für die Billigung von Terroranschlägeri zuständigen<br />

«Komitees für Son<strong>de</strong>rangelegenheiten»<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert.<br />

«Kein religiöser<br />

Hintergrund»<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong> Richter Frithjof Kubsch stellte<br />

'in seiner vierstündigen Urteilsbegründung die<br />

Notwendigkeit für einen Rechtsstaat heraus, nicht<br />

nur Schuldige zur Rechenschaft zu ziehen, son-<br />

:<strong>de</strong>m auch Drahtzieher und Hintermänner zu be-<br />

:nennen. Ausführlich schil<strong>de</strong>rte er die Funktion<br />

:<strong>de</strong>s staatsterroristischen Apparates in Iran, <strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r politischen Führung <strong>de</strong>n Auftrag erhalten<br />

hatte, die kurdische Opposition <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zu<br />

liquidieren. Von einem blutigen Attentat 1989 in<br />

Wien bis zu <strong>de</strong>n Berliner Mor<strong>de</strong>n führe ein roter<br />

Fa<strong>de</strong>n, ,<strong>de</strong>r innerkurdische A~seinan<strong>de</strong>rs<strong>et</strong>zungeni<br />

ausschhesse. Es' gebe auch kemen religiösen Hin~:<br />

tergrund für die Tat, die auf reine Machtpolitik<br />

zurüc~ehe. Der iran!schen Führung sei es einzig<br />

darum gegangen, dIe vom Ausland wirken<strong>de</strong><br />

Opposition vernichtend zu schlagen.<br />

Trotz <strong>de</strong>m Verzicht auf die namentliche Brand.<br />

.markung per' iranischen Führungsspitze entwarf<br />

die Urteilsbegrundung noch einmal das abschrekken<strong>de</strong><br />

Bild <strong>de</strong>s Terrors, das an 247 Verhandlungs-'<br />

tagen durch die Aussagen von 166 Zeugen entstanqen<br />

war. Sie zog einen Strich unter <strong>de</strong>n müh.<br />

same~ Prozess <strong>de</strong>r Wahrheitsfindung, <strong>de</strong>n Tehe-.<br />

ran bIs zum Schluss mit diplomatischem Druck,<br />

wirtsch~tlichen Pressionen und Morddrohungen<br />

zu vereIteln suchte. Lange Zeit waren auch in<br />

Bonn das Justizmin!sterium und das Auswärtige<br />

Amt, ganz zu schwelgen von <strong>de</strong>m Geheimdienstkoordinator<br />

Schmidbauer im Bun<strong>de</strong>skanzleramt,<br />

auffällig. schwach. am. Fortgang <strong>de</strong>s. Prozesses<br />

interessiert, Von gefähr<strong>de</strong>ten nationalen Interessen<br />

wur<strong>de</strong> gemunkelt, und die Staatsanwälte fühto'<br />

ten sich mehr als einmal allein gelassen. Es:<br />

spricht für <strong>de</strong>n Mut von Anklägern wie Richtern<br />

in Berlin, dass trotz allen Einflüsterungen von<br />

Bonner Stellen i:Ïn<strong>de</strong>utsches Gericht zum ersten-:'<br />

mal die Führung eines frem<strong>de</strong>n Staates für eine,<br />

Bluttat verantwortlich machte. .<br />

For<strong>de</strong>rung<br />

nach einem neuen Kurs <strong>de</strong>r EU<br />

.In ersten Stellungnahmen haben Sprecher <strong>de</strong>r<br />

Bonner Parteien <strong>de</strong>n Abbruch <strong>de</strong>r diplomatischen<br />

Beziehungen als Konsequenz aus <strong>de</strong>m Urteil ab-<br />

.gelehnt, wohl aber eine Neubewertung <strong>de</strong>s «kritischen<br />

Dialogs» mit Teheran befürwort<strong>et</strong>. Karl<br />

Lamers, ausseripolitischer Sprecher <strong>de</strong>r CDU/<br />

CSU Fraktion im Bun<strong>de</strong>stag, plädierte für die<br />

Rückberufung aller Botschafter <strong>de</strong>r EU-Staaten<br />

aus Teheran, um eine neue, gemeinsame Linie zu<br />

,beschliessen. Im übrigen solle man die dortige<br />

:Reaktion und <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>r iranischen Wah.<br />

:len En<strong>de</strong> Mai abwarten. Für die SPD for<strong>de</strong>rte<br />

Karsten Voigt die formelle Beendigung <strong>de</strong>s bis-'<br />

herigen Dialogs, während sein Parteifreund Günter<br />

Verheugen einen Tiefpunkt <strong>de</strong>r Beziehungen:<br />

für gekommen sah. Wichtig sei j<strong>et</strong>zt eine gemein-:<br />

same Politik <strong>de</strong>r EU-Staaten, damit Teheran nich~<br />

'die Möglichkeit habe, die Profitsucht mancher'<br />

Staaten auszunutzen. Aus diesem Grun<strong>de</strong> seien<br />

alich die USA in die kommen<strong>de</strong>n Überlegungen<br />

einzubeziehen. Zur Äusserung <strong>de</strong>s FDP-Politikers<br />

Möllemann, die <strong>de</strong>utsche Aussenpolitik dürfe<br />

nicht von einem Berliner Richter bestimmt wer-j ,<br />

<strong>de</strong>n, sagte Verheugen, ebensowenig könne man<br />

zögern, wenn ein Gericht feststelle, dass ein frem<strong>de</strong>r<br />

Staat auf <strong>de</strong>utschem Bo<strong>de</strong>n mor<strong>de</strong>. .<br />

Bonn will <strong>de</strong>n «kritischen<br />

DialOg» stoppen<br />

Bonn. IQApri/: (ap) Mit einer Reihe von diplo-'<br />

mati~eri Massnahmen'bei grundsätzlicher Auf-<br />

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