Sozialalmanach - Caritas Luxembourg
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Aktive Arbeitsmarktpolitiken, da Arbeit, wenn auch nicht in allen so doch in vielen<br />
Fällen, das beste Mittel gegen Armut ist: zu diesem Pfeiler gehören so unterschiedliche<br />
Maßnahmen wie die absolut vordringliche Reform und Personalaufstockung der<br />
ADEM 18 , die konsequente Anwendung des vormaligen Gesetzesprojekts 5144 und<br />
jetzigen Gesetzes vom 3. März 2009 zur Wiederherstellung der Vollbeschäftigung 19<br />
(wozu <strong>Caritas</strong> Luxemburg einen Vorschlag unterbreitet hat), die wirtschaftlichen<br />
Prospektionsmissionen (die einen besonderen Augenmerk auf die so genannten<br />
„grünen Technologien“ legen sollten; es sollten dabei auch verstärkt solche<br />
Unternehmen angezogen werden, die einen vermehrten Personalbedarf auch und<br />
gerade im niedrig qualifizierten Bereich haben sowie solche die für den Luxemburger<br />
Konsumentenmarkt produzieren, statt dass wir für den Export produzieren und<br />
selbst auf Importe angewiesen sind), die Berücksichtigung der weißen Ökonomie<br />
(Arbeitsplätze im sozialen Bereich und im Gesundheitssektor), die Errichtung<br />
eines nationalen Weiterbildungsinstituts und die Reform der Schulausbildung. Alle<br />
diese Maßnahmen haben die Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze im Blick bei<br />
gleichzeitiger Verringerung der Arbeitslosigkeit, was ja bekanntlich in Luxemburg<br />
keine Selbstverständlichkeit ist.<br />
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Zurverfügungstellung von sozialen Diensten als flankierende Maßnahmen im<br />
Gesamtpaket: Hier denken wir natürlich in erster Linie an den Ausbau der<br />
Dienstleistungsschecks (aber nachdem die erste Erweiterung Musikschulen und<br />
Sportvereine in den Blick nahm und im Regierungsprogramm eine Erweiterung auf<br />
ältere Menschen hin angekündigt wird, denken wir vornehmlich an den Ausbau<br />
der Gratisstunden für Kinderbetreuung, damit das Ziel der Gratiskinderbetreuung<br />
auch tatsächlich schrittweise in Angriff genommen wird; bei einem Gesamtbetrag<br />
von 570 Millionen EUR handelt es sich hier ohnehin nicht um den größten<br />
Budgetposten). Dann muss natürlich alles daran gesetzt werden, dass die zum 1.1.<br />
2011 in Kraft tretende Reform der „aide sociale“ und damit der „Offices sociaux“<br />
zu einem Erfolg wird und damit zu einer Verbesserung für die Betroffenen führt.<br />
Als drittes sei hier das völlig unzureichende Angebot an Sozialwohnungen genannt,<br />
ebenso eine langjährige <strong>Caritas</strong>-Forderung die unbedingt weiterer Fortschritte auf<br />
Gemeindeebene 20 bedarf.<br />
4. Es bieten sich einige zusätzliche Maßnahmen an, um der Politik der Zukunft einen<br />
ganzheitlichen Ansatz zu verleihen:<br />
18 Administration de l’Emploi, Arbeitsmarktverwaltung.<br />
19 Vgl. Chambre des Députés (2009).<br />
20 Siehe z.B. Kneip (2008) mit der Forderung, dass jede Gemeinde 10% an Sozialwohnungen haben sollte.<br />
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