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Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

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zielgebundenen Nutzung der staatlichen Sozialleistungen ist neuen Bedürfnissen im<br />

Rahmen Soziale Arbeit anzupassen.<br />

5.3 Wohlstand und Gesundheit<br />

In Luxemburg finden wir bei hohem Wohlstand und einem im europäischen<br />

Vergleich gut ausgebauten Gesundheitssystem dennoch eine Reihe von Symptomen<br />

ungesunder Zustände der Gesellschaft:<br />

• hohe Suizidrate,<br />

• hohe Quote geschiedener Ehen,<br />

• vergleichsweise hoher Drogenkonsum bei Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

• Vereinsamungstendenzen der Menschen,<br />

• Stress und Klagen über fehlende Zeit.<br />

Diese psycho-sozialen Pathologien deuten vielfach auf Sinndefizite hin, die als<br />

seelische Armut bei privatem Reichtum bezeichnet werden können. Zu fragen ist, ob<br />

die Überbetonung der individuellen Freiheit nicht mit Verlusten an Wertefundierung<br />

und Orientierung verbunden ist.<br />

Exemplarisch seien einige weitere Überlegungen herausgegriffen:<br />

––<br />

Realisierung des „tiers payant“ für Personen, deren Einkommen es ihnen nicht<br />

erlaubt, für Arztrechnungen in Vorlage zu treten,<br />

––<br />

Information und Förderung der Prävention,<br />

––<br />

Ausbau der Palliativmedizin: es ist zu hoffen, dass das Angebot der palliativen<br />

Versorgung durch die anstehende Gesetzgebung endlich ausgebaut wird. Dies<br />

umfasst neben der Vervollständigung des Angebots im ambulanten, Langzeit- und<br />

klinischen Bereich auch den Ausbau der Fortbildungsangebote für die Betreuungsund<br />

Pflegekräfte, sowie auch das psychosoziale und spirituelle Betreuungsangebot<br />

der Menschen am Lebensende und ihrer Angehörigen.<br />

6. Integration und Migration<br />

6.1 Integration<br />

Integration wird allenthalben als der wichtige Politikbereich definiert, was den<br />

Aufenthalt ausländischer Mitbürger auf unserem Territorium beinhaltet. <strong>Caritas</strong><br />

hat bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass der Ausdruck „Integration“ zusehr<br />

darauf hindeutet, dass sich Ausländer bei uns integrieren sollen. Es ist allerdings auch<br />

eine Anstrengung seitens der residenten Bevölkerung notwendig, wenn „Integration“<br />

gelingen soll. Daher sollte die Dimension „Integration“ in das Konzept der „cohésion<br />

sociale“ eingegliedert werden.<br />

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