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Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

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in Frankreich, dem Conseil Central de l’Economie in Belgien oder auch dem<br />

Wetenschappelijke Raad voor het Regeringsbeleid (WRR) in den Niederlanden.<br />

4. Aktive Wohnungspolitik<br />

Wohnen ist ein Grundrecht, und der Zugang zu dezentem Wohnraum muss daher allen<br />

offen stehen. Dabei sollte Wohnen nicht mehr als ein Drittel des Familieneinkommens<br />

kosten. Daher ist der ungehemmten Preisentwicklung der letzten Jahre unbedingt<br />

entgegen zu treten und die dadurch bereits aufgetretenen Schäden müssen repariert<br />

werden. Da wo es um ein elementares menschliches Bedürfnis geht, darf das Terrain<br />

nicht Spekulanten überlassen werden. Eine gerechte Wohnungspolitik muss so gestaltet<br />

sein, dass sie das Recht auf Wohnen für alle Schichten garantieren kann.<br />

Stadtplanung ist so zu entwickeln, dass alle Wohngegenden optimal an öffentliche<br />

und Gemeinschaftseinrichtungen angebunden sind, wie z.B. Schulen, Arbeitsplätze,<br />

Einkaufsmöglichkeiten und gut organisierter öffentlicher Transport.<br />

Es sind ebenfalls Strategien zu entwickeln, die das vom europäischen Parlament<br />

vorgegebene Ziel voranbringen, der Obdachlosigkeit bis zum Jahre 2015 ein Ende zu<br />

machen.<br />

Im Wohnbereich seien folgende Maßnahmen genannt:<br />

––<br />

Dezentes Wohnen zu einem erschwinglichen Preis möglich machen: Da die<br />

Mietkosten in den unteren Einkommensklassen sehr oft das Familienbudget<br />

einseitig belasten und andere wichtige Bedürfnisse dadurch hintan gestellt werden<br />

gilt es einen politischen Schwerpunkt auf sozialen Wohnungsbau zu setzen und<br />

diesen massiv zu fördern;<br />

––<br />

Verpflichtung für jede Gemeinde, dafür zu sorgen, dass auf Dauer besehen 10%<br />

des gesamten Immobilienparks aus Sozialwohnungen besteht;<br />

––<br />

Da zum Preis des Wohnens auch die so genannten Nebenkosten gehören, aber<br />

auch aus umweltpolitischen Gründen, sollte eine konsequente Förderung der<br />

Niedrigenergiebauweise erfolgen, sowie eine Förderung des Einbaus zweier getrennter<br />

Wassersysteme (Trinkwasser und Brauchwasser);<br />

––<br />

In der Regel haben Wohnhäuser nicht jederzeit die „richtige“ Größe, je nach<br />

Haushaltszusammensetzung sind sie mal zu klein und später zu groß. Auch müssen<br />

neue Formen des Zusammenlebens unterstützt werden. Daher gilt es modularen<br />

Wohnungsbau 20 und diesbezügliche Renovationen gesetzlich zu fördern;<br />

20 Es geht darum Häuser so zu bauen, dass die Wohnfläche je nach Lebenszyklus (Paar, Familie, Einzelhaushalt)<br />

einfach durch neue Innenaufteilungen angepasst werden kann.<br />

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